Einrichtungs- und Kaufberatung WG-Netzwerk

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Tank-Like
Inventar

#1 erstellt: 19. Jun 2013, 07:51

Hallo Leute,

ich hab ein kleines Problem und versuche schon seit ca. anderthalb Wochen, mir Wissen anzulesen, um es selber zu lösen. Allerdings hab ich das Gefühl, dass umso mehr Fragen auftreten, je mehr ich lese. Ich hoffe daher, dass ihr mir helfen könnt.

Ich möchte in meiner 4er-WG (3+mich) eine Kombination von WLAN/mehreren WLANs und LANs bzw. VLANs so errichten, dass nur ich und einer meiner Mitbewohner auf meine DLNA- und Netzwerk-Freigaben zugreifen kann, der Rest hingegen nur ins Internet kann.
In meinem Zimmer steht die ganze Hardware sowie ein kabelgebundenes LAN, außerhalb des Zimmers existiert nur WLAN.

Der aktuelle Aufbau ist:
Kabelmodem (von Kabel Deutschland gestellt, Internet 32 MBit/s)
|
WLAN-Router (TP-Link TL-WR1043ND)
|
Switch (HP ProCurve 1810-24G; managebar, VLAN-fähig)

Am TP-Link sind über WLAN alle Geräte meiner Mitbewohner "angeschlossen", d.h. diverse Smartphones, mehrere Laptops und ein WLAN-Drucker.
An einem der vier LAN-Anschlüsse des TP-Links hängt mein Switch.
Am Switch wiederum hängen alle meine Geräte: PC, PS3, AVR (Yamaha RX-A810), BD-P (Yamaha BD-A1010), TV (Samsung UE46D5700) sowie perspektivisch noch ein dediziertes NAS (macht momentan mein PC).

Das Hauptproblem ist, dass das Kabelmodem nicht mehr als ein Gerät akzeptiert. Also Kabelmodem - Switch - Geräte ist keine Option. Keine Ahnung, welche Funktion ihm da genau fehlt (NAT?), jedenfalls macht er es nicht. Man benötigt also immer erstmal einen Router.
Der Switch ist ein Layer-2,5-Gerät, wenn ich es mal so formulieren darf. Er unterstützt zwar QoS und (portbasierte) VLANs, hat aber keinen eingebauten Router/DHCP. Klingt zwar komisch und versteh ich nicht so wirklich, ist aber so.

Soweit ich das überblicke, funktioniert das Setup ohne Neuanschaffung nicht nach meinen Vorstellungen.

Die "logischste" Herangehensweise wäre die Verwendung von insgesamt 3 Routern: Ein reiner "Kabel"-Router (d.h. ohne WLAN) hinterm Kabelmodem und an je einem LAN-Ausgang einmal der WLAN-Router für die WG und einmal ein WLAN-Router für mein Zimmer.
Der eine Mitbewohner, der auch auf alle meine Daten Zugriff haben soll, kann sich einfach in meinem WLAN anmelden und alle anderen kommen in das allgemeine WG-WLAN und alles ist so, wie es sein soll.
Vorteile: - Logisch aufgebaut und sehr flexibel
- alle Bedingungen und Wünsche erfüllt
Nachteile: - teuer (ich müsste noch mindestens zwei weitere Geräte extra kaufen - Kabelrouter und einen WLAN-Router)
- übelste Materialschlacht (Modem+3 Router+Switch)
- 200€-Switch könnte genau so gut durch einen 30€-Switch ersetzt werden
Weiterer Punkt: Von den ganzen Billig-Routern für 10€ höre ich nicht so gute Dinge. Hängen sich gern mal auf usw. Außerdem hätte ich, um zukunftssicher zu sein, gerne ein Gigabit-WAN. Und da reden wir dann schnell mal von VPN-Routern von Netgear oder TP-Link zwischen 80 und 120€.

Am wenigstens Geräte hätte ich, wenn ich den aktuellen WLAN-Router durch einen mit der Möglichkeit eines "permanenten Gastzuganges" (sprich: zwei dedizierte WLANs gleichzeitig) austauschen würde: Mein Switch kommt ans LAN, mein Handy sowie mein Kumpel ins Haupt-WLAN und meine anderen Mitbewohner ins Gast-WLAN.
Allerdings hat das auch so seine Tücken! Wenn ich schonmal losgehe und schonwieder einen neuen Router kaufe, dann will ich auch mindestens 450MBit/s sowie Dualband (2,4/5GHz) für mein WLAN. Das Gast-WLAN ist mir vom Durchsatz her ziemlich egal, aber es müsste auch trotz Dualband noch möglich sein und zumindest so schnell sein, dass meine anderen Mitbewohner nicht ein einer Tour meckern.
Vorteil: - am wenigsten Geräte
Nachteile: - noch nicht ganz sicher, ob das auch so funktioniert bzgl. WLANs und Geschwindigkeit
- 200€-Switch könnte genau so gut durch einen 30€-Switch ersetzt werden

Option 3 wäre irgendeine Kombination davon, hinter die ich noch nicht gestiegen bin. Vermutlich sowas wie:
Anschaffung eines Kabelrouters und von dem aus in den Switch. Dort müsste ich die Internetverbindung in zwei VLANs weiterreichen (wahrscheinlich, in dem ich den Port, an dem die Internetverbindung ankommt, als Teil beider VLANs definiere), von denen eines mein Zimmer-internes LAN ist (also die 6 Ports für meine 6 Geräte) und das andere nur aus einem Port für das WLAN besteht.
Vorteile: - man nutzt VLANs

- keine Anschaffung zusätzlicher Geräte
Nachteil: - Ich versteh nicht, wie das technisch funktioniert. Ich blick das einfach nicht. Ich könnt es vermutlich einrichten, aber ich begreife es intellektuell nicht.
- Mein Kumpel kann nicht mehr auf meine Datenfreigaben zugreifen und ich kann mit meinem Smartphone meinen AVR nicht mehr steuern

Was sind eure Gedanken zu dem Thema? Habt ihr vielleicht noch weitere Ideen? Könnt ihr irgendwelchen Geräte oder zusätzliche Gerätegattungen empfehlen, die ich mir mal anschauen sollte?

Vielen Dank für eure Hilfe,
Tank

[Beitrag von Tank-Like am 19. Jun 2013, 07:53 bearbeitet]

Drexl
Inventar

#2 erstellt: 19. Jun 2013, 09:04

Die Sache ist doch ganz einfach:


                 Internet
                     |
               +------------+
               |  TP-Link   | WLAN Mitbewohner
               +------------+
            LAN  |     |   |
                 |   Mitbewohner
                 |
           +-----------+
           |   Router  | WLAN privat
           +-----------+
         LAN |   |   |
               privat

Klemme einen zweiten Router an den TP-Link an, konfiguriere dort ein separates Subnetz, aktiviere dort euer privates WLAN.
Am TP-Link muß nun eine statische Route zu Eurem Router angelegt werden.

Fertig.

Beispiel:
Im TP-Link-Router ist das interne Netzwerk 192.168.0.0/24, eigene IP 192.168.0.1, DHCP-Range 192.168.0.100-199
Dann wählt man eine statische IP außerhalb des DHCP-Ranges für die WAN-Adresse des "privaten" Routers: z.B. 192.168.0.10
Im TP-Link nun eine statische Route eintragen: 192.168.1.0/24 (bzw. 192.168.1.0, Mask: 255.255.255.0 je nach Notation) über 192.168.0.10
WAN-Port des privaten Routers konfigurieren: IP 192.168.0.10, Defaultrouter: 192.168.0.1, DNS-Server: 1920168.0.1
LAN konfigurieren: 192.168.1.0/24, eigene IP 192.168.1.1, DHCP-Range 192.168.1.100-199

Der Router fungiert nun auch als Firewall. Von Eurem Netzwerk läßt sich zwar alles im TP-Link-Netzwerk erreichen, umgekehrt jedoch nicht.

Tank-Like
Inventar

#3 erstellt: 19. Jun 2013, 10:29

Ach ok, danke. So richtig blick ich da noch nicht durch, aber wenn ich vor dem Einstellungsmenü des TP-Links sitze, werd ich schon dahintersteigen. Vielleicht installier ich auch erstmal noch DD-WRT darauf...

So oder so benötige ich ja noch einen zusätzlichen WLAN-Router mit Dualband. Da sich mein TP-Link ab und an mal aufhängt (selten, aber es kommt vor), wollte ich diesmal eine andere Firma. Hab mich für einen Linksys EA2700 entschieden. Der kann zwar nur 300+300MBit, aber da über 5GHz ohnehin nur mein Handy dranhängt, muss das halt reichen. Der 450+300Mbit hätte das Doppelte gekostet und war außerdem gerade nicht lieferbar bei Amazon

Ich werd mich im Rahmen des Einrichtens (bei eventuellen Problemen) oder spätestens wenn alles läuft nochmal melden. Bis denne

Tank-Like
Inventar

#4 erstellt: 19. Jun 2013, 17:49

Hmm, irgendwie muss ich das nochmal ausprobieren, wenn ich den Linksys hab:
1. Der TP-Link kann keine Statische Route in denselben IP-Bereich machen, den er selber verwaltet. Da der im LAN die IP 192.168.1.1 hat, ist 192.168.1.xxx komplett tabu.
2. Man scheint Statische Routen nur einrichten zu können, wenn das entsprechende Zielgerät beim Einrichtvorgang aktiv ist

Naja, am Donnerstag sollte der Linksys kommen, dann probier ich das nochmal...

Drexl
Inventar

#5 erstellt: 19. Jun 2013, 17:58

Tank-Like (Beitrag #4) schrieb:

1. Der TP-Link kann keine Statische Route in denselben IP-Bereich machen, den er selber verwaltet. Da der im LAN die IP 192.168.1.1 hat, ist 192.168.1.xxx komplett tabu.

Obige Netze waren nur beispielsweise gewählt. Dann nimmst Du für das private LAN halt 192.168.2.x

Tank-Like
Inventar

#6 erstellt: 19. Jun 2013, 18:29

Jo, hatte die 192.168.13.1 probiert und dann eine Fehlermeldung bekommen, dass dort kein Gerät antwortet. Also heißt es jetzt warten, dass mein neuer Router eintrifft...

Tank-Like
Inventar

#7 erstellt: 27. Jun 2013, 11:46

Achso, bin ja noch ne Nachricht schuldig!

Also: Die ganze Sache funktionierte absolut problemlos. Man muss da überhaupt nix einstellen. Nur verkabeln und WLAN konfigurieren. Die Firewall vom zweiten Router tut dann ihr Übriges.

Allerdings bin ich nicht so ganz happy mit dem Linksys EA2700. Hübsch ist er ja, aber das ist eben nicht alles!
Das Webmenü ist eigentlich ganz cool, aber warum man das Passwort unter "Konnektivität" und nicht unter "Sicherheit" ändert, will mir nicht so ganz in den Kopf.
Das Hauptproblem ist allerdings, dass der WLAN-Empfang echt bescheiden ist. Gerade im Vergleich zum TP-Link WR1043ND ist der unter aller Sau. 2.4 GHz ist schon schlecht, aber 5 GHz geht praktisch gar nicht. Ich hab in der Küche (mein Zimmer - Flur - Küche; vielleicht 10-12m Luftlinie) bei geöffneten Türen gerade so einen Balken mit meinem Galaxy S2 und Seiten laden dauert ewig. Logg ich mich auf dem TP-Link ein, kann ich auf der anderen Straßenseite auf dem Nettoparkplatz in meinem Auto problemlos und zügig surfen. Und in der ganzen Wohnung hab ich nie weniger als 4 von 5 Balken...

Hab auch schon probiert, alle WLANs zu scannen und den Kanal dann manuell festzulegen, aber das hilft nichts bis wenig. Eine Sendeleistungs-Option gibts im Routermenü auch nicht (der TP-Link steht auf "High") oder hab ich noch nicht gefunden.