Shure M95 ED - Fragen zu Compliance und Bauhöhe

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lunatic303
Stammgast
#1 erstellt: 08. Dez 2009, 11:03
Hallo,

nachdem ich ja eigentlich nur einen guten TA erwerben wollte, um mich dann dem Musikhören zu widmen, hat es mich doch etwas übler erwischt, als erwartet

Wollte unbedingt mal ein originales 70er bis 80er-Jahre-System hören und mit meinem 2m Bronze vergleichen, was lag näher als das M 95G, das bei meinem (gebrauchten) Dreher dabei war, mit einem neuen Nadeleinschub zu versehen.. und NOS sollte es sein, soll ja authentisch klingen Langer Rede kurzer Sinn: Habe eine N95ED aus der Bucht gefischt..

Ist angekommen und montiert und obwohl erst ca. sechs Stunden gelaufen, bin ich mehr als positiv überrascht

Jetzt aber zu den Fragen: Habe im Übereifer vergessen, die Höhe des TA abzumessen und finde im Netz nichts. Nach Augenschein scheint mir eine Tonarmhöhe von 1mm am 1600er angemessen, aber sicher bin ich mir eben nicht. Weiß jemand die Höhe der Cartridge auswendig? Und vielleicht auch noch die Compliance?

Und noch was: Kennt jemand die Headshell, die auf dem Bild zu sehen ist? Hat leider keinerlei Beschriftung oder dergleichen, ist aus Alu und wirkt auf mich qualitativ ganz brauchbar, habe aber auch keine Ahnung

Danke und

Grüße

Patrick



[Beitrag von lunatic303 am 08. Dez 2009, 11:04 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Dez 2009, 19:20
Moin Patrick.

stelle einfach sicher, dass der Tonarm parallel zur Platte liegt.

Dann stimmt die Einstellung.

Die Compliance ist bei den alten Shures recht hoch, ich schätze um 25µM/mN oder höher.

Also eher für leichtere Arme.

Auflagekraft ca. 1,25-1,5g.

Trotzdem wurden sie auch in schwereren Armen eingesetzt, mit Erfolg.

Mit guter Nadel klingt so ein M95 (ED) sehr gut.

Der Abstand zum V15III mit ähnlicher Nadel (DN35) ist nicht gross.



Die Headshell dürfte eine der vielen SME Nachbauten sein, die es noch heute gibt.

Wenn sie gut verarbeitet ist, hast du Glück.

Vorteil: leichter als die originale Technics Headshell.
(glaube ich, kenne nur die alten)

Gruss, Jens
lunatic303
Stammgast
#3 erstellt: 09. Dez 2009, 10:06
Hallo Jens,

vielen Dank für Deine Antwort. Was die Tonarmhöhe angeht, hast Du wohl Recht, das muß man einfach gelassener sehen - was einem als Anfänger aber schwer fällt Habe jetzt mit Geodreieck und nach Augenmaß eingestellt und das passt auch so.

Die für den Technics-Arm recht hohe Compliance scheint auch kein Problem zu sein, jedenfalls klingt das M95ED wirklich toll, bin zunehmend begeistert, vor allem, wenn man berücksichtigt, dass es sich noch einläuft! Hatte wirklich Glück mit der Nadel, die lag wohl drei Jahrzehnte im Händlerregal und hat die Zeit gut überdauert.

Erstaunlicherweise steckt das Shure mein 2M beim Abtasttest sogar in die Tasche und schafft eine verzerrungsfreie Wiedergabe bei 300Hz und 85u

Noch eine Frage, wo Du die V15 erwähnst: Für wie groß würdest Du den Abstand zwischen dem M95ED und einem V15Vx halten?

Danke und Grüße,

Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Dez 2009, 18:09
Moin,

ich kann das nicht beurteilen, weil ich das V15V nicht kenne.

Ein besserer Nadelschliff kann auf jeden Fall irgendwelche Verbesserungen wie Detailauflösung oder/und Abtasverhalten bei hohen Tönen bringen.

Das System an sich dürfte bei M95 und V15III, vermutlich bis V nicht so unterschiedlich sein.

Die Nadeln passen untereinander natürlich nicht.

Das M95 finde ich mit guter Nadel schon sehr nah am V15III mit Jico SAS Nadel.

Also ich denke, dass der Unterschied bei sehr guten Aufnahmen mit vielen Details über eine höchstwertige Anlage gehört, durchaus deutlich werden könnte.

Da aber alles auch noch Geschmackssache ist, bleibt fraglich, ob es dir gefällt.

Shure klingt meistens etwas wärmer und freundlicher, Ortofon eher etwas heller.
(neuere Ortofon kenne ich allerdings nicht)

Der Abtasttest hat nur bedingt Aussagekraft, weil soche Auslenkungen in der Praxis kaum vorkommen.

Im Abtasttest hat bei mir die DN35 im V15III mit Abstand am besten abgeschnitten.

Die Jico SAS war schlechter, ist klanglich jedoch noch minimal feiner und m.E. besser.

Die DN35 klingt aber trotz ihres einfachen elliptischen Schliffs fantastisch.

Die Shure Systeme laufen bei mir auch in relativ schweren Armen sehr gut.

Ich könnte nicht sagen, dass sie in leichteren (Dual) besser klängen.

Der Arm des Technics dürfte noch etwas leichter sein als mein Unitra.

Von daher sollte es schon noch passen.


Gruss, Jens
lunatic303
Stammgast
#5 erstellt: 09. Dez 2009, 18:53
Hi Jens,

kann Deine Aussage zur tonalen Abstimmung nur unterstreichen, der Eindruck, dass das Shure "wärmer" und nicht so hochtonauflösend spielt, hat sich bei mir auch eingestellt. Mein 2M klingt definitiv heller.

Ich muss feststellen, dass mir die Tendenz des Shure besser gefällt, auf der anderen Seite bringt das Ortofon doch mehr Details. Daher stellte sich mir die Frage, ob ein größeres Shure auf Dauer nicht perfekt wäre..

Kann man dem Abtasttest bei entsprechend guten Ergebnissen eigentlich zumindest entnehmen, ob das System optimal justiert wurde?

Und noch eine Frage: Wie würdest Du die Jico-Nadeln im Vergleich zum Original sehen? Entwickeln Sie den gleichen, oder wenigstens einen ähnlichen, tonalen Charakter wie die originalen Nadeln?

Besten Dank und

Grüße,

Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Dez 2009, 19:48
Moin Patrick,

ich kenne vom V15III nur die DN35 und einige Nachbaunadeln in Vergleich zur Jico SAS.

Tonal tun sich alle nicht viel.

Die Nachbauten (ca 25 Euro) tasten erheblich schlechter ab und verzerren an kritischen Stellen schnell.
(klingen zusätzlich minimal heller und weniger ausgewogen)

Die Jico und die DN35 unterscheiden sich auf den ersten Blick dadurch, dass sie unterschiedlich laut sind.
(Jico lauter als DN35, Nachbauten noch lauter)

Der Klang selbst ist annähernd gleich, wenn auch die Jico SAS evtl. noch ein Fitzelchen mehr Details "herausrückt".

Das ist aber wirklich kaum einfach so festzstellen.
(zumal meine Anlage das wohl nicht hergibt)

Ich habe erst nach langem Hin- und Herstecken überhaupt den Unterschied wahrgenommen.
(wobei das immer noch Einbildung sein kann)

Ich habe mal ein M95 so hingebastelt, dass die Nadeleinschübe des V15III passen.

Das M95 klingt mit der DN35 (Jico nicht getestet) fast genauso wie das V15III.

Die räumliche Abbildung ist minimal enger, weitere deutliche Unterschiede habe ich nicht festgestellt.

Ich habe aber auch keine grossen Vergleichstests gemacht, nur probiert, ob´s geht.
(geht, geht gut)

Da ich die Polschuhe im System zusammengebogen habe, kann der Unterschied auch daher kommen.



Der Abtasttest sagt nicht so viel über die eigentliche Justage aus.

Auflagegewicht und Antiskating werden durch die hohen Pegel unter praxisfernen Bedingungen getestet.

Meist lässt sich zumindest ein geringeres Auflagegewicht schadlos einstellen.

Die Zusammenarbeit von Tonarm und System (Compliance) lässt sich aber recht gut erkennen.

Ich hatte nur kurz eine Testplatte hier und war erstaunt, wie schlecht einige ansonsten gutklingende Systeme abschnitten.

Also besser auf das Gehör verlassen, bei Auflagekraft und Antiskating ansonsten die Herstellerangaben beachten.

Die Justage nach Schablone ist m.E. genau genug.
(auch mit ausgedruckten Exemplaren)


Ach so, zum "grösseren Shure":

es gibt leider nur noch das M97 irgendwas, das m.E. dem M95 ähnlich sein dürfte, sowie beim Thakker das V15V irgendwas für nen Haufen Kohle.

http://www.williamth...384-389_p7357_x2.htm

Da wäre die naheliegendste Lösung, auf ein V15III zu warten und eine Jico SAS oder eine "Shibata Rebuild" zu kaufen.
(wobei ich Letztere nur vom Hörensagen kenne, kostet ca 80-90 Taler)

Die V15III sind häufig auf Dual Plattenspielern verbaut.
(701, 704)

Mein V15III gebe ich nicht wieder her!

Gruss, Jens
lunatic303
Stammgast
#7 erstellt: 10. Dez 2009, 15:19
Hallo Jens,

zunächst vielen Dank für die ausführlichen Antworten, das bringt mich doch ein ganzes Stück weiter. Nachdem ich viele Deiner Erfahrungen so auch schon gemacht habe, z. B. schlechtere Abtastfähigkeit besser klingender Systeme, wächst das Vertrauen in das eigene Gehör doch zusehends, vielleicht stellt sich dann auch etwas mehr Gelassenheit im Umgang mit der Technik und den theoretischen Vorgaben ein

Ansonsten scheinen wir ja einen ähnlichen Geschmack zu haben, was den Klangcharacter von Shure angeht. Die V15V beim Thakker habe ich auch schon gesehen, aber der Preis ist mir dann doch zu hoch. Da Du ja recht viel vom V15 hältst und es mich ohnehin schon lange reizt, werde ich mich jetzt ans Fischen in der US-Bucht machen, dort tummeln sich V15s aller Generationen Nadel wird dann wohl eine neue Jico..

Auch wenn Du es persönlich nicht kennst: Prinzipiell dürfte nichts gegen ein V15V sprechen, oder?

Grüße,

Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Dez 2009, 18:46
Moin Patrick,

nicht dass ich wüsste.

Die Nadeln dafür sind m.W. immer noch ca 10-20% teurer, wegen des aufwändigen Nadelschutzes und der Bürste.

Sonst wüsste ich nichts.

Wenn du eh schon in Amiland fischen gehst, versuche doch ein komplett neues, ungebrauchtes System zu bekommen.

Da hast du dann eine neue, originale Nadel dabei,

Die ca 90 Euro für die Jico SAS (oder 119 beim Thakker) darf das System dann mehr kosten.

Gruss, Jens
lunatic303
Stammgast
#9 erstellt: 10. Dez 2009, 23:43
Hallo Jens,

gute Idee, die dürften drüben als NOS doch erheblich günstiger zu haben sein. Mal sehen, was so vorbeischwimmt - werde in jedem Fall berichten

Grüße,

Patrick
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