Ersatznadel für Telefunken ts 950

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hackmac_No_1
Stammgast
#1 erstellt: 25. Nov 2010, 23:00
Hallo zusammen,

habe mit viel Glück von einem alten Ehepaar eine Telefunken Anlage abgestaubt, die so aussieht als wäre sie gestern vom Band gelaufen.
Receiver ist ein TF 350 Platte ein TS 950 und dazu passend ein Tape TC 450M. Bin nun bei der Suche nach ein Paar Inf`s zufällig auf dieses Forum gestossen.
Nun meine Frage, an dem Plattenspieler scheint die Nadel hinüber zu sein.
Wie mir die Leute erzählten, haben sie nur ab und zu Platten gehört (mit der selben Nadel scheinbar über die letzten 30 Jahre hinweh!!!)
Somit scheint sie der Grund dafür zu sein das sich der Klang einfach fürchterlich anhört.
Wenn man Radio, CD oder Kassette reintut lingt alles einfach grandios.
Schöne volle Bässe, klare Höhen und alles schön voneineander getrennt einfach geil.
Also um es kurz zu machen, kann mir einer von euch sagen wo man noch Nadeln für das Gerät kaufen kann???

Vielen Dank im vorraus
germi1982
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Nov 2010, 00:07
Welches Tonabnehmersystem ist denn montiert? Ab Werk war das Ortofon F15 0 MK II dran...anscheinend bekommt man da keine originalen Nadeln mehr für...nur noch billige Nachbaunadeln...

Unter anderem bekommt man die hier:

http://www.williamthakker.eu/


[Beitrag von germi1982 am 26. Nov 2010, 00:09 bearbeitet]
hackmac_No_1
Stammgast
#3 erstellt: 26. Nov 2010, 16:15
Hey,

danke für die schnelle Antwort, bin gleich mal deinem Link gefolgt. Die haben ja jede Menge im Angebot.
Zu der verbauten Nadel oder dem Abnehmer kann ich nichts sagen. Steht absolut nichts drauf, kenne mich da auch nicht sonderlich aus.
Aber nachdem ich gestern diesen Beitrag geschrieben habe, habe ich mir mal die Betriebsanleitung durchgelesen.
Da stand auch u.a. das man die Nadel von Zeit zu Zeit mal saubermachen muss...gemacht und funktioniert.
Aber jetzt weiss ich wenigstens wo ich mich hinwenden muss im Falle des Falles.
Wär cool wenn du mir sagen könntest wie ich das Modell der Nadel u. des Abnehmers feststellen kann.
Bin was Platten angeht nicht sehr fit, war vor meiner Zeit.
Werde jetzt noch ein bisschen in den alten Beiträgen stöbern.
Was ich bisher so gesehen habe taugt mir ordentlich, stelle fest das ich mit meiner Vorliebe für alte Schätzchen nicht allein bin.
Also nochmal Danke für deine Antwort
Gourmet_-Hifi
Neuling
#4 erstellt: 26. Nov 2010, 16:33
Hallo,

ich würde ein neues Tonabnehmersstem einbauen meistens ist
es bei so einem alten System mit dem Austausch der Nadel nicht getan . Ein neues System in der Preislage zwischen
50 und 80 Euro wird zu einer guten klanglichen Verbesserung
führen.

Gruß
Gourmet-Hifi
www.hifi-24.com
lunatic303
Stammgast
#5 erstellt: 26. Nov 2010, 18:27
Hi,

falls es sich um ein F15 0 MKII handelt, hier gibt es noch Original-Nadeln:

http://www.lpgear.co...ct_Code=ORTSF15OMKII

Grüße,

Patrick
Bepone
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2010, 19:51
Hallo,


Gourmet_-Hifi schrieb:
Hallo,

ich würde ein neues Tonabnehmersstem einbauen meistens ist
es bei so einem alten System mit dem Austausch der Nadel nicht getan .


Warum das?



Gruß
Benjamin
lunatic303
Stammgast
#7 erstellt: 26. Nov 2010, 20:48

Bepone schrieb:

Warum das?


Die Frage habe ich mir auch gestellt.. Ob man ein F15 MK2 so einfach mit einem 70 bis 80 Euro-System toppt? Immer vorausgesetzt, der Generator des Ortofon ist noch in Ordnung.

Grüße,

Patrick
Bepone
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2010, 20:53
Da der Generator keinerlei beweglichen Teile enthält, gibt es auch keinen Verschleiß.

Wenn man eine gute Originalnadel bekommt, spricht gar nichts dagegen, auch sehr alte Systeme einzusetzen. Meist ist der Gegenwert gegenüber neuen Systemen ungleich höher. Es lohnt sich also.



Gruß
Benjamin
germi1982
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Nov 2010, 22:16
Jup, das ist so korrekt. Ich habe mir extra so ein NOS-System gekauft, und da gibts auch noch neue Nadeln von Ortofon dafür...

Das F15 ist gar kein schlechtes System, im Gegenteil...kenne das, ist an dem Dual 504 montiert der im Telefunken Studio Center 7004 verbaut wurde das noch bei uns im Keller steht...

Und es gibt zwei Nadeln, eine sphärische und eine elliptische. Die sind auch untereinander austauschbar. Elliptisch ist besser, standardmäßig war von Telefunken aus aber sphärisch dran, deswegen auch F15 0 MK II. Mit elliptischem Schliff ist es ein F15 E MK II.


[Beitrag von germi1982 am 26. Nov 2010, 22:16 bearbeitet]
lunatic303
Stammgast
#10 erstellt: 27. Nov 2010, 01:46
@Benjamin & Marcel:

Mich müsst Ihr in der Hinsicht nicht überzeugen, hier laufen mit einem M95, einem V15 und einem Elac 796 nur olle Veteranen - alle zur vollsten Zufriedenheit

@hackmack: Also immer drauf mit der Ersatznadel..

Grüße,

Patrick
rorenoren
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 27. Nov 2010, 11:53
Moin,

ich habe auch einen TS950 vom Flohmarkt.

Da ist auch das F150 MKII montiert.

Am System ist vorne um den Einschub für das runde Messingröhrchen ein braunes Teil.
(kleiner Kunststoff- Magnet)

Das bleibt gerne an dem Röhrchen hängen.

Es hat komischerweise keinen nachvollziehbaren Einfluss auf die Funktion.

Bei mir bleibt das Teil an der Nadel hängen, wenn man sie herauszieht.

Also aufpassen, auch wenn´s ohne funktioniert.
(zumal es div. Einbaurichtungen gibt!)


Klanglich würde ich dieses System knapp oberhalb eines OMB10 ansiedeln.
(mit elliptischer Nadel)

Ein Denon DL110 finde ich schon erheblich besser.

http://phonophono.de...0&Kennung=&user=true

(wenn auch der Preis vor Kurzem um ca. 10 Euro gestiegen ist)

Ich weiss nicht wie sich die kleinen AT Systeme schlagen.
(AT110, AT120)

Die sind preislich auch noch nahe der Ersatznadel.

http://www.williamth...bnehmer_p7356_x2.htm

http://www.williamth...bnehmer_p4582_x2.htm

Edit:

Das Shure M97Xe käme auch noch infrage:

http://www.williamth...bnehmer_p7358_x2.htm

Vorteil beim Beibehalten des alten Systems wäre natürlich, dass nichts neu justiert oder eingestellt werden muss.

Shure M95 mit ED Nadel und insbesondere das V15III mit DN35 oder Jico SAS Nadel würde ich weit oberhalb des Ortofon einordnen.

Das Ortofon war damals ein häufig verbautes System, auch in preiswerteren Geräten.
(z.B. Sharp)

Wenn etwas über 100 Euro zur Verfügung stehen, würde ich zum Denon DL110 greifen.

Ansonsten ist die Originalnadel sicher nicht verkehrt.

Dass der Generator defekt ist, kommt bei den OMB Systemen häufiger mal vor.

Bei dieser Form (F15, MC20, VMS20E usw.) hatte ich das noch nicht.



Gruss, Jens


[Beitrag von rorenoren am 27. Nov 2010, 11:54 bearbeitet]
hackmac_No_1
Stammgast
#12 erstellt: 30. Nov 2010, 01:57
Hallo an Alle,
freue mich über die wirklich guten Tips, auch wenn mich das Fachchinesisch noch überfordert.
Hatte die letzten Tage viel auf den Ohren, mußte unter u.a.
erstmal die oben beschr. Anlage richtig einweihen.
Hatte zu der Anlage auch ein Paar T 100 Hifi LS bekommen,
von denen bei d. Gelegenh. gleich mal die betagten Subs in Fetzen gegangen sind!!
Waren wohl schon älter, gleich paar neue Magnat rein
( wahrsch. nicht eure Marke ). Machen jetzt richtig Spass;-)
Und gestern stolper ich doch beim Heimgehen auch noch über ein Paar Fisher STE 560 und einen Grundig Receiver R301,
die jemand auf den Sperrmüll getn hatte.
Nun ein Paar Fragen an Profs unter euch:
kann mir jemand sagen ob es eine Universal-FB dafür gibt??
Kennt jemand die Fisher??
Habe schon ein bißchen gestöbert, kenne mich aber im HIFI
Forum noch nicht gut aus
Bin dankbar für Tipps
Gruss MackMac
germi1982
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 02. Dez 2010, 23:33
Mach die Magnat Tieftöner da raus.... Die haben da drin nichts verloren. Die Frequenzweiche ist nicht darauf abgestimmt.

Und zerbröselt ist wohl nur die Sicke, die kann man machen lassen. Oder selber machen wenn man keine zwei linken Hände hat.

Die Sicken waren früher aus Schaumgummi, das zersetzt sich im Laufe der Jahrzehnte. Später hat man auf Gummi gesetzt, die halten ewig. Wenn man die nicht zu lange mit der defekten Sicke betrieben hat, sind die Chassis selbst noch voll in Ordnung.

Ab wann auf Gummi gesetzt wurde kann man pauschal nicht sagen, das ist je nach Hersteller unterschiedlich.

Der R300 ist soweit ich weiß nicht fernbedienbar. Das waren in dem Jahrgang, 1982, nur ein paar Geräte von Grundig. Das Modell war nicht dabei...


[Beitrag von germi1982 am 02. Dez 2010, 23:41 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#14 erstellt: 25. Mai 2012, 21:06
Ich habe heute der Plattenspieler Telefunken TS 950 zurrück vom Service bekommen. Da die Originalnadel Ortofon F 15 O MK2 nicht mehr in ordnung war, musste eine "neue" eingebaut werden. Jetzt sitzt also eine Nadel, (gebraucht) die Ortofon FF 10 XE heisst. Der Mann beim service beuaubtete sie war original, aber kann sie wirklich dass sein? Was mir aber wichtiger ist, wird der Plattenspieler jetzt weniger gut klingen? Kann man sich überhaubt diese Nadel als ersatz vorstellen? Ausserdem möchte ich hier auch fragen ob jemanden bescheid weisst ob ich jetzt die Auflagekraft ändern muss? Telefunken empfiehl ja den Wert 15 für die Originalnadel. Aber ich glaube mir zu wissen dass ich hier irgendwo gelesen habe dass die Ersatznadel den Wert 2 haben soll. Stimmt dass?

Mit freundlichem Gruss

Christian


[Beitrag von Der_Dummer_Schwede am 25. Mai 2012, 21:08 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 25. Mai 2012, 22:45
Ja, das stimmt beides...es sind unterschiedliche Einheiten. Die 15 sind in mN (millinewton), die 2 sind in Gramm. 10mN sind 1g, also sind die 15 dann 1,5....also musst du die Auflagekraft etwas erhöhen...und die 2g sind logischerweise 20 mN.

Manchmal findet man auch die Angabe "Pond", das kann man dann gleichsetzen mit der g-Angabe. Die findet man vor allem bei alten Angaben, aber das Pond ist seit 1978 nicht mehr zulässig, offizielle Maßeinheit für die Kraft ist Newton.


[Beitrag von germi1982 am 25. Mai 2012, 22:56 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#16 erstellt: 26. Mai 2012, 12:08
Vielen Dank für die schnelle und informative Antwort. Ist eigentlich die 10 Nadel schlechter als die 15 Nadel, ist sie überhaubt für den TS 950 geeignet? Und wird der Klang mit diese Nadel schlechter?

Interessant das die 15 Nadel den Wert in mN hat und die 10 in g. Sorgt dass nicht für Verwirrung? Ich meine, beide wurden ja von Ortofon hergestellt.

Mit freundlichem Gruss

Christian
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 26. Mai 2012, 14:16
Hallo,

Mitte der 70er Jahre wurden die Einheiten umgestellst und fortan sollte man mit kW statt PS und mit Newtons statt mit Pond rechnen.... aber noch heute rechnen wir "alten Kämpen" aber beim Auto mit PS und bei Kräften mit "Kilos"....

Die Nadel passt und funktioniert, nur sollte man wegen der geringeren Nadelnachgiebigkeit Auflagekraft und Antiskating auf 2 Pond bzw. 20 mN einstellen.

Nie vergessen vorher den Tonarm in die Waage zu bringen....

Peter
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#18 erstellt: 26. Mai 2012, 18:42
Nochmals vielen Dank die schnelle Antwort. Wird mit "den Tonarm in der Waage zu bringen" gemeint dass der Tonarm in seine startposition liegen soll, mit der Transportsicherung an? Was würde passieren wenn ich der Auflagekraft ändern wurde wenn der Tonarm "frei hängt"?

Jetzt stelle ich unverschämt viele Fragen, aber ich kam doch auf noch eine, nämlich wie eine Nadel ohne Antiskippingfunktion reagiert? Hällt eine Platte/Nadel dann länger wenn man einen Plattenspieler mit dieser Funktion hat?

Anscheind konnte bei meinem Plattenspieler das Ausfallen vom Automatstop nicht repariert werden, wegen mangel an Erzatzteile für die an Stroboskopf gekoppelte funktion.

Mit freundlichem Gruss

CB
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 26. Mai 2012, 19:34
Hallo,

nein, der Tonarm soll frei in der Waage liegen bei Auflagekraft 0 und Lift "unten".

Dein Telefunken hat Antiskating.

Also an der Automatik ist was kaputt und das wäre nicht zu reparieren? Der Dreher hat einen 2. Motor nur für die Automatikfunktionen.

siehe : http://telefunken.pytalhost.eu/1980-2/telefunken80-21.jpg


Peter
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#20 erstellt: 28. Mai 2012, 20:40
Hallo,

das mit der Waage verstehe ich jetzt doch nicht. Früher war die Originalnadel montiert, Ortofon F 15 O MK2. Diese Nadel sollte Auflagekraft 15 haben. Jetzt sitzt da eine Ortofon FF 10 XE Nadel, die laut Forum die Auflagekraft 20 haben soll. Wenn dass stimmt, wie ändere ich die Auflagekraft? Soll keine platte sich drehen, teller auch nicht, aber der Tonarm frei hängen und dann von dem Wert 15 auf 0 drehen und dannache wieder auf 20mN? Dies klingt alls habe ich alles falsch verstanden.

Ich würde mich sehr freuen wenn ich dafur eine Einfache instruktion bekommen könnte wie ich die Auflagekraft ändere. Denn anschein darf ich die Antiskippingreglage nur drehen. Leider habe ich dass schon gemacht, aber hoffe dass daran nichts kaputt gehen kann?

Christian
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 29. Mai 2012, 09:34
Hallo,

haben die Nadeln incl. Nadelträger das exakt gleiche Gewicht?

Daher sollte man immer den Tonarm bevor man die neue Auflagekraft einstellt wieder "in die Waage bringen".Das erfolgt durch das Drehen des Gegengewichts bis der Tonarm bei "Lift runter" frei schwebt.

Erst DANN wird die Auflagekraft neu eingestellt. Dafür wird der vordere Teil des Gewichts mit dem Zahlenaufdruck auf "0" gedreht (dabei das hintere Gewicht festhalten) und dann wird das hintere Gewicht auf "2" gedreht, der vordere Teil sollte sich dabei mitdrehen.

Was meist Du mit "Antiskippingreglage"?

Peter
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#22 erstellt: 29. Mai 2012, 20:27
Hallo,

es wurde nur die Nadel getauscht. Das Gehäuse in dem die Nadel sitzt, ist Original. Ich merke jetzt wie kompliziert dies mit Schaltplattenspielern ist. Ich hoffe dass ich bald mehr kapiere.

Ungefär neben dem Liftarm sitzt ein Regler. (Reglage war schlechte übersetzung von mir). Dieser Regler ist drehbar. Bei dem Regler steht auch Antiskipping, weshalb ich ihn Antiskippingregler nenne. Ich dachte immer dass ich dieser Regler drehen muss um die Auflagekraft zu ändern. Aber dass ist falsch, oder?

Jetzt wird von Gegengewichte gesprochen, dass klingt kompliziert. Wo genau finde ich dieses Gegengewicht? Ich habe da einen Verdacht, aber traue mich noch nicht da irgendwas zu machen. Ich sehe ein grosses Gegengewicht, direkt hinterher dem Tonarm. Am vorderen Teil gibt es etwas was man drehen kann, hat auch Ziffern dran. Meinst du den? An der Seite vom Tonarm sehe ich etwas was ein kleineres Gegengewicht sein könnte. Ist es eher dieser? Denke nein, denn da kann ich nichts drehen.

Ich finde der Tonarm hängt immer frei, wird ja von eine Plastikschiene gestützt. Oder meinst du wenn der Arm in der Transportlage ist, dann ruhr der Arm eher an der Gabel.

Hoffe das Forum hat noch ein bischen Geduld mit mir.

Christian
germi1982
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 29. Mai 2012, 20:42
Bist du sicher dass da nicht eher Antiskating steht?

Und den für die Auflagekraft zu verstellen ist verkehrt.

Wenn du den Tonarm ausbalanciert hast, und die passende Auflagekraft am Gegengewicht eingestellt hast, stelltst du den gleichen Wert nochmal beim Antiskating ein.

Die Skatingkraft ist das Gegenteil der Fliehkraft, der Tonarm wird durch die Drehung stärker zum Mittelpunkt des Plattentellers gezogen. Das bedeutet eine ungleichmäßige Abtastung, ergo wäre ein Kanal lauter als der andere. Um das zu kompensieren gibts die Antiskating-Einrichtung. Das ist übrigens auch abhängig vom Nadelschliff, deswegen haben viele Antiskating-Einsteller auch mehrere Skalen. Meist hat man eine für sphärischen Schliff und eine für elliptischen.

Hier sieht man das an meinem Dreher, der hat drei Skalen. Zwei oben (sphärisch und elliptisch) und eine dritte unten (für CD4). CD4 war in den 1970ern ein Verfahren für diskrete Mehrkanalaufnahmen, genauer gesagt vierkanalig. Heute würde man das 4.0 nennen, hat sich aber nie durchgesetzt. Das war zu aufwändig und zu teuer...



[Beitrag von germi1982 am 29. Mai 2012, 20:50 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#24 erstellt: 29. Mai 2012, 21:11
Genau, Antiskating stehts, nichts anderes :).

Danke für die interessante informationen. Es wird ja immer mehr detais, manchmal verstehe ich warum die CD - Platte sich durchsetzte, sie ist ja viel einfacher zu benutzen. Aber ich werde nicht Aufgeben. Bekomme ja gute Hilfe.

Aber dass mit dem Ausbalancieren vom Tonarm verstehe ich nicht. Wenn ich die Werte beim Tonarm am Vorderen Teil des Gegengewichtes ändere, passiert überhaubt nichts, der Tonarm ist in der selbe lage. Ist dann was kaputt? Alles scheint mir normal zu funktioniere. Wenn ich Start drücke, findet der Arm autumatisch dem Startpunkt der Platte und fängt an zu spielen. Leider habe ich noch keinen Verstärker und Lautsprechern, aber im Geschäft klang es prima.

Aber ich möchte den Arm dennoch ausbalancieren können, was mache ich da falsch? Was passiert wenn der Arm falsch ausbalansiert ist? Funktioniert dann nichts? Es klingt ein bischen so als ob ich die falsche Auflagekraft habe, dann kratzt die Nadel die Platte kaputt. Ist es so?

Christian
germi1982
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 29. Mai 2012, 21:24
Das ist schon richtig so dass da nichts passiert. Der Tonarm vom TFK ist statisch balanciert, das heißt das Gegengewicht dient zum Balancieren des Tonarmes und zum Erzeugen der Auflagekraft.

Bei falsch balanciertem Tonarm stimmt die Auflagekraft nicht. Es kann zu Verzerrungen bei der Wiedergabe, erhöhtem Platten- und Nadelverschleiß kommen.

Der vordere Teil ist nur die Skala damit du in etwa weißt welcher Wert eingestellt ist.

Das Ausbalancieren funktioniert ganz einfach. Der Tonabnehmer muss dazu montiert sein an der Headshell, Nadelschutz runterklappen so dass die Nadel geschützt ist.

Nun den Tonarm Richtung Platte bewegen, wenn der Dreher anspringt (gibt Modelle da ist das so), Stecker aus der Steckdose. Antiskating auf 0 stellen, Lift absenken. Den vorderen Teil des Gegengewichtes auf 0 stellen. Dann drehst du am hinteren Teil solange, bis der Tonarm frei schwebt und nicht nach oben zieht oder nach unten absackt. Wenn du das geschafft hast, ist der Tonarm balanciert. Dann achte darauf das die Null der Skala auch noch da steht wo sie hingehört, wenn nicht nachregeln, aber nur den vorderen Teil drehen!! Dann greifst du das Gegengewicht so, dass du beide Teile drehst, und stellst da die 2g bzw. 20mN ein. Und beim Drehen nicht den kürzesten Weg nehmen, sondern über die 10, die 15 zur 20.

Bei den dynamisch balancierten Tonarmen ist das einfacher, da ist das Gegengewicht nur zum Balancieren. Zur Einstellung der Auflagekraft gibts ein extra Stellrad. Das siehst du auf meinem Bild auch....deswegen hat mein Gegengewicht auch keine Skala. Bei dem wird die Auflagekraft mit einer Feder erzeugt.


[Beitrag von germi1982 am 29. Mai 2012, 21:28 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#26 erstellt: 29. Mai 2012, 22:25
Jetzt mache ich wenigstens Vortschritte, aber nur wenige. Ich weis jetzt wie die Waage funktioniert, d.h. wenn ich das Gegengweicht nach hintern drehe will der Arm nach oben. Aber, der Arm kann nie nach unten sacken, denn eine Schiene die vom lifthebel kontrolliert wird, stützt den Arm. Dann kann ich ja nicht wissen ob er absackt? Was mache ich da falsch?

Wenn der Arm statisch balansiert ist, warum muss ich dann überhaubt den Arm balansieren, ist er dann nicht immer perfekt balansiert?

Wie weiss ich wo die Null am Scala hingehört? Das mit dem beide Teile greifen verstehe ich auch nicht. Ist es nicht eingestellt wenn der Arm balansiert ist? Jetzt habe ich so ein doofer Gefühl dass ich mehr kaputt mache als besser, aber ich glaube dass ich es bald verstehe, brauche nur noch ein bischen Hilfe. Vielen Dank soweit, gibt nicht viele die so viel Geduld haben!

Christian
germi1982
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 29. Mai 2012, 22:35
Den Lift nach unten stellen, wie ich schon schrieb. Er darf dann nicht mehr auf der Bank aufliegen wenn er korrekt balanciert ist. Die Null gehört nach oben, da müsste eigentlich ein fetter Strich am Tonarmrohr sein. Zumindest war das bei der Vorgängerserie vom TS noch so...

Wenn der Arm balanciert ist und frei schwebt ist die Auflagekraft 0 mN, du willst aber 20 mN, deswegen drehst du das Gewicht und auch die Skala damit du weißt wieviel Auflagekraft du nun hast. Dann kippt logischerweise auch der Arm wieder nach unten. Das ist so korrekt und gehört auch so.

Das Balancieren ist sozusagen das Nullen...


[Beitrag von germi1982 am 29. Mai 2012, 22:40 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#28 erstellt: 29. Mai 2012, 23:19
Ich glaube dass ich jetzt verstanden habe wie ich es einstellen soll. Aber dass der Arm nicht auf der Bank aufliegen soll wenn er korrekt balanciert ist verstehe ich nicht ganz. Welche Bank? Die Gabel wo er ruht wenn keine Platten gespielt werden? Was ist frei schweben? 1mm?

Das ändern der Auflagekraft kommt also dadurch das ich nach dem balancieren die Skala und Gegengewicht gleichzeitig drehe bis der korrekter Wert angezeigt ist?

Und dann Antiskatingregler auf die selbe Zahl stellen wie Auflagekraft? Habe ich es korrekt verstanden das Auflagekraft das gegenteil für Antiskating ist?

Mit freundlichem Gruss

Christian
Magister_Verbae
Inventar
#29 erstellt: 30. Mai 2012, 00:42
Ab 0.53 in diesem Video kriegst du zumindest einen annehmbaren visuellen Eindruck der Auflagekraftjustage. Ich hoffe, damit geholfen zu haben.

LG

M.
germi1982
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 30. Mai 2012, 12:36
Der Bank vom Lift...



Und dann Antiskatingregler auf die selbe Zahl stellen wie Auflagekraft? Habe ich es korrekt verstanden das Auflagekraft das gegenteil für Antiskating ist?


Nein, das hast du nicht richtig verstanden...die Skatingkraft zieht beim Abspielen den Tonarm hin zur Mitte, dadurch wird aber eine Flanke der Rille stärker abgetastet als die andere. Das heißt dann effektiv, ein Kanal ist lauter als der andere. Und das wird mit dem Antiskating kompensiert, das heißt das wirkt Horizontal.

Die Auflagekraft definiert mit welcher Kraft die Nadel in die Rille gedrückt wird, und zwar von oben, das heißt also Vertikal...


[Beitrag von germi1982 am 30. Mai 2012, 12:42 bearbeitet]
Der_Dummer_Schwede
Neuling
#31 erstellt: 12. Jun 2012, 11:08
Vielen Dank für euere Antworte. Langsam verstehe ich mehr.

Dennoch habe ich immer Probleme zu verstehen wie der Tonarm frei schweben kann. Denn der Arm kann ja nie frei schweben, er wird ja unterstütz von einem Plastik Teil, der vom lifthebel auf und runter gesteuert werden kann.

Denn im Video (sehr guter Video) sieht man ja deutlich das der Tonarm frei schwebt. Dennoch hat der Plattenspieler im Video eine andere Konstruktion. Meines Erachtens kann mein Tonarm so frei nicht schweben. Hm.

Mit freundlichem Gruss

Christian
Magister_Verbae
Inventar
#32 erstellt: 12. Jun 2012, 12:44
Warum sollte er nicht frei schweben können? Du fährst in in Richtung Plattenteller (Nadelschutz nicht vergessen!!!), und stellst ihn bei abgelassenem Lift ein. Reine Physik. Ich verstehe wirklich nicht, wo das Problem sein soll.

LG

Martin
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