Dual 1237 restaurieren und in Betrieb nehmen

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ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Dez 2010, 14:27
Hallo zusammen,

ich lese schon eine ganze Weile mit und habe bisher immer meine Antworten hier gefunden. Nun muss ich doch einmal nachfragen und mir Rat suchen.

Ich habe auf dem Dachboden bei meinen Großeltern einen eingestaubten Dual 1237 Plattenspieler gefunden, den ich gern sofern funktionsfähig in Betrieb nehmen würde.

Bisher habe ich das gute Stück oberflächig gereinigt und entstaubt.

Ist es nötig und sinnvoll das Gerät komplett zu zerlegen und verborgene Stellen auf Staub zu untersuchen und ggf. davon zu befreien?

Ich werde zwischen den Feiertagen die Reinigung abschließen und erstmal schauen ob aus dem vorhandenen noch Ton raus zu bekommen ist. Wenn ja (und das hoffe ich) freue ich mich auf Euren Rat zwecks System. Ein heißer Tipp für eine Abdeckung wäre auch super, die ist nämlich stark beschädigt.

Freue mich auf Eure Infos & Anregungen.

Viele Grüße
thom53281
Stammgast
#2 erstellt: 22. Dez 2010, 16:22
Hallo,

komplett zerlegen ist in den meisten Fällen unnötig. Dass Staub an die Mechanik gelangt ist, halte ich nämlich für eher unwahrscheinlich.

Allerdings ist (vor allem bei langer Standzeit) das Öl "verharzt" und daher die Mechanik schwergängig. Das muss daher entfernt werden, damit die Mechanik wieder problemlos läuft. Danach wieder neu durchschmieren.

Außerdem wird nach ein paar Mechanikstarts der Steuerpimpel wegbröseln. Siehe:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-2091.html

Der Entstörkondensator des Geräts gehört auch getauscht (oder zumindest erst einmal ausgelötet), denn der wird Dir in absehbarer Zeit um die Ohren fliegen. Der Riemen wird auch nicht mehr der neueste sein, daher auch danach einmal schauen.

Zum System: Was ist denn gerade darauf montiert (original: Ortofon FF 15 D), welche Musik willst Du damit hören und wie viel darf's kosten?
Für die Haube würde ich einmal eine Suchanfrage im Dual-Board stellen. Die wissen dort, welche gut auf die Zarge passen, außerdem sind die Preise meist fair.

Viel Spaß noch beim Basteln.

Grüße
Thomas
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 29. Dez 2010, 16:15
Hallo zusammen, war über die Feiertage etwas von der Außenwelt abgeschnitten, habe diese aber genutzt um den DUAL zu reinigen.

Bisher erledigt:

1. gründlich entstaubt
2. Hartes Öl entfernt
3. Entstörkondensator getauscht
4. Riemen tuts noch, scheint in Ordnung

Als System ist auf dem Guten ein original Ortogon FF15D montiert.

Nun möchte ich gern einen klanglichen Testlauf starten, brauche aber von Euch Rat, wie ich den DIN (?) Anschluss auf Chinch bekomme.

Viele Grüße
thom53281
Stammgast
#4 erstellt: 29. Dez 2010, 17:12
Hast Du einen Verstärker mit eingebautem Entzerrer-Vorverstärker?

Es gibt mehrere Möglichkeiten. Wenn Du schon einen Vorverstärker da hast, kannst Du es erst einmal über ein einfaches (kurzes) Adapterkabel probieren. Entweder es funktioniert damit einwandfrei oder es brummt, kann beides vorkommen.

Die sauberste Möglichkeit wäre natürlich, das alte Kabel zu entfernen und ein neues phonotaugliches(!) Kabel mit Cinchsteckern anzulöten. Anleitung für den Kabeltausch:
www.zwillingssterne.de/download/UmbauDIN-CINCH.pdf

Wenn Du noch keinen Vorverstärker hast, könntest Du Dir auch einen zeitgenössischen Vorverstärker (z. B. Dual TVV47, lässt sich direkt im Gehäuse des Spielers verbauen) kaufen, den Spieler mit dem Originalkabel anschließen und am Ausgang des Vorverstärkers ein Adapterkabel auf Cinch anschließen.

Grüße
Thomas
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 29. Dez 2010, 18:41
Hallo Thom,

danke für die schnelle Antwort. Habe leider keine Phonoeingänge am Verstärker, ergo muss ein Vorverstärker her. Der Dual TVV47 scheint auf den ersten blick gar nicht so leicht zu bekommen, wie steht es mit aktuellen Vorverstärkern? Technischer Schrott oder unbezahlbar?

Bin schon ganz gespannt den Kleinen zu hören.

Viele Grüße
thom53281
Stammgast
#6 erstellt: 29. Dez 2010, 22:39
Der TVV47 (oder auch TVV46, ist aber etwas schlechter) hat ein paar sehr interessante Vorteile:

  • Er lässt sich problemlos in Dein Gerät integrieren und wird sogar mit dem Plattenspieler ein- und ausgeschaltet.
  • Er hat DIN.
  • Man bekommt ihn meines Wissens nach öfters relativ günstig.


Du kannst einmal eine Suchanfrage im Dual-Board starten. Wenn Du Glück hast, hat dort gerade jemand einen herumfliegen.

Alternativ gibt es natürlich auch noch andere Vorverstärker aus der Hochzeit der Schallplatte. Wenn Du hier nämlich einen mit DIN-Steckern bekommst, hätte das schon seine Vorteile. Bei der Verbindung von Vorverstärker zum Verstärker würde ich mir mit einem Adapterkabel keine Sorgen machen (Brumm), bei der Verbindung vom Tonabnehmer zum Vorverstärker schon.

Ein konkretes Budget für Tonabnehmer und Vorverstärker wäre übrigens für die Beratung ziemlich hilfreich. Wenn es hoch genug ist, reicht es evtl. auch für einen modernen (brauchbaren) Vorverstärker.

Grüße
Thomas
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 30. Dez 2010, 21:48
Hallo Thom,

danke für deine begleitenden Worte. Habe mir der Aufregung wegen, eben im Saturn einen 30 EUR Pre-Amp mit Adapter auf DIN gekauft.

Der kleine macht Geräusche und klingt noch gut. Nun gilt es den passenden Preamp und / oder neues System zu finden. 100 bis 150 EUR möchte ich maximal investieren, gibt es da schon was ordentliches?

Mal eine ganz doofe Frage, der Table hört nicht auf zu drehen. Bin ich zu doof den Ausschalter zu finden? ;-)

Vielen Danke für deine weißen Worte.
Blaupunkt01
Inventar
#8 erstellt: 31. Dez 2010, 00:40
Du hast doch einen Start/Stop Schalter.
Auf Stop fährt der Tonarm zurück und der Antrieb schaltet aus.
Durch das Gewicht vom Plattenteller dreht er natürlich noch ne Zeit nach.
thom53281
Stammgast
#9 erstellt: 31. Dez 2010, 01:45
Der 1237 hat einen Riemenantrieb. Der dreht eigentlich nicht lange nach, je nach Riemenzustand maximal 1-2 Umdrehungen.

@ ETESTS
Wenn Du den Entstörkondensator schon getauscht hast, kennst Du ja das schwarze Kästchen an der Unterseite (KS4) schon. Dort steckt auch der Einschalter mit drin. Wenn Du den Tonarm in Richtung Plattenmitte bewegst, muss dieser über die Mechanik korrekt eingeschaltet werden und wenn Du ihn zurück zur Stütze fährst, wieder aus.

Schau' Dir das noch einmal genauer an, evtl. hast Du eine verharzte Stelle übersehen und der Schalter bewegt sich nur in eine Richtung. Aber bitte ohne Strom.

Ich kenne zwar selber den Klang des Ortofon FF 15 D nicht, aber evtl. jemand anders hier. Wie gefällt es Dir denn (klanglich)? Könnte man irgendwas verbessern?

Grüße
Thomas
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 31. Dez 2010, 02:21
Guten Abend zusammen,

der Start / Stop Schalter bewegt sich leider völlig ohne Widerstand. Versuche gerade die Ursache zu ergründen...

EDIT: Eigentlich schaut alles ganz gut aus, jedoch geht der Tonabnehmer runter, spielt ca. 1 sec Musik und geht dann wieder zurück um dann wieder von vorn anzufangen...

@thom, da der Vorverstärker nicht der Beste zu sein scheint (irgendein NoName-Teil), kann ich den Klang aktuell nur schwer beurteilen, subjektiv könnte er besser sein.

Grüße


[Beitrag von ETESTS am 31. Dez 2010, 03:31 bearbeitet]
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 31. Dez 2010, 04:18
Ok eine Kleinigkeit übersehen. An dem Start / Stop Schalter ist ein Metallblättchen, das ursprünglich mit einem längen Metallarm Richtung Plattentellermitte verbunden war, das rutscht immer wieder raus, wenn ich den Schalter betätige.

Gibt es hierfür Lösungsansätze?

EDIT: Da wahr wohl wer etwas hartherzig mit dem Ein- / Ausschalter... Alles wieder in die richtigen "Ösen" gepackt und der Kleine rennt. Wie neu, faszinierend diese solide Technik.

Mal eine ganz doofe Frage, wie bekomme ich das Optimum aus Gewicht und Auflagedruck-Rädchen heraus?

Ich denke um den Tausch der Nadel komme ich nicht drum herum, was meint ihr?


[Beitrag von ETESTS am 31. Dez 2010, 05:18 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#12 erstellt: 31. Dez 2010, 11:49
Hallo,

erstmal Glückwunsch, dass der Dual wieder läuft!


Mal eine ganz doofe Frage, wie bekomme ich das Optimum aus Gewicht und Auflagedruck-Rädchen heraus?

Was genau meinst du damit?

Mit dem Gegengewicht wird der Arm ausbalanciert, bis er schwebt (Auflagekraft-Rädchen dabei auf Null).
Danach stellst du die Auflagekraft mit dem Rädchen ein.



Ich denke um den Tausch der Nadel komme ich nicht drum herum, was meint ihr?

Das kommt auf den Nadelzustand an, der aber nicht einfach herauszubekommen ist - gerade für den Neuling nicht.

Wenn sie noch sauber abtastet, am Anfang wie am Ende der Platte, ist sie auf alle Fälle noch gut (am besten hörbar mit Kopfhörer). Wenn sie in den Innenrillen stärker zum Verzerren neigt, könnte sie schon verschlissen sein, wobei die Innenrillen immer schwierig abzutasten sind...

Korrekten Aufschluss bringt wohl nur eine Untersuchung mit dem Mikroskop, muss auch ein Fachmann machen.
Im Zweifelsfall: Nadel lieber tauschen.



Gruß
Benjamin
ETESTS
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 31. Dez 2010, 12:16
Guten Morgen,

war heute Nacht auch heil froh als der Dual wieder ging.

Für das Einstellen des Gewichts, kann ich mich also auf mein Augenmaß verlassen. Das ist gut und scheint funktioniert zu haben.

Ich danke Euch vielmals für die Hilfe und Unterstützung.

Beste Grüße und einen guten Rutsch heute Abend!
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