Telefunken HighCom - Wie Aufnahmen retten?

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AlexG1990
Inventar
#1 erstellt: 28. Dez 2010, 07:03
Hallo!

Bin gerade dabei viele alte Kassetten-Tapes ins Digitale zu "retten"...

Dabei verwende ich ein Yamaha KX-480 Deck (evtl. wirds noch ein KX-690 mit Dual-Capstan). Mein PC hängt an einem separaten Tape-Out in der Anlage. Ich schalte vor dem Digitalisieren immer auf Mono, stelle den Azimuth korrekt auf die Aufnahme ein, erhöhe (nur wenn nötig!) den PlayTrim nach Gehör etwas, schalte evtl. Dolby B oder C hinzu (die meisten meiner Tapes sind ohne Dolby aufgenommen). Aufgenommen wird mit einer Realtek HD-Audio in 96kHz 32Bit-float. Dann korrigiere ich den Pitch über die Samplingrate nach, normalisiere und wandle schlussendlich nach 44kHz 16Bit und schneide und benenne die Tracks. Dann wird in FLAC encodiert und getaggt (für die Digital-Sammlung) und auf CD gebrannt.

Jetzt bin ich auf die (Gott sei Dank) überschaubare Tape-Sammlung von meinem Vater gestoßen und da sind einige "Schätze" in HiCom dabei - alles aus den 80ern...
Die habe ich jetzt nach bekanntem Schema digitalisiert, mit ausgeschaltetem Dolby (wäre ja auch Unsinn). Die Aufnahmen klingen furchtbar! Die Qualität ist kristallklar, nur es ist so extrem komprimiert, dass einem die Ohren bluten!

Gibt es ein Software-PlugIn (z.B. für Audacity), mit dem man eine HiCom-Entzerrung vornehmen kann???

Bitte helft mir - wäre schade um die Musik!

MfG
Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 28. Dez 2010, 07:08 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#2 erstellt: 28. Dez 2010, 09:55
Versuche ein HiCom Deck oder einen externen Compander (geht das mit denen?) aufzutreiben / auszuleihen.
Per Software geht da leider nichts.
So ein Tapedeck bekommst du für unter 10€.

MfG
Haakon
Mr-B
Stammgast
#3 erstellt: 28. Dez 2010, 10:03
Hi Alex,

ich glaube nicht das es hier eine Softwareseitige Lösung gibt, aber ich habe diesen Thread hier gefunden.
http://www.audacity-forum.de/thread/4058

Am einfachsten ist vermutlich ein einfaches HighCom Deck von Telefunken z.B. ein TC450 HighCom.

Ansonsten gibt es noch externe HighCom Compander die aber meistens ein ganzes Stück mehr kosten als ein komplettes Tapedeck.

Schöne Grüsse
Christian

Edit: Da hab ich mir zu viel Zeit beim schreiben gelassen


[Beitrag von Mr-B am 28. Dez 2010, 10:09 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 28. Dez 2010, 12:58
Moin,

auch Siemens, Universum, Wangine (Korea) und (ich glaube) Nikko hatten High- Com Tapedecks im Angebot.

Problematisch ist bei so hochkomprimierten Aufnahmen immer, dass das System sehr exakt justiert sein muss.

Wenn die Aufnahme nur etwas gelitten hat, kann es schon anfangen zu pumpen oder ähnlichen Mist machen.

Mit etwas Glück klappt es aber zumindest, einen erträglichen Klang hinzubekommen.

Gruss, Jens
AlexG1990
Inventar
#5 erstellt: 28. Dez 2010, 17:36
Ok, danke für die Tipps bisher.

1)
Von der Idee ein altes Telefunken-Tape anzuschaffen bin ich bisher nicht so angetan, da ich mir dann wieder Gedanken über Zustand der Köpfe etc. machen müsste. Ich bin froh (auch dank dieses Forums!) mit der Yamaha-Serie sehr gute Decks neueren Datums gefunden zu haben .

2)
Dann gibt es _tatsächlich_ eine Software-Lösung, allerdings nur für das ultrateure Adobe Audition - kommt also auch nicht in die Tüte...
Ich brauche eigentlich gar keine Bearbeitungssoftware, die mehr kann als Aufnahmen und schneiden - ich optimiere lieber analogseitig

3)
Dann bleibt eigentlich nur noch ein externer Decoder! Cool dass es sowas gibt. Dann könnte ich die Tapes ja erstmal ohne Compander digitalisieren und im Anschluss, wenn ich so ein gerät habe, die Digitalaufnahmen nochmal über Line-In/-Out durch so ein Gerät schleusen.
Nur: Wo bekomme ich so etwas her (teuer kanns ja nicht wirklich sein...)? Ebay?
Wäre SO ETWAS zu gebrauchen?

MfG
Alex

PS.: Es heißt ja korrekterweise wirklich "HighCom" - könnte man mal im Titel ändern...


[Beitrag von AlexG1990 am 28. Dez 2010, 17:38 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Dez 2010, 18:05
Moin,

ja, das ist genau das Gerät das du benötigst.
(wird aber evtl. recht teuer)

Gruss, Jens
xutl
Inventar
#7 erstellt: 28. Dez 2010, 18:11
- kaufen
- Kassetten digitalisieren
- verkaufen

ev. machst Du noch Gewinn
Fhtagn!
Inventar
#8 erstellt: 28. Dez 2010, 18:26
Mal ganz doof gefragt: Sind da solche Raritäten auf den Bändern, dass sich der Aufwand auch lohnt?
Sonst könnte nämlich eine Anschaffung der Musik auf Vinyl oder CD letztendlich billiger sein .
AlexG1990
Inventar
#9 erstellt: 28. Dez 2010, 18:46
Naja, einiges lässt sich denke ich auch im CD-Laden (oder über meine Napster Music-Flat ) besorgen - vieles waren Vinyl-Dubs, aber da sind halt auch einige Konzert-Mitschnitte aus Radio und Fernsehen (nur Ton) dabei - die wirds nicht geben...
Ist auch irgendwie nostalgisch für mich, Rundfunkmittschnitte aus den 80ern zu hören...

MfG
Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 28. Dez 2010, 18:47 bearbeitet]
the_maltese
Stammgast
#10 erstellt: 28. Dez 2010, 20:55
Und dann stellt sich noch die Frage, mit welchem Gerät die Aufnahmen gemacht wurden.
HighCom ist nicht gleich Highcom. Schon Telefunken hatte zwei Versionen - eine frühere, eine spätere - auf dem Markt. Das 450er Deck ist z.B. ausschließlich mit der ersten Version ausgestattet, 650er und 750er wurden mit beiden angeboten, auch der oben erwähnte externe Kompander CN 750 hat eine Renovierung erlebt.
Hier unbedingt fragen, von wann das Gerät ist, bzw. welche Variante (welche Zeitglieder für die Abklingzeitkonstante?)
Und so richtig kompatibel sind die Aufnahmen bei Versionsunterschieden nicht: Es gibt reichlich Rauschfahnen, vor allem bei Musik mit deutlich trennbaren Impulsspitzen, z.B. Klaviermusik.
Im übrigen vertragen HighCom-Kassetten i.d.R. längere Lagerung ohnehin nicht so gut.



[Beitrag von the_maltese am 28. Dez 2010, 21:28 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#11 erstellt: 28. Dez 2010, 22:56
Ok, ich werde dann bei Gelegenheit mal schauen, was das für ein Deck war. Wenn mich nicht alles täuscht steht das alte Aufnahmegerät (ist wohl völlig defekt) noch im Keller rum - dann ließe sich rausfinden, was das für ein System verwendet hat.

Was ändert sich bei längerer Lagerung von Tapes anderes, als der Wiedergabepegel und der Frequenzgang?!? Der Frequenzgang sollte bei HighCom wohl nicht _ganz_ so kritisch sein wie bei Dolby (da Breitband-Kompression), und selbst mit Dolby gelingt mir die Wiedergabe meistens recht gut (mit PlayTrim kann ich Frequenzgangverluste zumindest relativ gut annähern). Und mit einem externen Gerät bin ich was den Pegel angeht doch relativ felxibel, um da Feinkorrekturen zu machen, oder?

Danke für den Hinweis - dass es 2 verschiedene HighCom-Systeme gibt, wusste ich bis jetzt nicht!

MfG
Alex
the_maltese
Stammgast
#12 erstellt: 29. Dez 2010, 13:12

AlexG1990 schrieb:
Ok, ich werde dann bei Gelegenheit mal schauen, was das für ein Deck war. Wenn mich nicht alles täuscht steht das alte Aufnahmegerät (ist wohl völlig defekt) noch im Keller rum - dann ließe sich rausfinden, was das für ein System verwendet hat.

Was ändert sich bei längerer Lagerung von Tapes anderes, als der Wiedergabepegel und der Frequenzgang?!? Der Frequenzgang sollte bei HighCom wohl nicht _ganz_ so kritisch sein wie bei Dolby (da Breitband-Kompression), und selbst mit Dolby gelingt mir die Wiedergabe meistens recht gut (mit PlayTrim kann ich Frequenzgangverluste zumindest relativ gut annähern). Und mit einem externen Gerät bin ich was den Pegel angeht doch relativ felxibel, um da Feinkorrekturen zu machen, oder?

Danke für den Hinweis - dass es 2 verschiedene HighCom-Systeme gibt, wusste ich bis jetzt nicht!

MfG
Alex



Bei HighCom wirkte der Kompander über den gesamten Frequenzbereich, was zur Folge hat, daß die Fehler, die nach langer Lagerung bei Kassetten durch nachlassende Magnetisierung entstehen, sich ebenfalls über das gesamte Frequenzspektrum erstrecken. Das bekommen die Expander i.d.R. nicht mehr optimal gerade gebogen.
Playtrim wirkt m.W. nur im Hochtonbereich.

Was "völlig defekt" für das Aufnahmegerät bedeutet, könntest Du ja mal herausfinden. "Völlig" defekt gibt's gar nicht und die Reparatur dieser Geräte ist oft leichter und kostengünstiger als man denkt, wie ich anhand meines alten CC20 schon bemerkt habe.

AlexG1990
Inventar
#13 erstellt: 31. Dez 2010, 03:47
...ja, werde mir das alte Tape nochmal anschauen. Trotzdem werde ich mit meinem Yamaha und einem externen Compander (natürlich mit dem passenden System) wohl mehr Möglichkeiten haben, korrigierend einzugreifen, als mit dem eingebauten HighCom im alten Tapedeck (bzgl. Bandalterung).
Azimuth ist wie gesagt kein Thema - der wird bei jeder Kassette individuell eingemessen. Die Tonkopfschraube ist IMHO das essentiell wichtigste Bedienelement an einem Tapedeck .

MfG
Alex

PS.:
Allen einen guten Rutsch - und ich melde mich wieder, wenn ich den alten Telefunken-Kasten vor mir habe


[Beitrag von AlexG1990 am 31. Dez 2010, 03:47 bearbeitet]
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