Audio Technica AT UL3

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Marlowe_
Inventar
#1 erstellt: 05. Apr 2011, 10:10
Hallo allerseits,

ich ziehe den Kauf eines Onkyo Plattenspielers mit o.g. System in Erwägung. Das AT ist das System, mit dem das Gerät auch von Onkyo ausgeliefert wurde.
Aufgrund des Alters wird wohl zumindest die Nadel ersetzt werden müssen, was offenbar kein ganz billiges Vergnügen ist. Wenn man überhaupt noch eine Nadel bekommt, wird die rund 100€ kosten.
Bei dienadel kann man sich auch einen neuen Diamanten aufsetzen lasse, da die komplette Nadel dort nicht mehr zu bekommen ist.
Die Frage, die sich ergibt, ist, ob es in Hinblick auf Preis/Leistung sinnvoller ist, ein komplett anderes System zu kaufen oder das Original, falls möglich, mit Ersatzteilen weiter zu betreiben.
Grundsätzlich möchte ich diesen Youngtimer schon ganz gerne im Originalzustand erhalten.
applewoi
Stammgast
#2 erstellt: 05. Apr 2011, 11:56

Marlowe_ schrieb:


Grundsätzlich möchte ich diesen Youngtimer schon ganz gerne im Originalzustand erhalten.



Nuja, man kann es mit der Originalität auch übertreiben. Tonabnehmer sind Verschleissteile. Man betreibt ja ein altes Fahrzeug auch nicht mit "NOS" Reifen oder vorgealtertem Öl.
Wenn ich nach diesem Link gehe, ist das jetzt nichts, wo ich für eine Ersatznadel fragwürdiger Herkunft noch 100 € ausgeben würde. da ist ein "moderneres" AT wie z.B. das AT440 OCC sicherlich die bessere Wahl.
Alte Tonabnehmer können je nach Laufleistung noch gut erhalten sein, es kommt einfach drauf an, wie die Nadeldämpfung und der Diamant noch arbeiten und ob das System noch die spezifizierte Abtastfähigkeiteit innerhalb gewisse Toleranzen erreicht. Dies kann man aber normalerweise nur mit einem Nadelmikroskop und einer Messplatte beurteilen. Dabei beachten dass sich auch alte Systeme nach langer Standzeit erst wieder "einspielen" müssen.
Es ist schwer über die Langzeitstabilität allgemein gültige Aussagen zu treffen, ich habe hier einige alte Systeme die noch gut abtasten und auch einige, wo die Dämpfung kaputt ist wobei Aufweichen und Aushärten sich ungefähr die Waage hält.
Nur bei AKG und Elac kann man im Prinzip davon ausgehen dass die Systeme heutzutage wenn gelaufen alle defekt sind. Aber auch da mag es Ausnahmen geben.


[Beitrag von applewoi am 05. Apr 2011, 12:04 bearbeitet]
TFJS
Inventar
#3 erstellt: 05. Apr 2011, 12:14

Marlowe_ schrieb:
Hallo allerseits,
.....
Die Frage, die sich ergibt, ist, ob es in Hinblick auf Preis/Leistung sinnvoller ist, ein komplett anderes System zu kaufen oder das Original, falls möglich, mit Ersatzteilen weiter zu betreiben.


Ich hatte einen Onkyo Integra CP 1097 F (1986 gekauft als er neu herausgekommen war!) in Betrieb. Das System, auch ein AT UL-3, hat aber schon Mitte der 90er schlapp gemacht gehabt, und das obwohl ich nach Einführung der CD jahrelang fast keine Platten mehr angehört habe. Aus dieser Erfahrung heraus würde ich sagen, dass das System über sein Ende schon weit hinaus ist.
Als Ersatz bieten sich die Ortofon OM-Systeme an, die zwischen 40,00 € und 280,00 € kosten (guckst du mal hier:hier.)

Ich selbst hatte das OM 20 laufen, das vom Klangergebnis her das Originale AT sogar nochetwas übertroffen hat.

Wie der Kollege appelwoi schon bemerkte, sind TA-Systeme Verschleißteile. Hier Originalität bewahren zu wollen, mag angehen wenn man ein Museum aufbauen will, zum anhören von Schallplatten sollte man schon mit Rücksicht auf diese das System regelmäßig wechseln.
Marlowe_
Inventar
#4 erstellt: 05. Apr 2011, 14:49
Zunächst mal vielen Dank für die bisherigen Hinweise.

applewoi schrieb:

Nuja, man kann es mit der Originalität auch übertreiben. Tonabnehmer sind Verschleissteile. Man betreibt ja ein altes Fahrzeug auch nicht mit "NOS" Reifen oder vorgealtertem Öl.

Ich will es auch nicht übertreiben, daher ja meine Frage.
Und wenn es um Autos geht, würde ich auch ohne Not z.B. keine modernen Felgen an einen Old- oder Youngtimer bauen


applewoi schrieb:

Wenn ich nach diesem Link gehe, ist das jetzt nichts, wo ich für eine Ersatznadel fragwürdiger Herkunft noch 100 € ausgeben würde.

Da kann ich nicht ganz folgen. Was entnimmst Du denn dem Link, das Dich zu dieser Ansicht kommen lässt?


applewoi schrieb:

da ist ein "moderneres" AT wie z.B. das AT440 OCC sicherlich die bessere Wahl.

Passt das von der Nadelnachgiebigkeit zum Tonarm des Onkyo? Die ist in den Unterlagen für das alte AT mit 8*10^-6 cm/Dyne (?) angegeben. Vom Gewicht her würde es ja im Rahmen liegen.


applewoi schrieb:

Dabei beachten dass sich auch alte Systeme nach langer Standzeit erst wieder "einspielen" müssen.

Ah, das ist ein guter Hinweis. Ich werde das System dann ggf. erst mal ein bischen "laufen lassen".



TFJS schrieb:

Ich hatte einen Onkyo Integra CP 1097 F (1986 gekauft als er neu herausgekommen war!) in Betrieb.

Soweit ich weiss, gab es in 1986 den 1007A, 1046F und 1057F. Einen PX-100M konnte man vielleicht auch noch ergattern.
Ein 1097F ist mir ganz neu und ich konnte dazu auch bisher nichts finden. Hast Du zufällig noch Unterlagen dazu?
lini
Inventar
#5 erstellt: 05. Apr 2011, 17:58
Dirk: Der gute Andreas (platten-spieler.de) müsste meines Wissens noch Originalnadeln fürs UL3 und UL5 haben.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Marlowe_
Inventar
#6 erstellt: 05. Apr 2011, 18:18
Bei der Adresse gibt es die angeblich sogar als Originalnadel. Daher hatte ich auch den Preis von rund 100€. Was mich da skeptisch macht, ist, dass es die Dinger bei die-nadel.de oder anderswo nicht mehr gibt. Kennst Du den Laden?
Und die grundsätzliche Frage, die ich ja mit diesem Thread zu klären versuche, ist ob es sich lohnt, in das System noch 100€ zu investieren.
LaVerne
Stammgast
#7 erstellt: 05. Apr 2011, 18:29

Marlowe_ schrieb:
Bei der Adresse gibt es die angeblich sogar Und die grundsätzliche Frage, die ich ja mit diesem Thread zu klären versuche, ist ob es sich lohnt, in das System noch 100€ zu investieren.


Wenn das eine Original-Nadel ist, würde ich es machen - meiner Ansicht nach mußt Du über 100,- EUR in einen neuen TA investieren, um gleichwertigen Klang zu erhalten.

Davon abgesehen finde ich persönlich das System absolut erhaltenswert: Es wurde nicht nur exklusiv bei diesem einen Player verbaut; es ist zudem noch eines der ganz wenigen MC-Systeme mit wechselbarer Nadel!

Ist übrigens ein LO-MC - einen passenden Vorverstärker hast Du bereits?

Grüße
Hannes
Fhtagn!
Inventar
#8 erstellt: 05. Apr 2011, 18:36
NOS Nadel für 100€: Kaufen.


Ein 1097F ist mir ganz neu und ich konnte dazu auch bisher nichts finden.


Den gibt es auch nicht. Wohl ein Tippfehler.
Marlowe_
Inventar
#9 erstellt: 05. Apr 2011, 19:06
@Fhtagn!
NOS Nadel

@LaVerne
Mein Onkyo Vorstufe hat einen MC-Eingang (mit wählbaren Impedanzbereichen 3-10 und 10-40 Ohm), also kein Problem.

Ich schliesse aus euren Kommentaren, dass das System qualitätiv besser/gleich einem für 100-150€ neu zu erwerbenden anzusiedeln ist. Hab ich das richtig verstanden?


[Beitrag von Marlowe_ am 05. Apr 2011, 19:08 bearbeitet]
lini
Inventar
#10 erstellt: 06. Apr 2011, 17:00
Dirk: Den "Laden" kenn ich nicht, aber ich kenn Andreas (den Inhaber) als User des Dual-Boards - und da machte er bislang allemal den Eindruck auf mich, dass er sich mit seiner Ware gut auskennt. Was seine Bezugsquellen betrifft, bin ich allerdings nicht weiter informiert...

Tja, und was die andere Frage betrifft: Schwer zu sagen, ob sich's lohnt, denn das ist letztlich immer Geschmacksache und auch 'ne Frage des Zusammenspiels in der jeweiligen Systemumgebung. Versuchenswert schiene es mir aber - obwohl ich wahrscheinlich eher gleich zur UL5-Nadel greifen würde...

Grüße aus München!

Manfred / lini
Marlowe_
Inventar
#11 erstellt: 06. Apr 2011, 17:24
@lini
Gut beleumdeter Forumsteilnehmer (auch aus dem Dual-Board) ist ja schon mal besser, als gänzlich unbekannter.

Ich kann allerdings nicht abschätzen, ob die UL5-Nadel den Mehrpreis lohnt. Andererseits... 20€ mehr sind schon drin.

Werde den Dreher voraussichtlich am Wochenende abholen. Dann erstmal justieren und testen. Vielleicht tut's ja sogar die alte Nadel noch oder der Tonabnehmer an sich ist im Eimer.
Wie ich allerdings einen Defekt an der Nadel von einem am restlichen System unterscheiden kann, ist mir noch nicht klar. Ich bin technischer Legastheniker
lini
Inventar
#12 erstellt: 06. Apr 2011, 23:43
Dirk: Würd ich schon sagen, denn die UL5-Nadel ist eine Nummer schärfer und auch ein bisschen nachgiebiger - sollte also insgesamt noch etwas besser zur Qualität des Spielers generell und auch zur Gewichtsklasse des Arms passen. Das schiene mir also durchaus die 120 statt 100 Euro wert...

Grüße aus München!

Manfred / lini
Marlowe_
Inventar
#13 erstellt: 07. Apr 2011, 08:57
Ja, der Arm ist wohl eher ein leichter. Ich weiss allerdings nie, was das für die Wahl des TA bedeutet. Ich muss mich damit wohl mal näher befassen. Danke jedenfalls für die Erklärung zum UL5.
Was die Qualität des Drehers insgesamt angeht, bin ich mir nicht sicher. Aber das wird sich ja zeigen. Eins der einschlägigen Magazine (Stereo o.ä.) hat ihn seinerzeit wohl auf dem Niveau des Thorens TD 318 gesehen.
Wenn er nicht gefällt, verkaufe ich ihn halt wieder
TFJS
Inventar
#14 erstellt: 07. Apr 2011, 14:10

Marlowe_ schrieb:



TFJS schrieb:

Ich hatte einen Onkyo Integra CP 1097 F (1986 gekauft als er neu herausgekommen war!) in Betrieb.



Sorry, Tipfehler muss natürlich CP 1057 heißen.
LaVerne
Stammgast
#15 erstellt: 08. Apr 2011, 01:21

Marlowe_ schrieb:

Was die Qualität des Drehers insgesamt angeht, bin ich mir nicht sicher. Aber das wird sich ja zeigen. Eins der einschlägigen Magazine (Stereo o.ä.) hat ihn seinerzeit wohl auf dem Niveau des Thorens TD 318 gesehen.
Wenn er nicht gefällt, verkaufe ich ihn halt wieder ;)


Hab das Ding auch als Zweitdreher (Onkyo CP1057F); er spielt sehr ordentlich. Leider ist er nicht sehr hübsch; die Plaste-Optik macht nicht viel her.
Das Bedienkonzept ist völlig daneben; die Armbewegung über eine einzige Taste zu steuern, macht einfach keinen Sinn. Schwachpunkt ist auch die Automatik; wenn der kleine "Steuerpimpel" gehimmelt ist, macht das Ding gar nix mehr (ist sehr einfach allerdings durch ein kleines Stück Filz zu beheben); nicht mal ein manueller Lift ist dran.

Antrieb ist unhörbar und dank Direktantrieb in Verbindung mit Quartzsteuerung sicherlich ein großer Pluspunkt.

Grüße
Hannes


[Beitrag von LaVerne am 08. Apr 2011, 01:23 bearbeitet]
Marlowe_
Inventar
#16 erstellt: 08. Apr 2011, 06:58
Ja die Optik. Ich bin da echt gespannt, weil ich den Dreher nur von Bildern kenne. Da wirkt er je nach Bild entweder "zwar schwarz und 80er, aber massiv und edel" oder wie "lieblos gebaute Plastikkiste aus Hong Kong". Aber er "gehört" halt irgendwie zu meiner 1986er Onkyo-Kombi.
Wenn er nicht gefällt, geht er in die Bucht und ich suche weiter nach einem 1280F
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