Shure V15 vs. neuere TA

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Marsilio
Inventar
#1 erstellt: 31. Jan 2014, 21:17
Liebe Forumskollegen

Ich bitte euch mal wieder um eure Einschätzung. Seit einigen Wochen betreibe ich meinen Zweitplattenspieler (Dual 704) mit einem Sonus Gold Blue - nach einiger Einspielzeit hat sich dieser TA nun derart gut entwickelt, dass er alles andere, was ich bisher hatte, in den Schatten stellt. Vor allem leider auch meinen eigentlich heiss geliebten Wohnzimmer-Plattenspieler (einen Revox B795) mit dem Ortofon 2M Blue. Dieser TA wurde mir damals bei dessen Revision vom Revox-Service empfohlen. Aus heutiger Sicht - und nach vielen Stunden des Mitlesens und Dazulernens hier im Forum - würde ich diesen TA nicht mehr kaufen. Weil nun das Sonus das 2M Blue so klar übertrifft, habe ich mich entschieden, längerfristig den Revox aufzurüsten. In erster Linie dachte ich an ein 2M Black. Weil dieses für meine Verhältnisse doch schweineteuer ist steht nun ein Sparschwein hier.

Soviel zur Vorgeschichte. Ein Bekannter würde mir nun ein Shure V15V MR-Generator überlassen - ohne Nadel und ohne Gewähr, dass das Ding noch funktioniert. Weil es passende Jico SAS-Nachbaunadel in Japan für 167 US-Dollar (plus Zoll und Versand) gibt, bin ich jetzt etwas ins Grübeln gekommen: Wäre das eine Alternative?

Deshalb die Frage in die Runde: Einige von euch haben sicher Erfahrungen mit der SAS-V15. Von den Spezifikationen her müsste das Shure gut zum B795 passen - aber wie gut ist es wirklich? Mit welchen TA ist das Shure in etwa vergleichbar? Soll ich mein noch nicht sehr schweres Sparschwein bereits jetzt schlachten und die SAS bestellen oder doch lieber warten, bis es fetter ist und mir in einem oder zwei Jahren einen wirklich edlen neuen TA holen? Denn wie schon geschrieben: Referenz ist das Sonus, der TA für den Revox sollte mindestens so gut sein.

Ich bin für eure Meinungen dankbar!
LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 31. Jan 2014, 21:26 bearbeitet]
max130
Inventar
#2 erstellt: 01. Feb 2014, 00:03
Servus
Ich glaube, das Sonus Gold Blue würde am besten auf den Revox passen, weil es noch weicher aufgehängt ist als die SAS für das V15

Bau es doch mal dran.

VG
Stefan
schmiddi
Inventar
#3 erstellt: 01. Feb 2014, 11:00
Die SAS Nadel für das V15 kostet 130,-$ in Japan. Ich würde wie Stefan vorgeschlagen hat, das V15 an den 704 hängen, u.a. deswegen, weil der Anti-Resonator von Dual exakt darauf abgestimmt ist. Das sonus dann an den Revox.
Marsilio
Inventar
#4 erstellt: 01. Feb 2014, 12:34
Mit anderen Worten: Ihr würdet also das V15V MR mit einer neuen SAS-Nadel durchaus als MM-Spitzensystem einstufen, das es auch mit einem 2M Black aufnehmen könnte?


[Beitrag von Marsilio am 01. Feb 2014, 12:35 bearbeitet]
schmiddi
Inventar
#5 erstellt: 01. Feb 2014, 13:16
Bei dem Preis für die SAS Nadel habe ich einen Fehler gemacht, Ich hatte überlesen, dass es sich um ein V15 V MR handelt. Dann ist der Preis wirklich 167,-$.

Das Shure ist auf jeden Fall ein sehr guter Tonabnehmer, vor allen Dingen mit einer SAS Nadel. Es ist ein MM Spitzensystem, es war zu seiner Zeit schon am oberben Ende der Fahnenstange.
raindancer
Inventar
#6 erstellt: 01. Feb 2014, 13:17
Ich hab über ein Jahrzehnt das V15V MR gehört, allerdings mit Orginalnadel. M.E. ist es zusammen mit dem AT 20SLa und dem Elac 796 eines der Top-MMs. Danach hatte ich ein Linn Adikt und habe das als Rückschritt empfunden. Meine Einstufung füs V15V:

+ schöne Klangfarben
+ gute Räumlichkeit
+ geringe Empfindlichkeit für Kratzer

- Basspräzision nur durchschnittlich
- Höhenauflösung noch gut, geht aber besser

Nutzt dir natürlich nix für die Beurteilung der SAS-Nadel, aber komplett ändern wird sich der Charakter sicher nicht. Bei dem überschaubaren Budget würd ichs auf jeden Fall reaktivieren, ärgere mich massiv, daß ich meins vor Jahren abgegeben habe.

Anmerkung: Von AT gabs noch excellente, aber hochpreisige MMs, Typenbezeichnung irgendwas mit 150 bzw 180, aber das Große war schon vierstellig bepreist, die blieben Exoten und sind weitgehend vergessen.

aloa raindancer
schmiddi
Inventar
#7 erstellt: 01. Feb 2014, 13:26
Die Beschreibung von Raindancer trifft es ziemlich gut. Wenn man jetzt noch hinzu nimmt, dass der SAS Nadel eine hohe Höhenpräsenz bescheinigt wird, ist die Kombination V15 und SAS perfekt. Der SAS-Schliff ist sehr scharf und betont die Höhen, dadurch wird der "Schwachpunkt" der Shure V15 Serie verbessert.
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 01. Feb 2014, 16:48
Hm, dass das V15 gut ist, das gibt es keinen Zweifel. Das Sonus auf den Revox wechseln will ich aber doch nicht - das Sonus verlangt mitunter bei einigen Platten (noch) eine kleine Auflagekraft-Einstellungsänderung. Vielleicht gibt sich das nach noch mehr Spielstunden (verhärte Nadelträger, die Sache ist ja bekannt). Beim 704 ist das Ändern natürlich supereasy, beim Revox hingegen muss ziemlich gefummelt werden...

Folgende TA kenne ich mehr oder weniger gut: 2M Blue, 2M Silver, 2M Black, VM Silver, Sonus Gold Blue, Denon DL-110, Acutex STR412.

Bitte macht doch mal eine Rangliste und ordnet das V15V MR in dieser Rangliste ein (ihr könnt gerne noch andere Tonabnehmer einfügen). Und zwar hinsichtlich Qualitäten als hochwertigen Allroundtonabnehmer für Rock, Pop, Funk, unabhängig vom zur Verfügung stehenden Tonarm. Ich bin sicher, eine solche Rangliste, die natürlich auch von eurem subjektivem Geschmacksempfinden geprägt ist, interessiert noch viele Leser hier im Forum...


[Beitrag von Marsilio am 01. Feb 2014, 17:04 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#9 erstellt: 02. Feb 2014, 23:41
Und weiss zufällig jemand hier im Forum. ob für die SAS-Nachbaunadelträger fürs V15 auch noch eine Beryllium-Legierung verwendet wird?
schmiddi
Inventar
#10 erstellt: 03. Feb 2014, 08:45
Ja für die SAS Nadeln wird ein Berylium Träger verwendet.
Albus
Inventar
#11 erstellt: 03. Feb 2014, 12:00
Tag,

Beryllium nicht - tatsächlich verwendet JICO für die SAS-Nadeleinschübe nach eigener Produktinformation einen zweistufigen Aufbau des Nadelträgers, wie folgt: Der Schaft ist von "Special Aluminium alloy", darin befindet sich der massive Stäbchenträger "Cantilever (Boron)". Siehe die Produktinformation in der Library der Vinylengine: http://www.vinylengine.com/library/jico/sas-stylus.shtml - oder auch direkt bei JICO im Text zur Machart und den Vorzügen der SAS-Styli.

Freundlich
Albus
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 03. Feb 2014, 13:04
Hallo Albus

Das ist jetzt aber interessant - bis vorhin war das Berylium das k.o.-Argument gegen das V15 (ich weiss schon .- eigentlich ist es in dieser Menge ja harmlos, dennoch will ich kein solches Zeugs im Wohnzimmer). Wenn das Jico nun aber anders löst werde ich das V15 wohl doch reaktivieren.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 03. Feb 2014, 13:04 bearbeitet]
bapp
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 03. Feb 2014, 13:11
Solange du Beryllium nicht bohrst, sägst, schleifst, oder sonstwie pulverisierst, ist es tatsächlich - egal in welcher Menge - absolut harmlos.
Kannst du sogar runterschlucken.


[Beitrag von bapp am 03. Feb 2014, 13:12 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 04. Feb 2014, 22:53
Der Nutzer kommt damit nicht in Kontakt, in Kontakt mit der Platte kommt es auch nicht (das macht die Diamantnadel). Und dran lutschen wird wohl auch keiner...

Der LD 50-Wert liegt bei 51 mg pro kg Körpergewicht bei intrarachealer Verabreichung (Einatmen von Metallstaub) an einer Ratte. Das heißt bei dieser Menge sterben von 10 Ratten denen man diese Menge verabreicht hat 5 Stück. Der intravenöse Wert ist natürlich niedriger, aber wer wird das Zeug schon auflösen und sich das in einer Spritze reinjagen?

Um sich zu vergiften bräuchte man mehrere von den Nadelträgern...

Und dann dazu noch der Satz vom alten Paracelsus:

"Jedes Ding ist ein giftig Ding, die Dosis machts".

Speisesalz hat einen Letale Dosis von 0,5 bis 5g pro kg Körpergewicht, orale Aufnahme beim Menschen. Das führt dann dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hypernatri%C3%A4mie

Verbannst du jetzt auch Kochsalz aus der Wohnung?


[Beitrag von germi1982 am 04. Feb 2014, 22:56 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#15 erstellt: 04. Feb 2014, 23:10
Thanx für die Hinweise zum Beryllium. Grundsätzlich wäre es ja eh die Absicht, eine Jico SAS-Nadel zu ordern.

Mich interessiert immer noch die Frage: Mit welchem zeitgenössischen Tonabnehmersystem ist das Shure V15V mit SAS-Nadel am ehesten vergleichbar?
Hörbert
Inventar
#16 erstellt: 04. Feb 2014, 23:32
Hallo!

Technisch gesehen, also vom Abtastverhalten her müßte es mit einem OM-40/VM-silver so ziemlich gleichziehen können.

Klanglich wird das Ergebniss etwas anders ausfallen da bei dem Shure zum einen eine etwas andere Kapazitätsanforderung vorliegt und der Generator eine etwas andere Nichtlineariät produziert hier dürfte ein etwas weniger helles Klangbild vorliegen das eher eine leichte Betonung im Bereich zwischen 1800 und 2200 Hz hat wenn der Klangcharakter des Systems mit originalnadel auch nur einigermaßen erhalten bleibt, -das ist leider mit einer nicht originalen Austauschnadel nicht gewiß.

Zumindestens meine Langzeit-Erfahrungen nit einem Shure V-15/III und einer Shibata-Retipp-Nadel waren hier sehr ernüchternt. Obwohl ich im großen und ganzen mit der Shibata-Nadel ein gutes klangliches Ergebniss habe vermisse ich doch ein wenig den alten Shure-Klang wie er sich mir mit einer Original-MR-Nadel noch in Erinnerung ist. Das alte Shure war seinerzeit noch mit Original-MR-Nadel und später sogar auch noch mit der HE-Nadel die ich mir via Ebay kaufte da keine MR-Typen mehr zu bekommen waren eines der MM-Systeme die bei mir am häufigsten unter den Tonarm geschraubt und verwendet wurdebn. Jetzt höre ich es nur noch selten und Ortofon VM-silver sowie 2M-black haben ihm den Rang abgelaufen, ja sogar mein AT-440 MLa läuft entschieden häufiger als das Shure.

MFG Günther
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 05. Feb 2014, 13:02
Danke Günther für deine Einschätzung, die ist für mich sehr interessant weii ich ja ursprünglich auf ein 2M black tendierte. Wie gross beurteilst du den Sprung vom VM silver zum 2M black bzw. was kann das black noch besser?
Hörbert
Inventar
#18 erstellt: 05. Feb 2014, 18:39
Hallo!

Das der einzige echte Unterschied zwischen dem 2M-black und dem VM-silver in der verwendeten Nadel liegt brauche ich dir ja nicht zu erklären.

Die Shibata-Nadel des -black reproduziert merklich weniger Störgeräüsche (wobei ich allerdings darauf hinweisen muß das die Nadel des -silvers ca. ein halbes Jahr älter ist und etwa 200 Betriebsstunden mehr auf dem Buckel hat) Klanglich hat das -silver etwas deftigere Höhen und einen etwas schlankeren Tieftonbereich, in den Mitten schenken sich beide nix.

Den Hauptunterschied habe ich bei älteren Scheiben die oft gelaufen sind, hier überträgt das -silver einen etwas höheren Rauschpegel, das -black klingt hier etwas zurückhaltender.

Ich habe seinerzeit das -silver im gleichen Tonarm mit einem Plättchen zum Gewichtsausgleich betrieben,-habe allerdings die Aufnahmen der beiden Systeme mit dem gleichen Stücken längst nicht mehr sonst hätte ich mir das ganze noch einmal angehört um sicherzugehen-.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 05. Feb 2014, 18:40 bearbeitet]
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