Steckernetzteil Fritzbox sorgt für Störungen der Plattenwiedergabe

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Kosmonaut
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Mrz 2014, 18:58
Wahrscheinlich ein klassischer Fall von Störeinstreuung. Mein MM Eingang brummt periodisch dröööd, leise, dröööd, leise... im Abstand 2 Sek. Ursache ist das auf der anderen Seite der Wand befindliche Steckernetzteil einer AVM Fritz-Box. Aufgrund der Altbaustruktur ist eine weitere räumliche Trennung oder elektrische Trennung (andere Steckdose und damit anderer Stromkreis) leider nur mit großem (mir zu großem Aufwand) verbunden.

Das Brummen tritt auch an einer anderen Steckdose auf. Interessant ist das das periodische Brummen erst nach ein-zwei Minuten nach dem einstecken das Netzsteckers entsteht, was auf eine Einstrahlung der Fritzbox selbst hindeutet, wenn sie gebootet hat.

Hat jemand eine Idee, wie man das lösen könnte - ich habe den Eindruck das Netzfilter etc. nichts helfen würden, da sie Fritzbox selbst die Ursache zu sein scheint.
akem
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2014, 20:12
Hast Du schon mal versucht, ob ein Entstörfilter zum Zwischenstecken vor das Netzteil der Fritzbox was bringt? Wenn nicht, wäre das mal einen Versuch wert.
Ansonsten: versuche mal mit der Verlegung der NF-Kabel vom Plattenspieler zu experimentieren. Ändern sich die Störgeräusche beim Bewegen der Kabel? Wenn ja, kommt das durch das Kabel.
Hast Du die Möglichkeit, mal auf MC umzuschalten? Wenn ja, probier das mal und schau, ob's immer noch stört. Wenn nicht, kann man mit niedrigen Abschluß-Impedanzen das Problem lösen. Die Abhilfe wäre dann ein MC-Tonabnehmer.

Gruß
Andreas
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 16. Mrz 2014, 20:47
Hallo zusammen,

zur solchen EMV-Problemen gehören aber schon auch zwei Seiten! Also nicht nur der Störer, sondern auch der MM-Eingang, der offenbar nicht sonderlich EMV-fest ist.
Oft wird ja an vielerlei Stellen gelästert über zu groß bemessene Kondensatoren an den MM-Eingängen, die die "Japaner" des öfteren für den Export nach D nachgerüstet haben.
Dein MM-Eingang ist aber nicht derart modifiziert worden, dass jemand zur Klangverbesserung Bauteile verändert hat?

Gruß
Bernhard
akem
Inventar
#4 erstellt: 16. Mrz 2014, 21:42
MM-Ketten sind prinzipbedingt sehr empfänglich für Störkram. Das geht schon beim Tonabnehmer selbst los mit seinen mehreren hundert Millihenry. Das ist ne echte Antenne für EMV-Störungen. MCs sind da klar im Vorteil, deren Intuktivität ist um mehrere Zehnerpotenzen niedriger. Dazu ist die Kette im Vergleich gesehen extrem niederohmig, was in Sachen EMV extrem vorteilhaft ist.

Gruß
Andreas
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 16. Mrz 2014, 22:06
Hallo zusammen,

das ist natürlich richtig. Dennoch muß ja ein HF-Signal erst mal ins Gerät eindringen, und dort dann demoduliert werden, damit es überhaupt hörbar wird. Ich habe hier kein besonders hochwertiges Equipment bei der "MM-Kette". Dennoch konnte ich bisher noch keinerlei Störungen bemerken.
Nicht durch GSM, oder durch WLAN, MW-/LW-Sender oder andere Störer.

Gruß
Bernhard
tomtiger
Administrator
#6 erstellt: 17. Mrz 2014, 00:51
Hi,

welche Fritzbox, was wurde an Diagnostik schon gemacht? Einzig mir bekannt ist das Netzteil AVM 04047 von anderen Geräten gelegentlich gestört wird, und dann von AVM gegen einen anderen Typ getauscht wird.

LG Tom
akem
Inventar
#7 erstellt: 17. Mrz 2014, 10:05

Bertl100 (Beitrag #5) schrieb:

das ist natürlich richtig. Dennoch muß ja ein HF-Signal erst mal ins Gerät eindringen, und dort dann demoduliert werden, damit es überhaupt hörbar wird.


Das ist schon richtig, aber eine große Eingangskapazität ist da kein Allheilmittel sondern nur die billige Holzhammermethode. Wesentlich wichtiger für die EMV ist ein gutes Platinenlayout. Aber eine Layoutoptimierung kostet Zeit und Geld und deswegen wird das nicht immer gemacht. Inzwischen gibt es Layoutprogramme, die das weitgehend von selbst machen. Aber früher gab's sowas noch nicht und deswegen hat man damals "gerne" die Holzhammermethode angewendet und zum Teil absurd hohe Kapazitäten eingebaut.

Gruß
Andreas
Kosmonaut
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 17. Mrz 2014, 18:51
Hops - Ihr seid aber schnell :-) Besten Dank!

1.) Also Entstörfilter bisher nein.
2.) Beide Steckdosen liegen sozusagen gegenüber in derselben Wand.
3.) Es ist nicht das Netzteil, sondern die Fritzbox selbst (7390). Das erklärt auch das Einsetzen der Störgeräsche erst nach 1-2 Minuten (nach Booten der Box).
4.) Verändere ich den Abstand der Fritzbox zur Wand nur um einen Meter verschwinden die Geräusche fast vollständig.

5.) Der Verstärker ist ein AMC XIA und macht ohne laufenden, aber eingecshaltetetn Plattenspieler (Braun P4) keinen Geräusche. Erst wenn ich den Plattenspieler laufen lasse und die Nadel knapp neben dem Teller hängt (also das MM System aktiv ist), erst dann treten die Störgeräusche auf.

Ich muss irgendwie die AVM-Frixbox oder die Hifi-Kette auf der anderen Seite des Raumes neu platzieren. Ich vermute ich werde versuchen die Fritzbox zu verlegen, wobei das sehr lästig ist wegen der Anschlüsse genau in der Ecke.

Vielen Dank nochmals an Euch aller für die schnelle Hilfe!

Viele Grüße,
Michael

PS: Wenn Netzentstörfilter, welchen z.B., wenn es nicht zu teuer werden soll. Ist ja wahrscheinlich nur eine Spule und 1-2 Kondensatoren.
akem
Inventar
#9 erstellt: 17. Mrz 2014, 18:57
Das MM-System ist auch schon aktiv, wenn der Arm in Ruhelage ist. Ältere Plattenspieler haben aber oft einen Kurzschließer gehabt, der das NF-Signal des Tonabnehmers kurzgeschlossen hat, solange die Automatik gearbeitet hat. Vielleicht macht das der Braun auch in der Ruhelage.
Aber wenn Du sagst, ein Meter mehr Abstand führt schon dazu, daß die Geräusche fast völlig verschwinden, dann mach das doch! Das ist ein erlaubtes und probates Mittel zur Abhilfe

Gruß
Andreas
Jeck-G
Inventar
#10 erstellt: 17. Mrz 2014, 20:03
Eigentlich ist die Phono-Geschichte aus Prinzip schon Müll (meine jetzt elektrisch, nicht das E-Grammophon als LoFi-Gerät, über Letzteres wird ja gestritten, wobei ich eher zu denen gehöre, die es als LoFi-Gerät ansehen). Bei derart empfindlichen Signalen kommt eigentlich nur symmetrische Signalübertragung in Frage, wenn es vernünftig sein soll. Funktioniert bei Mikrofone (ähnlicher Pegel) auch und das Signal wird mehrere Dutzend Meter durch störbehaftete Umgebung (Bühne -> zig kW über Dimmer usw.) geleitet ohne dass Störgeräusche (hörbar) über die Beschallungsanlage kommen.

Symmetrische Übertragung erfordert erstmal neue Tonabnehmer (3 "Pole" anstatt 2 Pole pro Kanal) und natürlich entsprechende Eingänge. Symmetrische Eingänge waren zu Röhrenzeiten natürlich schwer handzuhaben und teuer, mit OPVs geht es einfach, aber da war (Mitte der 80er) die Schallplatte quasi schon tot und technische Neuentwicklungen eh nicht mehr nötig.

Man könnte aber (wie es in etlichen E-Grammophonen gemacht wird) den Phono-Pre ins E-Grammophon einbauen und mit Line-Pegel zum Verstärker (nicht den Phono-Eingang nehmen, sondern Tape, CD, Aux o.Ä.!) gehen.

Habe selber die 7390, aber aufgefallen ist mir nichts was Einstreuungen in die Anlage angeht (DECT ist an wegen Fritz-Fon), die Fritte steht direkt bei der "Verstärkerabteilung", das Stromkabel (quasi die Sendeantenne...) quer hinter den anderen Geräten lang. Na gut, habe auch kein E-Grammophon, aber ein anderes Gerät "vorsintflutlicher Technik" (der Röhrenverstärker) lässt sich auch nicht von der Fritte stören (ist dafür aber nicht gut aufs Handy anzusprechen, wenn man es funkend daneben hält).


[Beitrag von Jeck-G am 17. Mrz 2014, 20:06 bearbeitet]
akem
Inventar
#11 erstellt: 17. Mrz 2014, 20:24

Jeck-G (Beitrag #10) schrieb:

Symmetrische Übertragung erfordert erstmal neue Tonabnehmer (3 "Pole" anstatt 2 Pole pro Kanal) und natürlich entsprechende Eingänge. Symmetrische Eingänge waren zu Röhrenzeiten natürlich schwer handzuhaben und teuer, mit OPVs geht es einfach, aber da war (Mitte der 80er) die Schallplatte quasi schon tot und technische Neuentwicklungen eh nicht mehr nötig.


Nö. Ein magnetischer Tonabnehmer (egal ob MM, MI oder MC) ist per se symmetrisch erdfrei. Bei MM und MI wird die Symmetrie meistens dadurch zunichte gemacht, indem die Hersteller einen der beiden vermeintlichen und so genannten Masseanschlüsse (die eigentlich nur der "Cold"-Anschluß sind) mit dem Gehäuse des Generators verbinden.

Gruß
Andreas
thom53281
Stammgast
#12 erstellt: 17. Mrz 2014, 22:00

Kosmonaut (Beitrag #8) schrieb:
3.) Es ist nicht das Netzteil, sondern die Fritzbox selbst (7390). Das erklärt auch das Einsetzen der Störgeräsche erst nach 1-2 Minuten (nach Booten der Box).

Nein, die Störgeräusche kommen meiner Meinung nach fast immer vom Netzteil der Box selbst (Schaltnetzteil) und treten erst dann auf, wenn das Netzteil unter Last steht. Das konnte ich bereits mit einigen Fritzbox-Netzteilen nachstellen und die sind in der Tat ziemlicher Müll. Sofern Du einen Mittelwellenradio hast, könntest Du bitte einmal folgendes versuchen:
https://ngb.to/threads/5810-Laptop-an-gt-Internet-aus?p=178534#post178534

Unter Umständen ist der Entstörfilter des Steckernetzteiles defekt und das Netzteil stört ungebremst auf das Stromnetz. Das müsstest Du aber mit einem Mittelwellenradio zweifelsohne im ganzen Haus feststellen können, wenn es dort an allen Steckdosen hörbar ist. Dann stört das Fritzbox-Netzteil nämlich nicht nur Deinen Phonoeingang, sondern auch Deinen DSL-Anschluss und vermutlich auch alle in der Nachbarschaft.

Sollte das der Fall sein: Netzteil tauschen.


Grüße
Thomas
Kosmonaut
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Mrz 2014, 01:05
Alles sehr spannend und nur Versuch macht klug ;).

Ich habe mal kurz das Schalt-Netzteil gegen einen 12V Akku ersetzt und siehe da....

...die Störgräusche sind ... immer noch da!

Dann mal flugs die DECT Basisstaion im laufenden Betrieb über die Webkonfiguration abgeschaltet und siehe da...


... die Störgeräusche sind .... WEG!

Nun den Akku gegen das Steckernetzteil ausgetauscht - und .... keine Veränderung.

Beim Probieren habe ich den Plattenspieler auch mal mit Tonarm in Ruheposition ausprobiert - die Störgeräusche sind da, aber leiser.
Plattenspieler ganz aus - Störgeräusche sind immer noch da, aber noch etwas leiser. Das Dect-Sendeteil schlägt also in der MM-Vortstufe des Verstärkers ein. Und wieder erwarten ist das Steckernetzteil unschuldig.

Man lernt nie aus.

Vielen Dank und Grüße,
Michael

PS: Die Mittelwellenradiomethode ist eine gute Idee, die ich noch nicht kannte - werde ich mal im Hinterkopf behalten.


[Beitrag von Kosmonaut am 18. Mrz 2014, 01:08 bearbeitet]
tomtiger
Administrator
#14 erstellt: 18. Mrz 2014, 03:25
Hi Michael,

hähä, also genau das sagt AVM auch immer. Also das alle anderen Schuld sind, nur die Fritzbox nicht, die brummt nicht, da wird nur Brummen eingestreut.

AVM bietet viel Unterstützung bei der korrekten Verkabelung bei Brummproblemen (bei denen halt meistens Brummen bei Telefonaten), da würde ich mal anfragen. Typische Kandidaten wie UTP statt STP wird bei Dir ja flach fallen, aber eventuell beim Anschluss des DECT Telefons könntest Du dort vielleicht Anregungen finden.

LG Tom
Kosmonaut
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 20. Mrz 2014, 20:54
Hi Tom,

vielen Dank für die Infos - z.Z. ist das Problem durch eine Umpositionierung der Fritzbox weitestgehend gelöst (diese hat leider etwas schlechteren WLan-Empfang mit sich gebracht).

Für den Fall, das ich das nochmal ändere werde ich mich mit AVM in Verbindung setzen.

Beste Grüße,
Michael
Jeck-G
Inventar
#16 erstellt: 20. Mrz 2014, 21:12

aber eventuell beim Anschluss des DECT Telefons könntest Du dort vielleicht Anregungen finden.
Was soll es da für Anregungen geben?
Ich würde an sowas denken (von Seiten der DECT-Verbindung, Geräte umstellen wurde ja probiert):
- DECT-Eco aktivieren und Sendeleistung reduzieren
- DECT bei Benutzung des E-Grammophons deaktivieren
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