Acoustic Research EB-101 mit 110 V Motor an 230 Volt?

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Rafterstar
Stammgast
#1 erstellt: 19. Jan 2015, 23:49
Hallo, allerseits!

Habe einen AR EB-101 Plattenspieler zum Wiederbeleben erhalten. Erstmal hat sich der Motor gar nicht gedreht. Nach einem kurzen Blick ins Innere ist mir dann gleich ins Auge gesprungen, dass anscheinend der Hochlastwiderstand durchgebrannt ist. Diesen habe ich ausgetauscht und siehe da, der Motor dreht wieder. Jedoch wird er extrem heiß.
Also habe ich den Motor ausgebaut und gelesen, dass er auf 110 Volt läuft. Nachdem auf der Platine nicht viel drauf ist (2 Kondensatoren und der Widerstand), kann der Spannung von 230 Volt ja niergends auf 110 Volt umgewandelt werden, oder sehe ich das falsch?
Und der Schuko-Stecker sieht auch so aus, als wäre er im Nachhinein angebracht worden. Kann es sein, dass am Originalstecker der Trafo integriert war? Und nachdem er ausgewechselt wurde, aus welchen Gründen auch immer, die zu hohe Spannung den Widerstand durchgeheizt hat?

Bitte um Rat von bewanderteren Elektrikern und Kennern.

Vielen Dank.

lg Aaron

100_3286100_3287
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 20. Jan 2015, 00:43
Bei dem Stecker ist nicht der Schutzkontakt inna Midde belegt, weil das Netzkabel nur zweiadrig ist.

Die Platine erinnert mich an die Platinen von Rega und Pro-Ject zum Betrieb der älteren Motoren von Premotec, Philips bzw. Airpax.

MfG,
Erik
Rafterstar
Stammgast
#3 erstellt: 20. Jan 2015, 00:51
Und gabs bei diesen älteren Modellen irgendwo einen Spannungsumwandler?
Wuhduh
Gesperrt
#4 erstellt: 20. Jan 2015, 01:30
Airpax Motorplatine

Quelle: Vinylengine.com

Die Kondensatoren sollten mind. 250VAC haben. 400VAC dürfte gängiger sein. Gibt es auch von Firma Wima.

MfG,
Erik
Rafterstar
Stammgast
#5 erstellt: 20. Jan 2015, 01:56
Vielen Dank den Schaltplan, Wuhduh! Also verbaut waren folgenden Kondensatoren:

0.82µF, 400 Volt und
0.01µF, 250 Volt

Und das waren normalerweise die originalen. Macht das jetzt viel Unterschied zum 0,22µF? Und auch der Widerstand ist auf 5 Watt ausgelegt...

Dumme Frage jetzt: Wenn jetzt also der 220-Volt-Strom durch diese Platine durchfährt, ist er für den 110-Volt-Motor aufbereitet?

Sorry für meine Laienfragen aber ich bin am Lernen...

lg Aaron
Rafterstar
Stammgast
#6 erstellt: 20. Jan 2015, 12:19
Also, kann ein 6800 Ohm Widerstand einen Spannungsabbau von 110 Volt bewerkstelligen? Der letzte ist ja durchgebrannt. Gibts da eine Formel zur Berrechnung?

lg
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 20. Jan 2015, 13:55
Moin !

Ich kann Dir leider nicht weiterhelfen und eine Angabe Deinerseits zum eingebauten Motor wäre nützlich. Möglicherweise hat jemand schon an dem Gerät gebastelt und der abgekokelte Widerstand ist sowieso falsch.

Ein Servicemanual mit Schaltplan könnteste evtl. über Vinylengine ( mit kostenloser Anmeldung ) oder Elektrotanya erhalten.

MfG,
Erik
Rafterstar
Stammgast
#8 erstellt: 20. Jan 2015, 14:07
Eingebaut ist ein Airpax 9904 111 31818

airpax_9904_111_31818

Auf dem Etikett auf der Rückseite des Plattenspielers steht auch drauf, dass er für 220 V AC gemacht ist. Ich komm nur auf keinen grünen Zweig bei der Berechnung der Ausgangsspannung, damit ich eventuell Bauteile mit anderen Werten einlöten kann...

lg Aaron
akem
Inventar
#9 erstellt: 20. Jan 2015, 15:16
Das ist durchaus gängig so. Der WIderstand ist ein Vorwiderstand und bildet zusammen mit dem Innenwiderstand der Motorwicklung einen Spannungsteiler 1:1.
Wenn Du ein Multimeter hast, kannst Du ja mal den Innenwiderstand des Motors messen. Wo hast Du eigentlich den Wert des Widerstandes her, wenn der alte verkokelt war? Oder hast Du den am Ende nach dem Zufallsprinzip ausgewählt?? Denn daß der so heiß wird erscheint mir doch ein wenig ungewöhnlich. Klar, ein Lastwiderstand wird warm, aber so richtig heiß, daß er durchbrennt? Da hat der Hersteller Bockmist gebaut oder der Widerstand wurde schon mal getauscht gegen einen untauglichen Wert...
Denn: DEIN Widerstand ist ein 6R6, also 6,6 Ohm. Der Widerstand auf der Platine hat 6,8 Kiloohm! Da sind 3 Zehnerpotenzen dazwischen! Natürlich, das ist ein anderer Motor, der völlig andere Werte haben kann...

Aber wie sieht es denn bei Dir mit der Drehzahl aus? Stimmt die denn? Wenn ja, dann kann der Widerstandswert so falsch eigentlich nicht sein. Dann ist er womöglich nur in Sachen maximaler Verlustleistung unterdimensioniert.

Als Holzhammermethode könnte man den Widerstand weglassen und einen Trafo vorschalten von 230V auf 110V.

Gruß
Andreas
Rafterstar
Stammgast
#10 erstellt: 20. Jan 2015, 15:30
Danke Akem für die aufschlussreiche Erklärung! Den Wert des Widerstandes habe ich vom durchgebrannten. Und am Plan von Wuhduh steht auch 6,8 Kiloohm:

airpax-motorplatine_521453

Danke für den Hinweis mit dem falschen Widerstand am Bild. Habe zuerst zum falschen gegriffen und eingelötet. Bin aber erst draufgekommen nachedem ich das Photo gemacht habe. Mittlerweile ist schon der richtige mit 6800 Ohm drinnen.
Ein Multimeter habe ich. Messe ich da bei den Anschlussstellen des Motors oder an anderer Stelle um den Innenwiderstand des Motors zu messen? Und das Multimeter auf Ohm stellen, oder (wieder ne dumme Frage)?

Also, die Umdrehungszahl habe ich noch nicht gemessen. Wie soll ich dass den anstellen?

Ja, die Holzhammermethode habe ich mir auch schon überlegt. Jedoch finde ich niergends solche kleinen Trafos mit Anschlussklemmen zu kaufen. Da gibts nur die Spannungswandler, wo man die Ami-Stecker anschließen kann...

lg Aaron
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 20. Jan 2015, 15:44
Hallo,

es handelt sich um einen Synchronmotor, der läuft immer mit der Netzfrequenz. Wenn er nicht den Hitzetod gestorben ist.

Denke daran, dass wir jetzt 230 Volt im Netz haben.


Peter
Albus
Inventar
#12 erstellt: 20. Jan 2015, 16:57
Tag,

in der BDA (Vinylengine: http://www.vinylengine.com/library/acoustic-research/eb101.shtml) stehen Angaben zum Motor, ua.:
500 rpm at 50 Hz, 600 rpm at 60 Hz; 110-120 V or 220-240 V 50 Hz or 60 Hz. Motor ist ein 12-Pol Synchronmotor.

Aber, eben nichts von 250 rpm?

Freundlich
Albus
Hörbert
Inventar
#13 erstellt: 20. Jan 2015, 17:21
Hallo!

Das ist ein 50 Hz-Motor und sollte seinen Zweck erfüllen, inwieweit die Drehzahl stimmt kannst du mit einer Strobe-Scheibe feststellen.

Es sollten eigentlich auf dem Netz jede Menge Strobe-Scheiben für 50 Hz zu finden sein. Allerdimgs solltest du beim Ausdruck auf die Skalierung achten.

Einen einfachen Syncronmotor mit einem ebenso einfachen Vorwiederstand zu versehen ist üblich und das die ganze Konstruktion etwas wärmer wird ist ebenfalls normal.

Allerdings erklärt das nicht wieso der vorherige Vorwiderstand durchgebrannt ist das dürfte eigentlich nicht geschehen.

MFG Günther
akem
Inventar
#14 erstellt: 20. Jan 2015, 17:27
Stimmt, Synchronmotor, da war was...

@ Aaron:
Wie Du die Drehzahl überprüfen kannst? Alles einbaun, Platte auf den Teller und hören... Notfalls geht's auch mit ner Stroboskopscheibe und ner passenden Lampe...
Wird der 6,8kOhm Widerstand auch noch so heiß?

Gruß
Andreas
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 20. Jan 2015, 20:01
Hallo!

Ach ja, vorsichtshalber solltest du die Achsen des Motors und auch das Tellerlager mit etwas Öl versehen, möglicherweise ist der Widerstand ja durchgebrannt weil der Motor durch verharzte Lager einen stärkeren Zug entwickeln muß und so versucht mehr Strom zu ziehen.

Das wäre zumindestens ein möglicher Erklärungsansatz für den durchgebrannten Widerstand und schaden wird etwas Öl ganz sicher nicht.

MFG Günther
Rafterstar
Stammgast
#16 erstellt: 20. Jan 2015, 22:35
Also, ich habe jetzt den Motor seit ca. 2 Stunden (ohne Belastung) laufen und alle 3 Anschlusskabel zueinander gemessen. Folgende Spannungswerte sind herausgekommen:

90 Volt
75 Volt
55 Volt

Der 6,8 Kiloohm-Widerstand ist extrem heis. Mit dem Finger keine Sekunde berührbar. Kann es vielleicht an dem 0,68 (der ist auch neu) oder dem 0,01 Kondensator liegen?

lg Aaron
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 20. Jan 2015, 22:58
Hallo,

welche Leistung kann der Widerstand denn ab?

Er sollte min. für 20 Watt geeignet sein, dann kann er genug Wärme abführen

Peter
Rafterstar
Stammgast
#18 erstellt: 20. Jan 2015, 23:08
Der ist für 5 Watt, wie der, der "original" eingebaut war...und durchbrannte. Aber laut dem Schaltplan sollte da sogar nur ein 2,5 Watt hin...
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 20. Jan 2015, 23:30
Hallo!

Interessant wären die Leistungsaufnahme des Motors bei 110 Volt, eventuell gibt es ja da ein Datenblatt, damit könntest du den Innenwiderstand bequem zurückrechnen und den Widerstand entsprechend anpassen.

"Extrem heiß" ist natürlich relativ so können selbst Halbleiter gut 80° ungekühlt aushalten bevor sie durchbrennen. Wenn du die Möglichkeit der Temperaturmessug in diesem Bereich (50-150°) hast solltest du einen Temperaturfühler an den Widerstand anlegen, falls sich im Te,mperaturbereich bis 80-100° ein thermisches Gleichgewicht einstellt dürfte alles in Ordnung sein, Unangenehm wäre nur ein ansteigender Trend der keinen Punkt findet um in diesem Bereich (bis 150°) zu verbleiben dann solltest du die Mühle erstmal stillegen und nach dem Service Manual des AR suchen. Unter Umständen sitzt hier schon ein Tauschmotor drin der eben eine höhere Leistungsaufnahme (und damit einen anderen Innenwiderstand) hat und du mußt den Widerstand entsprechend anpassen.


Ich habe einmal schnell nach dem Motor gegoogelt und dabei für die 110V Variante bei 230V folgende Anschlußwerte gefunden:

2 Entstörkondensatoren 0,01 yF / 275 Volt AC
1 Phasenkondensator 0,22yF / 250 Volt AC
1 Zementwiderstand 12,5 kOhm / 11 Watt

in diesem älteren Thread der mit der Suchfunktion leicht zu finden ist steht einiges über einen 110V Airpax

http://www.hifi-forum.de/viewthread-26-5356.html




MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 21. Jan 2015, 11:19 bearbeitet]
Rafterstar
Stammgast
#20 erstellt: 21. Jan 2015, 00:19
Also, nachem ich den Plattenspieler nun auf die Umdrehungen getestet habe und sich der Teller nicht einmal annähernd mit 33 Umdrehungen bewegt hat, glaube ich mittlerweile auch, dass der Motor etwas mehr Saft braucht.

Ich werd mir morgen mal die Bauteile, die Hörbert angeführt hat, besorgen. Conrad hat aber nur einen 12 kOhm Widerstand. Ist das schlimm, wenns nicht ganz ein 12,5er ist? Reichelt hab ich leider keinen in Österreich...

Nur, wo der 2te Entstörkondensator hinsoll, weiß ich nicht, da kein Platz auf der Platine ist. Vielleicht helfen die Photos:
100_3288
100_3290

lg
Hörbert
Inventar
#21 erstellt: 21. Jan 2015, 00:45
Hallo!

Leider wird dir mehr Strom gar nichts bringen, die Umdrehungsgeschwindigkeit eines Syncronmotors wird einzig und alleine durch die Frequenz (in diesem Fall 50 Hz) geregelt, möglicherweise hat hier jemand einen ungeeigneten Ersatzmotor verbaut.

Ich empfehle dir dringend das Gerät erstmal Stillzulegen und die ein Service Manual zu besorgen. Erst danach solltest du eventuell notwendige Teile beschaffen.

Allerdings kannst du meinen Tipp mit dem Öl für das Tellerlager und die Motorlager noch ausprobieren, möglicherweise läuft der Plattenspieler schlicht und ergreifend mit teokenen Lagern und das ist eine ungünstige Situation die sowohl die Lager beschädigen könnten wie auch für die zu langsame Rotation des Plattentellers verantwortlich sein könnte.

MFG Günther
Rafterstar
Stammgast
#22 erstellt: 21. Jan 2015, 01:05
Also geschmiert ist alles recht ordentlich. Das kann es kaum sein. Ich habe jetzt auch die Umdrehungen mitgezählt im Zustand ohne Last. Und da komme ich schon in etwa auf die 150. Natürlich nicht genau, weil ich ja so mitgezählt habe. Also verhält er sich doch eh so, wie er soll, oder?
8erberg
Inventar
#23 erstellt: 21. Jan 2015, 10:23
Hallo,

wenn der Teller nicht auf die Tourenzahl kommt: Riemen OK? Evtl. mal in siedenem Wasser für ca. 10 Minuten "kochen", das spannt ihn wieder, Riemenlaufflächen am Pulley und Rad mit Alkohl säubern.

Peter
Hörbert
Inventar
#24 erstellt: 21. Jan 2015, 11:34
Hallo!

Wenn trotz guter Funktionsfähigkeit die exakte Drehzahl nicht erreicht werden kann liegt möglicherweise ein Problem mit dem Pulley vor, hier sollte auf guten Grip und auf festen Sitz auf der Motorachse geachtet werden.

Hilft alles nichts stimmt eventuell etwas mit der Übersetzung nicht, möglicherweise wurde der Motor tatsächlich einmal ausgetauscht, noch einmal möchte ich dir dringend dazu raten dir das Service-Manual des Gerätes zu besorgen, das hier ist alles nichts weitewr als ein Stochern im Dunkeln das eigentlich kaum weiterführt.

MFG Günther
Rafterstar
Stammgast
#25 erstellt: 21. Jan 2015, 12:59
Irgendwie glaube ich, dass das Drehzahlproblem mit dem Motorpulley zusammenhängt. Da fehlt irgendwie die Kraftübersetzung von der Motorwelle. Wenn ich denn Pulley alleine drauflege, dann dreht er sich ordentlich mit, kommt der Riemen (der neu sein sollte) drauf, dann dreht sich die Mottorwelle zwar weiter im Pulleyloch, der übernimmt die Drehung aber nicht. Da fehlt irgendwie die Reibung. Der Pulley gehört doch aur auf die Motorwelle draufgelegt? Oder doch irgendwie befestigt? Ich hatte mit solcher Art von Pulleys noch nie zu tun...

100_3291
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100_3293
akem
Inventar
#26 erstellt: 21. Jan 2015, 13:38
Ist da keine Madenschraube? Unter dem Pulley ist doch noch ein Fortsatz, da könnte eine drin sein.
Klar gibt es auch Hersteller, die sowas aufkleben oder so, aber dann hättest Du das Pulley gar nicht erst so ohne weiteres ab bekommen.

Gruß
Andreas
Rafterstar
Stammgast
#27 erstellt: 21. Jan 2015, 13:46
Nein, keine Madenschraube. Auch kein Loch, wo eine reingehören könnte. Und Kleber oder Reste von Klebstoff waren keine zu sehen...

Apropos, ich habe mir jetzt nochmal Gedanken wegen der Schmierung des Tellerlagers gemacht. Und es ist so, dass das Öl, das drinnen ist, ziemlich "saugt". Also, wenn ich das die Drehscheibe mit dem Stift rausziehe, dann macht es ein leises Plopp. Ist das dann zuviel Öl? Dann wäre eine Reinigung inkl. Neuschmierung natürlich angebracht...

lg Aaron
akem
Inventar
#28 erstellt: 21. Jan 2015, 14:05
Zu viel Öl ist es nur dann, wenn es überläuft. Ansonsten ist es zu wenig Öl und es muß nachgefüllt werden, BIS es überläuft. Dann den Überschuß wegwischen und gut ist, dann ist das Lager voll.

Gruß
Andreas
Albus
Inventar
#29 erstellt: 21. Jan 2015, 17:31
Tag,

hier findet man die einschlägigen AR-Motorversions-/Spannungs-/RPM-Probleme weitgehend aufgeklärt: http://www.vinylengi...pic.php?f=34&t=70808 Man sehe sich bitte die Fotografien an.
Die Pulleys für 50 Hz bzw. 60 Hz sind verschieden, geringe Abweichungen finden sich auch zwischen den Spindle-Durchmessern der originalen HURST-Motoren sowie den später häufig als Ersatz verwendeten AIRPAX-Motoren (etwa der 9904 111 31813).
Der Übergang von den 220-240V/50 Hz-Versionen zu 115V/60 Hz-Versionen kann nach weiteren Beiträgen rückgängig gemacht werden, indem man den 3.9k (oder 3.8k), 5W, 10% Power Resistor wieder entfernt.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 21. Jan 2015, 17:43 bearbeitet]
Rafterstar
Stammgast
#30 erstellt: 21. Jan 2015, 18:51
Habe mir den Thread jetzt durchgelesen und anscheinend gibt es wirklich verschiedene Durchmesser bei der Motorwelle. Werde das ganze heute mal mit Teflonband verbreitern und dann bin ich auf die Übersetzung auf den Pulley gespannt.

Habe beim Durchforsten des Netzes jetzt ein sehr interessantes Bild von der Platine gefunden. Darauf sind exakt die gleichen Bauteile drauf, wie bei meinem. Sogar gleich Form / Farbe. Und wie man beim Widerstand sehen kann, ist auch hier die Platine komplett verschmort. Also ist es scheinbar normal, dass sie so heiß werden im Zustand der Originalauslieferung:

eb101_Innenleben
akem
Inventar
#31 erstellt: 21. Jan 2015, 20:47
Dann bliebe nur noch, einen Widerstand mit höherer Belastbarkeit zu nehmen. Ein 20W Typ würde sicher deutlich weniger heiß werden.

Bleibt dann nur noch das Fragezeichen zum Pulley und zur Drehzahl...
Interessant ist auch, daß hier die Schutzerde des Netzkabels mit der Erdung des Tonarms verbunden ist. Das kann u.U. Probleme mit Brummschleifen ergeben.

Gruß
Andreas
Rafterstar
Stammgast
#32 erstellt: 22. Jan 2015, 01:37
So, habe jetzt radikalst den Pulley mit Sekundenkleber befestigt. Beim Anlaufen hat er jetzt zwar kurze Schwierigkeiten aber sobald der Riemen greift gehts dann dahin. Habe eine Platte probegehört und die Geschwindigkeit ist akkustisch richtig.

Aber es stimmt, dass es einen Netzbrumm gibt. Nur, wo soll ich die Erdung des Tonarms hinführen? Es gibt ja nur das "T" aus Metall. Und da wird es immer verbunden sein...

Zum Thema Widerstand mit mehr Watt:
Habe jetzt einen 11 W, 6.8 kOhm ausgetestet. Da Wird der Motor wieder extrem heiß, der Widerstand bleibt kühl.
Da ists umgekehrt mit dem 5 Watt-Widerstand doch besser...
Wuhduh
Gesperrt
#33 erstellt: 22. Jan 2015, 02:11
Eine angedunkelte Platine ist nix besonderes. Haben Rega auch.

Der Motor braucht bestimmt ein paar Tropfen Öl von oben eingeträufelt, damit die Reibung sinkt. Das mit dem Wärmeentwicklung verstehe ich nicht. Der 11Watt-Widerstand sollte problemlos funzeln.

MfG,
Erik
8erberg
Inventar
#34 erstellt: 22. Jan 2015, 10:37
Hallo,

Mich wundert auch warum der Motor bei dem "dickeren" Widerstand heiß wird. Wahrscheinlich ist dann noch immer die Spannung zu hoch, während durch die Hitze beim 5 Watt der Widerstand über dem Wert von 6,8 kOhm liegen wird. Nur altert der Widerstand schnell, lieber eine Nr. größer wählen.

Wenn der Riemen am Anfang "durchrutscht" mach mal die Laufflächen am Pulley und Laufrad fettfrei und reinige den Riemen!

Peter
Rafterstar
Stammgast
#35 erstellt: 22. Jan 2015, 11:59
Also, warum der 11 Watt Widerstand nicht funktioniert, verstehe ich auch ums Verrecken nicht...

Welches Öl ist den da am Besten für den Motor. Nähmaschinenöl???

lg
8erberg
Inventar
#36 erstellt: 22. Jan 2015, 12:06
Hallo,

je nachdem was für ein Lager: wenns ein Sinterlager ist ist das Nähmaschinenöl nicht falsch.

Wenn der Motor heiß wird bekommt er eine zu hohe Spannung. Mess doch mal die Widerstand nach wie hoch tatsächlich die Werte sind.

Peter
Rafterstar
Stammgast
#37 erstellt: 22. Jan 2015, 12:10
Du meinst, den Widerstand im ausgebauten Zustand durchmessen?
akem
Inventar
#38 erstellt: 22. Jan 2015, 12:17
Hast Du nicht aus Versehen einen 6R8 eingebaut und keinen 6K8? Der Buchstabe macht nämlich Faktor 1000 beim Wert aus...
Nimm lieber kein einfaches Nähmaschinenöl. Da hab ich schon ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht, weil es dabei viele Öle gibt, die verharzen und dann das Gegenteil von Schmieren machen. Nimm lieber Motoröl vom Auto.

Gruß
Andreas
Rafterstar
Stammgast
#39 erstellt: 22. Jan 2015, 12:35
Ja, aber der versehentlich eingebaute 6,8 Ohm war ja nur 2 Sekundne im Betrieb und dann hab ich gleich den 6,8 Kiloohm-Widerstand eingebaut. Motoröl vom Auto ist kein Problem. Da hab ich genug...
Rafterstar
Stammgast
#40 erstellt: 26. Jan 2015, 21:08
So, Geheimnis gelüftet! Es gibt kein neues Gesetz in der Elektrotechnik. Der gekaufte 6,8 kOhm Widerstand mit 11 Watt war defekt, Der hatte 0 Widerstand. Zack, wieder ins Auto, zum Conrad und getauscht. Diesmal hab ich ihn mir vor Ort durchmessen lassen.
Der 11 Watt wird jetzt auch heiß, aber bei Weitem nicht so, wie der 5 Watt.
Dem Motor habe ich auch 5W30 GM-Motoröl von unten reingeträufel und er läuft jetzt leise und vor Allem richtig!

Nun habe ich zum nächsten Thema eine Frage. Und zwar wie schon angesprochen das Massekabel. Vom Tonarm wird es aufgeteilt in ein Kabel zu den Eisenplatten, wo auch die Erdung vom Netz hängt und ein Kabel geht dann zum Verstärker.
Das brummt jetzt ziemlich schlimm. Jetzt habe ich das grüne Kabel, das auf die Eisenplatten geht, abgehängt und es ist erheblich besser. Jetzt brummts nur mehr, wenn ich sehr laut aufdrehe.
a) Muss ich dan Tonarm anderswo auch noch erden oder reicht es, wenn ich nur mit dem Kabel zum Verstärker gehe
b) Krieg ich den Restbrumm auch noch irgendwie weg?

lg
8erberg
Inventar
#41 erstellt: 26. Jan 2015, 21:32
Hallo,

laut aufdrehen ist eine Definitionssache. Da das Phonosignal sehr schwach ist ist der Fremdspannungsabstand eh längst nicht so hoch wie z.B. bei CD.

Peter
Rafterstar
Stammgast
#42 erstellt: 26. Jan 2015, 22:53
Also, wie hier zu sehen, hängen die Erdung vom TA (rot) und die Erdung vom Netz (gelb) zusammen. Wenn ich die Erdung vom Netz abklemme, ist der Brumm weg. Ist die eigentlich zwingend notwendig, die Stromleitung am Plattenspielergehäuse zu erden wenn die Leitungen ohnehin alle geerdet sind? Kann ich das ohne Bedenken so beibehalten?

Erdung
akem
Inventar
#43 erstellt: 27. Jan 2015, 17:11
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- Schutzleiter komplett abklemmen und alles (Motor, T-Träger, Tonarm) am Phono-Vorverstärker erden
- Motor und T-Träger am Schutzleiter lassen, Tonarm ausschließlich an der Phonostufe erden
- Motor an den Schutzleiter, Rest an Phonostufe
...

Aber Schutzleiter indirekt an die Phonostufe geht nicht.
Der Tonarm muß an die Phonostufe, den Rest kannst Du draufklemmen, wo Du willst (aber eben nur an eine Erde).

Gruß
Andreas
Rafterstar
Stammgast
#44 erstellt: 27. Jan 2015, 17:47
Danke, Andreas! Das heißt also, Netzerdung und Tonarmerdung müssen definitiv getrennt laufen. Seltsam, dass es dann vom Hersteller zusammengehängt wurde.
Ich werde dann die Tonarmerde vom Metall-T abklemmen und direkt zur Phono-Erde des Verstärkers gehen. Das wird wohl das Beste sein...

lg
Rafterstar
Stammgast
#45 erstellt: 05. Feb 2015, 23:33
So, hier mein wahrscheinlich abschließender Beitrag zu diesem Thread:

Ich habe nun beide Erdungskabel, sowohl das vom Tonarm als auch das vom Netz / vom Motor von dem T-Träger entfernt. Meiner Laienmeinung nach sollte es doch reichen, wenn der Tonarm direkt mit der Erdung des Verstärkers verbunden ist und der Motor ist ja mit dem Erdungskabel des Stromsteckers nach wie vor verbunden.

Fazit: Er spielt jetzt absolut brummfrei und lässt keine Wünsche offen. Auch das Ortofon OM 10 macht sich gut drauf. Auch, wenn es evtl. unterdimensioniert ist.

Danke für die ganze Hilfe von euch in diesem Thread!

lg Aaron
8erberg
Inventar
#46 erstellt: 05. Feb 2015, 23:39
Hallo Aaron,

hört sich doch gut an.

Kannst dem Dreher ja ne 20er oder gar 30er Nadel gönnen, dann spielt das Ganze schon wirklich gut auf.

Peter
Wuhduh
Gesperrt
#47 erstellt: 06. Feb 2015, 19:10
Tja, so spannend und abwechslungsreich kann Analogtechnik sein !
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