Plattenverschleiß auf Dual CS 621 - falsche Auflagekraft?

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jonas1995
Neuling
#1 erstellt: 29. Mrz 2015, 12:01
Hallo zusammen

zunächst möchte ich betonen dass ich zwar schon einige Zeit Vinyl höre, mich mit der Technik an sich (leider) noch nie weiter befasst und immer auf Service in meiner Nähe zurück gegriffen habe.

Nun zu meinem Problem:

Ich nutze seit ca. 1,5 Jahren einen Dual CS 621 mit einem Vinyl Master White System von Ortofon.

Vor einiger Zeit spielte ich eine neue Schallplatte hab, alles war wie immer - keine Störgeräusche und toller Klang.
Ca. einen Monat später legte ich die Platte zum zweiten Mal auf, schon am Anfang gab es ein paar ganz deutliche Knackser, nach dem zweiten Durchlauf gab es dann noch ein paar weitere Störgeräusche...ich denke es war insgesamt ca. 5 - 6 deutliche Knackser zu hören.

Die Geräusche waren auch immer an der gleichen Stelle, weshalb ich eig. der Meinung bin dass es nichts mit statischer Aufladung zu tun haben kann, Staub oder Kratzer sind auf der Platte auch nicht zu erkennen.

So ein deutlicher Verschleiß ist mir bei meinen anderen Platten (neue als auch gebrauchte) noch nie aufgefallen, dennoch habe ich nun Angst auch andere Platten zu beschädigen.

Nun ist mir folgendes aufgallen:
Auf div. Seiten wird für mein System als empfohlene Auflagekraft 1,25g - 1,75g angegeben.

Meine Auflagekraft beträgt allerdings 2,5g, dies wurde mal von meinem HIFi Laden des Vetrauens so eingestellt...nun mach ich mir aber doch Gedanken ob die Auflagekraft der Grund ist.


Was denkt ihr, könnte das schondes des rätsels Lösung sein oder kenntihr noch andere mögliche Gründe für das Problem?
akem
Inventar
#2 erstellt: 29. Mrz 2015, 12:30
2,5g sind natürlich viel zu viel! Es sei denn, er hat das Gegengewicht absichtlich zu weit hinten gelassen und die AK dann über die seitliche Feder mit Hilfe einer Tonarmwaage eingestellt. Das zu überprüfen ist ohne Tonarmwaage allerdings nicht möglich... Eine grobe Orientierung kannst Du aber kriegen, indem Du das seitliche Rädchen für die Auflagekraft (nicht den Antiskatingregler...) auf Null stellst. Ist der Tonarm dann waagerecht oder hebt er den Tonabnehmer bis zum Anschlag nach oben?

Sollten das tatsächlich 2,5g sein, würde ich sicherheitshalber eine neue Nadel kaufen... Je nach Budget vielleicht sogar bis zum VM Silver aufsteigen (die baugleiche Nadel 540mk2 ist oft billiger).

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2015, 15:40
Hallo,

grundsätzlich sollte man regelmässig den Tonarm auspendeln und die Auflagekraft korrekt einstellen.

Ein Händler, der einen nicht daraufhinweist, dass man vor dem Transport des Drehers nicht nur den Teller abnimmt, die Sicherungsschrauben löst, hochzieht und wieder festschraubt sondern auch Gegengewicht und System abnimmt handelt m.E. fahrlässig!

Daher: neu auspendeln, AK neu einstellen, siehe Anleitung http://dual.pytalhost.eu/621/

Schallplatten vernünftig reinigen geht eigentlich nur durch Waschen, ich empfehle die Knosti Disco Antistat.
Ist hier im Forum eine Menge drüber geschrieben worden.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 29. Mrz 2015, 15:42 bearbeitet]
jonas1995
Neuling
#4 erstellt: 30. Mrz 2015, 10:47
Danke für die schnellen Antworten,

@ akem, wenn die Auflagekraft auf Null gestellt ist geht der Tonarm nach oben...ich nehme mal an dass dies nicht so sein sollte oder?

@ 8erberg, Ich werde heute Nachmittag nochmal mit dem ausbalancieren und neu einstellen befassen und mal gucken zu welchem Ergebnis ich komme, bin leider gerade etwas kurz angebunden
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 30. Mrz 2015, 10:50
Hallo,

bei Auflagekraft "0" und Lift unten sollte der Tonarm waagerecht schweben, weder aufsetzen noch oben "anknallen".
Antiskating auch auf 0 drehen!


Peter
akem
Inventar
#6 erstellt: 30. Mrz 2015, 12:39

jonas1995 (Beitrag #4) schrieb:

@ akem, wenn die Auflagekraft auf Null gestellt ist geht der Tonarm nach oben...ich nehme mal an dass dies nicht so sein sollte oder?


Wie Peter schon sagte balanciert man den Tonarm normalerweise erstmal aus, so daß er waagerecht schwebt. Dabei ist der Regler für die Auflagekraft auf Null. Wenn der Tonarm dann waagerecht schwebt, dann stellt man an dem Regler die benötigte Auflagekraft ein.
Es gibt imho zwei Möglichkeiten:
a) der Händler hatte keinen Plan, was er da einstellt
b) der Händler hatte sehr wohl Ahnung und wollte durch einen Trick das Gegengewicht des Armes etwas weiter nach hinten bringen, um die effektive Masse des Armes zu erhöhen. Vielleicht hat er geglaubt, daß der 621 schon einen ULM-Arm hatte, für die die heutigen Tonabnehmer ja nicht mehr wirklich geeignet sind (Compliance zu gering). Und wenn er dann das Gegengewicht bewußt zu weit nach hinten dreht, dann muß er das per Auflagekraftregler ausgleichen. Deshalb stimmt dann der Zahlenwert nicht, aber die Auflagekraft stimmt womöglich schon. Aber um das zu prüfen bräuchte man eine Tonarmwaage.

Um auf Nummer sicher zu gehen würde ich Dir empfehlen, den Arm neu einzustellen. Vielleicht erledigt sich dann das Problem mit den mutmaßlichen Plattenschäden.

Gruß
Andreas
jonas1995
Neuling
#7 erstellt: 08. Apr 2015, 22:15
Bitte entschuldigt dass ich lange kein Lebenszeichen mehr von mir gegeben habe...Osterstress

Ich hatte den Tonarm nochmal neu eingestellt und das System mit einener Auflagekraft von 1,5g laufen lassen, ich habe die Einstellung an zwei Platten ausprobiert und es lief alles ohne Probleme, dass einzige was mich ein wenig verunsicherte war dass die Nadel leicht in den Rillen "wackelte".

Ich habe das Gerät dann allerdings doch nochmal zu meinem Händler geschafft der das ganze sich auch mal anguckt...

Auf die Frage warum damals so viel mehr Gewicht eingestellt wurde meinte er, die Nadel würde sicherer in den Rillen laufen und es dürfte eig. kein Problem mit Verschleiß geben.

Ich gebe aufjeden Fall bescheid sobald es Neuigkeiten gibt
akem
Inventar
#8 erstellt: 08. Apr 2015, 22:38
1,5g Auflagekraft sind nicht viel, sogar eher wenig
Daß die Nadel etwas wackelt ist normal, wenn die Platte nicht exakt plan ist und / oder nicht exakt zentrisch. Und plan UND zentrisch sind die wenigsten Platten...

Gruß
Andreas
8erberg
Inventar
#9 erstellt: 09. Apr 2015, 09:58
Hallo,

tschuldigung, wenn er den Tonarm nicht vorher gescheit auspendelt hat der Typ von Plattenspielern nicht wirklich Ahnung...

Der Kerl war schon arg leichtsinnig einen Kunden mit schlackernden montierten Gegengewicht am Dreher nach Hause zu schicken!

1,5 P ist im Rahmen des VM absolut ok, bei neuer Nadel kann man einige Zeit auf ca. 1,7 hochfahren, aber mehr auch nicht.

Zu wenig AuflageKRAFT ist gefährlich, weil dann tatsächlich die Nadel aus der Rille fliegen kann und dabei kann Platte wie auch Nadel beschädigt werden.

Peter


[Beitrag von 8erberg am 09. Apr 2015, 09:58 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#10 erstellt: 09. Apr 2015, 14:24
Hallo,

Bei der vorher eingestellten, zu hohen Auflagekraft würde ich keine Schäden am Diamant vermuten, höchstens am Nadelträger-Lager. Wie zu hohe AK allerdings zu Knacksern auf der Schallplatte führen kann, wäre mir ein Rätsel. Zumal 2,5g nicht wirklich viel ist.

Tonarm regelmäßig neu auspendeln? Hm, ja, vielleicht alle 5-10 Jahre mal. Von selbst verändert sich da nichts, es sei denn, man geht sehr grob mit Plattenspieler und Tonarm um.


Gruß
Benjamin
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 09. Apr 2015, 16:33
Hallo,

nö, ich hab festgestellt, dass man immer wieder doch mal etwas nachdrehen muss, zwar nicht viel, aber wir befinden uns ja im 1/10 Pond-Bereich...

Ist ja kein Aufwand.

Peter
Bepone
Inventar
#12 erstellt: 09. Apr 2015, 18:13
Hallo,

hast du eine Erklärung dafür parat? Verdreht ein Heinzelmann dein Kontergewicht?

Ich denke fast eher, dass es an der Lagerreibung liegt und sich der Tonarm immer mal an anderer Stelle einpendelt - und du dann wieder nachstellst.

Vielleicht demnächst immer mal die AK per Tonarmwaage kontrollieren, um dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Ändert die sich nicht, ist logischerweise auch die Armbalance gleich geblieben.


Gruß
Benjamin
8erberg
Inventar
#13 erstellt: 09. Apr 2015, 18:26
Hallo,

ich vermute eher "Gattin beim Staubputzen"...

Peter
Bepone
Inventar
#14 erstellt: 10. Apr 2015, 12:44
Ahem, das hättest du auch gleich sagen können. Partner und Haustiere hab ich nicht erwähnt, weil das klar sein sollte.

Meine Holde hat an meinen Gerätschaften Staubwedelverbot. Ansonsten müsste ich auch alle Nase lang alles neu einstellen oder mit neuen Nadeln bestücken :-D


Gruß
Benjamin


[Beitrag von Bepone am 10. Apr 2015, 12:46 bearbeitet]
jonas1995
Neuling
#15 erstellt: 07. Jul 2015, 21:10
So, ich melde mich mal wider der Plattenspieler ist schon lange wieder da, mein Händler konnte an dem Gerät nichts festellen. Ich habe mir mittlerweile auch eine Knosti zugelegt und die betreffende Platte gereinigt. Das Knacken ist aber immer noch da und ich habe das Gefühl dass die Störgeräusche bei jedem abspielen mehr werden.
Könnte das evtl. mit einem Höhenschlag zusammenhängen?
Ich kann mir absolut nicht helfen zumal bei anderen Platten sowas ja auch nicht passiert.
8erberg
Inventar
#16 erstellt: 08. Jul 2015, 08:24
Hallo,

vielleicht auch einfach eine schlechte Pressung...

BTW: wenns der gleiche Händler war: hast Du ihm mal auf sein leichtsinniges Verhalten angesprochen? Was hat er dazu gesagt?

Peter


[Beitrag von 8erberg am 08. Jul 2015, 08:24 bearbeitet]
jonas1995
Neuling
#17 erstellt: 09. Jul 2015, 15:43
Gut, das mit der schlechten Pressung kann natürlich sein, ich habe auch schon die betreffende Plattenfrima angeschrieben und warte mal ob die sich das iwi erklären können.

Aber kann man nun mit zuviel Auflagekraft oder falscher justierung eine Platte so zurichten?

Ja, ich habe ihn daruaf angesprochen, er meinte aber dass dies aber kein Problem sein sollte und da dass Gerät robust genug ist.
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 09. Jul 2015, 18:41
Hallo,

dann hat der gute Knabe nix begriffen: die Feder im "Schwabbelgewicht" kann brechen, daher immer bei Transport das Gewicht abmontieren und die Transportsicherungsschrauben lösen, hochziehen und festschrauben.

Egal...

Peter
jonas1995
Neuling
#19 erstellt: 09. Jul 2015, 21:31
Naja, das zeigt mir aufjeden fall dass ich mich doch mehr mit der technik auseinander setzen sollte anstatt auf das Urteil anderer zuvetrauen...ich ziere mich aber auch jetzt weiter Platten mit meinem Dreher abzuspielen aus Angst evtl. doch noch etwas zu zerstören.


Was meinst du mit egal
tiger142
Stammgast
#20 erstellt: 09. Jul 2015, 21:41
hallo jonas1995 , wie hast du denn die Auflagekraft eingestellt ? hast du dir schon eine Digitale Tonarmwaage zugelegt ?
gruß kai
8erberg
Inventar
#21 erstellt: 10. Jul 2015, 09:55
Hallo,

zumindest bei den Duals aus der Zeit funktionierte die Endkontrolle erstklassig.

Ich habe mal mit einem gesprochen, der in den 70ern eine Werksbesichtigung machte: es wurde jeder Dreher genau geprüft, ob Rumpel mit Messplatte, ob Auflagekraftfeder, ob Automatik. Da sassen viele Mädels am Band und kontrollierten jeden Plattenspieler bevor er ausgeliefert wurde.

Peter
evilknievel
Inventar
#22 erstellt: 10. Jul 2015, 10:11
Hallo Jonas,

ich würde auch mal das Tonarmlager checken. Vielleicht hat da mal jemand rumgefummelt.

Tonarm wieder in die Grundstellung versetzen, daß er frei schwebt und dann einmal von oben leicht auf den Tonarmkopf pusten/hauchen. Der Tonarm sollte sofort nach unten gedrückt werden und wieder zurückpendeln (für Nadelschutz sorgen). Das ganze auch von der Seite. Der Tonarm flitzt dann Richtung Plattenende. Bei größerem Pusteaufwand liegt was im Argen.

Aber vielleicht bist du auch nur auf einem Paranoiatrip, weil du Angst um deine Schallplatten hast. Da würde ein LP Rip helfen. Damit kannst du kontrollieren, ob sich die Anzahl der Knackser nach mehrmaligen Abspielen erhöht hat.

Zum Sauberhalten der Nadel ist ein Radierschwamm bestens geeignet. Damit bekommt man die Nadel sauberer als mit einer Nadelbürste.
Aber Vorsicht, Volumenpoti runterdrehen, es wird sehr laut und vorsichtig von hinten nach vorne ziehen, umgekehrt = Nadelbruch.

Gruß Evil
akem
Inventar
#23 erstellt: 10. Jul 2015, 14:12
Nach allem, was ich gelesen / gesehen haben, sollte man den Radierschwamm eigentlich nur auf den stillstehenden Teller legen und die Nadel ein-, zweimal darauf absenken. Wenn man von hinten nach vorne durchzieht, verhakt sich die Nadel und kann abbrechen.

Gruß
Andreas
tiger142
Stammgast
#24 erstellt: 11. Jul 2015, 09:07
Hallo Peter ,das ist heute auch noch so hab ein Bericht im TV gesehen .
gruß kai
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