Holzpflege Plattenspieler

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Gomphus_sp.
Inventar
#1 erstellt: 05. Okt 2018, 19:32
#linn-fan# , ich würde etwas Möbelpolitur für Holz nehmen. Am besten erst eine kleine Stelle polieren,
die man nicht sieht. Dann kann man sehen, wie das Holz reagiert. Ist es ein Holzfunier, brauchst du even-
tuell eine andere Holzpolitur.
.JC.
Inventar
#2 erstellt: 05. Okt 2018, 19:34

#linn-fan# (Beitrag #26248) schrieb:
.. ein Kandidat ..


Marantz ???
frank60
Inventar
#3 erstellt: 05. Okt 2018, 19:40

#linn-fan# (Beitrag #26248) schrieb:
Womit behandelt man eigentlich das Holz am Besten, damit es wieder einen frischen, seidenmatten Glanz bekommt?

Mit Öl.



Für helles Holz nutze ich für einen warmen, kräftigen Farbton, der die Maserung betont, Leinöl, nach dem Durchtrocknen wachsen als Schutzschicht, fertig.


[Beitrag von frank60 am 05. Okt 2018, 19:43 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#4 erstellt: 05. Okt 2018, 19:51

.JC. (Beitrag #26250) schrieb:

#linn-fan# (Beitrag #26248) schrieb:
.. ein Kandidat ..


Marantz ???


TT 6300 🎁
gapigen
Inventar
#5 erstellt: 05. Okt 2018, 20:13

Mit Öl.

Vielleicht in diesem speziellen Fall. Generell wäre ich damit sehr, sehr vorsichtig. Schellack veredelte Möbel würde ich z.B. damit in Ruhe lassen.
#linn-fan#
Inventar
#6 erstellt: 05. Okt 2018, 20:30
Das Holz des Marantz fühlt sich sehr trocken und offenporig an. Als wenn es nie irgendwie behandelt worden wäre. Schellack, wie ich es von Biedermeiertischen kenne, hochglänzend, war da zu 99,9% Sicherheit nie drauf. Eventuell wirde der Korpus in der Produktion mit einem Sprühwachs behandelt. Handauftrag wird in einer Serienproduktion wohl keiner gemacht haben.

Mir geht es um

- nichts kaputt machen, so dass eine Neufunierung notwendig wird.
- Farbton weitgehend im Originalzustand erhalten
- keine Duftbombe. Nach ein paar Tagen sollte der Öl/Wachs/Politurgeruch verflogen sein
- einfach wieder gut aussehen und ein wenig die Falten aus 41Jahren aus dem Kittel klopfen.

R.
frank60
Inventar
#7 erstellt: 05. Okt 2018, 20:44
Der Marantz dürfte nicht lackiert sein.

Das Wachs, das ich verwende, riecht schon nach dem Trocknen nach etwa 10 Minuten nicht mehr.
Wenn das Furnier an sich intakt ist und auch nicht verblaßt, würde ich es nur vorsichtig mit einen leicht feuchten Tuch (laut diversen Tischlertipps im WWW kein Mikrofasertuch! und Chemikalien sollten auch tabu sein) reinigen, danach mit Wachs neu versiegeln. Am Besten im Baumarkt nach einem farbneutralen Hartwachs schauen.
Ist das Furnier optisch angegriffen, aber sonst intakt, kannst Du es auch mit Renuwell auffrischen, hier gibt es einen umfangreichen Thread dazu.


[Beitrag von frank60 am 05. Okt 2018, 20:44 bearbeitet]
xutl
Inventar
#8 erstellt: 06. Okt 2018, 10:36

#linn-fan# (Beitrag #26248) schrieb:
....Womit behandelt man eigentlich das Holz am Besten, damit es wieder einen frischen, seidenmatten Glanz bekommt?...

FERNOL

Auch für dunkles Holz nehme ich das helle.
Aber auch bei diesem Mittel gilt:
An "unsichtbarer" Stelle ausprobieren
gapigen
Inventar
#9 erstellt: 07. Okt 2018, 09:32

An "unsichtbarer" Stelle ausprobieren

Das gilt für alle Holzpflegemittel.
Gomphus_sp.
Inventar
#10 erstellt: 07. Okt 2018, 09:53
Ja, stimmt genau. Besonders an Omas alten Wohnzimmer Schrank.
das_t.
Inventar
#11 erstellt: 07. Okt 2018, 12:07
ihr mögt ja alle dolle ahnung haben von plattenspielern. aber von holz...

wenn ich es richtig verstanden habe, reden wir von einem furnier. zumal einem, das mglweise vor 40 jahren aufgebracht worden ist. wie? wie ist der untergrund beschaffen.
restauration ist nicht von ungefähr auch bei tischlern eine ganz eigene schiene. zwar sind 40 jahre keine 400, und es ist *nur* ein oller ps und kein kirchenfenster im dom, aber dennoch...

von öl würde ich auf jeden fall abstand nehmen, erst recht von leinöl. auch von holzpflegemitteln, die farbauffrischend oder sonstwie effekthascherei betreiben sollen/wollen.
wachs ist in der tendenz der bessere ansatz...


t.
fb69
Stammgast
#12 erstellt: 07. Okt 2018, 13:01
Also ich benutze zur Pflege Ballistol.

Ich nutze das Zeug schon seit Jahren eigentlich zur Pflege von System und der Holz-Formgriffe meiner Sport-Lupi .
Aber inzwischen auch für alles mögliche, darunter auch der Holzoberfläche von Plattenspieler, ist einfach genial das Zeug
#linn-fan#
Inventar
#13 erstellt: 07. Okt 2018, 13:06

das_t. (Beitrag #11) schrieb:
...

wenn ich es richtig verstanden habe, reden wir von einem furnier. zumal einem, das mglweise vor 40 jahren aufgebracht worden ist. wie? wie ist der untergrund beschaffen.
t.


Rüschtich. Grundsätzlich ist das Funier des Marantz tip-top. Da ist nichts abgelöst oder angestossen. Augen- und Fingerprobe lässt mich vermuten, dass es gänzlich unbehandelt ist. Die Oberfläche ist nicht glatt. Lackiert auf keinen Fall. Klebrig (was je nach Öl/Wachsart denkbar wäre) auch nicht.

Also gehe ich von einem unbehandelten Funier aus. Holzart? Keine Ahnung. Verwendeter Kleber? Keine Ahnung.

Aus der Richtung einer möglichst einfachen Massenproduktion betrachtet wird es am ehesten Holzleim sein.

Ziel ist keine Restaurierung, sondern eine Auffrischung, um 40 Jahre Staub und Fettfinger heraus zu bekommen und es "neu" aussehen zu lassen. Ohne kurz- und langfristig etwas kaputt zu machen ( Funier verspröden, Kleber anlösen oder was auch immer)

R.
frank60
Inventar
#14 erstellt: 07. Okt 2018, 13:14

das_t. (Beitrag #11) schrieb:
von öl würde ich auf jeden fall abstand nehmen, erst recht von leinöl. auch von holzpflegemitteln, die farbauffrischend oder sonstwie effekthascherei betreiben sollen/wollen.

Das kannst Du jetzt sicher stichhaltig begründen.

Es gibt im WWW tausende Threads zur Restauration/Auffrischung/... alter Furniere, z.B. auch im OFF, sehr oft ist mit sehr guten Ergebnissen Öl im Spiel, haben die alle keine Ahnung?
Warum ausgerechnet Leinöl nicht? Das ist immerhin ein reines Naturprodukt, das durch seine eigene Farbe vielen Furnieren einen samtigen Glanz verleiht, die Farben und Maserung betont. Und es zieht sehr gut ein, trocknet schnell ab, auf Buchenholz, wo ich es sehr gern verwende, innerhalb 5 Minuten selbst bei dickem Auftrag, so daß das Holz/Furnier fast sofort nach dem Ölen mit Wachs den letzten Schliff/Schutz bekommen kann.

Klebrig wird von geeigneten Ölen/Wachsen nichts.
das_t.
Inventar
#15 erstellt: 07. Okt 2018, 13:40
ob andere ahnung haben oder eben nur welche vortäuschen... lässt sich aus der ferne schlecht beurteilen. aber auch hier im forum kommt es immer wieder zu der annahme, dass viele beiträge (quantität) gleichzusetzen sind mit *stimmt* (qualität).

wenn andere gute erfahrungen gemacht haben mit ölen, dann mag das so sein und hat ggf. auch was mit einer wie immer auch gearteten erwartungshaltung zu tun. wenn *boah, glänzt wieder..* reicht, yepp, kippt öl drauf.
stichhaltig begründen kann ich so einiges, aber wieso perlen vor die säue...

die fragestellung lautet ja wie folgt:


Mir geht es um

- nichts kaputt machen, so dass eine Neufunierung notwendig wird.
- Farbton weitgehend im Originalzustand erhalten
- keine Duftbombe. Nach ein paar Tagen sollte der Öl/Wachs/Politurgeruch verflogen sein
- einfach wieder gut aussehen und ein wenig die Falten aus 41Jahren aus dem Kittel klopfen.


ad 1: mit der vorsichtigen einschätzung, bei ölen und pflegemitteln umsichtig zu sein, entspreche ich dem wunsch des.. äh.. kandidaten. stichwort: risikominimierung
ad 2: farben, maserung betonen... ist das eine. die eigene ölnote drüberlegen das andere.
ad 3: yeah! es lebe das leinöl
ad 4: etwas lauwarmes wasser und zwei tropfen essig oder spüli... würden hier schon genügen. denn das ganze nennt man *säubern*.

schlimm ist die -sorry, ich muss mal politisch sehr unkorrekt werden- anscheinend nicht auszurottende annahme (eine von vielen) in den dunklen ländern, dass leinöl immer und für alles taugt.

steak? wird in leinöl gebraten. ab in den quark damit. und auf die möbel... das zeug stinkt wie hulle, unterstützt vergrauen und ist vllt. bei darmverschluss eine option...
wenn ich lese *durch seine eigene farbe*, *auf buchenholz*, *selbst bei dickem auftrag* und *sofort nach dem ölen letzten schliff*, dann muss ich argwöhnen, dass wer das grundproblem nicht...und von holzveredlung so gar nicht... und ich bin wieder beim quark. nicht nur dem zum essen...

t.


[Beitrag von das_t. am 07. Okt 2018, 13:42 bearbeitet]
plattenmax
Stammgast
#16 erstellt: 07. Okt 2018, 15:54
Hi,

Dieses hier verwende ich schon seit Jahren: https://www.pnz.de/produkte-von-a-z/moebelfrisch
Riecht gut und erzielt beste Ergebnisse.

Grüsse
Tim
Gomphus_sp.
Inventar
#17 erstellt: 07. Okt 2018, 16:18
Hallo Leute, ihr habt ja mittlerweile gemerkt, das wir ungewollt einen neuen Thread haben.
Am wenigsten ich. Denn ich bin jetzt auf einmal der Themenersteller für einen Thread,
welches sich mit der Pflege von Plattenspieler Holzzagen befasst. #linn-fan# müsste ei-
gentlich der "Themenersteller" sein, weil er nämlich nach einer geeigneten Holzpflege ge-
fragt hat. Und ich antworte auch noch. Und warum nicht?
Sei es drum. Gibt ja noch andere Hifi Komponenten wo Holz dran ist und die ab und an
einer Pflege bedürfen.

Gruß Heiko
das_t.
Inventar
#18 erstellt: 07. Okt 2018, 17:08
die wege des herrn sind unergründlich. und die moderatoren-wege nun auch nicht immer erhellender. man hätte das eleganter lösen können. so what.... machen wir halt hifi- und holz-forum...


t.
juergen1
Inventar
#19 erstellt: 07. Okt 2018, 18:31
Zum Reinigen sehr gut geeignet ist eine Mischung aus gleichen Teilen Leinöl, Terpentinöl, Spitritus. Plus kleiner Schuss Essig(konzentrat). Vor Verwendung immer gut schütteln. Verwendet man dazu einen weißen Lappen, sieht man sehr schön den alten Schmodder der runtergeht. Fingerfett und die allgegenwärtigen kleinen Rußpartikel aus der Luft.

Dann zur Oberflächenbehandlung ist am einfachsten ein Wachsauftrag. Ergibt schönen Mattglanz.
Entweder Bienenwachs mit Carnaubawachs-Anteil (Palmwachs), weil dieses auch bei Wärme recht hart bleibt und nicht klebt.
Oder, selbst noch nicht probiert: Renaissance-Wachs: https://www.amazon.d...200-ml/dp/B0015F2GEM
Vom Britischen Museum entwickelt, scheint was ganz besonders Hochweriges zu sein.
Auf keinen Fall irgendwas Farbiges.

Balistol bleibt übrigens dauerhaft flüssig. Find ich nicht so optimal.
Leinöl auch. Aber Leinölfirnis hätet nach Stunden/Tagen aus.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 07. Okt 2018, 18:39 bearbeitet]
Buckminster*
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Okt 2018, 21:20
Ich nehme immer Renuwell Möbel Regenerator, hat mir mal ein Tischler empfohlen. Ist gesundheitlich unbedenklich und die Masserung des Holzes kommt sehr schön wieder hervor.
#linn-fan#
Inventar
#21 erstellt: 08. Okt 2018, 07:54
Uiuiuiui,

Ausgehend von dem Einwurf von das_t, dass die Behandlung von Holz dann doch eine Herausforderung sein kann, wenn man nichts verschlimmbessern möchte, gilt es ja erstmal nicht nach der schnell-schnell Methode vorzugehen.

Mit all den Infos kristallisiert sich heraus, dass ich mit der Wasser-Spüli-Essig Lösung beginnen werde (Sichtung des Küchenschrankes zeigt aber nur Balsamico) und mich dann noch zwischen Öl und Wachs entscheiden muss. Nach allen Recherchen im Netz ist, wenn man es richtig machen will, ein "anbrechen" der Oberfläche (sprich vorsichtiges anschleifen) angeraten.

Da muss ich mich noch ein wenig einfuchsen.

R.

PS Frage an die Holz-Spezies: Dieses Renuwell, ist das was? Hat man das in der Restauratoren-Werkstatt? Und was macht das? Die Eigenbeschreibung klingt ein wenig nach Wundermittel
das_t.
Inventar
#22 erstellt: 08. Okt 2018, 08:44
wundermittel heissen viagra. oder barolo. aber sicher nicht renterwell oder so ;))

im grunde bist du, für mein empfinden, auf dem richtigen und sicheren weg. erstmal saubermachen. essig muss nicht mal. warmes wasser und spüli.. da wirst du schon viel erreichen. und zwar imho das entscheidende. dreck anlösen und entfernen. ohne diesen möglichst gründlcihen schritt wirst du, gleich ob mit wachs, öl oder zaubermilch, den dreck nur weiter ins furnier einarbeiten. nicht zuletzt sind deshalb tipps wie *2 liter leinöl druff und direkt polieren*... abstrus.

um die grobschlächtige variante mal aufzugreifen: mein *für-alles-buchen-küchenbrett*, seinerzeit wohl knapp 'n zehner bei ikea, bekommt nach jedem einsatz eine kurze *reinigung*: mit warmem wasser einmal drüber. fettich. natürlich bleibt immer etwas drauf und drinnen. macht, für die paniker der domestos-fraktion, aber nix! echt nicht. denn wasser regt das holz zum arbeiten an und es arbeitet effektiv, nämlich bakterien etc. an die oberfläche. also raus. alles, was man mit der zeit dann so auch zu shen bekommt durch diese symbiotischen prozesse von dreck, bakterien, staub... macht die oberfläche unschön, ist aber eben da: weitgehend oberflächlich. und da hilft wiederum wasser. mit öl oder wachs oder rentnergut/taubenschwanz und wie all die mittelchen so heissen erziele ich nur eins: ich arbeite den siff beständig und verlässlich ins holz ein. schön tief.


einmal im jahr greife ich zum kleinen exzenter und rubbel die platte einmal leicht ab. dann, wenn ein winziger hauch der drecks-epidermis abgetragen ist (mit einem topfschwamm oder feiner stahlwolle oder zahnbürste oder... würde man nichts anderes machen), kommt etwas öl drauf. ich nehme olivenöl. ist wie mit wein. ein glas ins töpfchen, zwei ins köpfchen. das öl im holz schützt vor dem austrocknen, aber es versiegelt nicht. und das soll es auch nicht.

wenn irgendwelche mittelchen versprechen *neuer glanz* etc.. - wie bitte soll das denn funktionieren, wenn zunächt staub, schmutz und fingerfett im holz sind? wwar hier von den alten säcken mal wer unter tage? wenn du da nach schicht raus kommst, was machst denn da? erstmal die 12-komponenten-creme ins gesicht klatschen, damit es schön glänzt? oder waschen?

t.
frank60
Inventar
#23 erstellt: 08. Okt 2018, 09:44

#linn-fan# (Beitrag #21) schrieb:
Ausgehend von dem Einwurf von das_t

Man kann viele Einwürfe machen, wenn der Tag lang ist. Man kann auch viel schwafeln, wenn der Tag lang ist.
das_t.
Inventar
#24 erstellt: 08. Okt 2018, 10:25

frank60 (Beitrag #23) schrieb:

#linn-fan# (Beitrag #21) schrieb:
Ausgehend von dem Einwurf von das_t

Man kann viele Einwürfe machen, wenn der Tag lang ist. Man kann auch viel schwafeln, wenn der Tag lang ist. ;)



glashaus.

t.
juergen1
Inventar
#25 erstellt: 08. Okt 2018, 16:18

#linn-fan# (Beitrag #21) schrieb:
Nach allen Recherchen im Netz ist, wenn man es richtig machen will, ein "anbrechen" der Oberfläche (sprich vorsichtiges anschleifen) angeraten.
Hallo,
gerade wenn du nichts "verschlimmbessern" willst, würd ich von Schleifen dringend abraten.
Das ist der typische Laienfehler bei Restaurationen aller Art.

Wachs auftragen kannst du direkt auf die bestehende Oberfläche nach der Reinigung. Wachs haftet da einwandfrei und der Mattglanz ist gleichmäßig.
Wasser würd ich ganz weglassen, und wenn doch dann höchstens "nebelfeucht". Wasser kann Holz aufquellen lassen und dazu führen, dass sich Fasern aufstellen.
Aber mit der von mir empfohlenen Mischung kriegst du soviel Schmutz rrunter, dass du mit dem Ergebnis sicherlich hochzufrieden wärst. Jede der Ingredenzien für sich genommen wirkt auf ihre Art schmutzlösend.

Nch der Reinigung garnichts machen, wäre übrigens die allerbeste Option; auch wenns schwerfällt.
Ein gepflegter Originalzustand ist immer noch am schönsten.
Gruß
Jürgen


[Beitrag von juergen1 am 08. Okt 2018, 16:22 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#26 erstellt: 08. Okt 2018, 16:39
ich muss da mal nachfassen: weshalb rätst du vom schleifen ab, jürgen?

eben weil sich nach dem nebelfeucht reinigen, um mal das gefährliche *wässern* zu vermeiden, die fasern aufstellen, finde ich die ja in geradezu mikroskopischen bereichen stattfindende glättung als gute basis für einen an-/abschliessenden wachsauftrag.

t.
juergen1
Inventar
#27 erstellt: 08. Okt 2018, 17:10

das_t. (Beitrag #26) schrieb:
ich muss da mal nachfassen: weshalb rätst du vom schleifen ab, jürgen?t.
Da besteht immer die Gefahr, bzw. sogar Gewissheit, dass Lack oder Beize oder die durchaus erwünschte Alterspatina ungleichmäßig abgenommen wird, was dazu führen kann, dass es dann scheckig aussieht. Wenn nicht sofort, dann vielleicht nach Auftrag einer neuen Oberfläche. Die zieht dann nämlich ungleichmäßig ein. Selbst Wachs.
Und selbst wenn man nur ganz wenig abschleift, der Nächste der das Teil "verschönern" will, schleift wieder ein wenig runter, und irgendwann ist das Furnier durch.
Beim Restaurieren sollte man das Möbel nicht zerstören, auch wenns immer nur ganz wenig ist.
"gepflegter Originalzustand" sollte das Ziel sein.
Auch wenns in den Fingern juckt und man gern einen eindrucksvollen Vorher-Nachereffekt vorweisen möchte.


das_t. (Beitrag #26) schrieb:
eben weil sich nach dem nebelfeucht reinigen, um mal das gefährliche *wässern* zu vermeiden, die fasern aufstellen, finde ich die ja in geradezu mikroskopischen bereichen stattfindende glättung als gute basis für einen an-/abschliessenden wachsauftrag.
"...stattfindende Aufrauhung" meinst du wohl?
Das braucht das Wachs nicht, um anzuhaften. Man kann ja sogar hochgänzende Metalloberflächen mit Wachs überziehen.
Unter jeder Oberfläche sollte das Holz grundsätzlich so glattt wie möglich sein.


[Beitrag von juergen1 am 08. Okt 2018, 17:23 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#28 erstellt: 08. Okt 2018, 17:40

juergen1 (Beitrag #27) schrieb:

Unter jeder Oberfläche sollte das Holz grundsätzlich so glattt wie möglich sein.


eben. deshalb ja mein ansatz und auch übliches vorgehen, nach feuchter reinigung abschliessend einmal zu *glätten*... geht nichts um bessere anhaften des wachsauftrags. der wachs braucht das nicht, schon klar. wenn gründlich und vorsichtig gereinigt wird, solltge ein grossteil des schmutzes und vor der hautfette verschwunden sein. aber feucht reicht, dass sich faser aufstellen und feucht reicht auch, dass winzige menge feuchtigkeit ins holz eindringen. jetzt kommt der von mir oben schon beschriebene effekt durch das zusammenarbeiten von holz und wasser. das wasser verdrängt das wasser wieder an die oberfläche und das wasser selbst (kapillareffekt) zieht ebenfalls nach oben ab. dabei wird noch einiges an schmutz an die oberfläche(n) (der aufgestellten fasern) gransportiert. *glätten* ist hier aus meiner sicht eine option. und keine schlechte.

ansonsten gehen wir völlig d'accord. restaurierung heisst nicht *neu* machen im sinne von glanz und boaaah... - die von dir angesprochenen kritikpunkte sind aber im konkreten fall nicht von relevanz. nach 40 jahren ist das furnier des plattenspielers wie am ersten tag. nur versifft. wenn robert jetzt vorsichtig grundreinigt, dann glättet und letztlich mit wachs versiegelt ist das imho die einzig schlüssige und bewahrende, auch perspektivisch, vorgehensweise. so oder so... wenn dem furnier nicht mit wundermitteln oder missionarischem voodoo a la leinöl zuleibe gerückt wird, ist schon viel gewonnen.



t.
juergen1
Inventar
#29 erstellt: 08. Okt 2018, 17:50

das_t. (Beitrag #28) schrieb:

juergen1 (Beitrag #27) schrieb:

Unter jeder Oberfläche sollte das Holz grundsätzlich so glattt wie möglich sein.


eben. deshalb ja mein ansatz und auch übliches vorgehen, nach feuchter reinigung abschliessend einmal zu *glätten*... .
Ach so, dann hatte ich falsch verstanden. Ja, wenn sich durch das Wasser Fasern stellen sollten, dann muss man schleifen. Lange trocknen lassen dass sie spröde werden, und dann mit schnellen leichten Schleifbewegungen drüberfahren.

Ich ziehs halt vor,ganz ohne Wasser zu reinigen Das ist am schonendsten und die beschriebene Reinigunsflüssigkeit ist eher noch wirksamer als Spüliwasser.
Ich würde es zuallererst nur damit probieren.
das_t.
Inventar
#30 erstellt: 08. Okt 2018, 18:04
nun hat robert durchaus profunde einschätzungen an die hand bekommen, auf deren grundlage er sich für eine verantwortungsvolle und effiziente herangehensweise ohne leinöl entscheiden kann. und am ende steht dann hoffentlich einen alter dreher im alten, neuen kled.

t.
juergen1
Inventar
#31 erstellt: 08. Okt 2018, 18:10
In hundert Jahren macht mal einer einen Luftsprung vor Begeisterung, wenn er einen alten originalbelassenen Dreher in die Hände bekommt.


[Beitrag von juergen1 am 08. Okt 2018, 18:10 bearbeitet]
#linn-fan#
Inventar
#32 erstellt: 08. Okt 2018, 18:24
Wat? WIe? Ick dachte, ick stell den jetze ma´ inne Wanne, lasset schön durchweichen und dann isser wech, der Dreck?
Nicht? Schade

Nein, ich muss (sonst ist der Vice President Home Operations verschnupft) erstmal ein paar weiße Geschirtücher (weiche Baumwolle) besorgen und dann leicht angefeuchtet putzen. Vielleicht sieht das Funier dann schon wieder frisch aus.

Dann verstehe ich das so, dass man vorsichtig die, durch die Feuchtigkeit, aufgestellten Fasern abzieht, also leicht schleift. Mit weichem Schleifbock, ohne nennenswerten Druck. Schön gleichmäßig in Richtung der Maserung. Gerade so, dass es wieder glatt wird.

Und dann.......
.......dann kann man noch über Wachs nachdenken

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 08. Okt 2018, 18:48 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#33 erstellt: 08. Okt 2018, 18:42

juergen1 (Beitrag #31) schrieb:
In hundert Jahren macht mal einer einen Luftsprung vor Begeisterung, wenn er einen alten originalbelassenen Dreher in die Hände bekommt.


vielleicht überkommt den lieben r. beim restaurieren ja die kreative lust, und er meisselt ein *inspired by jürgen* mit rein ^^...

t.
das_t.
Inventar
#34 erstellt: 08. Okt 2018, 18:46

#linn-fan# (Beitrag #32) schrieb:
Wat? WIe? Ick dachte, ick stell den jetze ma´ inne Wanne, lasset schön durchweichen und dann isser wech, der Dreck?
Nicht? Schade

erstmal ein paar weiße Geschirtücher (weiche Baumwolle) besorgen
R.



mein tipp: grobes leinen statt bw für weicheier. saugt, nimmt dreck auf und arbeitet abrasiv-polierend... nimmt der geneigte fensterputzer, um die scheibchen streifenfrei zu bekommen. polly

du sparst dir ggf. das schleifen im nachgang. aber so 'n teil bitte vorher ein, zweimal anständig waschen, gern heisser und mit essig.... dann wird es ein wenig geschmeidiger/handlicher. sieht dann immer noch nicht so aus wie meine nach 20 jahren, aber ...



t.

und edith muss noch reinrufen: bitte bitte bitte nie nicht niemals kreisende bewegungen...weder beim *badewanneausflug* noch beim schleifen oder gar polieren... die ganzen möchtegern-autopolierer in den parkhäusern (und vllt. auch die 1-liter-leinöl-fraktion) sollten warnung genug sein, dass man oberflächen nicht mit kreisförmigen bewegungen behandelt...


[Beitrag von das_t. am 08. Okt 2018, 18:49 bearbeitet]
Bepone
Inventar
#35 erstellt: 09. Okt 2018, 13:58
Hallo,

Balistol und grobes Baumwolltuch (altes Bettlaken). Einfach gründlich abreiben.
Holt den Schmutz raus, lässt die Oberfläche glatt und kleistert die Poren nicht zu.
Einzig der Geruch ist gewöhnungsbedürftig, aber nach zwei Tagen verflogen.

Gruß
Benjamin
#linn-fan#
Inventar
#36 erstellt: 09. Okt 2018, 15:52
Soooooooo, erste Runde ist durch.

Mischung Wasser, Essig, Spüli nach das_t. In Richtung der Maserung gewischt und über Nacht trocknen lassen.

WP_20181009_14_38_57_Pro

WP_20181009_14_39_36_Pro

Sieht ja schon gar nicht so übel aus. Oberfläche fühlt sich ganz leicht klebrig an. Könnte sogar in der Produktion mit Wachs imprägniert worden sein.

R.


[Beitrag von #linn-fan# am 09. Okt 2018, 15:54 bearbeitet]
frank60
Inventar
#37 erstellt: 09. Okt 2018, 18:32
Gerade Essig hätte ich nicht genommen. Auch wenn es normalerweise nur 5% sind, Essig ist immer säurehaltig. Siehe z.B. hier.
#linn-fan#
Inventar
#38 erstellt: 14. Okt 2018, 21:42
So, fert'sch. Nach ausreichen Trocknungszeit, heute zum Bienenwachs gegriffen.

Wachs ist einfach, Polieren ist mühsam.aber es lohnt

WP_20181013_10_27_24_Pro (2)

WP_20181013_10_46_36_Pro (2)

So muss das sein
juergen1
Inventar
#39 erstellt: 14. Okt 2018, 23:26

#linn-fan# (Beitrag #38) schrieb:
...zum Bienenwachs gegriffen.
Mit Carnaubauwachs dabei? Dann wirds bei Wärme nicht so leicht klebrig.
Wenn nicht, dann aber auch kein großes Problem.
Gibt so oder so eine schöne Oberfläche.


[Beitrag von juergen1 am 14. Okt 2018, 23:28 bearbeitet]
das_t.
Inventar
#40 erstellt: 15. Okt 2018, 11:08
nicht schlecht, nicht schlecht. sieht sauber und lebendig aus.

t.
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