MM an MC?

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MOS2000
Inventar
#1 erstellt: 30. Okt 2018, 19:53
Ich weiß, die Eingangsfrage klingt zunächst mal seltsam...meist möchte man ja wissen, ob man einen MC auch an den MM-Eingang stöpseln kann, aber aus aktuellem Anlass stelle ich mir die Frage mal andersherum...

Hintergund:
  • Neuen Phono-Pre erworben (Cyrus Phono Signature)
  • Der kann bis zu 4 Dreher verwalten, alle 4 Eingänge sind MM/MC konfigurierbar; 2 sind angeschlossen
  • Ich habe 2 mal MC, allerdings einen per Übertrager (Ortofon T10) eigentlich an MM hängen (Ortofon MC20, ~0.09mV Ausgangsspannung)
  • Stelle ich dafür den Eingang auf MM, dann verwendet er fixe Werte, die man meist so oder ähnlich als Standard findet (40dB gain/47kOhm/220pf)
  • Variabel sind Gain, die Kapazität und der Widerstand nur bei MC-Beschaltung

Die Verstärkungsfaktoren sind schon Praxisgerecht gewählt 40/50/60/70dB; allerdings würde ich den per Übertrager angeschlossenen Abnehmer lieber mit 50dB verstärken, das passt noch (der Cyrus hat eine Eingangs-Pegelanzeige zur Kontrolle und ist wohl auch recht übersteuerungs-robust) - der MC20 ist wirklich -sehr- leise... Jetzt kann ich den ja trotzdem als MC anschließen (trotz Übertrager, einfach weil ich's kann ), und eben die Werte identisch zur MM Beschaltung wählen...also 47KOhm/220pf, aber eben 50db Gain...

Lange Frage eigentlich kurz gestellt: Ist bei einem MC-Eingang (mit identischen Werten wie bei MM Beschaltung) noch etwas "elektrisch anders " als bei einem MM-Eingang? Nach meinem Verständnis nicht...es geht doch nur darum das Eingangssignal auf einen möglichst optimalen Wert zu bringen für das nachgeschaltete Entzerrer-Netzwerk, oder übersehe ich was?

Eine Testaufnahme zeigt akustisch keinerlei Auffälligkeiten und auch visuell im Signal nichts was mich erschreckt.
Sollte ich mal eine besonders laut aufgenommene Scheibe auflegen, dann kann ich den Gain ja auf 40dB zurückregeln.
Da ich nichts kaputten will lohnt eine Nachfrage hier bestimmt, wie immer

Danke und liebe und Grüße
MOS2000
Jazzy
Inventar
#2 erstellt: 30. Okt 2018, 20:41
Ui,tolles Gerät! Da kannst du ja nun auch im Übertragerbetrieb mit der Impedanz etwas "spielen" um am Klang zu drehen,toll.Leider auch teuer.....
Tywin
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Okt 2018, 23:09
Hallo MOS2000,

ich gratuliere Dir zu diesem interessanten Gerät.

Der Preis ist zwar hoch, aber die Nachfrage und damit auch die gefertigten Stückzahlen sind sicherlich auch sehr gering und irgendwie muss so ein Produkt ja auch noch einen Gewinn einbringen.

Ich sehe zwar derzeit kein Problem darin einen mit MC bezeichneten Eingang für ein MM (in diesem Fall MC+Übertrager) zu nutzen, der die Parameter eines MM Eingangs hat.

Aber ...

Wie sieht das denn mit der Eingangsempfindlichkeit aus? Ist die bei der Umschaltung auf MC die gleiche Empfindlichkeit wie bei der Einstellung MM?

Wenn die Eingangsempfindlichkeit bei der Einstellung MC höher sein sollte als bei der Einstellung MM, dann könnte sie womöglich zu hoch sein für die Spannung die der Übertrager erzeugt?

Gibt es zu der ggf. umschaltbaren Eingangsempfindlichkeit unterschiedliche Angaben? Bin ich auf dem Holzweg?

LG Michael


[Beitrag von Tywin am 30. Okt 2018, 23:15 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#4 erstellt: 31. Okt 2018, 00:32
Danke schon mal für die Antworten...

Tywin (Beitrag #3) schrieb:
... Wie sieht das denn mit der Eingangsempfindlichkeit aus? Ist die bei der Umschaltung auf MC die gleiche Empfindlichkeit wie bei der Einstellung MM? ...

Tja, gute Frage...nächste Frage...
Ich kann nur feststellen, dass eine Aufnahme in der fixierten Stellung "MM" und dann mit den identischen Werten "MC" im absolut gleichen Aufnahmepegel / Spektrum mündet, was imho für eine identische Eingangsempfindlichkeit spricht. Sonst müssten die sich wohl unterscheiden...

Update: inzwischen habe ich eine weitere Platte getestet und der Cyrus erweist sich doch nicht als "Pegelfest" wenn es leicht bis deutlicher über die "0 dB" Markierung geht. Konstruktiv ist das ja dann tatsächlich mal "wahr" - gerne werden solche Markierungen ja einfach mal ein paar dB zu tief eingezeichnet, damit der User da nichts verhunzen kann...

Dass es beim ersten mal geklappt hat lag wohl ohrenscheinlich daran, dass die Testaufnahme leise genug geschnitten war...beim neuerlichen Test hört man relativ deutlich so manches mal Verzerrungen bei einer Frauenstimme, wenn der Gain bei 50 liegt, bei 40 ist die Welt wieder in Ordnung...auch wenn man durchaus 3-4 dB mehr gebrauchen könnte. Da hätten die Cyrus Entwickler gerne noch Zwischenstufen in den Gain bauen dürfen
Für die Aufnahmen juckt es mich nicht, weil ich reichlich in den nachgeschalteten Geräten zugeben kann wenn notwendig...

Liebe und Grüße
MOS2000
Albus
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2018, 16:09
Tag,

und hier findet man dann auch zwei Daten zur Bestimmung der Überlastgrenzen bei MM / MC: 112 mV / 3,2 mV.
Link: http://elac.ro/CYRUS...ature_rev-stereo.pdf

Freundlich
Albus
MOS2000
Inventar
#6 erstellt: 31. Okt 2018, 17:02

Albus (Beitrag #5) schrieb:
... und hier findet man ...

Ah - super, vielen Dank.
Da sind auch endlich mal die Werte zum Rumpelfilter zu sehen....
Einen so technischen Test hatte ich bislang bei den ganzen Recherchen noch nicht gefunden. Hilft wirklich viel.

Liebe und Grüße
MOS2000
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#7 erstellt: 31. Okt 2018, 18:27
Hallo

Du könntest aber auch mal den Übertrager weglassen und die Cyrus auf 70db Verstärkung testen. Der Ortofon T10 ist ja nun nicht gerade ein guter Übertrager und ist für einfache Ansprüche geeignet. Bei einem so leisen 0,09mV TA macht ein Übertrager zwar Sinn aber ich würde es trotzdem testen.
Das Klangbild dürfte reiner und ehrlicher werden und bei 70db Verstärkung auch ausreichend laut sein. Was am Ende besser gefällt, kann jeder selbst entscheiden.

Die 50db Verstärkung sind bei einem so leisen TA trotz Übertrager genau richtig und hier ist jeder Eingang unabhängig von der Verstärkung frei programierbar. Sowie soll das sein.

Super Gerät

lg Carsten


[Beitrag von Fan_großer_Schwingspulen am 31. Okt 2018, 18:27 bearbeitet]
MOS2000
Inventar
#8 erstellt: 31. Okt 2018, 18:53

Fan_großer_Schwingspulen (Beitrag #7) schrieb:
... mal den Übertrager weglassen und die Cyrus auf 70db Verstärkung testen. ...

Ja, das kann ich mal prüfen...werde berichten, wenn es von Interesse ist...

Ich habe übrigens ebenfalls gestern noch meine "lauteste" Platte mal aufgelegt (Sleaford Mods - Sleaford Mods EP), und da sind sogar die 40 dB ganz knapp an der Grenze zur Übersteuerung - geht aber gerade noch so. Die Scheibe ist echt brutal laut geschnitten (und natürlich auch bei 45rpm...).

Das ist der Einzige Kritikpunkt den ich dem Cyrus bislang anlaste - die Stufen für den Gain hätte man feiner einstellen können - bei m-/s-/einem Vorgänger (dem Restek MRIA+) ging das auch in 1dB Schritten bis 66 dB.
Ansonsten hat sich der Cyrus klanglich schon in mein Herz gespielt. Die Aufnahmen klingen fantastisch, in Kombination mit dem RME ADI2Pro als AD-Wandler bleiben da keine Wünsche offen auf meiner Seite.
Mehr dazu demnäxt im "Zimmer-Thread".

Liebe und Grüße
MOS2000
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#9 erstellt: 31. Okt 2018, 19:00
die Abstufung und auch die Verstärkung sind ideal.

40db für normale MM
50db für leise MM , High Out MC, oder MI
60db für normale MC
70 für ganz leise MC wie SPU, MC200, oder dein MC20 usw

ich denke eher, daß dein Tonabnehmer bei dieser LP an seine Grenzen kommt und deshalb die Verzerrungen auftreten.

trotzdem viel Spaß mit dieser tollen Phonostufe. Damit macht Vinyl richtig Spaß
MOS2000
Inventar
#10 erstellt: 31. Okt 2018, 22:35

Fan_großer_Schwingspulen (Beitrag #9) schrieb:
... sind ideal. ...

Naja, da eben alle Platten ein wenig unterschiedlich laut geschnitten sind nannte ich das oben "Praxisgerecht" - es funktioniert mit den von Dir genannten Abnehmer-Klassen ziemlich gut, aber vom Optimum der Vor-Verstärkung ist man immer ein klein wenig entfernt.
Man wird halt immer wieder mal an eine Platte kommen bei der gut noch 3-4 dB drauf könnten - andere dagegen sind mit den 40 dB perfekt bedient.
Wer die Platten nochmal digitalisieren will und dabei den maximalen Störabstand rausholen will (möglichst ohne nachgelagerte Stufen zu regeln), der schaut da eben auf jedes dB

Wie erwähnt hatte ich vorher einen MRIA+ von Restek, und der hatte das perfekt gelöst - 1 dB Rasterung - leider halt nur für einen Plattenspieler

Und das mit der angesprochenen Aufnahme hast Du falsch verstanden - es treten ja keine Verzerrungen auf, ist aber eben wirklich genau an der Grenze. Man sieht das schön am Eingangspegel des RME, der bei Empfindlichkeit von +4dBu und "0" am Eingangspegelsteller wirklich genau die rote over LED 2-3 mal aufblitzen lässt...da der Cyrus symmetrisch am RME hängt sollte das genau der Referenzpegel sein. So gesehen ist die Aufnahme der Scheibe eigentlich "optimal" Lässt aber eben beim Aufnehmen überhaupt keinen Spielraum mehr zu.

Glücklicherweise sind solche Schallplatten die Ausnahme - bei 95 % der Scheiben wird es schon gut passen...

Liebe und Grüße
MOS2000
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