Laufwerk: Haube auf oder zu?

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erich-muc
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Dez 2004, 01:33
Hallo,
ich habe mir mal ein paar Gedanken zu den Abdeckhauben bei Plattenspielern gemacht. Daß die Dinger als Staubschutz eine Funktion haben erscheint sinnvoll. Ob jedoch im Spielbetrieb offen oder zu, da gehen ja die Meinungen auseinander. Es herrscht eher die Tendenz offen zu spielen. Also hab ich mal folgendes ausprobiert. Schallpegelmeßgerät auf das Laufwerk gelegt, Haube offen, Testton von 1000 Hz eingeschaltet und die Lautstärke auf 70 dB gedreht (gemessen am Schallpegelmeßgerät). Dann die Haube geschlossen und den neuer Meßwert abgelesen. Ergebnis: 63 dB. Im Klartext 7 dB weniger, daß ist eine ganze Menge! So gesehen erscheint es sinnvoll die Haube zu schließen da weniger Schallenergie auf Platte, Teller, Arm, und System wirkt und damit Schwingungen auslösen kann. Im Manual meines Laufwerks steht dazu folgendes (Orginalton Englisch): The dustcover is made of 4mm thick acrylic plate, totaling 2.5 Kg in weight. Therefor, it is extremely resistant to howling and acoustic feedback. Ich selbst kann keinen Unterschied hören ob offen oder zu. Gibt es dazu andere Erfahrungen und Meinungen.
Gruß Erich
Docker
Stammgast
#2 erstellt: 20. Dez 2004, 01:54
Hi

Meiner Erfahrung nach die beste Lösung:

[b]Haube ganz weg

Wenn die Haube offen steht fängt der Acryldeckel durch die Schallwellen denen er Hochkant stehend ausgesetzt ist auch an zu schwingen,
diese Vibrationen Übertragen sich auch auf das Chassis (das Ganze wirkt dann wie ein Segel).
Wenn er zugeklappt ist verringert sich die Angriffsfläche zwar etwas aber der Effekt ist immer noch da.
Ohne Deckel hast du eine Kleinere Angriffsfläche für die Schallwellen, was sich positiv auswirkt (Bei mir hörbar)

Inwieweit die statische Aufladung des Plastikdeckels dabei eine Rolle spielt kann ich nicht sagen, aber gut ist die bestimmt auch nicht.

Ohne Deckel ist die Putzerei (Staubwischen)natürlich ein bischen aufwändiger, aber die Plege meiner Geräte gehört bei mir genauso zu meinem Hobby wie das Musikhören.


[Beitrag von Docker am 20. Dez 2004, 01:57 bearbeitet]
Miles
Inventar
#3 erstellt: 20. Dez 2004, 02:08
Man kann die Haube ja auch abschrauben und nur lose auflegen wenn der Plattenspieler nicht genutzt wird.
audio-kraut
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 20. Dez 2004, 02:27

]Haube ganz weg

Genau. Besonders wenn mal lp's laut abspielt.
LP12
Inventar
#5 erstellt: 20. Dez 2004, 19:27
Stimme Docker voll und ganz zu!! Sieht auch besser aus ohne Haube !! Ich habe mir erst gar keine gekauft. Muste halt öfter Staubwischen. Aber pflegen wir unsere Schätzchen nicht auch gerne ??
Lupo914
Stammgast
#6 erstellt: 20. Dez 2004, 21:53
Hallo Erich,

wieder ein Fall von internetbedingtem Herdentrieb vs. Messwert. Deine Messung spricht eine klare Sprache. Da aber die herrschende MEINUNG ist, die Haube würde Resonanzen "einfangen" und "übertragen", wirst Du wohl nur eine Empfehlung bekommen.

Wenn es Dir ein Trost ist, ich verwende gerne Hauben, speziell wenn sie von dem von Dir beschriebenen Kaliber sind. Ich finde den PS sonst zu nackt. Einen Klangunterschied nehmen meine Ohren nicht wahr.

Viele Grüße

Wolf
Docker
Stammgast
#7 erstellt: 21. Dez 2004, 03:23
Naja,
die meisten Schalpegelmessgeräte sind meines wissens nach auf eine bestimmte Freq.kurfen genormt. Im Tiefbass/Bassbereich,
wo wahrscheinlich die meisten Störungen für den Platenspieler herrühren, wirst du keine 7 dB abweichung hinbekommen.
Ausserdem hat das Abnehmen der Haube nichts mit Voodoo gegen Messung zu tun, sondern ist Physikalisch, wie oben beschrieben durch die
Verringerung der Angriffsfläche und durch den Wegfall eines Resonanzkörpers (unter der geschlossenen Haube)zu begründen.

Auch wenn die Gefahr besteht dass du das schon mal gehört hast: Ohne selbst zu probieren, ist es eh sinnlos.

Wenn du Geschlossen oder offen keinen Unterschied hörst, ist das auch OK. Dann stell das Teil so auf, wie er am besten aussieht.

@ Lupo914
Finde es nicht gut mit, solch platten Argumenten in eine Diskussion einzusteigen. Kommentare PRO/KONTRA kann man auch ohne solche "Stacheleien abgeben.
rrrock
Stammgast
#8 erstellt: 21. Dez 2004, 03:25
Ich verwende mein Haube lediglich als Staubschutz. Der Unterschied beim Abspielen ist bei meinem Geraffel nicht eklatant aber deutlich hörbar.

Gruß,
Adrian
audio-kraut
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 21. Dez 2004, 04:27

wieder ein Fall von internetbedingtem Herdentrieb vs. Messwert.


Was soll das schallmessgeraet, da nicht teil der resonzkette haube/platte und ta system denn aussagen, du kluger mensch?
Statt dessen probier mal einen "reality test: Lege eine platte auf den teller, und dann lege den tonabnehmer mit arm auf die platte, Dann drehe vorsichtig deine lautstaerke hoch - und markiere wo die resonanz hoerbar wird - im lautsprecher. Und das versuche ohne/mit haube. Man kann auch anders als mit den falschen geraeten messen - denn hier geht nicht um die schalldaemmung durch haube sondern um ein resonanzsystem.

Du kannst natuerlich deinen blutdruck mit einem reifendruck pruefer messen wollen - dass sagt dann genauso viel aus.
audio-kraut
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 21. Dez 2004, 04:33
p.s. mein versuch wurde mit einem transcriptor hydraulik reference tt mit rega rb 300 arm und shure v15vxmr gemacht - seitdem ist die transcriptor haube im keller. Nichts mit nachplappern, der herr - eigenversuche.
Es kann natuerlich sein das du diesen effekt wegen gezwungenermassenem abspielen bei zimmerlautstaerke nie feststellen konntest - ich aber schon, da meine wohnverhaeltnisse mir erlauben die maeuse mit musik aus dem keller zu vertreiben.- was ich aber moechte ohne das mir die nadel den arm der resonanzen wegen aus der rille schleudert.
Klaus-R.
Inventar
#11 erstellt: 21. Dez 2004, 14:26
Moin audio-kraut,

habe zu diesem Thema auch Experimente gefahren und in einer Liste gepostet :

*************************************
Deckel zu oder Deckel auf bzw. ganz ab, diese Frage wird immer wieder gerne diskutiert. verschiedene Gründe für und gegen jede der Möglichkeiten werden angeführt. Da gab's nur eins : den ultimativen Deckel-Test !

Beim Plattenspielen heisst das Motto : Ruhe ! Nur die Musiksignale aus der Rille sollen per Tonabnehmer zum Rest der Kette übertragen werden. Weder plattenspielerinterne (wie Rumpeln, Resonanzen verschiedenster Art in Platte, Plattenteller, Plattenspielerbasis, Subchassis, Tonabnehmer und Tonarm) noch plattenspielerexterne (wie Rumlaufen auf Holzfussböden, Anregen des Tonabnehmers durch die vom Lautsprecher erzeugten Schallwellen) Störenfriede sollen beim erhofften Musikgenuss hörbar mitmischen.
Dass der Deckel eine Staubschutzfunktion hat, hat sich inzwischen wohl herumgesprochen. Staub und feinste Mineralpartikel sind Feind Nr. 1, da sie, vom Abspieldiamanten durch die Rille geschoben, wie Schmirgelpapier wirken und zu irreversiblen Beschädigungen der Rillenwände führen, einmal beschädigt, immer beschädigt, da hilft auch Waschen nicht. Je höher die Auflagekraft, desto grösser die Schmirgelwirkung (bei gleicher Kontaktfläche).

Percy Wilson, bekannt durch seine 1924 veröffentlichen Arbeiten zur Tonarmgeometrie, übrigens die erste seiner Art (es folgten Löfgren 1938, Baerwald 1941), beschrieb in einem Artikel der amerikanischen Audio Engineering Society (Record Contamination : Causes and Cure, JAES 1965, S.166), dass die Luft, mit den darin befindlichen Schwebeteilchen, durch die sich drehende Platte in einer spiralförmigen Bahn auf die Plattenoberfläche hinab gezogen wird, sich mit der Platte mitdreht und dann über den Rand der Platte weiter nach unten strömt. Dass dieser Vorgang durch einen geschlossenen Deckel wirkungsvoll unterbunden wird, scheint auf der Hand liegend.

Nun zum Test :

Zutaten
- ein Plattenspieler Marke Michell Gyrodec (mit Deckel !!), Tonarm SME 309, Tonabnehmer Shure V15VxMR
- eine Testschallplatte Marke Phönix EPH-01 der AAA
- ein Mini-Disc Rekorder,
- ein CD Spieler,
- ein Paar Lautsprecher (max. Pegel 130 dB)
- eine CD, z.B. Tricycle von Flim & The BB's, dmp Gold-9000

Die Leisesprecher stehen an der längeren Raumwand, der dem Plattenpieler nächststehende ca. ??? m von der Zimmerecke weg. Der Plattendreher steht an den kürzeren Raumwand, ca. """ m von der bereits erwähnten Ecke weg. Abstand Schallwandler - Plattendreher ca.1,30 m.

Zubereitung
Man spiele die Leerille, track no. 7 auf Seite A, spiele gleichzeitig den ersten Titel der CD, nehme weiterhin das Ganze auf Mini-Disc auf, jeweils ein Durchgang mit Deckel auf, Deckel zu, mit verschiedene Lautstärken. Dann höre man sich die Aufnahmen an zwecks Feststellung etwaigen akustischen Durchbruchs.

Nun zum Resultat :
1. im ersten Durchgang wurde der (digitale) Lautstärkeknopf auf 10 dB Abschwächung gestellt, auf meinem alten Luxman Vollverstärker entspricht das einer Position von ca. 14 Uhr, ist also ganz schön laut.
Mit Deckel auf sind die lauteren Teile des Titels deutlich zu hören, das Instrument (Klavier) ist gut zu erkennen. Der geschlossene Deckel wird ohrenscheinlich angeregt, die zwei lautesten Stellen sind als Dröhnen hörbar. Ein Kissen und ein darauf gelegtes Gewicht von ca. 3 kg (Feuerstein, Isle of Wight, dies nur am Rande, weil's hier doch um ein wissenschaftliches Experiment geht ) brachten nur geringfügige Verbesserung.

2. Im zweiten Durchgang wurde die Lautstärke auf 15 dB Abschwächung "verringert", ca. 13 Uhr am Luxman Poti, immer noch ziemlich laut, kommt bei Rockmusik aber echt gut. Bei offenem Deckel sind die lautesten Stellen zu hören, bei geschlossenem Deckel wieder dieses Dröhnen, wenn auch leiser.

Zur Beruhigung der Gemüter, meine normale Lautstärke ist ca. -25 bis -20 dB Abschwächung, also etwa 10.30 - 11.00 auf der Luxman-Uhr. Bei diesen Lautstärken, ist sehr wenig bzw. gar nichts mehr zu hören auf der Aufnahme, ausser dem Rauschen der Leerrille natürlich.

3.Nun aber brach der Experimentiertrieb durch (oder war's der Spieltrieb ?). Der Deckel hat an den beiden vorderen Ecken Gummischeibchen, liegt also nicht über die gesamte Kantenlänge auf, es ist ein Spalt zwischen Deckel und Basis vorhanden. Wie, wenn die Schallwellen sich durch diesen Spalt Einlass in den Luftraum unterm Deckel verschaffen und so ins Geschehen eingreifen ? Eine Dichtung, um den Spalt zu verschliessen, das musste es bringen. Pegel für die Dichtungstests -10dB.

a) Dichtung aus Hartgummi : das Resultat war schlechter als ohne Dichtung.
b) Obige Dichtung + Bitumenplatte (5mm) auf den Deckel gelegt : noch schlechter als in a)
c) Dichtung aus Schaumstoff, der gerade in der Garage herumlag : Resultat etwas schlechter als ohne Dichtung
d) Profildichtung für Fenster aus Weichgummi : ähnlich wie a)


Ich habe nach Abschluss der Experimente John Michell angechrieben. Leider ist er in der Zwischenzeit verstorben, so daß ich/wir auf eine Erklärung seinerseits verzichten müssen.
*******************************


Grüsse

Klaus
Gelscht
Gelöscht
#12 erstellt: 21. Dez 2004, 14:37
Ich habe im Laufe der Jahre herausgefunden, daß es sowohl bei geschlossenem als auch bei offenem Deckel mehr Rückkopplungen im Baßbereich gibt, als ganz ohne Deckel. Wobei bei geschlossenem Deckel das Dröhnen schlimmer ist, als bei offenem. Aber am besten ist es immer noch OHNE Deckel. Daher lege ich meinen Deckel nur als Staubschutz auf den Dreher, wenn ich ihn nicht benutze.
directdrive
Inventar
#13 erstellt: 21. Dez 2004, 16:21
Oh könnte ich doch auch meinen Senf dazu geben... ich habe nur leider keine Hauben für meine Spieler

Eigene frühere Erfahrungen mit Subchassisspielern (LP-12 und Thorens 16x, 12x) bestätigen aber Eure Einschätzung, daß ein Betrieb mit geöffneter Haube wohl die schlechteste Alternative darstellt.

Haubenlose Grüße sendet

Brent
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