Oel oder Fett, Die Antwort vom Werkzeugmacher

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Skaladesign
Inventar
#1 erstellt: 08. Jul 2020, 19:08
So ich mach einfach mal einen neuen Fred auf.
Ich habe mich jetzt mit den Lagern des Lencos beschäftigt und mir zig Beiträge durchgelesen von Joel bis ich bin der beste "Schmierer"

Konkret wurde ich aber nicht schlauer.

Da hab ich mal kurz meinen Werkzeugmachermeister angerufen denn der muss es doch wissen, der hat doch Transportrollen für den Bergbau gefertigt.

Ergebniss.#: SINTERLAGER schmieren sich selbst wenn man die Lager bei ca 90 Grad in öl badet. Fertig. (Auslieferungszustand )
Kein Fett, nein niemals.
Das Öl bzw die Marke ist vollkommen egal, es sollte Mittelviskos sein. Nähmaschinenöl ist zu dünn. Am besten 40er. Und es kann ruhig Motoröl sein.
Bei den Drehzahlen und der Belastung eines Plattentellers, hat er gelacht und gefragt ob der denn 24 Stunden durchläuft

Durch die Bewegung im Lager entsteht Wärme ( vieleicht ) und dann tritt das oel durch die Poren wieder aus.

Also ich hab jetzt den ganzen Ölquatschvoodoo abgelegt, werde die Lager ausbauen, in Öl kochen und gut is für die nächsten 45 Jahre für den L78, denn ich glaube nicht, das jemals einer den Teller abgehoben hat in den Jahren. Denn das geht mal gar nicht so einfach wie man denkt.

Gruss aus Oberhausen
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 08. Jul 2020, 22:15
Hier jenes welches ich nach langer Suche und nächtelangen Querlesens und Verzweifelns gefunden habe:
DSC02635

gibts auch Größer Klick
In dem Link sind die Eigenschaften des Öls erklärt
Grüße
p.s Ansonsten hast du recht mit dem Auslieferungszustand, da gibts vorher ein warmes Wannenbad

p.p.s wenn das Lager Rost angesetzt hat kannst du's Wegschmeißen


[Beitrag von Bügelbrett* am 08. Jul 2020, 22:32 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 08. Jul 2020, 22:48
Nabend !

" ... Transportrollen für den Bergbau ... " sollen fernab von den feinmechanischen Ansprüchen und engen Toleranzen eines Plattenspielerlagers eine Art Referenz sein ?

Nun ja, jedem das Seine.

Lenco Teller hoch wird nur etwas komplizierter, wenn er auf der Achse extrem festklemmt. Demontagetrick kann hier oder extern gesucht werden.

Wenn das Lenco-Lager dicht gemacht werden kann, kann meinetwegen alternativ ein Öl verwendet werden. Sind nicht meine Geräusche. Wenigstens kann das Reibrad keine Zugkraft auf die Achse erzeugen.

Wenn original ab Werk ein Fett verwendet wurde, kann es kein Sinterlager sein. Es stellt sich dann aber die Frage, wofür der Filzring auf dem Lager benötigt wurde.

Habe in keinster Weise jetzt noch einmal die Lenco-Szene nach weiterführenden Infos abgegrast.

Bitte den Lagerspiegel nicht vergessen.

MfG,
Erik
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 08. Jul 2020, 23:01
Asche auf mein Haupt du hast Recht.

Wenn ichs richtig sehe ist zumindest das Lager des L75 gefettet nicht geölt ( frei nach J.Bond )
Man kann es Umrüsten, muß man auch wenn Öl genommen werden soll sonst läuft die Soße aus.

Daher bitte streicht meinen Schnellschuss, das Öl ist trotzdem prima für Sinterlager geiegnet


[Beitrag von Bügelbrett* am 08. Jul 2020, 23:17 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#5 erstellt: 08. Jul 2020, 23:21
Du kannst doch auch nur der Aufschrift vertrauen. Es ist in der Produktbeschreibung kein Hinweis auf Sinterlager zu finden. Und was der Abfüller so aufdruckt, ist u. U. eher verkaufswirksam wie ein Suchwort zu verstehen. Wer die Plörre fürn Lenco oder andere Lager kauft, muß auch wissen, daß das Lager dicht ist.

30ml reichen ja fürn mittleres Besäufnis und eine Zigarrenkiste voll Einwegspritzen.

MfG,
Erik
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Jul 2020, 23:33
Das Öl ist, wenn ichs richtig recherchiert habe, die Entsprechung des ursprünglich von Thorens verwendeten Sinterlageröls.
Dann kam der Schnellschuss...da steht doch ooch Lenco druff...wie gesagt uups der hat ja gar keins...


[Beitrag von Bügelbrett* am 08. Jul 2020, 23:43 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#7 erstellt: 09. Jul 2020, 11:15

Wuhduh (Beitrag #3) schrieb:
Nabend !

" ... Transportrollen für den Bergbau ... " sollen fernab von den feinmechanischen Ansprüchen und engen Toleranzen eines Plattenspielerlagers eine Art Referenz sein ?

Wenn original ab Werk ein Fett verwendet wurde, kann es kein Sinterlager sein. Es stellt sich dann aber die Frage, wofür der Filzring auf dem Lager benötigt wurde.



Also mal ganz ehrlich Erik, vielleicht hättest du doch mal recherchieren sollen
Lenco_lager
Selbst auf der Makroaufnahe eines Handys ist gut zu sehen, das wir es hier mit Sinterbronze zu tun haben.Man kann ganz gut die Poren erkennen, mal ganz abgesehen vom Farbunterschied zu Messing.

Aber wie in vielen Bereichen, werden Aussagen von Fachleuten belächelt. Wer, wenn nicht ein Werkzeugmachermeister kann denn eine konkrete, fachterminologische Antwort geben ?
Mein pensionierter Werkzeugmacher hat die Doppelgarage voll von Drehbänken und CNC Fräsen, die er bei Schliessung seines ehemaligen Betriebes mitgenommen hat.
Auch wenn er etwas größere Lager im Bergbau gefertigt hat, halte ich für kompetent genug um ein Sinterlager zu erkennen.
Ich hatte mal vor, einen Dreher mit einem Wendeteller zu bauen und habe mir von ihm ein Wendelager machen lassen.
Wendelager
Wendelager2
Lagerspiegel und Kugel fehlen hier natürlich. Ich habe das Projekt nicht weiter verfolgt
Ich kann euch aber sagen: Das Lager hat kein Spiel.
Warum angeblich Lenco Fett ins Lager gemacht hat, kann ich dir nicht sagen. Ich kann dir aber sagen, das das Filzplättchen dazu dient, das kein Dreck ins Lager kommt
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Jul 2020, 12:42
Alles gut und schön, aber wenn ichs richtig Verstanden habe hält die Plastikkappe unten am Lager nicht dicht und das Öl tritt aus. Deshalb Fett. für den Betrieb mit Öl gibts diverse Umbau Sets ....
Grüße
Skaladesign
Inventar
#9 erstellt: 09. Jul 2020, 13:17
Ja wie im wahren Leben ." Ist die Kappe nicht dicht, mach fett rein"
Nein im ernst. die muss doch gar nicht dicht sein, denn ein Sinterlager muss man eigentlich gar nicht warten es ist ja öl in den Poren des Lagers.
Dennoch kann man es natürlich reinigen und neu mit oel füllen ( die Poren ) Was aber bestimmt nicht heisst ich kippe es mal voll bis es unten wieder raus läuft. Macht doch keinen Sinn.
Ein Forenuser hat mir geschrieben, wie man es mit einer Spritze machen kann:
"Wenn das Lager rel. klein ist, einfach eine passende Spritze in der Apotheke kaufen (gibt es in Durchmesser bis ca. 50mm). Lager rein, Öl drauf, Spritze nach oben halten und komplett entlüften, dann Finger auf die Öffnung und 1-2min. kräftig ziehen. Man sieht sofort wie die Luft austritt. Lässt man nun den Zug nach strömt das Öl zurück in die Lagerporen. Kann man 1-2x wiederholen. Fertig.
Ist das Lager zu groß für eine Spritze, ein nicht zu großes Schraubglas verwenden. In den Deckel einen Nippel kleben oder schrauben auf den ein kurzes Schlauchstück für die Spritze passt. Wichtig: Glas immer voll mit Öl machen, dann reicht auch eine rel. kleine Spritze um ein Vacuum zu erzeugen. Ist die Luftblase im Glas zu groß wird das nichts."

Und wer möchte, das das Lager ( der Dorn ) in Oel schwimmt, macht einfach die Kappe unten dicht, wo ist das Problem ?
Vielleicht einfach mit Aceton Kappe und Messingkörper reinigen, mit MS Polymerklebstoff aufschieben und "dicht ist die Kappe"
Der Klebstoff hat sogar die Eigenschaft, das du die Kappe wieder abziehen kannst ohne was kaputt zu machen, da es ein Dichtklebstoff ist. Sozusagen ein HYBRID.
Oder noch einfacher: Es gibt 17 mm Schrumpfkappen, die über das 16 mm Lager drüber, Heissluftföhn und "dicht ist die Kappe"
Gruss Volker
QH
Inventar
#10 erstellt: 09. Jul 2020, 15:00
Pensionierter Werkzeugmacher mit Wirkungskreis Bergbau und dann soll er als Schmierstoffexperte herhalten. Ui-jui-jui-au-au-au ......
Skaladesign
Inventar
#11 erstellt: 09. Jul 2020, 15:05
Die Frage lautet doch Öl oder fett und in ein Sinterlager kommt halt kein Fett rein.
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 09. Jul 2020, 15:24
hmmm, Spannendes Thema
ich hab mir mal im weiten Netz alte Beiträge von Joel (a.k.a. violette vielleicht kennt ihn noch wer) durchgelesen und auch er sagt die Hülse bestehe aus Sinterbronze und es sei Öl zu verwenden. Die oftmals gefundene Schmiere im Lager sei altes eingedicktes Öl..

in diesem Sinne...
tuoché

p.s. dann passt mein Öl vieleicht doch


[Beitrag von Bügelbrett* am 09. Jul 2020, 23:35 bearbeitet]
silberfux
Inventar
#13 erstellt: 09. Jul 2020, 15:44
Hi, wichtig ist erstmal, dass überhaupt eine Schmierung im Lager vorhanden ist. Ich habe 2 Lencos auf Öl umgebaut, und zwar kurz nachdem ich sie erworben hatte. Bei der Inspektion der Lager stellte ich fest, dass nur noch geringe Rückstände vom ehemaligen Fett in Form kleiner verharzter Brocken vorhanden waren. Den Umbau auf Öl habe ich jeweils mit einem Set von Joel gemacht. Eigentlich kein großes Problem. Dass es bei einem Sinterlager nicht unten raustropfen kann, halte ich übrigens für ein Gerücht. BG Konrad
Skaladesign
Inventar
#14 erstellt: 09. Jul 2020, 17:20

Bügelbrett* (Beitrag #12) schrieb:

tuoché
p.s. dann passt mein Öl vieleicht doch


Und ob es passt....."absolument"

Na und wenn man einem pensionierten Fachmann auch keinen Glauben schenken will, der Jahrzehntelange Erfahrung hat, mir eigentlich egal. Ist wohl ein Effekt der Zeit was ich immer wieder feststellen muss.

Auch letztens auf der Baustelle, quatscht mir immer so ein "Allroundprofi" mit nem Eimer Werkzeug ins Kundengespräch. Irgendwie lustig so inkompetentes Geschwafel.

Ach ja fast vergessen: Das mit Joel hab ich auch gelesen. Muss wohl so ein Ölguru im Bereich Plattentellerlager sein. Wo der seine Erfahrung her hat, weiss ich nicht. Scheinbar hat der aber auch keine Ahnung ( vorsicht Ironie )

Also immer "fett Fett rein ins Lager"

Gruss Volker


[Beitrag von Skaladesign am 09. Jul 2020, 17:32 bearbeitet]
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 09. Jul 2020, 17:56
Zum Glück haben wir alle keine Ahnung
Ein Lager aus Sinterbronze ist natürlich gedacht selbstschmierend und wartungsfrei. Wenn dann irgendwann, wir reden ja hier von Jahrzehnten, die Schmierung doch nachlässt, ist es m. b. M. n. gleichgültig, womit sie wieder hergestellt wird. Hauptsache erstmal säubern, und dann Fett, Öl.. was so da ist und nicht unten rausläuft. So ein Plattenteller ist ja nicht gerade hochtourig.
Skaladesign
Inventar
#16 erstellt: 09. Jul 2020, 18:19
Ja grundsätzlich auch in Ordnung.
Aber die Frage war ja nach "richtig" Impendanzen, Kapazitäten, Spurfehlwinkel, Azimuth ...... funktioniert doch auch ohne das man es richtig macht oder ?

Zur Not geht als Lagerfett auch Butter oder Margarine, aber das wäre ja nicht der Wahrheit letzter Schluss.

Gruss
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 09. Jul 2020, 18:38
@ Skaladesign
Joel war lange Zeit Mitarbeiter bei Thorens, daher sein Wissen.
Skaladesign
Inventar
#18 erstellt: 09. Jul 2020, 19:09
Okay dann sollte er das ja wissen oder ?
Ich habe gelesen, das er sagt : bitte kein Fett ( Boh das Wort ) ins Lencolager.

Übrigens hab ich mir das heavy medium, Medium jetzt auch bestellt.


[Beitrag von Skaladesign am 09. Jul 2020, 19:12 bearbeitet]
Wuhduh
Gesperrt
#19 erstellt: 09. Jul 2020, 19:15
@ Skaladesign:

Bei Deinem abschließenden Tipp kann ich nur hoffen, daß sich durch den Rapsölanteil bei manchen " Streichfetten " nicht bei längerem Gebrauch der 45 UPM - geschweige denn eine Hörsession mit 78 UPM - die Konsistenz merklich verändert.

Ich hatte nie so richtig Lust auf Lenco's und wollte auch nicht allzuviel Zeit mit Nachforschungen verbringen. Bei meinen 2 Ex-Lenco's machte ich gar nicht erst viele Spielerchen unter Zuhilfenahme vieler Materialien und Werkzeuge, um das olle Lager dicht zu bekommen. Viel zu aufwändig.

Somit nur alles gereinigt, die Tellerachse poliert und irgendwelches, nicht allzu zähes Noname-Lagerfett rein. Frecherweise ignorierte ich den guut eingelaufenen Lagerspiegel ebenso wie den gesamten Reibradantrieb. Ist nur was für Phreaks.

" Eh, Alldah, was läuft ? " sollte bei einem Treffen von Lenco-Fans so beantwortet werden, daß man nicht gleich sein Comingout erlebt.

Wie guut, daß Thorense keinen Filzring zum Abdichten des Tellerlagers benötigen. Es geht also auch anders.

Ich möchte nicht zu den Bastlern gehören, die feststellen müssen, daß eine nicht entfernbare Lagerkappe där-läddzde-Sch**** ist, wenn man mit Hingabe nun doch den Lagerspiegel wechseln will.


Violette ist als ehemaliger, langjähriger Techniker bei Thorens/Lahr durchaus eine Referenz.

" Transportrollen im Bergbau " erinnert mich an die Szene in " Der Schuh des Manitou " mit dem Bergbau-Waggon, in dem die Helden auf der Flucht waren : " Schneller ! Schneller ! " ( O-Ton Abahatschi )

War wohl auch eine Anspielung auf den einen Teil von Indianer-Jones ...

MfG,
Erik
Skaladesign
Inventar
#20 erstellt: 09. Jul 2020, 22:28
Skaladesign
Inventar
#21 erstellt: 10. Jul 2020, 09:02
Entschuldige bitte Eric aber wenn du den letzten „Tip“ mit der Butter ernst nimmst, kann ich auch den Rest deines Beitrags verstehen.
Ich wusste gar nicht das man unter Lencofans so redet.
Wenn es aber eine Anspielung des hier im Pott gebräuchlichen Dialektes sein soll, kann ich dir sagen, Es heißt hier „ey Ollen“
Und die meisten sind verdammt stolz auf ihren Pott, mit oder ohne Lenco.

Vielleicht hätte ich im Anfagsbeitrag den Lenco aussen vor lassen sollen. Denn es ging mir eigentlich um das Sinterlager an sich, ob Thorens oder Lenco oder was auch immer für ein Dreher.

Und wenn der Thorensmitarbeiter sagt, das oel ins Sinterlager muss, stellt sich doch die Frage, wer hat denn jetzt Recht, der Werkzeugmacher oder Joel.

So getz gibbet lecker Stulle und dann bisken malochen.
Und kom ma nich mit so dönnekes , dat in son Lager Fett soll, wat son Flabes bein Pütt besorcht hat.
Grüße aus dem Pott


[Beitrag von Skaladesign am 10. Jul 2020, 09:10 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#22 erstellt: 10. Jul 2020, 09:34
Hallo,

eindeutig Joel. Sinterlager dürfen immer nur mit Oel behandelt werden. Gesinterte Bronze hat eine Konsistenz wie ein Schwamm: es saugt sich mit dem Öl voll. Sinterlager haben daher auch eine gewisse Notlaufeigenschaft bevor die Lagerachse einläuft.

Daher sollte man es auch bei Reinigung dezent erhitzen, damit das alte Oel ausgeschwitzt wird und dann ins warme Lager das Oel füllen.

Peter, der das "sogar als doofer Koofmann" kennt
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 10. Jul 2020, 10:13
Die haben doch beide Öl gesagt?
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 10. Jul 2020, 11:43
Jehova.....
Mechwerkandi
Inventar
#25 erstellt: 10. Jul 2020, 12:20

QH (Beitrag #10) schrieb:
Pensionierter Werkzeugmacher mit Wirkungskreis Bergbau und dann soll er als Schmierstoffexperte herhalten. Ui-jui-jui-au-au-au ...... :.

Ich bin selbstständiger Werkzeugmachermeister mit Tätigkeitsschwerpunkt Feinmechanik und nicht pensioniert.
Geht das auch?

Zu den Sinterlagern:
Nachschmieren ist nicht ganz unkritisch, weil die Lager normalerweise eine Lebensdauer-Schmierung darstellen, d.h. im Falle des Defektes üblicherweise das Lager getauscht wird. Offen bleibt auch, ob über die Betriebszeit die Passung Lager <> Welle noch der konstruktiven Vorgabe entspricht.

Die Lager werden bei der Herstellung in einem Ölbad mit Unterdruck behandelt, um die maximale Aufnahme an Schmierstoff sicherzustellen. Unterbleibt das (hier: Nachschmieren), werden die Wartungsintervalle entsprechend kürzer.
Bei der Verwendung eines anderen Schmierstoffes wäre zu prüfen, ob der sich langfristig mit dem ursprünglichen Öl verträgt. Da gibt es, vor allem bei synthetischen Schmierstoffen, manch seltsame Effekte.
Die genannten Notlaufeigenschaften rühren von dem Lagerwerkstoff her, nicht von der Schmierung.

Der üblicherweise geölte Filzring ist in dem Kontext wohl in erster Linie ein einfacher Staubschutz.
Skaladesign
Inventar
#26 erstellt: 10. Jul 2020, 14:20

Dornröschen_ (Beitrag #23) schrieb:
Die haben doch beide Öl gesagt? :?


Da wirsse richtig meschugge im Kopp, von dat ganze Gelaber

Ja genau richtig beide haben das gleiche gesagt und Andi jetzt auch noch als Werkzeugmachermeister.

Da sach ich prost
8erberg
Inventar
#27 erstellt: 10. Jul 2020, 17:32
Hallo,

tu Dich n Pilsken rein, dann isset gleich bessa.

Peter
Skaladesign
Inventar
#28 erstellt: 10. Jul 2020, 18:18
Dat is ne gute Tat.

Und jetzt klärt sich die ganze Sache langsam auf. Die Sinterlager sind also "selbstschmierend wartungsfrei" aber warum denn dann überhaupt eine Kappe von unten
Die Kugel, die wir ja ganz vergessen haben die schwimmt doch am besten in Öl auf dem Lagerspiegel.
Das würde auch erklären, warum die Kappe ein wenig höher ist wie der Lagerspiegel. Da hat sich doch wohl Einer was bei gedacht.
Jetzt kommt mir doch folgende Idee ( Achtung Lencofanatiker oder besser gesagt " ey Ollen" ):
Ich kauf 2 Sinterbuchsen 9 x 12 x 10 lang. Ziehe die alten Buchsen einfach mit einem Rohr was ein wenig grösser ist, schneide in die Buchsen ein 10 mm Gewinde Rohr drüber und mit ner 10 Schraube, raus mit dem alten Dingen. Dann die neuen Buchsen einpressen ( Stückpreis 79 Cent ) neuer Lagerspiegel und Kugel rein und ich hab ein Lager in extra Virgin

Die Arbeit würde ich mir machen für so einen schönen Dreher.
DSC_0036


[Beitrag von Skaladesign am 10. Jul 2020, 18:41 bearbeitet]
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 10. Jul 2020, 20:24
Feines Ding ...hach das Monroe Motiv hatte ich im "Jugendzimmer" als Poster
Wuhduh
Gesperrt
#30 erstellt: 10. Jul 2020, 23:27
@ Bügelbrett:

Ach nee, nicht die Picture Disc von Sabrina zu " Boys, Boys, Boys " ?

Dein Jehova hatte nebenbei bemerkt seine Berechtigung !

Da gibt es noch die andere Interpretation von: " Wer von euch frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein ! " usw.


@ Skaladesign:

Weder Deine Butter noch mein Rapsölhinweis sind ernst zu nehmen.

" Eh, Alldah ! " ist für mich mehr eine saloppe Anrede, wie auch hier im Berliner Urstromtal üblich.

OK, Dreie für Sinterlager inkl. Mechwerkandi ( mit sehr treffendem Nicknamen ) !


[OT ON]
Randbemerkung: Wieso so oft immer zu Dritt ?

1. Das Ratpack mit Dean Martin, Sammy Davis Jr. und Frank Sinatra
2. Tick, Trick und Track
3. Tic-Tac-Toe ( hier: Görlie-Group )
4. Drei Chinesen mit 'nem Kontrabaß ...

[OT OFF]

Na, dann waren halt die Lagerkappen von den Lenco's und Wharfedale's ab 197x für viele Jahre dicht !

Ich hatte das etwas pragmatischer gesehen in Relation zum Anschaffungspreis und wollte keine akribische Restauration durchführen. Also die Lager nicht extrem erwärmt und ausgespült, sondern nur entfettet und neue Pampe rein.

Dat Headshell izz'n FK ( Fremdkörper ) an dem Tonarm und hätte bei mir Hausverbot.

MfG,
Erik - mit k

( Ist das so schwer zu merkeln ? Schon wieder jemand mit einem Aufmerksamkeitsdefizit ? )
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 11. Jul 2020, 00:18
dein Humor in allen Ehren (ich finds recht erheiternd, kein scheiss)
aber wer zum Teufel is Sabrina ???
Und ich kann deine Beweggründe verstehen, aber auch den Liebhaber der sich n Kopp macht um die Dinger wieder 1A her zu richten.
Außerdem sehr Lehrreich das ganze.
Erstmal alles was das Netz hergibt über Lenco Lager Restauration und Sinterlager im Allgemeinen gelesen. Vom Hölzchen aufs Stöckchen sozusagen..
Ist ne Bereicherung...mMn

Grüße

drei Chinesen...der war echt gut

p.s. ahhh schnell mal Tante Guugle gefragt das war son Stock Aitken & Waterman Mist...Furchtbar


OT aus


[Beitrag von Bügelbrett* am 11. Jul 2020, 00:30 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#32 erstellt: 11. Jul 2020, 00:58
@Wuhdu
Ignore ON
Mechwerkandi
Inventar
#33 erstellt: 11. Jul 2020, 12:36

Skaladesign (Beitrag #28) schrieb:

Die Sinterlager sind also "selbstschmierend wartungsfrei" aber warum denn dann überhaupt eine Kappe von unten

Mir steht leider keine Dokumentation über die Konstruktion/Ausführung der Lagerung zur Verfügung, ich kann mir aber vorstellen, das es sich um eine Schutzkappe handelt.

Skaladesign (Beitrag #28) schrieb:

Die Kugel, die wir ja ganz vergessen haben die schwimmt doch am besten in Öl auf dem Lagerspiegel.

"Schwimmen" ist hier nicht so ganz richtig, das würde bedeuten, das sich die Kugel frei schwebend in einem Medium bewegt, das tut sie ganz sicher nicht.
Die Kugel ist eine Art rudimentäres Axiallager, was die Gewichtskräfte von Teller und Platte aufnehmen soll. Im Ruhezustand ist das idealerweise eine Punktlast. In Bewegung, so der Plan, wird über Adhäsion anhaftender Schmierstoff mitgerissen und erzeugt eine Art "Kissen" oder "Keil", auf dem sich der Wälzkörper reibungsarm abrollt. Diese Art der Rollreibung braucht systembedingt auch nur wenig Schmierstoff.
Blöderweise ist aber die Relativgeschwindigkeit in der Mitte der Achse = Null, wir müssten also eher von einer Mischreibung ausgehen, etwas zwischen trocken und geschmiert, ohne das näher definieren zu können.

Die Radialkräfte auf dieser Art der kombinierten Achslagerung sind, das ist sicher nachvollziehbar, verschwindend gering.
Bei beltdrive Systemen vielleicht noch die Zugkraft vom Riemen, beim directdrive entfällt das auch noch.

Fette als Schmierstoffe haben in dieser Konstruktion eigentlich nichts verloren. Der Schmierstoff muss sich über die Kapillarkräfte im Lager verteilen, und das geht mit hochviskosen Stoffen nachvollziehbar immer schlechter.
Das ist eher was für Geräte mit mehrheitlich landwirtschaftlicher Nutzung.


[Beitrag von Mechwerkandi am 11. Jul 2020, 12:37 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#34 erstellt: 11. Jul 2020, 14:00
Sauber der Andi
gut erklärt und ohne Randbemerkungen die keiner verstehen kann vielen Dank dafür.

Im Netz gibt's ja diverse Umbauanleitungen auf "Öl" mit Edelstahlkappe, Madenschrauben und Dichtungen, wo ich mir gedacht habe, warum so kompliziert
Als ich dann mal den Außendurchmesser des Lagers gemessen habe, es sind genau 16 mm, viel es mir wie Schuppen von den Haaren
Habe ich mich doch an die Restaurierung meines Kickers erinnert, wo ich noch Endkappen für die 16er Kickerstangen übrig hatte
Und ZACK die Bohne, passt ziemlich stramm drauf, um nicht zu sagen perfekt.
So eine Kappe kostet glaube ich 25 Cent und es läuft nix mehr raus.
Lencolagerkappe
Gruss aus dem Pott
Bügelbrett*
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 11. Jul 2020, 14:08
Danke für die Erklärung Andi!
@Skaladesign
Gute Idee billig und effizient.


[Beitrag von Bügelbrett* am 11. Jul 2020, 14:19 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#36 erstellt: 11. Jul 2020, 16:17
Ist das ab Hersteller unten offen oder wie sieht das da aus?

Man könnte theoretisch (ist in dem Umfeld leider wenig praktisch...) wie an einer alten Werkzeugmaschine eine Dochtschmierung konstruieren, bei der das Öl durch eine geflochtene Baumwollschnur in einem Röhrchen aus einem weggebauten Vorratsbehälter automatisch kapillar angesogen wird, immer nur soviel, bis der Pegel ausgeglichen ist.

Ist aber vielleicht in dem Kontext etwas oversized.
Na gut, man kann ja mal ein bisschen rumspinnen...
8erberg
Inventar
#37 erstellt: 11. Jul 2020, 17:11
Hallo,

fehlt dann nur noch die 2-Zylinder-Verbund-Heißdampfmaschine dazu.

Peter
Skaladesign
Inventar
#38 erstellt: 11. Jul 2020, 17:23
Hallo Andi
DIe Hülse ist unten offen, dann ist da ein Lagerspielegel eingelegt und mit einem innenliegenden Sprengring gesichert, also nicht Dicht.
Über das ganze ist dann eine klare Plastikkappe gestülpt und die ist erst recht nicht dicht.
IMG_7329
Mal ein Foto von einem Lencolager L85, das andere ist schon wieder verbaut und die KIckerkappe ist fett dicht. Habe wohl ein wenig zuviel Öl reingeträufelt meine Fresse hat das lange gedauert bis der Dorn sich endlich gesetzt hat. Nach dem Probelauf ist das Ergebnis sehr schön, da absolut silent.
Jetzt ist der Wharfedale L78 auch fertig

So eine Vorratsschmierung ist bestimmt interessant aber ich denke auch sehr aufwendig in die Kiste zu bekommen. Keine Ahnung

Gruss Volker
Mechwerkandi
Inventar
#39 erstellt: 12. Jul 2020, 12:23

8erberg (Beitrag #37) schrieb:
Hallo,
fehlt dann nur noch die 2-Zylinder-Verbund-Heißdampfmaschine dazu.
Peter

Ja, sicher.
Aber wer will denn schon 1/2 Stunde vorheizen, nur um ein paar Platten zu hören.

"Wo ist der DJ?"
"Im Keller, holt Kohlen"
Mechwerkandi
Inventar
#40 erstellt: 12. Jul 2020, 12:36

Skaladesign (Beitrag #38) schrieb:

Über das ganze ist dann eine klare Plastikkappe gestülpt und die ist erst recht nicht dicht.

Hallo Volker,
das ist auch definitiv nur ein Staubschutz.
Der Staub verbindet sich sonst mit dem Öl zu einem, wie will man das nennen, mehr oder weniger abrasiven Medium, der Öl verdickt sich über die Zeit, und irgendwann läuft das trocken.

Man darf dabei auch nicht vergessen, das die Schmierstoffe über die Jahre hin auch in erheblichem Umfang weiterentwickelt wurden.
Das für den dargestellten Zweck über Jahrzehnte hin unersetzliche O-190 von der Bundeswehr ist inzwischen auch durch einen synthetischen Schmierstoff ersetzt worden. >> S-761
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