Herstellung Abtastnadel, Diamant

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einstein-2
Inventar
#1 erstellt: 15. Mai 2021, 15:02
Hallo
Mich würde mal interessieren, wie diese Abtastnadeln hergestellt werden. Im Internet wird viel gezeigt wie diese z.B. im Nadelträger sitzen usw. Nirgends wird gezeigt, wie diese unterschiedlichsten Schliffe hergestellt werden. Das ist ja eine Technik welche bestimmt schon ein dreiviertel Jahrhundert alt ist.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#2 erstellt: 15. Mai 2021, 22:17
Es dürfte im Pinzip genau so ablaufen wie bei Diamanten oder Brillianten. Juwelierware weist natürlich viel höhere Reinheitsgrade auf. Für HIFi-Zwecke ist natürlich ein Stein mit einer Trübung voll für den Einsatzzweck tauglich.

Videos zum Schliff von Diamanten sollten leicht zu finden sein, anders sieht es aus, wenn es um das Aufbringen des Steins auf den Nadelträger geht.

Hier ist schon einiges zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=qZViieA6OAM

Gruß Gerd
einstein-2
Inventar
#3 erstellt: 16. Mai 2021, 03:06
Hallo
Vielen Dank für den Link. Da ist einiges zu sehen. Ist fast alles reine Handarbeit. Und da sehe ich das Problem. Hier wird die Herstellung von hochpreisigen Systemen gezeigt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Herstellung von Systemen, sagen wir mal bis 200€ ebenso erfolgt. Hier werden hochqualifizierte Fachkräfte gezeigt, welche entsprechend bezahlt werden. Und mein eigentliches Thema, die Herstellung der Abtastnadeln wird nicht gezeigt. Bei so einem komplizierten Schliff wie z.B. dem Shibata muss eine Genauigkeit von 1/1000MM erreicht werden, vor allem in der Symetrie. Und diese Präzision wird bestimmt von keinem Juwelier verlangt. Trotzdem ist dies ein sehr informativ es Video 👍👍👍👍😃😃😃😃
13mart
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2021, 09:30
Nicht jeder Hersteller hochwertiger Tonabnehmer wird sein Know How in Herstellung
und Qualitätssicherung öffentlich machen wollen...

Gruß Mart
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#5 erstellt: 16. Mai 2021, 22:01
Hier ein Grado-Video: Sie machen es wirklich alles selbst. Ich glaube aber, die Nadeln werden von einer Spezialfirma geschliffen.

https://www.youtube.com/watch?v=DQ9Hy4WHrvI
einstein-2
Inventar
#6 erstellt: 17. Mai 2021, 02:49
Hallo
Ist das wirklich bei Grado? Sieht eher aus wie eine Hinterhofwerkstatt. Ausser viel Gerede hat man wenig gesehen. Trotzdem vielen Dank für den Link.
kopffuss
Inventar
#7 erstellt: 17. Mai 2021, 14:36

einstein-2 (Beitrag #6) schrieb:
Hallo
Ist das wirklich bei Grado? Sieht eher aus wie eine Hinterhofwerkstatt. Ausser viel Gerede hat man wenig gesehen. Trotzdem vielen Dank für den Link.


Dito
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#8 erstellt: 17. Mai 2021, 22:17
Ja es ist bei Grado in Brooklyn. Und es wird gearbeitet wie früher.

Der inzwischen verstorbene Gründer Joseph Grado ist einer der Urväter der HiFi-Szene. Er hat Produkte geschaffen, die einen legendären Ruf haben, z. B. der Signature Tonarm.
Obwohl er auch MC-Patente besitzt, hat Grado immer Tonabnehmer gebaut, die auf dem MI-Prinzip basieren.

Auch wenn hier manche widersprechen: Die "kleinen" Grado-Systeme laufen sehr gut auf Thorens-TP-16 Tonarmen und die großen Signature Tonabnehmer gehören zum besten, was es gibt.

Aber die Art und Weise, wie dort gearbeitet wird, ist schon eigentümlich und wirkt gar nicht so, dass hier Weltklasse-Produkte entstehen.

Ich selbst habe einen GRADO-GH-2 Kopfhörer, mit dem ich absolut zufrieden bin.

Gruß Gerd
einstein-2
Inventar
#9 erstellt: 18. Mai 2021, 05:17
Hallo
Ich hab im "Netz" was über Abtastnadeln und deren Schliffe gefunden, leider bin ich nicht in der Lage dies zu verlinken. Jedenfalls hat man da aus dem "Nähkästchen" bezüglich der Schlifftoleranzen gesprochen. Da kommt man auf den Boden der Tatsachen zurück. Z.B. bei elliptischen Schliffen sind Symetrie Unterschiede von bis 5° die Regel. Beim einkleben der Nadel in den Nadelträger +- 1°. Da Frage ich mich, wieso man um VTA, Azimuth, Überhang, Null Durchgang, usw. so eine Wissenschaft macht. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man dies genau einstellt. Wenn man jedoch diese enormen Toleranzen bei den Nadelschliffs sich vor Augen hält, bekommt dies einen anderen Stellenwert.
Ich muss noch dazusagen, der Artikel aus welchem ich das bezogen habe, stammt aus1981. Aber ich vermute, da hat sich zwischenzeitlich nicht viel geändert


[Beitrag von einstein-2 am 18. Mai 2021, 07:04 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#10 erstellt: 18. Mai 2021, 07:56
http://http://www.hi...ssen-1981-teil2.htmlww.hifimuseum.de/tonabnehmer-wissen-1981-teil2.html" target="_blank" class="" rel="nofollow">http://http://www.hi...ssen-1981-teil2.html
Hallo
Vielleicht funktionierts jetzt mit dem Link


[Beitrag von einstein-2 am 18. Mai 2021, 08:00 bearbeitet]
kopffuss
Inventar
#11 erstellt: 18. Mai 2021, 08:14
Sehr gute Seite vom Deutschen HIFI Museum...Danke

Cris
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 18. Mai 2021, 09:01

einstein-2 (Beitrag #9) schrieb:

Ich muss noch dazusagen, der Artikel aus welchem ich das bezogen habe, stammt aus1981. Aber ich vermute, da hat sich zwischenzeitlich nicht viel geändert



Es wurde höchstens "schlechter" weil letztlich keiner mehr seit der Zeit investiert hat.

Die Abtastsysteme die heute auf dem Markt sind entsprechen im Großen und Ganzen denen aus Anf. der 80er Jahre. Neue Plastikgehäuse gaukeln was anderes vor ("Badge Engineering").

Dazu kommt das die Pressungen der Platten nicht besser werden.

Letztlich ist Schallplattenwiedergabe immer ein Kompromiss.

Peter
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#13 erstellt: 18. Mai 2021, 22:19
@ einstein-2: "Da Frage ich mich, wieso man um VTA, Azimuth, Überhang, Null Durchgang, usw. so eine Wissenschaft macht."

Die Einstellparameter sind natürlich nicht egal, aber man sollte es auch nicht übertreiben. Lies mal Artikel von Roland Kraft, er hat m. E. eine gute Einstellung zur Einstellproblematik: Gesamtfazit: Es mach keinen Sinn, hier zu übertreiben.

Hier steht eigentlich alles, was man wissen muss:

https://www.connect....geht-es-1492618.html

Und hier gibt es einmal einen "Hör-Werdegang" und es wird das eine oder andere in wohltuender Art und Weise zurechtgerückt, lohnt sich zu lesen:

https://www.lowbeats.de/test-tonabnehmer-emt-jsd-6/

Gruß Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 18. Mai 2021, 22:36 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#14 erstellt: 19. Mai 2021, 02:10
Hallo
Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Ich war noch nie ein Freund von diesen oft übertriebenen Aktionen. Ein Blindtest würde viele, speziell diesen "PhonoPhono Chef" auf den Boden der Tatsachen zurückbringen, ist jedoch in der Realität fast nie machbar.
kopffuss
Inventar
#15 erstellt: 19. Mai 2021, 10:21
Darum mag ich die Technicse mit SME und Überhanglehre ,fast Plug and Play.

Cris
einstein-2
Inventar
#16 erstellt: 19. Mai 2021, 11:29
Hallo
Wenn der Übergang bekannt ist, sind auch diese Null Durchgangslehren überflüssig. Ich habe einen Project RPM 1.3. Bei diesem kann ich den Tonarm über die Plattentellerachse schwenken. Der Übergang beträgt laut Datenblatt 19MM. Der mitgelieferte Puck hat einen Durchmesser von 38MM. Also Puck auf die Plattentellerachse gesteckt und Tonarm rübergeschwenkt. Und siehe da, Nadel tangierte genau den Puckrand. Reiner Zufall, dass das mit den 19MM genau gepasst hat. Aber so kann man es mit einer entsprechenden Scheibe mit dem Radius welcher dem Übergang entspricht grundsätzlich machen, sofern man den Tonarm über Tellermitte schwenken kann.
kopffuss
Inventar
#17 erstellt: 19. Mai 2021, 11:49
Auch net komplitzierter als mit Lehre
Aber du frikelst immer am Tonarm rum, das spar ich mir dank SME .


Cris


[Beitrag von kopffuss am 19. Mai 2021, 11:51 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#18 erstellt: 11. Jun 2021, 19:30
Dieser Artikel von 1977 spricht Bände!! Absolut lesenswert.

http://www.hifimuseum.de/experten-wissen-1977-paroc.html

Gerd
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 11. Jun 2021, 20:23
Hallo,

nach über 40 Jahren: tja, da könnte sich jemand digital wohl nicht einmal im Traum vorstellen.

Sonst hat er recht: Ein orientiertes nacktes Stäbchen gut geschliffen ist die beste Nadel.
Lieber ne nackige saubere Ellipse als so ein Splitterchen im Shibataschliff ertränkt in einer Bondierung.

Peter
Burkie
Inventar
#20 erstellt: 12. Jun 2021, 01:48

8erberg (Beitrag #19) schrieb:
Hallo,

nach über 40 Jahren: tja, da könnte sich jemand digital wohl nicht einmal im Traum vorstellen.


Hallo,

immerhin hat er aber völlig richtig erkannt, dass eine optische Abtastung der herkömmlichen Schallplatten unsinnig ist, zumindest aber mit wirtschaftlich nicht darstellbarem Aufwand bei nur begrenztem Nutzen machbar wäre - der ELP lässt grüßen!

Man muss sich vor Augen halten: Das war in 1977! Immer noch 6 Jahre vor der CD.
Videokassetten hatten nur die damals übliche üble Qualität, Fernsehen ebenso. Stereo-Ton gab es im Fernsehen noch nicht, im Kino nur ausnahmsweise, und auf Video schon mal gar nicht.
Musik-Kassetten erfuhren gerade erst eine Verbesserung durch Dolby B und Chrome-Band.

Das war noch in der Steinzeit.

Da kommt noch niemand aus dem Kalten auf die Idee von Digital-Audio, zumal es damals weder PCs gab noch Heimcomputer. Apple fing damals erst mit dem ][ an, der C64 war noch Zukunftsmusik.


Immerhin hatte er erkannt: Analog-AM-Audio ist ausgereizt, zumindest auf Platte. Der nächste Schritt müsste FM-Audio sein, so wie auf der optische Bildplatte, die damals auch nicht aus dem Quark kam.

Experimente bei Philips ergaben, dass Ton auf Bildplatten im FM-Verfahren auch nicht so viel besser sein würde als Schallplatte.
Das wäre ein neues inkompatibles System in Konkurrenz zur herkömmlichen Platte, mit nur geringen Vorteilen für den Konsumenten.

Also musste ein großer Schnitt gemacht werden: Digital-Audio, die CD. Die kam aber erst 6 Jahre später, 1983.

Für Unterhaltungsmusik wäre aber die CD auch nicht zwingend gewesen.

Die Kunden sind mehr und mehr auf CD umgeschwenkt, weil die CD-Spieler billiger wurden bis auf das Niveau guter Plattenspieler, und die Preise für CDs selber sich an die Preise für Platten anglichen.
Auf diesem Preisniveau kann man als Kunde natürlich den Schritt hin zur CD machen.


Letztlich aber sprechen sie über Nadeln und Preise, die auch der damalige Normalkunde nie zu zahlen bereit war.


Grüße
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