AT VM760SLC, Nadelträger verbogen

+A -A
Autor
Beitrag
Ulrich54
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jul 2021, 13:38
Hallo,

ich bin schon seit Tagen schier am Verzweifeln !
Ich hatte in letzter Zeit den Eindruck gehabt, daß mein Technics SL1200GR anfängt, manchmal irgendwie scharf oder " angestrengt " zu klingen.
Diamantverschleiß konnte es nicht sein, hat erst rund 250 Stunden " auf dem Buckel ".
So habe ich die Headshell mal abgeschraubt und mir des System genau angeschaut. Und oh Grauß, der Nadelträger ist stark verbogen !!
Fragt mich nicht, wie das passiert ist !
Ich habe daraufhin mal Überhang und Kröpfung neu eingestellt.
Jetzt hört es sich eigentlich wieder nahezu normal an, eine Pegelungleichheit links / rechts ist zu hören und eine Seite hört sich nicht mehr 100% sauber an.
Jetzt habe ich Erbsenzähler das natürlich immer beim Plattenhören im Kopf.
Was soll ich tun ?
Ich bin an sich mit dem System glücklich gewesen. Ich könnte also das gleiche System nochmals neu kaufen - oder den Nadeleinschub ersetzen. Aber der ist fast genauso teuer wie das ganze System.
Oder soll ich ein anderes System ausprobieren ? Es sollte dann ein MM oder High Output MC sein.
Und wenn das dann nicht so recht " schnuckelt " ? Nagaoka MP200, Dynavector 10x5
Mein Pre ist ein Aikido 1+
Was meinen die Experten ?
Ich bitte um Unterstützung !!


[Beitrag von Ulrich54 am 29. Jul 2021, 13:40 bearbeitet]
U87ai
Stammgast
#2 erstellt: 29. Jul 2021, 18:11
Könntest du mal ein Foto von der Unterseite des TAs machen (Headshell abnehmen) damit man mal sieht wie weit das Röhrchen verbogen ist?

Ansonsten empfehle ich - auch wenns schmerzt - Nadeleinschub tauschen.
Anderes System eher nicht weil dann anderer Klang, und das von dir genannte Nagaoka MP200 hat zwar eine nackte Ellipse aber eher grob geschliffen (0,4 x 0,7 mic), das ist nichts gegen die Line Contact des VM760.


grußelchen
Tom
.JC.
Inventar
#3 erstellt: 29. Jul 2021, 19:14

Ulrich54 (Beitrag #1) schrieb:
- oder den Nadeleinschub ersetzen.


oder diesen Thread lesen.
Ein Versuch ist´s wert.
Ulrich54
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Jul 2021, 20:16
Hallo und danke für die Antworten.

Anbei noch ein - schlechtes - Foto.

AT VM760SLC

Der Nadelträger ist ziemlich weit oben verbogen, weshalb ich auch eine Beschädigung des Lagers nicht mehr ausschließen kann. Geradebiegen ??? Riskant, riskant... ne neue Nadel kostet schlappe 500,- Euronen....


[Beitrag von Ulrich54 am 29. Jul 2021, 20:24 bearbeitet]
Ulrich54
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Jul 2021, 04:59
Meine Überlegung ist auch, die 500,- Euronen lieber in ein neues Dynavector 10x5 zu investieren, welches ja nur knapp 100,- Euro mehr kostet.
Dann könnte ich auch in Ruhe mal ein bißchen rumbiegen am Audio Technica. Vielleicht habe ich ja etwas mehr Gefühl in den Griffeln, wenn ich den Druck nicht habe, anschließend eventuell keinen funktionierenden Plattenspieler mehr zu haben.
Das Material des Nadelträgers vom AT ist laut Hersteller gehärtetes Aluminium, was auch immer das bedeutet. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß " gehärtet " mit "brüchig " verwandt ist.
Nach " fest " kommt " ab "
Ich habe mir den Nadelträger gestern Abend nochmal unter der Lupe angeschaut, es ist für mich kein Riß zu erkennen.
Heute baue ich nochmal mein Mikroskop auf und poste die Bilder dann anschließend hier.
.JC.
Inventar
#6 erstellt: 30. Jul 2021, 06:05
Moin,


Ulrich54 (Beitrag #5) schrieb:
Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß " gehärtet " mit "brüchig " verwandt ist.
Nach " fest " kommt " ab "


zum Trost: beim Vorgänger, dem AT 150 MLX mit Boroncantilever, hättest du die Nadel gar nicht mehr gefunden
zur Logik: wenn die Nadel eh schon halb Schrott ist, dann ist das Risiko beim zurecht biegen eher gering
zum Preis: das AT-VM95ML hat die gleiche Nadel, aber einen wesentlich robusteren Cantilever
(gibt es auch als Shibata und als Ersatz für deinen Ta)

Mein Tipp: erst die ATN 150 SA bestellen und nach Erhalt die alte Nadel gerade biegen,
dann hast Du im Idealfall eine Ersatznadel an Lager.
Ulrich54
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 30. Jul 2021, 07:14
@.JC. : Das wusste ich nicht. Die Nadeln vom Vorgänger sind kompatibel! Ist echt eine Überlegung wert, zumal das AT 150MLX ja auch nicht von schlechten Eltern war / ist. Und 219,- Euronen hört sich schon wesentlich humaner an...
Ich schlafe da mal eine Nacht drüber und entscheide dann morgen. Die Fotos vom Mikroskop stelle ich gleich noch ein.
Marsilio
Inventar
#8 erstellt: 30. Jul 2021, 12:58
Ich würde das System mit der verbogenen Nadel einem Retipper schicken. Ich denke, der würde das wieder hinkriegen.

https://www.tonabnehmerservice.de/
http://www.nadelspezialist.de/

LG
Manuel
.JC.
Inventar
#9 erstellt: 30. Jul 2021, 13:12

.JC. (Beitrag #6) schrieb:
.. hättest du die Nadel gar nicht mehr gefunden.


rate mal warum ich das weiß
Du kannst auch von mir eine ATN 155 LC (mit ca. 100 h) haben, die sieht so aus:

DSCN0173

Denn ich höre nur noch mit dem AT 140 LC (und hab auch die noch als Ersatz).

ps
retippen würde ich nur für Nadeln machen, die es gar nicht mehr gibt
(wg. Cantilever.masse)
Ulrich54
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Jul 2021, 15:14
Leider funzt mein USB Mikroskop im Moment nicht. Letztens tat es das noch.Tja, immer diese Windows Updates......
Im Übrigen habe ich mich dazu entschlossen, die ATN150SA zu bestellen und ein neues Dynavector.
Mal schaun....
Also die ATN 150 SA einbauen, den Dreher neu vermessen. Dann mal hören
Dann das Dynavector in eine neue Shell einbauen, vermessen, hören....
Dann beim AT die alte Nadel wieder einbauen und gaaaaanz vorsichtig....
Da muss ich mir noch einen Plan machen.

Klingt nach Arbeit.....
Marsilio
Inventar
#11 erstellt: 31. Jul 2021, 00:46
Da bin ich dann gespannt von Dir zu hören, was Du zum Dynavector im Vergleich zum Audio Technica meinst.

LG
Manuel
Ulrich54
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Jul 2021, 07:12
Ich werde gerne berichten.
Dan_Seweri
Inventar
#13 erstellt: 31. Jul 2021, 09:58
Sowas kann korrigiert werden. Hatte mal ein AT-150Ti, das bei der Ankunft so aussah:
AT-150Ti-before

Nach einer kleinen Uri-Geller-Aktion meinerseits sieht es wieder so aus:
AT-150Ti-after

Und auch einem AT-VM95 bin ich in ähnlicher Weise schon zu Leibe gerückt:
AT-VM95SH Vorher - Nachher
WBC
Gesperrt
#14 erstellt: 31. Jul 2021, 11:45
Wenn der Knick recht weit hinten an der Aufhängung und dazu nicht sehr "eng" gebogen ist, sind die Chancen auf eine erfolgreiche Korrektur recht hoch.

Ist mir letztens bei der Nadel eines günstig erstandenen Drehers auch geglückt...
Ulrich54
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 31. Jul 2021, 12:38
Die Sachen sind eben mit der Post gekommen.
Als Erstes natürlich die Nadel getauscht und mal kurz reingehört.
Die leichten Verzerrungen sind schon mal weg. Balance ist auch wieder korrekt.
Morgen werde ich erst mal Überhang und Kröpfung wieder korrigieren. Das hatte ich ja auf die verbogene Nadel eingestellt. Dann erst mal ein wenig hören.
Die Headshell fürs Dynavector kommt erst nächste Woche, da komme ich am Wochenende nicht weiter.
So viel fürs Erste.
Black_Cat_85
Inventar
#16 erstellt: 31. Jul 2021, 15:56
Im Nachbar-Forum ist der User Phonyl unterwegs. Den würde ich wegen dem verbogenen Nadelträger mal kontaktieren.

VG
BC
Ulrich54
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 02. Aug 2021, 08:51
Zwischenbericht:

Gestern den Dreher neu einjustiert auf den neuen, " geraden " Nadelträger. Probegehört.
Klingt gut, irgendwie weich, etwas präsenter als mit der Originalnadel, fast schon etwas...
muffelig?
Nach einer halben Stunde hatte ich dann die Erleuchtung. Klar ! Der Nadeleinschub ist für ein anderes System gedacht, also welche Auflagekraft ???
Mich im Netz schlau gemacht und dann die Auflagekraft drastisch zurückgedreht, von 2 Gramm auf 1,3 Gramm.
Auf einmal war " alles wieder da ". Ich würde sogar sagen, daß der ATN150SA noch eine Spur besser abbildet als der Original Einschub !
Erst mal weiter hören, damit sich die Kombi etwas einspielen kann.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Jetzt bin ich gespannt aus das Dynavector. Die neue Shell kommt wahrscheinlich morgen und dann werde ich mich sofort daran begeben.
Melde mich dann wieder.

Grüsse von Ulrich


[Beitrag von Ulrich54 am 02. Aug 2021, 08:52 bearbeitet]
Wienerdog
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 02. Aug 2021, 22:11
Hallo Ulrich,

habe deinen Bericht von Anfang an mit Interesse verfolgt. Habe selbst das AT 760 sowie das AT 150 SA an jeweils unterschiedlichen Armen in Betrieb.
Auch meine 760 Nadel ist ganz leicht verbogen da mein Antiskating nicht sehr straff eingestellt war Anfangs. Das 760 scheint mechanisch sehr empfindlich darauf zu reagieren. Dem Klang bescheinige ich keine Nachteile.
Habe nun ebenfalls die Nadel vom 150 SA auf den Body vom 760 montiert. Das SA klingt bei genauem Hören doch etwas anders, bei 1,4g AK. Etwas mittenbetonter und runder. Gefäll mir außerordentlich gut, wie immer.
An das 760er kommt es trotzdem nicht heran. Dieses löst wesentlich besser auf und spielt insgesamt filigraner, ohne dabei die Dynamik zu vernachlässigen. Einfach genauer und für mein Empfinden perfekt.
Beides hervorragende Systeme, ohne Frage. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich zur Austauschnadel vom 760 greifen.
Ob das Dynavector besser spielt kann ich nicht sagen, schiele ich doch selbst nach einen 10x5 Neo ;-). Man sagt ihm eine tolle Dynamik und Spielfreude nach.

Gruß Frank
einstein-2
Inventar
#19 erstellt: 03. Aug 2021, 08:03
Hallo
Wenn es vom zu schwach eingestellten Antiskating kommen sollte, kann unmöglich das Aluröhrchen verbogen sein, höchstens vielleicht die Gummilagerung ist ausser Mitte geraten. Ein verborgenes Röhrchen kann unmöglich von einem falsch eingestellten Antiskating kommen.
Ulrich54
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 03. Aug 2021, 08:12
So sehe ich das auch.
Das Material muss schon eine gewisse Steifigkeit haben, um den Auslenkungen korrekt folgen zu können. Alles Andere wäre eine Fehlkonstruktion.
Mir persönlich gefällt die Kombi VM760 Generator und Nadelträger vom AT150SA ausgesprochen gut.
Kommt natürlich auch auf das Gesamt Setup an.
WBC
Gesperrt
#21 erstellt: 03. Aug 2021, 08:16
Sehe ich genauso - dann wären 'zigtausende Nadelträger in den letzten Jahrzehnten verbogen gewesen...
Ulrich54
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 13. Aug 2021, 16:44
Ich bin Euch noch meinen Eindruck vom Dynavector schuldig.
Nun ich muss sagen, daß es das AT glatt an die Wand spielt.
Dynamik, Klangfarben, Räumlichkeit, es ist einfach noch deutlich musikalischer.
Es klingt weich und präzise und gleichzeitig enorm dynamisch.
Der Bassbereich ist ein Traum. Das knurrt und schiebt - eine wahre Freude und das ohne dabei überladen oder aufdringlich zu wirken. Einfach nur präzise. Diese 600,- Euro haben sich wirklich gelohnt.
Der einzige Bereich, in dem das AT noch einen Tick besser ist, ist die fast schon holografische Hochtonauflösung. Trotzdem würde ich das Dynavector, wenn ich noch mal kaufen müsste oder wollte, klar vorziehen.

Grüsse von Ulrich


[Beitrag von Ulrich54 am 13. Aug 2021, 16:45 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#23 erstellt: 14. Aug 2021, 13:02

Ulrich54 (Beitrag #22) schrieb:
Dynamik, Klangfarben, Räumlichkeit, es ist einfach noch deutlich musikalischer.
Es klingt weich und präzise und gleichzeitig enorm dynamisch.


interessant was in unseren LPs steckt
Ulrich54
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 14. Aug 2021, 14:06
Ich hatte bis jetzt - seitdem ich nach ca. 25 Jahren wieder Vinyl süchtig wurde - nur MM Systeme. In meinem Rega, den ich verkauft habe werkelte ein Elys zwei, in meinem Technics, den ich jetzt auch schon wieder fast zwei Jahre habe zuerst ein VM740ML und dann das VM760SLC. Diese beiden Systeme ähneln sich von der Charakteristik her sehr stark. Deshalb war ich überrascht wie sehr sich das MC Dynavector klanglich von den AT unterscheidet.
Da bin ich echt neugierig auf die aktuellen MCs geworden und mein nächstes System - wenn das Dynavector mal am Ende ist - wird mit Sicherheit mein erstes Low Output MC werden. Dann muss ich mich allerdings auch um einen anderen Phono Pre kümmern. Na ja, hat noch ein paar Jahre Zeit - muss auch erst mal wieder mein Budget auffrischen, das dauert...

@.JC.: Entschuldige die blumenreiche Sprache, als Ex Tontechniker ist man da vorbelastet.


[Beitrag von Ulrich54 am 14. Aug 2021, 14:12 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#25 erstellt: 14. Aug 2021, 22:16
Tja, da merkt man eben wieder, wie unterschiedlich abgestimmt Tonabnehmer sein können.

Einfach so, quasi als kleines Spielzeug, würde ich Dir jetzt auch noch ein Vintage-MM von Shure empfehlen, ein M75 oder M95. Bekommt man nadellos für kleines Geld. Da dann eine halbwegs anständige Nachbaunadel (oder gleich eine richtig gute) - und Du hast klanglich nochmals was ganz anderes.

Will heissen: Die Audio Technicas sind bekannt für eine klanglich zumeist eher helle Klangabstimmung; und wenn da dann noch eine Microline-Nadel werkelt ist die Detailauflösung überragend. Die Wärme eines Shure hingegen kriegst Du damit nie hin. MC ist oft wieder etwas anderes. Und das Dynavector 10x5 hat nicht umsonst den Ruf eines Klassikers. Seit vielleicht zwei Jahren bekommt man dieses endlich auch mit einer schärferen Nadel, was es meiner Meinung nach nochmals interessanter macht.

Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich zehn Systemträger mit fix daran montierten und justierten Tonabnehmern habe und dann je nach Lust und Laune den Plattenspieler damit bestücke (ich besitze zwei Dual-Plattenspielern, bei denen ist der Systemträgerwechsel eine Sache von 30 Sekunden).

LG
Manuel
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#26 erstellt: 14. Aug 2021, 23:04
Viele von uns haben doch zu MC-Systemen eine Art Liebe / Hass Beziehung: Wir lieben MC-Abtaster wegen ihrer Feinauflösung, exzellenten Detailwiedergabe, überragenden Abbildung der sog. Soundstage, Definition mit präziser Ortbarkeit, kurz wegen ihres Realismus.
Aber wir können sie auch hassen, weil sie dazu neigen können zu überzeichnen, spektakulär zu klingen. Dies führt dann dazu, dass das Hören schnell ermüdend wirkt und nicht wirklich "Laune" macht.

In diesem Punkt verhalten sich MMs grundsätzlich gutmütiger: Impedanz in der Regel immer 47 kOhm und wenn die kapazitive Anpassung nicht völlig daneben liegt, stellt sich in der Regel ein zufriedenstellendes Klangbild ein.

Gerd
13mart
Inventar
#27 erstellt: 15. Aug 2021, 07:51

Ulrich54 (Beitrag #24) schrieb:

Da bin ich echt neugierig auf die aktuellen MCs geworden und mein nächstes System - wenn das Dynavector mal am Ende ist - wird mit Sicherheit mein erstes Low Output MC werden.

Bei mir passierte der Umstieg auf MC vor über 30 Jahren. Die Frage nach kapazitiver Anpassung war dann nicht mehr existent
und der Klang bei verschiedenen MCs einfach zufriedenstellend (Ausnahme Denon 110). Passen sollte die Nadelnachgiebigkeit
des Systems zur effektiven Masse des Tonarms. Danach gab es kein Zurück mehr zu Tonabnehmern mit hohen Induktivitäten.

Gruß Mart
einstein-2
Inventar
#28 erstellt: 15. Aug 2021, 08:11
Hallo
Der Klang einfach zufriedenstellend? Dazu brauche ich kein teures MC bei welchem man z.B. nach einem Crash nichtmal die Nadel tauschen kann. Zufriedenstellend ist mindestens mein Ortofon M2 Blue auch.😃😃😃😃
Ulrich54
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 15. Aug 2021, 08:57
Das war bei mir ja auch die Ausgangslage: Sollte ich mir eine neue Nadel kaufen, die fast so teuer ist wie ein neues, identisches System oder gleich ein neues System.

Ich habe

1.) die alte verbogene Nadel verkauft
2.) einen neuen, kompatiblen Nadeleinschub vom AT Vorgängersystem für mein VM760SLC gekauft, der nur einen Bruchteil der Originalnadel gekostet hat.
3.) Das Dynavector gekauft.

So habe ich jetzt neben dem Dynavector ein gutes Reservesystem - man weiß ja nie....

Das Dynavector habe ich in eine sehr leichte Shell gebaut, die Resonanzwerte sind laut Testplatte sehr gut !
Geringere Resonanz als beim AT ( in der original Technics Shell ) mit einem Peak bei 9 HZ, damit kann ich sehr zufrieden sein.

Jedenfalls bleibt das Dynavector erst mal im Einsatz.

Mit der geringeren Spannung ( 2,8 mV zu 4 mV ) kommt mein Aikido 1+ sehr gut zurecht



[Beitrag von Ulrich54 am 15. Aug 2021, 09:22 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#30 erstellt: 15. Aug 2021, 09:36
Nun, ich vertrete die Ansicht, dass ein gutes MM genauso Spass macht wie ein MC. Bei MM kriegt man halt mehr fürs Geld als bei einem MC.

Ein Beispiel: Beim Hana EH bzw. EL, das doch einiges über 400- kostet, gibts eine simple Ellipse ("Kunstdiamant"), überdies habe ich bis heute nicht herausgefunden, ob diese Nadel wenigstens nackig oder sogar nur getippt ist. Für in etwa den gleichen Betrag wird auch das Goldring G1042 angeboten: Und da ist der Fall klar: Nackter Diamant, Gyger S-Schliff.

Und noch mehr Gegenwert gibts, wenn ein (guter) alter Generator wie etwa ein Shure M95 oder ein Technics EPC207 mit einer neuen SAS-Nadel von Jico (nacker Diamant, Microridge-Schliff, Bor-Nadelträger) wiederbelebt wird.

Damit will ich nicht sagen, dass ein TA wie eben das Dynavector keine gute Wahl ist, im Gegenteil, ich habe ja bereits geschrieben, dass ich das ein interessanter TA finde. Wer aber auch das Verhältnis Preis-Leistung im Auge behalten will/muss, wird mit einem guten (!) MM-Tonabnehmersystem deutlich besser bedient sein.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 15. Aug 2021, 09:43 bearbeitet]
einstein-2
Inventar
#31 erstellt: 15. Aug 2021, 11:23
Hallo
Du sprichst mir aus der Seele. Ich hatte das Shure M95ed an meinem Dual 1209 und an meinem Technics SL 1900. Ein wunderbarer Klang bei einer Auflage von nur 1,5 Gr. Leider gibt es dieses System schon lange nicht mehr zu kaufen. Bei meinem Technics habe ich viel nass abgespielt und da ist mir irgendwann der Nadelträger duchkorrodiert und abgebrochen.
Habe dies in meiner Firma in der QS unterm Mikroskop festgestellt, konnte kaum glaube, dass sowas möglich ist. Habe damals aber noch einen originalen Nadeleinschub bekommen. War irgendwann mitte der Achtziger.
Dan_Seweri
Inventar
#32 erstellt: 21. Aug 2021, 13:14
Ulrich hatte die verbogene Nadel verkauft. Und zwar an mich. Nach meinem Urlaub konnte ich mich jetzt endlich um das gute Stück kümmern: Die Nadel ist jetzt wieder gerade. Unten findet Ihr einen kleinen Vorher-Nachher-Vergleich im Bild.

Das Geradebiegen der Nadel ging leichter als gedacht. Das Nadelträgerröhrchen scheint mir recht dünnwandig zu sein. Es leistete nicht viel Widerstand bei meinen Versuchen, es wieder in Form zu bringen. Geringe Wanddicken machen die Nadel einerseits etwas fragil, andererseits sind sie für eine möglichst geringe bewegte Masse und damit für den Klang.

Vorher:
01011894

Nachher:
01011895

Aktuell pflügt die Nadel gerade die ersten Platten bei mir durch. Erster Klangeindruck: Typischer fein aufgelöster Audio-Technica-Klang mit präsenten Höhen und eher schlankem, sehr konturiertem Bass.

20210821_130947


[Beitrag von Dan_Seweri am 21. Aug 2021, 13:15 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#33 erstellt: 22. Aug 2021, 10:33

Dan_Seweri (Beitrag #32) schrieb:
Nachher: ...


geht doch.
Ulrich54
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Sep 2021, 15:50
Nachdem ich nun beide Systeme ausgiebig gehört habe, das Dynavector vollständig eingespielt ist und ich mich an die neue Nadel beim AT gewöhnt habe, ist das AT wieder deutlich in meiner Wertschätzung gestiegen.
Schlußendlich muss ich sagen, daß beide Systeme für mein Empfinden auf Augenhöhe spielen.
Beide haben bei unterschiedlichen Kriterien Vorteile gegenüber dem Anderen.
Aber wenn ich jetzt sagen sollte, welches ich abgeben sollte und welches behalten - wenn ich müsste oder wollte - ich wüsste es nicht.
Ich möchte beide nicht mehr missen und beide machen mir sehr viel Freude.
Ich habe ja auch eine Menge Energie und Geduld in beide gesteckt, um alles perfekt zu machen. Freue mich sehr, daß ich alles richtig gemacht habe.
Danke an alle für die Unterstützung und an @Dan Seweri: Ich hoffe, daß sich die Investition für Dich gelohnt hat.
Dan_Seweri
Inventar
#35 erstellt: 06. Sep 2021, 12:00

Ulrich54 (Beitrag #34) schrieb:
Danke an alle für die Unterstützung und an @Dan Seweri: Ich hoffe, daß sich die Investition für Dich gelohnt hat.

Vielen Dank auch an Dich, Ulrich. Ich bin mit meinem Kauf absolut zufrieden. Inzwischen spielt die Nadel an einem Signet TK3Ea-Generator aus den späten 70ern / frühen 80ern (siehe Foto). Mit dieser Generatorserie sind die Höhen längst nicht so ausgeprägt wie bei späteren Audio-Technica-Generatoren. So ergibt sich ein feines, harmonisches Klangbild.

Der Preis, zu dem die defekte Nadel den Besitzer gewechselt, war in meinen Augen für beide Seiten sehr fair. Für mich bestand ja ein erhebliches Risiko, dass das Geradebiegen nicht so funktioniert, wie ich es erhofft hatte. Aber zum Glück hat dies letztlich doch gut geklappt, so dass ich jetzt eine Nadel aus einer Preisklasse mein Eigen nennen kann, die ich mir zum Listenpreis niemals hätte leisten wollen. Ich denke nämlich, dass der Mehrwert die VMN60SLC gegenüber anderen guten Nadeln von AT wie der ATN-150Sa viel geringer (wenn überhaupt vorhanden) ausfällt, als der Mehrpreis beträgt.

20210906_114631
Ulrich54
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 06. Sep 2021, 12:17
@Don Saweri : Genau so sehe ich das auch, bezüglich des Preises.
Ich bin mit dem Vorgänger Nadeleinschub mindestens genauso zufrieden wie mit dem VMN60SLC Einschub.
Ich finde den Original Nadelträger überteuert. Sicher wollen sie sich die Werkzeuge für die SLC Nadel, die ja Premiere hatte im VM760SLC, schnell bezahlen lassen. Ich könnte mir vorstellen, daß das von den fertigungstoleranzen noch mal eine Stufe höher ist.
Der VMN760SLC Nadeleinschub löst noch einmal etwas filigraner auf, so daß sich das - jedenfalls in meiner Anlage - schon fast nervös anhört.
Da klingt der alte Einschub in meiner Anlage irgendwie homogener.


[Beitrag von Ulrich54 am 06. Sep 2021, 12:22 bearbeitet]
.JC.
Inventar
#37 erstellt: 06. Sep 2021, 13:46
Hi,


Dan_Seweri (Beitrag #35) schrieb:
.. Signet TK3Ea-Generator aus den späten 70ern / frühen 80ern (siehe Foto).
Mit dieser Generatorserie sind die Höhen längst nicht so ausgeprägt wie bei späteren Audio-Technica-Generatoren.


schöner Body
das ist ja mal interessant, hast du den mal gemessen?
(gibt´s nicht in hifiwiki)


[Beitrag von .JC. am 06. Sep 2021, 13:48 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#38 erstellt: 06. Sep 2021, 15:45

.JC. (Beitrag #37) schrieb:
schöner Body
das ist ja mal interessant, hast du den mal gemessen?

Bernd, die Werte und Spezifikationen der Signet TKxEa-Systeme kannst Du hier nachlesen: https://www.vinyleng...00&start=30#p1004237

Wie viele andere ältere Systeme von AT klingt das Signet TK3Ea deutlich milder als die aktuellen Systeme. Eine echte Alternative für alle, welche die Höhenbetonung der AT-Systeme stört. Das System kann alle modernen Nadeln wie 120E, 130E, 140LC, 440MLb, VMN40ML, VMN50SH usw. aufnehmen.


[Beitrag von Dan_Seweri am 06. Sep 2021, 16:04 bearbeitet]
lini
Inventar
#39 erstellt: 06. Sep 2021, 16:02
JC: Das ist ein bisschen eigenartig mit den Dingern. Sprich, angegeben sind für die beiden kleineren Modelle 490 mH und 780 Ohm (DC) (für die drei größeren wären's hingegen 550 mH und 800 Ohm (DC)), also soweit erstmal kein Unterschied zu den klassischen Generatoren der AT120-Familie. Allerdings hab ich auch noch 'nen Prospekt mit 'ner Impedanz-Angabe von 1 kOhm (respektive 900 Ohm für die drei größeren Modelle) - statt 3,2 kOhm für die klassischen AT120er. Dieser deutliche Unterschied in puncto Impedanz bei gleicher Induktivität und gleichem DC-Widerstand erscheint also recht rätselhaft.

Grüße aus München!

Manfred / lini
lini
Inventar
#40 erstellt: 06. Sep 2021, 16:31
U54: Tatsächlich gab's die SLC-Nadel schon beim AT-OC9/III - da allerdings auf Bor-Stäbchen statt konischem Alu-Röhrchen.

Tja, und warum AT für die VMN60SLC wesentlich mehr verlangt als für die VMN50SH und insbesondere die vom Schlif her aufwendiger scheinende VMN40ML, verwundert schon etwas. Allerdings ist zu vermuten, dass die SLC von Ogura kommt, während die SH und die ML wohl von Namiki stammen. Das allein schiene mir den erheblichen Preisunterschied indes nicht zu erklären.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Ulrich54
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 06. Sep 2021, 19:30
Gibt es eigentlich You Tube Dokumentationen o.Ä. von der Herstellung von Systemen ? Würde mich wirklich sehr interessieren.
Ich habe bis jetzt noch Nichts gefunden.
.JC.
Inventar
#42 erstellt: 07. Sep 2021, 07:45
Hallo Ulrich,

hier findest du schöne Fotos von Nadeln.
Du kannst einfach mal durch Parrots Fotos durchklicken, da gibt´s noch mehr.

Es gibt im Forum auch einen Link zur Produktion von Namiki, ich finde ihn aber gerade nicht.

Aber Cantilever und Nadeltypen gibt es.


[Beitrag von .JC. am 07. Sep 2021, 08:44 bearbeitet]
Ulrich54
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 07. Sep 2021, 08:08
Whow, ich habe hier gerade ein sehr interessantes, langes Video über die Ortofon Fertigung gefunden. Total genial !

Mich erstaunt, daß die keine Handschuhe tragen !




Grüsse von Ulrich


[Beitrag von Ulrich54 am 07. Sep 2021, 08:30 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
AT-VM95ML Nadelträger umpflanzen
Yamahonkyo am 02.02.2022  –  Letzte Antwort am 08.09.2022  –  14 Beiträge
AT30HE MC Nadelträger lose !
highfreek am 03.07.2015  –  Letzte Antwort am 16.07.2015  –  12 Beiträge
audio technica at-ml150/occ nadelträger abgebrochen!
schmusekätzchen666 am 06.08.2007  –  Letzte Antwort am 09.08.2007  –  9 Beiträge
Audio Technica VM760SLC oder Nagaoka MP-500
Alex-Vinyl-Liebe am 23.09.2020  –  Letzte Antwort am 27.09.2020  –  62 Beiträge
Nadelträger schief
Kimbl am 21.06.2017  –  Letzte Antwort am 25.07.2017  –  8 Beiträge
Audio Technica Nadelträger und System?
U87ai am 16.10.2017  –  Letzte Antwort am 20.10.2017  –  14 Beiträge
Platte verbogen
Kveld6 am 12.02.2015  –  Letzte Antwort am 13.02.2015  –  9 Beiträge
Ortofon Vero Nadelträger abgebrochen
nuergel am 08.02.2010  –  Letzte Antwort am 01.07.2010  –  19 Beiträge
Nadelträger ? Dual TK260 defekt
Fregel am 28.05.2010  –  Letzte Antwort am 29.05.2010  –  8 Beiträge
Nadelträger abgebrochen Lyra Delos
Eek!theCat am 12.08.2013  –  Letzte Antwort am 13.08.2013  –  3 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedgune
  • Gesamtzahl an Themen1.551.048
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.771

Hersteller in diesem Thread Widget schließen