Dual 1229 - Motor öffnen

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contadinus
Inventar
#1 erstellt: 13. Dez 2021, 17:40
Hallo Leute,

möchte mal kurz einen Tip aus der Praxis hier weitergeben.
Habe hier einen 1229 in ganz gutem Zustand, den ich eigentlich hergeben möchte. Im letzten Moment hab ich noch gemerkt, daß der Motor leider gar nicht so wenige Geräusche von sich gibt. Das hat mich dann dazu genötigt das Ding auszubauen und zu öffnen.
Tja, und das hört sich einfach an - ist es aber nicht, zumindest in meinem Fall...
Hatte im www gelesen, daß man das Gehäuse mit einem großen Flach-Schraubendreher aufhebeln kann. Naja hat schon ein wenig funktioniert, ganz aufbekommen hab ich ihn aber damit nicht und die Optik war danach beim Teufel.

Hab dann beschlossen, die Sache anders anzugehen und hab den Motor zum Sonntagsbraten in die Röhre gesteckt und eine Zeit lang bei ca. 70° drin gelassen. Er war danach gut handwarm. In Kombination mit ein paar zarten Schlägen mit einem Hammer auf die Achse hat es dann endlich gereicht, daß sich der untere Teil der Hülle löste.

Jetzt gehts dann ans Achslager, aber das sollte kein Problem mehr sein.
Naja, mal sehen...

So sieht der geöffnete Motor aus:

IMG_20211213_143356

Und hier die Schrammen vom Aufhebeln etwas vergrößert:

IMG_20211213_143418
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 14. Dez 2021, 06:11
Hallo
Ja toll. Und wie geht's nun weiter, hat der Braten wenigstens geschmeckt?
contadinus
Inventar
#3 erstellt: 14. Dez 2021, 10:58
Na und wie!

Und sonst gehts eigentlich gar nicht weiter. Muß mal sehen, wann ich dazukomm die Nieten aufzubohren und den Lagerspiegel umzudrehen. Das sollte aber eigentlich im Verhältnis zum Öffnen des Motors recht einfach sein.
Kann auch leicht sein, daß das Ding bloß bei mir solche Zicken gemacht hat und andere viel weniger Probleme damit haben. Da fehlt mir die Vergleichsmöglichkeit dazu.
contadinus
Inventar
#4 erstellt: 14. Dez 2021, 12:03
Naja, er schaut eigentlich sehr ähnlich wie dieser hier aus:

Dual 1229 Motor

Kann aber schon sein, daß es unterschiedliche gegeben hat?
Hab erst in diesen hier reingeschaut.
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 14. Dez 2021, 12:04
Hi,


contadinus (Beitrag #3) schrieb:
Das sollte aber eigentlich im Verhältnis zum Öffnen des Motors recht einfach sein.


öffnen und Lagerspiegel drehen ist noch einfach.
Den Motor aber akkurat wieder zusammenbauen nicht (Bleche verrutschen, Welle blockiert).

Ergebnis
contadinus
Inventar
#6 erstellt: 14. Dez 2021, 12:08
Uije!

Danke für den Tip .JC.!
Werd dann mal mein bestes geben...

PS:
Zwischen meinem letzten und vorletztem Post fehlt ein Post von einstein-2, in dem er meinte der Motor paßt eigentlich nicht zum 1229. Er hat sich wohl geirrt und den Post wieder gelöscht?
.JC.
Inventar
#7 erstellt: 14. Dez 2021, 12:09
Viel Glück.
einstein-2
Inventar
#8 erstellt: 14. Dez 2021, 12:17

contadinus (Beitrag #6) schrieb:
Uije!

Danke für den Tip .JC.!
Werd dann mal mein bestes geben...

PS:
Zwischen meinem letzten und vorletztem Post fehlt ein Post von einstein-2, in dem er meinte der Motor paßt eigentlich nicht zum 1229. Er hat sich wohl geirrt und den Post wieder gelöscht?

Hallo
Genau so isses 😂😂😂😂😂
maicox
Stammgast
#9 erstellt: 14. Dez 2021, 16:03
Hallo,

So wie der Motor nun aussieht ..... oha.....


Vorsicht beim Zerlegen und wieder zusammen bauen! Die Wicklungen mögen Beschädigungen gar nicht.

Ich habe schon diverse Dual Dosen- Motoren geöffnet und überarbeitet. Ein kleines Stück Hartholz und ein paar sanfte Hammerschäge auf die Gehäusehälften und die Dinger sind auseinander. Einfach an der Kante anlegen, kurzen aber herzhaften Schlag aufs Hartholz und gut. Dann gegenüber usw. Bis das Teil auseinander ist. Vorher die Positionen der beiden Schalen und des Blechpaketes mit einem Stift anzeichnen oder "anritzen".

Dann halt die Lager öffnen (Nieten ausbohren, auf 3mm aufbohren und später mit kurzen M3 Schrauben und Muttern wieder verschrauben). Lagerspiegel bei Bedarf drehen. Schaumstoff- und Filz-Ring reinigen und mit frischem Öl "befüllen". Die Lagerkugeln reinigen und mit der "Vakuum-Methode" frisch mit Öl "betanken". Oder eben in eine kleine, mit Öl befüllte, Dose packen und auf ca. 80°C erwärmen und dann langsam auskühlen lassen. Dann "saugen" sich die Lagerkugeln auch wieder mit Öl voll.

Wenn man den Motor später wieder zusammen baut, unbedingt auf die Positionen von Blechpaket und den Gehäusehälften achten. Nicht brutal zusammen-kloppen. Auch die beiden Schrauben später nicht wie wild anknallen. Alles mit Gefühl. Beide Gehäusehälften müssen später bis Anschlag auf das Blechpaket. Nur so ist sichergestellt dass sich nichts verkantet.

Tipp: Beim Zusammenbau unbedingt mit einem "Gummigriff" eines Schraubendrehers (nur um ein Beispiel zu nennen) immer wieder seitlich rundum gegen die Gehäusehälften klopfen. So "setzen" sich die Lagerkugeln wieder in die richtige Position.

Dann wieder anschließen (ACHTUNG NETZSPANNUNG! LEBENSGEFAHR! - man sollte wissen was man da macht). Dann wieder rundum mit dem Gummigriff gegen die Gehäuseschalen klopfen. Man kann es zum Teil richtig Spüren / Hören ob die Welle nun sauber in den Lagern läuft. Geduld zahlt sich aus.

Ich lasse meine überarbeiteten Motoren dann immer Minimum 12 Stunden zum Testen laufen.

Mit etwas Gefühl und Geduld lassen sich die Dosenmotoren wieder fit für die nächsten Jahre machen. Wenn man sorgfältig arbeitet und beim Zusammenbau auch auf den korrekten Sitz der Lagerkugeln achtet, dann laufen die Motoren später sogar wieder sehr leise.


Ein Schlag auf die Welle sollte man tunlichst vermeiden. Damit kann man die Welle und die Lager beschädigen. Vom Lagerspiegel einmal abgesehen.

Es gibt wohl auch spezielle Zangen um die Gehäusehälften auseinander zu bekommen.

Tipp: Im Dualboard findest Du zig Hinweise, richtige Anleitungen usw. Da wird alles Haarklein erklärt und zum Teil sogar bebildert.

Vorher etwas informiert würde Dein Motor nun nicht so aussehen. Und ob Du den wieder richtig zusammen bekommst und der nachher auch wirklich ruhig läuft?!? Ich drücke Dir die Daumen.
contadinus
Inventar
#10 erstellt: 16. Dez 2021, 14:21
Danke für die Tips Maico!

Interessanterweise hab ich beim Zusammenbau ganz andere Erfahrungen gemacht - war nämnlich gar kein Problem!
Was mir nicht ganz einfach gefallen ist, war das erste parallele Zusammenführen der Lagerschalen. D.h. die Dinger haben sich gleich wieder ein wenig verkantet... Hab aber alles sachte gemacht, deswegen auch kein weiteres Problem. Beim nächsten Versuch hats einwandfrei geklappt. Hab die Schalen dann mit einer Rohrzange problemlos zusammengedrückt.

Soweit so gut, das Ergebnis läßt aber zu wünschen übrig...
Der Motor läuft jetzt ein wenig leiser als zuvor, von geräuschlos aber weit entfernt.
Auch wenn man den Motor in Betrieb berührt, spürt man ein deutliches Vibrieren. Muß das so sein?
Mache mir jetzt Gedanken, daß ich im Motor zu wenig unternommen habe. Z.B. welche Lagerkugeln hast Du denn gemeint, die Du in der Blechschachtel erwärmst? Im unteren Lager gibts ja bloß eine große Kugel mit Loch in der Mitte und das obere Lager muß man nicht zerlegen, oder?
Das obere Lager hab ich nicht angegriffen, sondern das untere gerichtet, d.h. den Lagerspiegel gedreht, die Achse poliert und das Lager ordentlich mit Öl aufgefüllt. Wird wohl der Fehler gewesen sein, daß ich am oberen Lager nichts angegriffen hab?!
gundus
Stammgast
#11 erstellt: 16. Dez 2021, 18:28
Hallo-
das obere Lager wird nicht die Ursache sein- du kannst das auch von oben bei geschlossenem Motor nachölen. Wenn der Motor unruhig läuft oder vibriert tippe ich eher auf eine Unwucht in der Welle - vlt. durch die Schläge zum Öffnen

Das Eiern kann man mit aufgesetztem Motorkonus im Betrieb sicherlich sehen- sollte das der Fall sein brauchst du eine neue Welle-
Grüße Gunter
contadinus
Inventar
#12 erstellt: 17. Dez 2021, 17:52
Danke für die Antwort Gundus,
und Du hast recht, die Achse eiert tatsächlich ein ganz klein wenig. Kaum sichtbar, aber wenn man einen Schraubendreher dranhält, dann fühlt man es gut.
Vom Schlag auf die Achse wird das aber nicht kommen. Erstens war das wirklich zart und zweitens machte der Motor vorher genau das gleiche Geräusch, nur etwas lauter.
Naja, wird wohl nichts helfen, als das Ding abzuschreiben. Schade um die Zeit, die ich reingesteckt hab!
Und danke Euch jedenfalls für die rege Unterstützung!
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 17. Dez 2021, 20:42

contadinus (Beitrag #12) schrieb:
Schade um die Zeit, die ich reingesteckt hab!


aber ganz und gar nicht!
Jede Zeit konzentriertes arbeiten mit den Händen ist sinnvoll.
contadinus
Inventar
#14 erstellt: 17. Dez 2021, 22:11

Hast Du natürlich recht damit, aber jetzt ärgerts mich halt, weil ich das Ding ja eigentlich verkaufen wollte.
Automatikfunktionen sind alle ok, Haube auch nur wenig ramponiert, aber so kann ich ihn jetzt nicht mit gutem Gewissen verkaufen.
Das heißt dann wohl ausschlachten und ewig warten bis auch das letzte Teilchen seinen Platz gefunden hat.
Bis auf den Motor natürlich, der wird umfunktioniert.
Zum Türstopper...
.JC.
Inventar
#15 erstellt: 18. Dez 2021, 10:55

contadinus (Beitrag #14) schrieb:
Zum Türstopper... :.


so mancher Besucher hat mich mit einem Schmunzeln darauf angesprochen
shit happens
einstein-2
Inventar
#16 erstellt: 18. Dez 2021, 11:23

.JC. (Beitrag #15) schrieb:

contadinus (Beitrag #14) schrieb:
Zum Türstopper... :.


so mancher Besucher hat mich mit einem Schmunzeln darauf angesprochen
shit happens ;)

Hallo
Schon klar, dass der Motor vibriert, wenn du ihn als Türstopper missbrauchst. Der hat wahrscheinlich schon länger gemerkt, dass du sowas mit ihm vorhast 🤣🤣🤣🤣🤣🤣
contadinus
Inventar
#17 erstellt: 18. Dez 2021, 12:12
Ja, zittert schon vor Angst...

Würde mich schon interessieren, wo diese Unwucht herkommt.
Der 1229 sieht insgesamt recht wenig benutzt aus. Eigentlich war nur der Motor-ein/aus-Schalter leichtgängig zu machen und ein neuer Pimpel zu montieren.
Der Lagerspiegel im Motor hatte vergleichsweise (Bilder aus diversen Foren) nur sehr geringe Einlaufspuren. D.h. ist wohl auch nur wenig gelaufen.

Und wie gesagt, dieses aktuelle leicht rumpelnde Geräusch war schon vor meiner "Operation" da, das war ja erst der Grund für das Öffnen des Motors.
Chargen mit schlechteren Motoren hat es bei Dual damals wohl nicht gegeben?
contadinus
Inventar
#18 erstellt: 15. Jan 2022, 14:08
Kurz mal in die Runde gefragt:
Es hat nicht zufälligerweise jemand einen brauchbaren 1229er-Motor rumliegen, den er/sie nicht mehr braucht?

Hab jetzt einen eigentlich sehr schönen 1229er hier stehen, den ich leider nicht mit gutem Gewissen verkaufen kann. Eigentlich kann ich nur noch dieEinzelteile auf den Markt werfen. Und das ärgert mich schon ein wenig, nachdem ich doch einiges an Arbeitszeit in das Gerät investiert hab.
akem
Inventar
#19 erstellt: 15. Jan 2022, 14:46
Frag doch mal im dual-board.de
Da sitzen die Spezialisten und da kriegt man so ziemlich alles...

Gruß
Andreas
beeble2
Stammgast
#20 erstellt: 17. Jan 2022, 12:03
Das Einfachste ist zu versuchen eine "Bricketmotor" von Dual zu bekommen. Einen AM 400 oder besser SM 400 von Dual einbauen.
Klappt wunderbar und die (wenn sie denn einigermaßen gewartet sind) brummen deutlich weniger bis gar nicht.
Eventuell muss man etwas vom Blechgehäuse abfeilen damit die Automatik nicht hakt.
Nie wieder Ärger mit dem 1219/29. Threads dazu gibt es auch im Dualboard.

Ulli
contadinus
Inventar
#21 erstellt: 18. Jan 2022, 14:48
Danke für den Input,
werd mal im dual-board nachfragen, wie ich am schlauesten weiter vorgeh.
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