Kaufempfehlung UND Dual CS704

Der sieht tatsächlich sehr liebevoll restauriert aus, auch mit Blick auf Details. Die Haube scheint neu zu sein, wenn auch nicht original.
Wenn da wirklich alles gemacht wurde scheint mir der Preis nicht zu hoch gegriffen. Nur der Tonabnehmer sieht unter dem Dual-Systemträger etwas mickrig aus. Welche Nadel da verbaut ist, wird leider nicht gesagt, aber mei, irgendwas ist ja immer...

Gruß
Andreas

Laut Fotos Dual DN 165E - ich meine das wär schon brauchbar, vorausgesetzt die Nadel ist noch ok.

Auch auf mich macht das Gerät einen sehr guten Eindruck. Die alten DIN-Anschlüsse sind auf vergoldete CInch-STecker umgerüstet und dass es eine Nachbauhabe drauf ist, tut der Optik im Vergleich zur brauntetönten Originalhaube keinen Abbruch.

Klar - das Gerät ist teuer. Aber so wie ich das lese bietet der Verkäufer auch Support im Falle eines Falles. Eine Fahrt nach D kostet auch. Zudem ist es die frühere Version mit dem geraden Teller, die eher gesuchter ist als die spätere Version mit dem Pickelteller.

Beim Tonabnehmer ist eine DN165-Nadel drauf, die eigentlich für die Dual-eigenen ULM-Tonabnehmersysteme gedacht ist. Irrtum vorbehalten eine getippte Ellipse, qualitativ aber schon etwas besser als das die OM10-Nadel. Dennoch würde ich überlegen, den Verkäufer zu fragen, ob er den Dreher zwar mit Systemträger, aber ohne dem OM-System verkauft (mit einem kleinen Nachlass). Dann nämlich könntest Du Dir noch ein besseres Tonabnehmersystem dazukaufen - etwa das Audio Technica AT-VM95ML für rund 150.-. Zwar schreibt der Verkäufer, dass es jede Menge Nadeln fürs OM gibt. Das sttimmt; die beste (durchaus empfehlenswerte!) Nadel - die 40er - ist aber längst ein Auslaufmodell und teuer, thakker.de will aktuell 350.-. Falls Du das Budget für diese Nadel hast wäre das definitiv eine gute Lösung. Falls es Dir zu teuer ist, würde ich die AT-VM95ML-Variante prüfen.

LG
Manuel

Heyy! Habe den Verkäufer gefragt ob das möglich wäre ohne Tonabnehmer, er hat gemeint es würde klar gehen. Mich aber auch gefragt was ich mir denn Preislich dann vorstelle. Was wäre denn angemessen? LG

Wichtig: Das TK (Headshell heisst im Dual-Chargon so) benötigst Du in jedem Fall.

Also wirklich einfach ohne Tonabnehmer. Das OM-System ohne Nadel gibts bei Thakker.de derzeit noch neu für 27.90, bei der Nadel ist halt die Frage, wie viele Stunden sie bereits auf dem Zähler hat. Ich denke, dass wir hier von einem Nachlass in der Grössenordnung von 30 bis 50 Euro ausgehen können.

Das AT-VM95ML kostet wie bereits erwähnt 150.-; hier bekommst Du dann einen ganzen Diamanten mit raffiniertem und sehr langlebigen Microline-Schliff. Eine Alternative, falls Du einen etwas wärmeren Klang bevorzugen solltest, wäre das Sumiko Pearl, das es bei Thakker für knapp über 120.- gibt. Bei diesem System ist der Diamant getippt (also auf Metallsockel) mit elliptischem Schliff, was etwas weniger Details und etwas kürzere Lebenszeit bedeutet. Dank der gelungenen klanglichen Abstimmung hat aber auch dieses System viele Liebhaber.

LG
Manuel

Hi,

moment, nicht so schnell: Der Generator im Tonabnehmer ist in Bezug auf Eingangskapazität sehr tolerant. Das ist eine fast gute MI-Umsetzung, kommt nahe den MI Grado Generatoren.

Ganz klar den Generator mit erwerben, dann muss da auch nichts einjustiert werden und eine neue OM30/ OM30super Nadel dazu. Das ist viel passender als nun 20 oder 30 € zu sparen um dann das getypte VM95 er daran zu schrauben, das weniger gut passt und dann noch justiert werden muss. Welche Elektronik der TE nutzt wissen wir auch nicht.

So kommt der TE schnell in einer Erstfunktion, statt dann erst einmal den AT VM Generator einbauen und justieren zu müssen. Das geht nicht jedem leicht von der Hand. Viele scheitern schon daran einen MM Nadeleinschub zu wechseln.

Es stimmt, der OM-Generator ist bezüglich Kapazitäten äusserst gutmütig.

Trotzdem bin ich in diesem konkreten Fall anderer Meinung,wenn die 350.- für eine 40er-Nadel mit dem Gyger-Schliff nicht aufgebracht werden können.

1. Wurde der Dreher auf kapazitätsarme Cinch-Kabel umgerüstet
2. Ist die AT-VM95-Reihe gemäss zahlreichen User-Berichten v.a. im Dual-Board nicht so kapazitäts-kritisch wie die modernere AT-VM-xxx-Modelle.
3. Finde ich die Ortofon Fineline (ich habe selber eine) enttäuschend bezüglich Detailauflösung - das Preis-Leistung-Verhältnis, sie kostet immerhin um die 250 Euro - stimmt da aus meiner Sicht nicht; die 40er-Nadel (habe ich auch) finde ich deutlich besser, aber eben, die kostet wie erwähnt 350.-.

Und so eine Hexerei ist der Tonabnehmertausch nun auch nicht, insbesindere nicht wenn man dafür ein Dual-TK hat.

Der Threadersteller soll uns aber sicherheitshalber noch mitteilen, was er für einen Phonovorverstärker oder Vollverstärker mit Phonoeingang verwendet.

LG
Manuel


PS Ich besitze selber den 704.

Guten Morgen!

Als Vorverstärker wird mir vorerst ein alter Grundig V8300 MK II dienen, bis ich mir ein neues Gerät leisten kann. Diesbezüglich wollte spätestens dann sowieso Hilfe und eine Kaufberatung einholen.

Bezüglich dem einbau des Tonabnehmers: handwerklich traue ich mir dies aufjedenfall, mit der richtigen Anleitung, zu. Da ich jedoch ein kompletter Laie bin, bitte ich um eine Erklärung was zu beachten ist und Hilfe mit der justierung, jetzt hab ich schon etwas Angst bekommen.

Der Verkäufer ist mir auf 350,-- ohne das OM-System runter gegangen.

Liebe Grüße
Sascha

Bei den Dual-TKs ist die Justage denkbar einfach:
- Der Tonabnehmer muß parallel zu den Seiten sein.
- Der Diamant muß genau auf einer senkrechten Linie mit der Ecke sein:

Quelle: https://www.dual-boa...nabnehmer-justieren/
Viele TKs haben sogar an der Seite eine senkrechte Rille, die es noch deutlicher macht.

Achtung: die Schrauben nicht zu fest anziehen, sonst kann das Plastik brechen...
Zum Abziehen und Anstecken der Kontakte am besten eine kleine Spitzzange verwenden. Sowas zum Beispiel:
https://www.conrad.d...e-120-mm-817898.html

Gruß
Andreas

Dankeschön Andreas!

Dann habe ich mir wohl gestern noch zu viel Sorgen gemacht! ^^ Das bekomme ich aufjedenfall hin.

Liebe Grüße
Sascha

Ein guter Freund von mir hatte viele Jahre den CS 704. Für mich mit dem CS 721 der beste Dual überhaupt. Klassisch gehört zum CS 704 das Shure V 15 III Tonabnehmersystem. Das ist auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen, muss aber nicht sein. Reizvoll ist das System mit der SAS-Nadel, die in Restbeständen bei Ebay zum alten Preis um 220 € zu haben ist.

Der Preis liegt schon relativ hoch, allerdings sieht der Zustand auch sehr gut aus.

Herzliche Grüße, Andreas

Leider hat sich der Verkäufer letztenendes gegen einen Verkauf entschieden und das Inserat gelöscht... Schade hatte schon solche Vorfreude. Er hat mir jedoch zu einem CS 604/621 geraten als Einsteigergerät. Was haltet ihr davon? Habe mich eigentlich schon festgelegt auf den CS 704 :/
Liebe Grüße

Auch ein guter Tipp, der 604 ist kaum schlechter.

Auf www.dual-board.de gibts im "Biete"-Bereich gerade ein gewartetes Exemplar für 90.- - mit zwei Pferdefüssen: Ohne Haube (Nachbauhauben sind halt teuer: https://schwenk-audi...e-4270001117403.html ) und mit nicht-originalem Gegengewicht (von einem 510er; vermutlich hing der Antiresonator beim originalen Gegengewicht durch).

Auf dem Dual-Board kann man im weiteren auch Suchanfragen stellen.

Gewartete Dual-Dreher bietet ausserdem Gunther Schmidt an, der auch ab und zu hier im Forum unterwegs ist:
https://www.gs-audio.com/revision/revision-dual/
Zwar auch eher teuer, er geniesst aber einen guten Ruf, zudem bietet er Garantie und einen sehr guten Support.

LG
Manuel

Ich habe vor ca. einer Woche einen CS 721 mit Shure V15 bei mir im Münsterland für 200 € VB gesehen. Zur Zeit werden so viele Geräte auf EbayKleinanzeigen angeboten, dass Du nicht lange warten musst, um wieder ein gutes Angebot zu finden.

Ich finde die Nachfolgemodelle wie CS 731 Q einen Rückschritt. Die Vorgänger oder die kleineren Modelle würde ich auch nicht nehmen. Ich würde beim CS 704 oder CS 721 bleiben.

Gruß, Andreas

Ich möchte noch darauf hinweisen, dass der Versand eines Plattenspielers - also eines Präzisionsinstrumentes - nicht ganz ohne ist. Es gibt genügend Berichte hier im Forum, dass beim Empfänger transportbedingt Elektroschrott ankam. Wenn also eine Privatperson glaubt, für einen einstelligen Eurobetrag einen Plattenspieler inklusive adäquatem Verpackungsmaterial zu verschicken, dann läuten bei mir die Alarmglocken.

Freaks und professionelle Anbieter hingegen wissen in der Regel genau, wie (aufwändig) sie ein solches Gerät verpacken müssen, damit es heil ankommen.

LG
Manuel

Hallo,

leider wissen auch viele die 20 Euro für Verpackung und Vorbereitung nehmen nicht wie ein Dreher sach- und fachgerecht vorbereitet und verpackt werden muss ...

Auch hier im Forum gibt es leider "Experten".

Peter

Gibt es nicht im Dual-Board eine Verpackungsanleitung zum zusenden für den Verkäufer?

Hallo,

ja, aber was will es bedeuten wenn sich die Versender nicht dran halten?

Es gibt ja immer Leute die meinen es besser zu wissen und dann im Schadensfall sind immer andere "schuld".

Peter

Also, ich habe schonmal einen Plattenspieler verschickt und es ging. Ich habe meinen letzten Plattenspieler per Versand bekommen. War auch in Ordnung. Ich würde bis 100 Kilometer pro Weg fahren. Ansonsten würde ich dem Verkäufer eine Anleitung schicken. Oder ich würde einen Verkäufer nehmen, der sich gut auskennt und damit klar kommt. Für mich eine Frage der Kommunikation. Man kann ja auch mal mit dem Verkäufer telefonieren.

Gruß, Andreas

Hallo,

ja, 20 Eumel extra und dennoch nicht einmal das Gegengewicht abmontiert...
Vom nicht demontierten Teller und ungesicherten Subchassis zu schweigen.

Den Schrott hab ich noch hier stehen.

Seufz. Eine halbe Stunde über das am Telefon gesprochen, in der Zeit hätte der Typ es 4 x machen können.

Peter

Sowas ist natürlich Käse. Habe mal einen Tuner in zwei Teilen in Empfang genommen, weil der Verkäufer einfach nur Packpapier drumrum geschlagen hatte. Ist mir in den letzten 20 Jahren insgesamt aber nur einmal passiert.

Den Dual CS 704/721 gibt es zur Zeit so oft, dass der TE warten kann, bis in erreichbarer Nähe einer zur Abholung angeboten wird.

Gruß, Andreas

Dito 604/621. Die sind wie bereits geschrieben fast so gut, kosten aber deutlich weniger.

Auch in Betracht gezogen werden kann der 701, der Vorgänger vom 704. Der wird aber oft noch etwas teurer gehandelt, hat dafür eine richtig fette schöne Holzzarge und ist auch sonst aus dem Vollen geschöpft.

Bei den Vollautomaten (701, 621, 721) muss damit gerechnet werden, dass die Automatik nicht mehr funktioniert. Das ist der sogenannte Steuerpimpel, ein Plastilteilchen, das im Laufe der Jahrzehnte spröde wird und zerbröseln kann. Im Dual-Board und auch andernorts wird aber sehr günstiger Ersatz angeboten, und der Austausch soll keine grosse Sache sein. Bei den Halbautomaten gibts dieses Problem nicht.

Falls es auch ein Reibradler sein darf würde ich noch den Dual 1218 und 1228 (jeweils kleine Platine) und den 1219 und 1229 (grosse Platine) in den Ring werfen - alles wertige, für die Ewigkeit gebaute Vollautomaten. Hier kann der Reibradantrieb allerdings leichte Geräusche machen, da empfiehlt sich eine Abholung mit Anschauen vor einem Kauf vor Ort.

LG
Manuel

Ja, es gibt immer andere Plattenspieler, weil “andere Mütter (Firmen) haben auch schöne Töchter (Produkte)“, aber bleiben wir bei Dual...
Der Dual 704 ist nmM einer der besten von Dual, wenn nicht sogar der beste - aber hier gehen die Meinungen wie immer auseinander. Dass er aber ganz weit oben im Dual-Portfolio rangiert, daran dürfte allerdings kein Zweifel bestehen.
Der 704 ist deswegen einer der besten (und das gilt auch noch heute), weil er einen soliden Motor hat, keine Vollautomatik hat (wo nix ist, kann auch nix kaputt gehen), wohl aber eine Endabschaltung, dem 721außer in vorgenannten in nichts nachsteht und bei mir im Vergleich zu einem modernen Masselaufwerk noch immer die Nase vorn hat - nicht nur klanglich, sondern auch im Bedienkomfort. Die Dual-Ingenieure hatten sich schon so ihre Gedanken gemacht, während heute der Purismus hochgejubelt wird. Traurige Realität: Ich glaube es war bei Nottingham, wo man Laufwerke baut, bei denen der Riemen den Plattenteller gar nicht mehr in Rotation versetzen kann. Umstellung von 33 auf 45? Ja, durch manuelles Umlegen des Riemens. Nein danke, dann doch lieber einen alten Dual, wo Komfort und einfaches “plug and play“ noch groß geschrieben wurden...
Außerdem lohnt es sich, den 704 mit einem hochwertigen Tonabnehmer auszustatten, bei mir wahlweise ein Shure V15 III mit Jico SAS- Nadel oder Ortofon Vinylmaster Silver oder 2m Black (mein Favorit).
Summa summarum aus meiner Sicht eine mehr als klare Kaufempfehlung.

Viele Grüße

Michael

Ich will niemandem einen 704er ausreden - ich hab' ja selber einen und bin damit äusserst zufrieden

LG
Manuel