Audio Technica AT-LP140 oder Technics SL-1500

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bielefeldgibtsnicht
Inventar
#1 erstellt: 01. Apr 2025, 14:47
Ein Freund von mir sucht einen neuen Plattenspieler, keinen gebrauchten.
Das Budget soll 1.000,- € nicht überschreiten.
Bei Technics muss man mindestens 1.000,- ausgeben und bekommt nur ein Ortofon 2M-Red mitgeliefert.

Ich finde, dass der Audio Technica AT-LP140 einen guten Eindruck macht.
Beim Audio-Technica habe ich auf Grund des geringeren Basispreises natürlich eine ganz andere Auswahl beim Tonabnehmer.
Da könnte man von Ortofon sogar ein 2M-Bronze oder Black nehmen.

Bei Audio-Technica ist die Tonabnehmer-Auswahl noch größer. Die VM-Baureihe drängt sich schon fast auf.

Frage: Ist der Technics wirklich der hörbar bessere Plattenspieler oder ist der Audio-Technica mit einem hochwertigen Tonabnehmer nicht doch die bessere Wahl?

Gerd
ZincRider
Stammgast
#2 erstellt: 01. Apr 2025, 18:25
Technics sind schon nochmal in einer anderen Liga. Der AT-LP140 ist das Top aus Plastik, bei Technics aus Metall und entsprechend besser bedämpft und weniger Resonanzanfällig.

Da der LP140 im Rennen ist, wird wohl kein Preamp benötigt? Dann könnte man auch den SL-100C nehmen, der liegt bei ca. 850€. Da wäre dann eine VM95-ML-Nadel auch noch im Budget.
Gratwanderer_
Stammgast
#3 erstellt: 01. Apr 2025, 18:36
Ich würde erstmal überlegen was der Spieler können muss.
Braucht man einen Vorverstärker?
Manuell ginge der Magnat 990, Halbautomat wäre ich bei technics sl 100c.
Im Prinzip ginge auch der denon dp300 oder 400.

Cheers Ronny
Nunja32
Inventar
#4 erstellt: 02. Apr 2025, 12:06

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #1) schrieb:
Ich finde, dass der Audio Technica AT-LP140 einen guten Eindruck macht.


Kommt eben drauf an, was die Person sucht. Die 140er, die ich zum Testen hatte, hatten bisher alle einen tieffrequenten Brummton. Kaum hör-/wahrnehmbar, aber schon nervig, wenn man es weiß. Sollte einen das nicht nerven beziehungsweise man es einfach nicht hören, ist das wohl zu vernachlässigen.

Ansonsten stimme ich zu, dass der Technics von der Verarbeitung her viel wertiger wirkt.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#5 erstellt: 02. Apr 2025, 13:39
Das Brummen des Audio-Technica wäre natürlich ein Ausschlusskriterium.
Serienfehler oder handelt es sich um Einzelfälle, die auch aufstellungsbedingt sein können?

Auf den Audio-Technica bin ich durch ein Schluderbach-Video gekommen, das sich der VM-95 Baureihe widmet.

Hier der Link:

https://www.youtube.com/watch?v=l9rTTKdPYMU&t=1s

Gerd
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#6 erstellt: 02. Apr 2025, 13:51
Pioneer PLX-1000: liegt preislich zwischen Technics und Audio-Technica, soll aber dem Technics locker Paroli bieten können.

Dieser mit einem VM-95 mit Micro-Ridge oder Shibata müsste doch schon weit vorne mitspielen.

Hat jemand Erfahrung mit dem Pioneer?

Gerd
Brunello09
Stammgast
#7 erstellt: 02. Apr 2025, 14:07
Hallo Gerd,

bisher kommen alle Deine Vorschläge aus der DJ Ecke.
Werden diese speziellen Features gebraucht oder gewünscht ?

Gruß Klaus
Nunja32
Inventar
#8 erstellt: 02. Apr 2025, 16:31

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #5) schrieb:
Das Brummen des Audio-Technica wäre natürlich ein Ausschlusskriterium.


Es war schon nicht einfach zu hören. Insofern denke ich nicht, dass es für alle Leute gilt, die sich den kaufen wollen.


Serienfehler oder handelt es sich um Einzelfälle, die auch aufstellungsbedingt sein können?


Schien wohl bauteilbedingt zu sein. AT hatte damals wohl extra darauf hingewiesen, aus dem Grund keine LO-MCs auf dem Plattenspieler zu nutzen. Da gab es mal eine Diskussion dazu im Hoffman-Forum.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#9 erstellt: 03. Apr 2025, 21:46
Warum DJ-Plattenspieler?

Ich bin natürlich nicht dogmatisch festgelegt. Ich habe auch einen SL-1710, der meines Wissens mit dem gleichen Motor wie ein 1210 bestückt ist.
Was bei diesem Plattenspieler einfach Spaß macht: er marschiert, geht nach vorne, spielt immer antreibend, pulsiert, Fußwippfaktor.

Diese Eigenschaft scheint für Direktläufer typisch zu sein. Da spielen viele andere vergleichsweise viel zu träge, mit verflachter Dynamik oder einfach langweilig. Da nutzt auch eine schöne Räumlichkeit, Bühne usw. nichts.

Wer die Möglichkeit hat, die Geschwindigkeit zu regulieren, sollte mal eine Spur langsamer einstellen als 33,33. Der Effekt ist eigenartig: Die Musik verflacht, verliert an Spannung. Es mach einen fast nervös. Wenn man den Plattenspieler ein bisschen schneller stellt, tritt ein äußerst positiver Spaßeffekt ein. Meine Empfehlung: Immer eine Spur zu schnell laufen lassen ist wie eine Art Spaßgarantie.

Das Angebot brauchbarer Direktläufer ist viel größer als bei anderen Konstruktionen. Dass hier vielfach beim Vorbild SL-1210 kopiert wird, sehe ich nicht als Nachteil.

In die engere Wahl fallen inzwischen die beiden Pioneer Modelle PLX-1000 und PLX-500.
Natürlich sind alternative Vorschläge willkommen. Was mir beim Hören wichtig erscheint, habe ich hier noch mal beschrieben.

Gerd
harald64646
Stammgast
#10 erstellt: 11. Apr 2025, 10:10
Hi,
ok das die Technics Geräte eine gute Qualität habe ist nun nix neues, bei dem Preis schon ein "muss"
Von den genannten Pioneers würde ich den 1000er nehmen und das Audio Technica AT-VM 95ML, richtig eingebaut und justiertem Überhang, SRA, VTA, Azimuth, Anti Skating dann passt das von der Compliance her auch zum Tonarm.

Guude
Harry
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#11 erstellt: 11. Apr 2025, 20:34
Das Audio-Technica ist mir zu korrekt-sachlich. Es spricht mich emotional überhaupt nicht an.
Da gefällt mit das VM95e mit der einfachen, gebondeten Ellipse besser.

Alternative: das hierzulande völlig unterschätzte Goldring E3.
Die Briten benutzen zwar auch das Audio-Technica Generatorsystem, den Rest machen sie aber selbst.
Das E3 mit einer nackten elliptischen Nadel ist klanglich wesentlich angenehmer und wärmer als die ATs.
Zum Langzeithören für meinen Geschmack viel besser geeignet.

Mit dem E3 beweisen die Briten, dass es bei einem gut klingenden Tonabnehmer nicht nur auf den Schliff ankommt.

Ich tendiere zum Goldring, der Sprung zum E4 ist mir zu hoch.

Gerd
Nunja32
Inventar
#12 erstellt: 12. Apr 2025, 07:17

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #11) schrieb:
Mit dem E3 beweisen die Briten, dass es bei einem gut klingenden Tonabnehmer nicht nur auf den Schliff ankommt.


Das ist korrekt. Aber das AT klingt letztlich doch eher wie das, was vom Master kommt - im Vergleich zum E3. Da kommt es eben darauf an, was man lieber hören möchte.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#13 erstellt: 12. Apr 2025, 12:34
Ich bin kein Profi, der mit Abhörmonitoren arbeitet. Ich höre Musik zur Entspannung.
Da will ich auch keine Shibata-Nadel, die sehr zickig reagieren kann. Ich höre auch Platten, die nicht mehr im besten Zustand sind, da möchte ich nicht jedes Staubkorn analytisch im Hochtöner hören. So einen Tonabnehmer würde ich gar nicht aushalten.

Gerd
Ano_Malie
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 12. Apr 2025, 13:39
Hallihallo

Mal was ganz anderes: ein Rega Planar 3 mit dem neu entwickelten Nd3 System.

Eine andere Art von Plattenspieler. Alles manuell und schlicht (auch optisch), aber mit entsprechend sehr gutem Klang. Das Ganze gibt es auch in rot, weiß und Eiche hell. Einfach mal googeln. Is halt weniger DJ als der Technics und nicht aus Plastik wie der 140.

Zudem besteht die Möglichkeit, den Dreher nach und nach weiter zu tunen, sowohl mit Teilen von Rega, als auch z.B. Funk Firm.

Ich weiß, ich bin nicht ganz objektiv, aber es wäre eine 1000€ Alternative.

LG


[Beitrag von Ano_Malie am 12. Apr 2025, 15:58 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#15 erstellt: 14. Apr 2025, 09:39

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #13) schrieb:
Da will ich auch keine Shibata-Nadel, die sehr zickig reagieren kann. Ich höre auch Platten, die nicht mehr im besten Zustand sind, da möchte ich nicht jedes Staubkorn analytisch im Hochtöner hören.


Weiß immer noch nicht, woher dies Gerüchte immer wieder kommen. Dadurch, dass die Nadel ja tiefer in die Rillen eindringen kann, wird automatisch weniger von der "Oberfläche" (wie Staub) abgetastet. Wenn hingegen "jedes Staubkorn" bei dir tiefer in den Rillen sitzt, so dass es plötzlich von der Shibata-Spitze erwischt wird, wäre das schon erstaunlich...
medikit
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 26. Jun 2025, 19:05
Klingen würden die Spieler beide, Technics klingt allein schon beim Vorsagen besser als - äh - was?


ZincRider (Beitrag #2) schrieb:
... Technics SL-100C nehmen, der liegt bei ca. 850€."


Oder ein kleiner Dual CS 418 oder 'n mittlerer Project A1.2 Beinahe-Vollautomat, wenn man das will.


[Beitrag von medikit am 26. Jun 2025, 19:09 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#17 erstellt: 27. Jun 2025, 08:38
Das wären aber beides keine Direktantriebe... Bisher ging es hier ja eher in die Richtung.
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 27. Jun 2025, 09:47
Hallo,

die alten Hanpin-DDs hatten in der Serie z.T. Einstrahlungen vom Netzteil.

Es gab einige Leute die das Netzteil daraufhin "auslagerten", damit war dann Ruhe.

Die als "Pioneer" gelabelten Hanpins waren schon immer die "Ruhigsten", denn da hatte Pioneer wohl ein paar Kontrolleure geschickt die die Produktion überwachten. Daher hat man da nie was gehört.

Wichtig ist immer nur bei den Dissen-Dingern: die mögen eher Systeme mit verhaltender Compliance.

Inzwischen hat aber auch Hanpin dazugelernt: seit ein paar Jahren sind die DDs "leise" und auch die Phonopres sehr gut, kommen auch mit ATs sehr niedrigen "Kapazitätswünschen" klar.

Egal ob von "Dual", "Pioneer" oder "AT". Man kann sie kaufen und macht nix mit verkehrt. Ob die Optik passt kann man jedem selber überlassen, genauso ob er "Luxus" in Form von Endabschaltung haben möchte o.ä.

Der Unterschied steckt in der Ausrüstung, der Wertigkeit und Ausführung des Tonarms, des Gehäuses und des mitgelieferten Abtastsystems. Wobei ich bei Dissendreher mir die Frage stelle ob da eine Shibata oder unbedingt ein MC sein muss.

Eine gute nackige Ellipse ist für "Zuhause" auch schon was Feines.

Peter
akem
Inventar
#19 erstellt: 27. Jun 2025, 12:59

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #13) schrieb:
Ich höre auch Platten, die nicht mehr im besten Zustand sind, da möchte ich nicht jedes Staubkorn analytisch im Hochtöner hören. So einen Tonabnehmer würde ich gar nicht aushalten.

Gerade da wäre aber ein scharfer Schliff in der Regel von Vorteil. Weil alte abgenudelte Platten wurden stistisch gesehen meistens mit einer eher "stumpfen" Nadel abgenudelt und ein scharfer Schliff erreicht dann Rillenbereiche, die vielleicht noch nie abgetastet wurden. Und sollte eine scharfe Nadel vielleicht mit Dreck am Rillengrund in Berührung kommen - der wird dann im wahrsten Sinne des Wortes herausgekratzt. Das bedeutet, daß es ein oder zweimal bescheiden klingt bis der Dreck herausgekratzt is - aber dann umso besser...

Im übrigen ist für mich persönlich das hören mit einem scharfen Schliff wesentlich entspannender weil einfach der THD wesentlich geringer ist. Bei schlechten Schliffen hast Du immer eine latente Rauigkeit im Klang (klar, oft genug ist auch einfach die Aufnahme oder die Pressung bescheiden).

Gruß
Andreas
Nunja32
Inventar
#20 erstellt: 27. Jun 2025, 13:37
Ähnliches hatte ich im April auch schon geantwortet. Sehe das genau wie akem.
ardina
Inventar
#21 erstellt: 27. Jun 2025, 13:53
Ich schließe mich der Meinung an. Feine Nadeln sind für „alte“ Platten besser geeignet. Aus meiner persönlichen Sicht sind die fast immer besser geeignet.

Pentator
Stammgast
#22 erstellt: 27. Jun 2025, 20:42
Platten waschen. Vorher brauchen wir nicht zu reden.
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