Zum 1000.-mal: MC-Empfehlung bis 700 Euro

+A -A
Autor
Beitrag
Mikam
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jul 2025, 15:25
Hallo zusammen,

Ich weiß langsam nicht mehr weiter: Eigentlich bin ich mit meinem 2m Black recht zufrieden (läuft an einem alten Dual 704), direkt angeschlossen an meinem VV Conrad Johnson PF-1 mit wirklich richtig gutem Phono-Eingang. Aber vermutlich kennt Ihr das, die ewige Frage: "Geht noch was?"
Neben dem Dual steht ein VPI Scout 1, aufgerüstet zur 2-er Version. Phonopre von diesem ist ein Gold Note PH-7 (leider nur MK II). Ich habe schon mehrere MC auf dem VPI probiert, nach meinem Geschmack schlug das 2m Black alle:
- Denon DL 103: Fuß-Mitwipp-Faktor garantiert, aber zu wenig Auflösung
- Hana SL: Schöne Auflösung, aber sehr neutral, macht zwar seinen Job, aber ohne Verve, ohne Elan, m. E. SEHR anämisch
- Ortofon Rondo Bronze (gebraucht): Schöner Bass, gute Auflösung aber m.E. nicht rund, hat Ecken und Kanten, da spielt das 2m Black runder und insgesamt schöner
- zur Zeit ein Ortofon MC 25 FL: OK, ein kleines Ortofon, ich hab's für einen sehr guten Preis bekommen, war anscheinend noch nicht mal richtig eingespielt, kann aber selbst nach dem Einspielen keinen Stich gegen das 2m Black machen (was auch nicht unbedingt zu erwarten war...).

Was nun? Lieber das vorhandene 2m Black mit LVB 250-Nadel upgraden oder mich noch weiter nach einem "vernünftigen" MC umschauen? Als MC fällt mir nur ein Audio Tecnica OC9XSL ein, das nach m.M. in einer noch bezahlbaren Preisklasse spielt. Ich habe zu den Audio Technica-MC bisher noch keinen Kontakt gehabt ( mit Ausnahme der MM AT-95 - wie nannte es mal jemand - die grüne Pest?😀😀 Und AT 440 OCC -klasse System, mir aber leider kaputt gegangen). Oder gibt es noch eine interessante und bezahlbare Alternative?
Obwohl die Musikrichtung nichts mit dem System zu tun hat, höre ich quer durch den Gemüsegarten, favorisiert zur Zeit Prog Rock, kann aber morgen wieder Klassik, Pop, ein bisschen Jazz oder sonst was sein mit Ausnahme von Hip Hop, Rapp oder Metal.

Würde mich über Vorschläge sehr freuen, Klangrichtung Wunsch: Gute Auflösung, nicht zu neutral und einfach gut (aber das wünschen sich alle)...

Viele Grüße

Michael
(der langsam deutlich an MC's zweifelt)
Tendaberry
Stammgast
#2 erstellt: 24. Jul 2025, 18:03
Ich würde mir definitiv den neuen Ortofon MC X30 anschauen, passt gerade noch in deine Preisspanne.
https://ortofon.com/de/pages/mc-x-series?country=DE
Oder auch den Klassiker Dynavector 10X5 Mk II für etwa das gleiche Geld.


[Beitrag von Tendaberry am 24. Jul 2025, 18:29 bearbeitet]
Mikam
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Jul 2025, 18:39
Ja, von den neuen Ortofons habe ich auch gehört aber bisher keinen interessanten bzw. aussagekräftigen Test gelesen. Und aus dem Alter, in dem man noch auf die schwurbelige Schreiberei der sogenannten Testzeitschriften achtet, bin ich raus. Gibt es irgendwelche Erfahrungsberichte von normalen Hifi- Jüngern, zu denen ich mich auch zähle, oder sind dafür die Systeme noch zu neu?

Viele Grüße

Michael
raindancer
Inventar
#4 erstellt: 24. Jul 2025, 20:06
Auch die klassischen Ortofon-MCs sind empfehlenwert, z.B. : MC 20
Al1969
Inventar
#5 erstellt: 24. Jul 2025, 20:09
Kauf Dir ein abgerocktes Benz Micro Wood L und lass es retippen. Systemkörper meist um 150.-, komplette Revision 300.- bis 450.-.
Sehe ich persönlich vor den genannten Ortofonabnehmern aber Vorlieben sind verschieden.
Neu gibt es die Dinger seit längerem leider nicht mehr - waren jahrelang best buys.
tomtiger
Administrator
#6 erstellt: 25. Jul 2025, 10:13
Hi,


Mikam (Beitrag #1) schrieb:
(der langsam deutlich an MC's zweifelt)



muss es denn ein MC sein?

Ich persönlich kann mit kreativen Klangbeschreibungen wie "Fußwippfaktor" wenig anfangen, aber wenn es Dir Spaß macht, Gebrauchtkauf scheint ja kein Problem zu sein, probier Dich durch!

Ich habe Benz MCs, ein Ortofon Jubilee, das gebraucht sicher auch in Deinem Preisrahmen verfügbar ist, Sumiko High Output MCs, und auch das eine oder andere T4P MC. Mit dem passenden PhonoPre ist an denen nichts auszusetzen.

Bei einem Freund habe ich am passenden Arm Rundnadel SPUs gehört, absolut genial.

Es muss halt alles passen, Arm, Phonopre, ....

LG Tom
Tendaberry
Stammgast
#7 erstellt: 25. Jul 2025, 11:56

Mikam (Beitrag #3) schrieb:
Gibt es irgendwelche Erfahrungsberichte von normalen Hifi- Jüngern, zu denen ich mich auch zähle, oder sind dafür die Systeme noch zu neu?

Im Nachbarforum schreibt einer über den MC X20: https://www.analog-f...c-x-series/&pageNo=3
BlackDream#
Stammgast
#8 erstellt: 25. Jul 2025, 21:14
Hallo Michael,

ich nutze an meinem Acoustic Solid 311 ein Excalibur Black und kann es als extrem klares Klangbild beschreiben. Es ist ein Shibata Schliff was allgemein bekannt extreme Höhen abbildet. Ok, ich bin Hörgeräteträger und meine Stöpsel haben mich vor 2 Monaten 8600 € gekostet damit ich wieder Musik genießen kann. Warum ich das schreibe? Weil meine Wahrnehmung nicht ganz objektiv ist, ich höre bis 9 kHz, nach unten geht noch einiges. Wenn ich jetzt sage, das Excalibur Black ist höhenbetont um nicht zu sagen etwas spitz und ich höre leiser als vor einigen Jahren, dann bewißt das doch, das dieses System auch bei ruhiger leiser Musik alles rüber bringt was man braucht um gut Musik zu hören.

Ich höre auch queer Beet, Rock aus den Siebzigern, Jazz, Folk und auch gelegentlich Klassik. Amliebsten aber über den Dreher, klingt natürlicher nach Instrument und Stimme als eine CD oder gar MP3.

Noch habe ich viele Stunden Zeit um mich nach einem neuen MC umzusehen. Jede Wette, ich stehe dann vor dem gleichen "kleinen" Problem wie du jetzt. Mit der Frage, kann man das noch toppen?

Gruß Frank
hpkreipe
Inventar
#9 erstellt: 26. Jul 2025, 08:14
Hm,

Gerade in dieser Preisregion finde ich nicht so viel super atraktive MV Tonabnehmer.

Aktuell ist das Go,dring Elite fast für den Kurs zu bekommen. Hat eine FG I Nadel.
Das AROC9 SL, mit der Fine-Line Nadel
Und das neue Ortofon MC X30.

Die werden alle gut und sehr gut funktionieren, allerdings sehe ich in den deutlich günstigeren AT PTG/II mit der ML und dem Goldring Eroica mit der FG II Nadel die besseren Alternativen und für die gesparten 100 oder 200 €lassen sich dann doch schon einige Platten erwerben, der Tank füllen, was auch immer.

Ah, Nachtrag, eine Nadel geschliffen nach Shibata vermeide ich aktuelle zu erwerben, die werden mir deutlich zu teuer angeboten, da wird der Hype um diese Nadel mit einem ungerechtfertigten Preisaufschlag versehen. Beispiel: Ortofon scheint den Replikant 100 für den „Besten“ seiner Schliffe im Angebot zu halten. Das Cadenza Bronze mit dieser Nadel wird preislich unter dem Cadenza Black einsortiert und das zieht sich durch diverse Angebote und gilt nicht nur für Ortofon. Nicht falsch verstehen, das ist komplett in Ordnung, denn man findet ja - nach meiner Meinung - bessere Schliffe deutlich günstiger und die Hersteller müssen Gewinn erzielen und das ausnutzen eines Hypes ist da durchaus legitim.
sam.hain
Stammgast
#10 erstellt: 26. Jul 2025, 11:26
Bei Dynavector hat der günstigste Tonabnehmer eine Shibata Nadel. Der liegt im hier genannten Budget und ist sehr empfehlenswert. Dynavector 10x5 MK II. Ist als High und Low Output Variante erhältlich.
hpkreipe
Inventar
#11 erstellt: 26. Jul 2025, 12:38
Stimmt, den überspringe ich immer, den Dynavector: Shibata und dann noch mit der Farbe, das muss man dann ja beides wollen.



Der Dual war das Zielgerät? Das der genannt wurde fällt mir jetzt gerade wieder ein, der Dual hat doch noch den UML Tonarm, da funktioniert van den Hul und Goldring, wenn man die Nadelnachgiebigkeit mit der effektiven Masse in die Nähe von den 10 Hz bringen möchte.
Mikam
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Jul 2025, 00:33
Hallo hpkreipe,

nein, der Dual ist nicht das Zielgerät. Der Dual spielt mit dem 2m Black so schön auf, das passt so. Vllt. irgendwann die LVB 250-Nadel. Ansonsten sehe ich hier nicht viel Ergänzungsbedarf.
Ferner ist der Dual 704 kein ULM-Gerät, die kamen erst danach. Der 704 hat einen mittelschweren Tonarm mit 12 g Masse. Der würde zwar mit MCs klarkommen, zumal er den Antiresonator hat, ich will aber den VPI aufrüsten.
Versteht mich bitte richtig: Als ich anfing mich für MC zu interessieren, bot mir ein Händler den VPI mit Hana SL für € 1500,- an (realistischer Preis nmM). Jeder würde jetzt denken, das diese Kombi den Dual mit dem 2m Black an die Wand spielt, war aber genau andersherum. Kam mir so vor wie der lustige Vergleich zwischen Golf GTi und einem ausgewachsenen Ford Mustang: Da sind immerhin 8 Zylinder verbaut und nicht nur 4 in Reihe…

Jetzt suche ich ein System, womit der VPI entweder mit dem Dual gleichzieht oder - im optimalen Fall - dem Dual sogar leicht überlegen ist. Ach ja, 2m Black auf dem VPI funktionierte auch nicht, auch hier ging die Dual/2m Black-Kombi als erster durchs Ziel (ich habe zwei Black).
Nichtsdestotrotz vielen Dank für Eure Tipps, die muss ich jetzt erstmal aufarbeiten. Excalibur Black bzw. Benz hatte ich bisher noch nicht auf dem Schirm…

Viele Grüße

Michael
S04-Hotspur
Inventar
#13 erstellt: 27. Jul 2025, 08:28
Hallo Michael,

Deine Erfahrung zeigt, wie gut der Dual ist und dass das 2M Black mit guten MC`s mithalten kann. Vielleicht besteht das Ziel dann eher darin, dass es mit dem VPI und einem guten MC ein wenig anders klingt. Wenn man Holger Biermann von Lowbeats für glaubwürdig hält, dann würde das Excalibur Black passen - vorausgesetzt, dass die Nadelnachgiebigkeit zum Tonarm passt. Für 620 Euro wärest Du dabei.

Schönen Sonntag, Andreas
Mikam
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 27. Jul 2025, 13:22
Ihr habt's geschafft, ihr habt mich auf das Excalibur richtig neugierig gemacht. Wenn einer sagt " Ja, das Teil ist gut", mögen das einfach persönliche Präferenzen sein, wenn allerdings zwei sich schon positiv äußern, kann das ein brandheißer Kandidat werden...
Danke für die Tipps, wenn jemand noch eine Idee hat, immer gerne...

Viele Grüße

Michael
hpkreipe
Inventar
#15 erstellt: 27. Jul 2025, 18:09
Dann schreibe einmal wie sich das „schwarze Schwert“ so macht. Ich bin gespannt.

Auch, wenn Du dazu Zeit findest und entsprechend Lust verspürst, wie es sich ggf. auch auf dem Dual schlägt.
Nunja32
Inventar
#16 erstellt: 28. Jul 2025, 15:04
Also, ich würde an sich auch immer zum AT33 PTG/II raten, das weit über seiner Preisklasse spielt. Aber auch die Excalibur sind nicht schlecht. Bin gespannt, was rauskommt - so oder so: kann eigentlich nur gut werden.
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 30. Jul 2025, 23:12
An meinem Dual 704 hat sich das Goldring Elite Reference aka Transrotor Merlo Reference mit der Harmonic-Nadel (ein Ogura-LineContact) als überragend herausgestellt - hat meine bisherigen Tonabnehmer, darunter immerhin ein Shure Utlra 500, auf die Plätze verwiesen.

Das System hat eine wunderbare Bühnenabbildung; da ist Luft zwischen den einzelnen Instrumenten und das Stereobild kommt herüber, wie ich es so bei Vinyl bislang nicht kannte. Die Detailwiedergabe ist prima ohne je den Eindruck zu machen, dass da die Musik seziert würde. Ich würde das Klangbild nicht unbedingt als CD-like beschreiben; das ist schon irgendwie organischer, halt guter alter britischer Analogsound.

Die Goldring-Systeme haben für ein MC eine vergleichsweise hohe Nadelnachgiebigkeit und sind daher auch für leichtere Tonarme gut geeignet. Zudem verlangen sie mit 100 Ohm Impedanz keine grosse Ansprüche an die Phonosektion.

Das normale Goldring Elite mit der scharfen Gyger-S-Nadel kostet meist so gegen 800.-, mit etwas Suchen findet man es aber auch deutlich günstiger; die Preisbildung scheint bei Goldring nicht so strikte zu sein. Hier ist eins für 619.-: https://respectphono.de/goldring-elite-mc-tonabnehmer.html

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 30. Jul 2025, 23:19 bearbeitet]
Mikam
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 03. Aug 2025, 12:43
Entschuldigt bitte mein nur relativ unregelmäßigen Erscheinen, in der Arbeitswoche ist's meist relativ schwierig nachzuholen und entsprechend schnell zu reagieren...
Erst nochmal vielen Dank für Eure Tipps und Ratschläge, aber ich verschiebe den Kauf eines neuen MC doch nach hinten. Erst mal Urlaub, dann das Dach meines Hauses, so fällt das Thema Hobby erst einmal flach. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Unabhängig hiervon beobachte ich gerade mit Interesse die Diskussionen bzgl. der neuen Ortofon MC X- Serie. Ich habe ein Faible für Ortofon (war mein erster halbwegs ernst zu nehmende Tonabnehmer auf meinem alten Dual 650, in Fom des DN155E - was nicht anderes sein dürfte als ein OM 5) und nachdem sich das 2m Black als regelrechter MC- Killer herauskristallisiert hat, tendiere ich dazu auch bei Ortofon zu bleiben. Aber, wie gesagt, jetzt ist das Thema erst einmal nach hinten verschoben und ich weiß sehr wohl, dass andere Mütter auch schöne Töchter haben, respektive andere Hersteller auch schöne Tonabnehmer. Ich schau mir die anderen sehr wohl auch mal näher an....

Viele Grüße

Michael
hpkreipe
Inventar
#19 erstellt: 03. Aug 2025, 22:43
Ja, die Unwägbarkeiten im Leben, wenn man zu lange mit dem Bestellen gezögert hat.

Ich kann das mit dem Fan-Boy-Tum für Ortofon etwas nachvollziehen, nur bin ich eher auf der Seite, bewußt bestimmte Firmen nicht zu nutzen.

Wie auch immer, das mit dem M2Blue als MC-Killer würde ich nicht glauben. Eher von einer ungenügenden Vergleichssituation.

Ich bleibe dabei, MC ist fast immer die richtiger klingende Variante, MM die eher den Klang verändernde Version, das ist aus meiner Sicht der Grund, warum in Foren immer so ausführlich über den unterschiedlichen Klang der MM-Systemen gequatscht wird => Fehlanpassung auf Grund, der mechatronischen Unzulänglichkeit.
Nunja32
Inventar
#20 erstellt: 03. Aug 2025, 23:40

Mikam (Beitrag #18) schrieb:
Unabhängig hiervon beobachte ich gerade mit Interesse die Diskussionen bzgl. der neuen Ortofon MC X- Serie.


Da machst du sicher auch nichts falsch, wenn es irgendwann wieder Richtung Hobby gehen sollte. Was mich nur bei Ortofon immer nervt: Möchte man keinen meistens noch recht dicken "Alu-Klotz" als Nadelträger haben, muss man immer sehr tief in die Tasche greifen. Nicht, dass die schlecht wären, aber nun ja. Da bieten andere mehr in der Preisregion. Aber da kommt es immer drauf an, wie sehr es ums Ästhetische geht. Und das MC X-40 scheint ja auch schön zu sein - kostet nur dann eben schon knapp 1.000 €.
Marsilio
Inventar
#21 erstellt: 05. Aug 2025, 16:36
Ich habe die Phase, in der ich Wert auf möglichst leichte Nadelträger (Bor & Co.) legte, mittlerweile überwunden. Alu sieht weniger filigran aus, ist aber nicht schlechter. Und gerade im Vergleich zu Bor hat es auch einen Vorteil: Es ist kein dicker Leimklecks nötig, um den Diamanten am Nadelträger zu befestigen.

Auch ich ziehe mittlerweile wie hpkreipe die MC-Systeme gegenüber MM-Systemen vor. MCs zeichnen in meinen Ohren einfach ein noch stärker akzentuiertes Klangbild. Oder um den Fotovergleich zu bemühen: MC ist quasi ein stärker geschärftes Foto. Aber auch da gilt: Was letztlich gefällt, ist Geschmacksache. Man kann auch mit MM sehr gut Platten hören.

LG
Manuel
Nunja32
Inventar
#22 erstellt: 05. Aug 2025, 17:15

Marsilio (Beitrag #21) schrieb:
Alu sieht weniger filigran aus, ist aber nicht schlechter.


Genau das meinte ich ja. Finde meine Tonabnehmer mit Alu-Nadelträger auch alle toll - aber die mit Beryllium oder Bor sehen für mich schon schöner aus. Wobei ich natürlich auch sagen muss, dass es durchaus Unterschiede bei Alu-Nadelträgern gibt: Sie sind nicht alle so klobig wie bei manchen Ortofon-Modellen (und selbst da gibt es zumindest bei alten Modellen Unterschiede).


Und gerade im Vergleich zu Bor hat es auch einen Vorteil: Es ist kein dicker Leimklecks nötig, um den Diamanten am Nadelträger zu befestigen.


Dazu zwei Sachen: Zunächst ist das bei Bor natürlich nicht nötig, wird nur mittlerweile oft gemacht. Ich habe aber Beispiele aus den 80ern, als Bor-Nadelträger noch gelastert wurden. Davon abgesehen ist das mit dem Kleben für mich auch nicht relevant, da es klanglich keine Beeinträchtigungen hat - und natürlich noch weitaus schwieriger zu sehen ist als der Nadelträger an sich, also auch optisch keine Nachteile mit sich bringt.


Man kann auch mit MM sehr gut Platten hören.


Hier sind wir uns auch einig. Sehe das zwar auch so, bin aber mit euch beiden im "Team MC".


[Beitrag von Nunja32 am 05. Aug 2025, 17:16 bearbeitet]
akem
Inventar
#23 erstellt: 05. Aug 2025, 19:53
Man kann mit allen drei magnetischen Prinzipien sehr gut Platte hören. Die Gretchenfrage ist immer: wie gut ist es umgesetzt und wie gut (oder schlecht) passen Tonabnehmer, Tonarm und Phonostufe zusammen?
Und da kann man als Verbraucher bei MC tatsächlich am wenigsten falsch machen. Selbst wenn der Abschlußwiderstand deutlich zu niedrig ist, dann klingt's meistens nur mit etwas gebremstem Elan aber es verfärbt nicht tonal. Bei MM und MI halt schon, wenn die Abschlußkapazität halbwegs deutlich daneben ist...

Nun ja. Das gleiche in grün gilt auch für den Nadelträger. Ein Retipper hat mir mal gesagt, er hält Bor in der Summe aller Eigenschaften für das beste Material für den Nadelträger. Das laß ich mal so stehen. Aber man kann auch aus Alu hervorragende Nadelträger bauen, die Frage ist halt, wie man die Variablen zusammenmischt (Legierung, Länge, Durchmesser, Wandstärke, eloxiert oder nicht, konisch oder nicht). Ortofon hatte sogar mal Modelle mit Alunadelträger im Programm, wo sie behauptet haben, in das Alu seien Glasfasern mit reingemischt worden. Nun ja, ob Glasfasern eine Aluschmelze überleben, da hätte ich gewisse Zweifel. Aber mei, Ortofon ist jetzt auch nicht irgendwer und haben einen gewissen Ruf zu verlieren. Also vielleicht doch??
Egal...

Als MC-Kandidat in dieser Preisklasse würde ich noch das Transrotor Cantare in den Ring werfen. Elektrisch wie mechanisch recht gutmütig und klanglich richtig gut für sein Geld.

Und ja, ein 2M Black ist auch schon was seeehr Nettes. Da muß sich auch ein MC schon richtig strecken, um das hörbar zu distanzieren und da reden wir dann auch nur von Nuancen oder von einer gänzlich anderen Abstimmung. Aber mei, im Hifi sind es eben diese Nuancen, die richtig ins Geld gehen...
Würde man jetzt für die 700€ ein Ortofon MC kaufen, hätte man definitiv die schlechtere Nadel ggü dem 2M Black und das hört man dann definitiv (zum Vorteil des 2M Black...).

Gruß
Andreas
Nunja32
Inventar
#24 erstellt: 05. Aug 2025, 21:06

akem (Beitrag #23) schrieb:
Würde man jetzt für die 700€ ein Ortofon MC kaufen, hätte man definitiv die schlechtere Nadel ggü dem 2M Black und das hört man dann definitiv (zum Vorteil des 2M Black...).


Stimme Andreas hier generell zu - und im Besonderen beim Zitierten. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass es beim MC X30 schon knapper wäre, was den Vorteil des 2M Black angeht. Einfach, weil der Fine-Line-Schliff ja auch schon ziemlich nett ist und die X-Serie wohl insgesamt besser als die bisherige Quintet-Serie klingen soll. Aber nur eine Vermutung meinerseits, dass das X30 da schon echt gut ist.

Für mich ist die Serie aber irgendwie optisch nicht so toll (eher einfallslos) und das spielt bei mir dann mittlerweile doch auch ne Rolle (ich habe aber ja auch viele Alternativen). Wenn, dann würde ich also mit dem X40 gehen.
akem
Inventar
#25 erstellt: 05. Aug 2025, 21:45
Nicht wirklich. Ich hatte schon mehrere Ortoföner mit nackter Ellipse und Fine Line. Klanglich ist da kaum ein Unterschied, beide haben ggü der Shibata (oder anderen schärferen Schliffen) ein deutlich erhöhtes Maß an Abtastverzerrungen und eine eingeschränkte Detailauflösung. Das zieht sich über alle Prinzipien (MM oder MC) sowie durch alle Preisklassen. Ein MC mit Fine Line klingt in dieser Hinsicht nicht besser als ein MM mit Fine Line. Warum auch, die Nadel ist hinsichtlich horizontalem Verrundungsradius (der das bestimmt) ja die gleiche...
Der einzige Vorteil der Fine Line ist der größere vertikale Radius. Der sorgt für eine etwas größere Lebensdauer und möglicherweise anderes Nebengeräuschspektrum bei "gut gebrauchten" Platten.

Gruß
Andreas
Nunja32
Inventar
#26 erstellt: 05. Aug 2025, 21:51
Ich würde es trotzdem nicht pauschale auf alle ausweiten - zumal ja das X30 hier neu ist und bisher ziemlich gut beleumundet daherkommt. Könnte also auch sein, dass es hier anders ist.

Generell: Manche schwärmen auch von den Ortofon Fine Lines, ich selbst kann es aber, ähnlich wie du, auch nicht ganz nachvollziehen.
Richard3108
Inventar
#27 erstellt: 05. Aug 2025, 22:20
Ganz klar: Ortofon Quintet blue
Marsilio
Inventar
#28 erstellt: 05. Aug 2025, 22:45
Ich habe ja inzwischen einige Ortofon-Systeme hier. Die sind alle grundsolide, und vergleichsweise anspruchslos hinsichtlich Anschlussbbedingungen, MM wie MC. Tonal vielleicht etwas trocken, aber sehr korrekt. Falsch macht man da nichts.

Wirklich einen Sprung nach oben erlebte ich aber (eher unerwartet) mit Goldring, und zwar einem Elite Reference.

Akem wiederum bringt das Transrotor Cantare ins Spiel, das auf dem kleineren Eroica basiert. Ebenfalls sehr interessant.

Denn just diese beiden Systeme haben einen Diamanten mit Harmonic-Schliff. Also mal was anderes als die in dieser Preisklasse oft vertretenen Shibata und Microridge. Was genau dieser Harmonic ist will niemand sagen. Ich habe den Verdacht dass es sich um den LineContact PA von Ogura (3x30μm) handelt. Hier etwas mehr zum Thema: https://www.lencoheaven.net/forum/index.php?topic=34858.0

Vielleicht weiss jemand mehr...?

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 05. Aug 2025, 22:49 bearbeitet]
akem
Inventar
#29 erstellt: 06. Aug 2025, 20:12
Naja, nicht alle Ortoföner klingen "gleich". Hier mal ein paar Beispiele aus meinem Erfahrungsschatz:
- Valencia: eine echte Diva, klingt auf verschiedenen Armen grundverschieden. Worst case war bei mir auf einem SME312, da kam schlichtweg überhaupt kein Hochton. Auf einem Feickert DFA105 deutlich besser aber immer noch basslastig mit Tendenz zum One-Note-Bass. Hab ich beim Händler reklamiert, der mir dann ein Vorführexemplar vom Vertrieb geschickt hat - das war auch nicht so wirklich besser.
- Rohmann: das glatte Gegenteil. Hoch auflösend aber kaum Bass, steril, langweilig. Hat mich schnell wieder verlassen.
- Cadenza Blue: auch etwas basslastig, reagiert extrem auf das Headshell. Mit dem empfohlenen LH-6000 tatsächlich am ausgewogensten, macht sogar richtig Spaß.
- Cadenza Bronze: verfärbt irgendwie ein bischen. Nicht so daß man es irgendwie festnageln könnte aber es fällt doch sofort auf. Dazu auch eher ein bischen auf der hellen Seite.
- Quintet Black (noch die Version mit Bor-Nadelträger): für das Geld eigentlich gar nicht schlecht, aber ganz obenrum fehlt es ein bischen. Aber das ist Meckern auf vergleichsweise hohem Niveau. Ansonsten sehr ausgewogen, unten rum nicht zu dick und nicht zu dünn. Auch die Spielfreude stimmt. Und es "geht" auch auf etwas leichteren Tonarmen ganz gut, es muß kein 20g Prügel sein. (Edit: Berichten zufolge soll die Version mit Saphir-Nadelträger bei weitem nicht so gut sein - das wurde mit Begriffen wie langweilig oder fahrig beschrieben. Kann ich aber mangels eigener Erfahrung weder bestätigen noch dementieren.)

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 06. Aug 2025, 20:14 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#30 erstellt: 07. Aug 2025, 09:22
Kann ich auch bestätigen (kenne auch einige davon). Würde bei mir noch folgende Beispiele hinzufügen, die allerdings oft recht ähnlich ausfallen (sind aber auch oft ähnlich von der Bauart):

- 2M Black: gar nicht so basslastig wie gerne beschrieben (kommt sicher oft nur vom höheren Output hier), kommt ziemlich hoch in den Höhen
- MC15 Super (mit Bor-Nadelträger): ziemlich ausgeglichener, angenehmer Sound
- MC20 Super: ähnlich dem MC15-Sound
- MC30 Super: klingt irgendwie etwas transparenter als die vorherigen zwei, aber man kann verstehen, warum es ein recht beliebtes System war
- MC30 Super II: schon anders als sein Vorgänger, ein gutes Stück heller abgestimmt
- MC200: wieder recht ähnlich dem MC30 Super (MKI)
- Vero: wiederum ähnlich dem MC15 und MC20
- X1-MC: noch mal heller abgestimmt als das MC30 Super II, verfärbte dadurch stark.

Unterschiede durch Tonarme - solange sie zu den Systemen passten - konnte ich hierbei allerdings nicht feststellen.
Richard3108
Inventar
#31 erstellt: 13. Aug 2025, 14:23
Mich würde mal eure Meinung zu Rega Ania Pro interessieren. Ich bin darauf aufmerksam geworden, weil sie angeblich im Hochton sehr gut ist. Aber ist sie auch ausgewogen?
Gruß
höropa
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 13. Aug 2025, 15:02
Vero & Skyanalog P1 / ähnlich wie Mc15 / Mc 20 ?
Nunja32
Inventar
#33 erstellt: 14. Aug 2025, 08:28

höropa (Beitrag #32) schrieb:
Vero & Skyanalog P1 / ähnlich wie Mc15 / Mc 20 ?


Wieso Skyanalog? Das ist klanglich ne ganz andere Baustelle...

Und beim Vero vermutete man ja früher schon, dass es ein umgelabeltes MC20 Super ist. So klingt es auch...

@Richard3108:

Mit den Rega-Systemen habe ich leider keine Erfahrung.
höropa
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 14. Aug 2025, 10:41
Wieso eine andere Baustelle ? - Das System heißt ( MC Skyanalog P1) Mein Plattenspieler ( neu ) Rega Planar 6.


[Beitrag von höropa am 14. Aug 2025, 10:48 bearbeitet]
Nunja32
Inventar
#35 erstellt: 14. Aug 2025, 13:46

höropa (Beitrag #34) schrieb:
Wieso eine andere Baustelle ? - Das System heißt ( MC Skyanalog P1) Mein Plattenspieler ( neu ) Rega Planar 6.


Ich habe das System (P1 von Skyanalog) auch - und es klingt für mich eben ganz anders als ein Vero oder die anderen Genannten.

Hatte den Kommentar

höropa (Beitrag #32) schrieb:
Vero & Skyanalog P1 / ähnlich wie Mc15 / Mc 20 ?

als Nachfrage zu dem verstanden, was ich in meinem Beitrag davor geschrieben hatte.

Falls es nicht so gemeint war, habe ich das wohl einfach falsch interpretiert.
höropa
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 14. Aug 2025, 17:25
War auch so gemeint ! Alles gut. Bin auf der Suche nach wärmeren Klang- einige Ideen dazu ?
Nunja32
Inventar
#37 erstellt: 14. Aug 2025, 18:33

höropa (Beitrag #36) schrieb:
War auch so gemeint ! Alles gut. Bin auf der Suche nach wärmeren Klang- einige Ideen dazu ?


Dann passt es ja .

Also, wenn du das Skyanalog P1 noch nicht hast, dann wäre das durchaus ein Kandidat. Zumindest in der ersten Version (mit Bor-Nadelträger). Das kann ich deshalb auch sagen, weil ich genau diese habe und nicht wirklich oft benutze. Mir klingt es zu warm .

Ansonsten könnte das Benz ACE SL (wichtig: nur in der "S"-Version) was Passendes sein. Erkennt man an dem "S"-Schriftzug an der Front. Wird ab und an mal recht günstig über eBay und/oder Kleinanzeigen und Co angeboten.

Sonst wären wohl noch die Grado-Systeme (sind jedoch MI-Tonabnehmer), manche Ortofon SPUs, ein paar von Shelter und das Dynavector DV 20x2 ne Möglichkeit, die mir jetzt auf Anhieb einfallen.


[Beitrag von Nunja32 am 14. Aug 2025, 18:34 bearbeitet]
höropa
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 14. Aug 2025, 19:46
Das Skyanalog P1 habe ich seit 2 Jahren ,- davor Ortofon Vero fast 20 Jahre am Rega 3 mit Tonarm RB 300.
Suche:

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder929.963 ( Heute: 2 )
  • Neuestes Mitgliedsantofarkas2927
  • Gesamtzahl an Themen1.561.580
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.779.057

Top Hersteller in Analogtechnik/Plattenspieler Widget schließen