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Eigener Tonabnehmer für Mono Schallplatten notwendig?+A -A |
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Christian_Mueller
Stammgast |
#1
erstellt: 28. Sep 2025, 09:39
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Hallo! Die Aussage, dass man für die Wiedergabe von Mono Schallplatten einen speziellen Tonabnehmer braucht, hat mich gerade voll überrascht: Ist da dann wirklich so ein Unterschied? vG Chris |
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JayJay72
Neuling |
#2
erstellt: 28. Sep 2025, 11:29
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Bei Mono-Platten ist die Auslenkung nur horizontal, nicht im 2x 45° Winkel zur Plattenoberfläche. Ich meine auch, dass Stereo-Nadeln "spitzer" sind und so tiefer in die Rille abtauchen - was bei Mono Platten bedeuten könnte, dass Stereo-Nadeln sich "durch den Dreck pflügen" müssen. Ich erinnere mich, dass der DUAL-Schallplattenspieler meiner Eltern eine drehbare Nadel (Nadelträger konnte um 180° in der Längsachse gedreht werden) mit 2 Diamanten hatte - eine für Mono und eine für Stereo. Grundsätzlich können Stereo-Tonabnehmer aber die horizontalen Auslenkungen verarbeiten und den Ton wiedergeben. Für 2-3 Mono-Platten im Schrank dürfte sich ein Mono-Abnehmer nicht lohnen - prinzipiell macht es aber schon Sinn. |
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akem
Inventar |
#3
erstellt: 28. Sep 2025, 11:50
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Man muß bei Mono-Platten auch noch unterscheiden zwischen Normalrille und Mikrorille. Wann genau der Übergang war, da bin ich mir nicht so sicher. Schellacks hatten ganz sicher Normalrille, ob es noch Vinyls mit Normalrille gab, entzieht sich meiner Kenntnis. Nadeln für Normalrille waren deutlich größer. Nadeln für Mikrorille würden in der Normalrille unkontrolliert umherschlagen und Nadel wie Rille wären in kürzester Zeit kaputt. Gruß Andreas |
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einstein-2
Inventar |
#4
erstellt: 29. Sep 2025, 05:43
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Hallo Eigentlich waren Schellackplatten mit 78Upm für die Wiedergabe auf Grammophonen gedacht. Die Wiedergabe erfolgte mechanisch mittels Stahlnadel und Metallmembrane (sehr einfach erklärt). Diese Stahlabtastnadeln waren spitz, ohne Spitzenverrundung. Diese hatten einen enormen Verschleiß. Max. 3 Platten pro Nadel. Die Nadeln waren Mitte 1960 vereinzelt noch erhältlich. Ich selbst hatte 2 Grammophone mit ungefähr 20 Schellackplatten. Die Rillen dieser Platten waren im Gegensatz zu den heutigen Vinyls relativ rau und sorgen bei einer Diamantnadel für einen enormen Verschleiß. Aus diesem Grund kommt aus meiner Sicht ein Abspielen mit einem modernen Abtastsystem nicht in Frage. Anders sieht es natürlich mit 78iger Platten aus Vinyl aus. Da hätte ich keine Bedenken, allerdings würde ich mir dazu auch kein spezielles Monosystem zulegen. |
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Platten-Spieler
Stammgast |
#5
erstellt: 29. Sep 2025, 08:26
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Hallo, ...wir sollten "Mono-Platten" und Schellackplatten (78UpM) nicht durcheinander bekommen! Erstmal sind Schellackplatten immer auch Mono-Platten, jedoch mit wesentlich breiteren Rillen (und es gehen nur so etwa 3 Minuten auf eine 10''-Platte). So sind die ältesten davon (die gut 100 Jahre alt sind) und noch mit Trichtergrammophonen abgespielt wurden für Nadeln mit 120µ-Verrundung ausgelegt. "Vorkriegsplatten" hingegen für 90µ-Verrundung und Nachkriegsplatten (alles von Rock'n'Roll bis Beatles) für 60µ-Verrundung. "Spitz" ist da bei allen nicht erwünscht, da das ja nur den Rillengrund verkratzen würde (man bedenke, wie breit die Rillen sind und die Nadel muß ja an beiden Flanken anliegen)! Schellackplatten mit 33/45 oder in Stereo sind mir nicht bekannt - könnten aber als "Labormuster" in der Entwicklungsphase durchaus hergestellt worden sein! Die Vinylplatte war die Platte, mit der die damals revolutionäre "Microrille" eingeführt wurde. Erst so wie die Schallackplatte in Mono-Horizontalschrift (mit 25µ Verrundung) und wenig später wurde die Stereo-45°-Schrift erfunden, die dann mit 17µ-Nadeln abgetastet wurde (später auch mit 15µ und "elliptisch" und andere Spezialschliffe). Späte Monoplatten (Vinyl) sind durchaus mit modernen Abtastern spielbar (mit 25µ-Nadel), allerdings hat man dann den Vorteil nicht, daß der "Horizontalabtaster" eben nur horizontal abtastet und so Kratzer nicht so sehr "in den Vordergrund " stellt - und einfach mehr knistert (gleiches gilt natürlich auch für Schellackplatten..). Reine Horizontalabtaster hingegen sollten nicht auf Stereoplatten losgelassen werden! Da diese nur horizontal schwingen, werden dadurch die 45°-Rillen einer Stereoplatte auf kurz oder lang beschädigt ("zerschlagen")... Moderne "Mono-Abtaster" hingegen sind eigentlich nur Stereo-Abtaster mit 25µ-Nadel, die auf Mono verdrahtet sind. So haben sie den Vorteil des geringeren Knisterns nicht! Wer also "ernsthaft" Monoplatten (oder Schellackplatten) hören möchte, wäre am besten mit einem alten "Horizontalabtester" beraten, was dann aber auch Kristallsysteme sind, die dann an einen modernen Verstärker (viel zu niederohmig für diese alten Abtaster) angepasst werden müssen, damit es ordentlich klingt... Also das ist schon kein triviales Problem, aber...
Schöne Grüße, Andreas |
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ZincRider
Stammgast |
#6
erstellt: 29. Sep 2025, 09:32
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Gerade mal bei AT und Ortofon geguckt: Deren aktuelle Mono-Tonabnehmer haben Nadeln mit Verrundungsradius zwischen 15 und 18µ. Auf Mono verdrahten verringert Störgeräusche durchaus, wie auch die Mono-Taste am Verstärker. |
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8erberg
Inventar |
#7
erstellt: 29. Sep 2025, 12:55
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Hallo, es kommt darauf an was man unter Mono-Schallplatten versteht. Heutige "Mono"-Pressungen sind mit Stereorille ... Klassische Mono-Pressungen nach DIN 45536 bzw. DIN 45537 haben eine breitere Rille (50 my statt Stereo mit 40 my), haben einen größeren Rillengrundradius und fallen schon optisch auf. Andersrum: die alten Pressungen sind keine Hifi-Wunder, seltener nach RIAA geschnitten sondern brauchen meist auch andere Entzerrung usw. ein Thema für sich also. Peter |
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