Aiwa Tapedecks auffrischen

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FelixKurt
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Apr 2005, 12:10
Als Neuling und stolzer (neu-)Besitzer einer ganzen Armada von Aiwa Tapedecks aus den 80igern waere ich interessiert, ob jemand bzgl. Reparaturen und auf Vordermann bringen Erfahrungen gesammelt hat. Z.B. haben alle Decks natuerlich ausgeleierte Riemen. Ich habe mir halbwegs passende Riemen bestellt und bin gespannt, ob meine Reparaturversuche die Decks wieder ans Rennen bringen. Wie sieht es dann mit allen anderen wichtigen Ersatzteilen aus. Bei Aiwa sagte man mir, es gäbe häufig keine Andruckrollen und Tonköpfe mehr. Was macht man denn dann am besten.
Bin jedenfalls für alle Ratschläge dankbar.
Passat
Inventar
#2 erstellt: 11. Apr 2005, 22:11
Vor etwa 2 Jahren habe ich bei meinem AD-F 660 beide Antriebsriemen erneuert (gabs damals noch beim Aiwa-Service), da die sich vollkommen aufgelöst hatten (waren nur noch bruchstückhaft vorhanden).

Der Wechsel war vollkommen problemlos, wenn man davon absieht, das beide Riemen sehr sehr leicht verwechselt werden können (identische Breite, fast identische Länge).

Das Tape läuft seit dem Riemenwechsel wie am 1. Tag (bin Erstbesitzer seit 1984).

Grüsse
Roman
FelixKurt
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Apr 2005, 10:07
Hallo Passat, Danke für Deine Antwort,

Das lässt mich hoffen bzgl. der Langzeitqualitäten der übrigen Bauteile in den Aiwa Decks (insbes. Motoren, Tonköpfe u. Andruckrollen). Muss sonst meiner Frau näher darlegen, warum ich 4 kaputte Aiwa Tape Decks erstanden habe.

Da du schreibst, die AD-F 660 Riemen könnten leicht verwechselt werden, frage ich mich, welchen Effekt man bei Verwendung eines leicht vom Orginal-Riemen abweichenden Ersatzriemens erwarten kann? Ein Riemen sah aus wie ein Kaugummi und mangels Service Manual blieb mir nur das Ausmessen der Riemenlaufbahnlänge mit einem Bindfaden. Habe dann irgendwas zwischen 5 u. 10 % der Länge davon abgezogen. Scheint mir alles nicht allzu präzise. Kann man da irgendwas versauen wenn man einen nicht 100 % korrekten Riemen aufsetzt?

Gruss,
FelixKurt
Passat
Inventar
#4 erstellt: 12. Apr 2005, 17:49
Ein etwas zu kurzer Riemen ist unkritisch.
Die Riemen sind eh minimal kürzer als ein um die Rollen gelegtes Band, sonst würden die ja durchrutschen, genau so wie zu lange Riemen.

Deine Methode mit 5-10% Abzug ist schon ganz brauchbar.

Grüsse
Roman
xxmichel
Stammgast
#5 erstellt: 13. Apr 2005, 10:33
hallo auch,

ich habe auch schon zigfach die riemen an tapedecks gewechselt ohne die genaue grösse zu haben

die methode per bindfaden minus x% ist ok, wenn der riemen anschließend nicht zu fest sitzt

wichtig ist meiner meinung nach, was auch die erfahrung zeigt, das die transportgeschwindigkeit, heißt motordrehzahl, mal wieder überprüft wird, da die fast immer nicht mehr stimmte

am besten mit einer ordentlichen testkasette und frequenzmesser/zähler, wobei einer im multimeter völlig ausreichend ist


gruss, michel
FelixKurt
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 13. Apr 2005, 10:56
Hi Michel,

Prima Hinweis, das mit der Motordrehzahl. Habe ja einige Testprobanden, so daß es sich lohnt . Da stellt sich mir dann aber die Frage wo ich ne brauchbare Testkassette herbekomme und ob und wo man bei entsprechender Diagnose die Geschwindigkeit des Motors einstellen kann.

PS: Habe heute in Holland einen AD-F 990 für 45 Euronen erstanden und bin gespannt, was nach 25 Jahren davon so übrigbleibt. Wahrscheinlich ist er technisch genauso 1a wie all die anderen Riemengeschädigten. Ich werde diesbezüglich mal berichten, auch auf die Gefahr, daß es niemanden außer mir wirklich interessiert .

Danke aber schonmal für die guten Tipps.
Django8
Inventar
#7 erstellt: 13. Apr 2005, 11:09

Muss sonst meiner Frau näher darlegen, warum ich 4 kaputte Aiwa Tape Decks erstanden habe.

Ja, das interessiert uns natürlich auch . Für was brauchst Du 4 Tapedecks?
FelixKurt
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 13. Apr 2005, 11:18
OK, dann muss ich wohl doch etwas ausholen. Völlig sentimentaler Quatsch meinerseits alles. Macht mir aber riesig Spass (bis jetzt). Habe als Schüler bei Aiwa im Lager gejobbt und die ganze Zeit diese saugeilen Dinger verschickt. Leider nie an mich. Ja und jetzt habe ich nach nur wenigen Jahren eBay entdeckt und kann es nicht ertragen, daß ein anderer die nachgeworfenen Schätze aus dieser Zeit hebt.
Wahrscheinlich n origineller Fall fürn Psychater, aber mit ein paar neuen Riemen könnte es auch so noch klappen. Ach ja und dann kommt da noch mein schlummerndes Interesse für Elektronikbasteleien wieder hoch. Also soweit zum Selbstbekenntnis
Django8
Inventar
#9 erstellt: 13. Apr 2005, 12:32

Wahrscheinlich n origineller Fall fürn Psychater

Nö, finde ich nicht - kann Dich voll verstehen .
Passat
Inventar
#10 erstellt: 13. Apr 2005, 20:06

FelixKurt schrieb:


PS: Habe heute in Holland einen AD-F 990 für 45 Euronen erstanden und bin gespannt, was nach 25 Jahren davon so übrigbleibt. Wahrscheinlich ist er technisch genauso 1a wie all die anderen Riemengeschädigten. Ich werde diesbezüglich mal berichten, auch auf die Gefahr, daß es niemanden außer mir wirklich interessiert .


Doch, das interessiert mich schon.
Das AD-F 990 ist ja fast baugleich mit meinem AD-F 660.
Es hat nur einen Einmeßcomputer anstatt des Bias-Reglers, eine FL-Anzeige anstatt LEDs, einen anderen Tonkopf und die Dolby-Automatik.
Das Laufwerk ist identisch. Zwischen AD-F 990 und 660 gabs noch das 770, ein leicht abgespektes 990 (gleicher Tonkopf wie das 660, keine Dolby-Automatik).

Grüsse
Roman
andi_tool
Stammgast
#11 erstellt: 14. Apr 2005, 05:56
Eines von diesen Tapes aus dieser Serie hatte ich mal, leider weiß ich nicht mehr, welches das war.

Gibt es eine Homepage, wo die AIWA-Tapes gelistet sind?

Gruß

Andreas
Django8
Inventar
#12 erstellt: 14. Apr 2005, 07:07

Dolby-Automatik


Was ist eine Dolby-Automatik?
Passat
Inventar
#13 erstellt: 14. Apr 2005, 10:41

Was ist eine Dolby-Automatik?


Das Gerät schreibt bei Aufnahme mit Dolby B oder C eine Kennung auf das Band, anhand der das Gerät bei der Wiedergabe automatisch das bei der Aufnahme verwendete Dolby-System wählt. Man braucht also bei Wiedergabe das Dolby-System nicht manuell zu wählen.
Das funktioniert natürlich nur bei Aufnahmen, die auch auf dem gleichen Tape-Modell aufgenommen wurden.
Für Aufnahmen von Fremd-Tapes lässt sich das Dolby-System natürlich auch noch manuell wählen.

Grüsse
Roman
xxmichel
Stammgast
#14 erstellt: 15. Apr 2005, 05:27
hallo FelixKurt,

als testkasette nehme ich eine 400 hz dolby testkasette, die ich bei burosch.de gekauft, bzw habe anfertigen lassen

zusätzlich habe ich mir noch eine 12,5 khz anfertigen lassen für die tonkopfeinstellung

die motordrehzahl lässt sich meistens am motor selbst, kleine öffnung meist mit gummi abgedeckt, innen einstellen oder auf einer platine, die sich direkt am motor befindet oder auf einer anderen platine zu der dann die kabel des motors hinführen




gruss, michel
FelixKurt
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Apr 2005, 07:52
Habe gestern das 990 abegeholt. Unglaublich. Da hat einer für 20 Jahre so ein Ding im Regal und benutzt so ne häßliche Philips DCC Plastikgurke. Na ja, ich finds prima, denn das 990 funzt ungemein. Eine echte Freude die Automatikfunktionen und ich kann bei CD-Aufnahme eigentlich keinen klanglichen Unterschied zwischen Original und Fälschung feststellen. Muß wohl nochmal nachhören. Also es gibt tatsächlich noch Riemen, die nach 20 Jahren noch flutschen. Ach und einen Denon DCD-1500 II gabs noch obendrauf. Für 15 Euro. Braucht bloß einen kleinen Schubs an der CD Lade und klingt seeeehr gut. Ob das mit der Lade wohl wieder der Riemen ist? Vielleicht hatte mal einer was ähnliches.

Bezüglich Aiwa Tapes (ich bekomme zu meinem 990 heute nochn 660 und 770 ) möchte ich mir eigentlich mal die Zeit nehmen und eine spezifische Home Page aufsetzen. Sowas scheints für die Aiwas in der Tat noch nicht zu geben. Dauert bei mir nur ewig, weil die Kinder halt vorgehen.
Ansonsten Gruss aus Hollandia.
Thomas
marantz-fan
Inventar
#16 erstellt: 15. Apr 2005, 10:21
Hallo Thomas,

ich kann Deine Leidenschaft absolut nachvollziehen, mich ärgert es manchmal auch mit ansehen zu müssen, welche Schätzchen da mitunter für 2,50 Euro bei ebay verschachert werden...
...um sich dann für 99 Euro das DVD-Rundum-Sorglos Plastikteil im Aldi zu kaufen.

Diese Aiwa-Decks mit dem Bedienpult fand ich früher absolut hässlich (obwohl ich sogar mal eines hatte), heute finde ich sie richtig kultig und vom Design her absolut originell. Sie sind jedenfalls allemal erhaltenswert, deshalb restauriere sie mal fleißig. Mir fehlt leider der Platz, das technische Know-How und die verständnisvolle Ehefrau ;), um mir jedes erhaltenswerte ebay-Schnäppchen zu gönnen.

Ich bin auch immer wieder fasziniert, was sich aus einer Cassette an Klangqualität herausholen lässt. Bin da durch mein Nakamichi und jetzt Revox B215 allerdings auch ziemlich verwöhnt. Bin immer noch (oder wieder) absoluter Fan der guten alten Analogtechnik, auch wenn's bei mir nur die ganz kleinen Tonbandmaschinen sind. Die Mechanik - einfach wunderbar, Hifi-Technik zum "Anfassen". Jedenfalls wünsche ich Dir noch viel Spaß mit Deinen Aiwas, Du bist sicher kein Fall für den Psychiater!

Schöne Grüße,
Dirk


[Beitrag von marantz-fan am 15. Apr 2005, 10:22 bearbeitet]
FelixKurt
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 15. Apr 2005, 11:15
Hallo Dirk,

Die Bandmaschinen reizen mich subversiv auch schon eine Weile, aber irgendwie trau ich mich da nich ran. Mich scheut vor allem die für mich ungeklärte Ersatzteillage. Ein Bandmaschine zusammen mit einem Kenwood Vintage Receiver (meine Eltern hatten und haben immer noch einen KR-3200, der so herrlich grün im Dunkeln leuchtet) wärs nochmal.

Also ich werde meine persönlichen Erfahrungen in Zukunft hier weiter posten. Mir hat das Forum schon in der kurzen Zeit weitergeholfen - Lob an dieser Stelle.

Mit einem Nakamichi BX-300 (kaputt von Ebay) hat meine seit den frühen Neunziger Jahren schlummernde Hifi-Freude übrigens wieder angefangen. Jetzt ist das Nak top in Schuß und klanglich sicherlich dicht dran am (für Cassetten) Machbaren. Werden leider vergelichsweise teuer gehandelt und das Idler Wheel is in der Regel abgenutzt und wird am besten mit dem original "Gear-Kit" von Nakamichi umgebaut werden, wenn man noch eins kriegt.
FelixKurt
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 18. Apr 2005, 14:35
Hallo michel,


als testkasette nehme ich eine 400 hz dolby testkasette, die ich bei burosch.de gekauft, bzw habe anfertigen lassen

zusätzlich habe ich mir noch eine 12,5 khz anfertigen lassen für die tonkopfeinstellung


Hab mich mal nach Testkasstten umgetan und bei Dabelstein + Lubos in Köln folgendes aufgetan:

a) Pegel 200nWb/m, 400 Hz
b) Gleichlauf -10dB, 3,15 kHz
c) Spaltstellung 12,5 kHz.

Sind alle von EMTEC nicht ganz billig aber ich nehme mal an, die sind wohl irgendwie geeicht und desehalb nicht selbst herstellbar.

Nr. c) ist vermutlich ein Azimut-Referenzband.

Aber wie soll ich die drei Dinger bloß meßtechnisch verwenden? Weiß diesbezüglich leider nix und hab auch noch nix finden können .
Kannst Du mir mit einer halbwegs verständlichen Anleitung oder einem Quellenverweis helfen? Dank vorab.

Thomas
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