Stanton STR8-150 als HIFI-Plattenspieler?

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bautzel
Stammgast
#1 erstellt: 09. Aug 2009, 09:35
Hallo zusammen,

ich kann günstig einen Stanton STR8-150 incl. System erwerben. Ich suche schon länger einen Dreher.

Ich wollte aber eher einen Dual aus der 6er oder 7er Serie nehen.

Kann man den DJ _Plattenspieler auch unter Hifi-Gesichtspunkten nehmen?

Gruß
ruedi01
Gesperrt
#2 erstellt: 09. Aug 2009, 10:05
Natürlich kann man auch einen DJ-Dreher als Hifi Plattenspieler verwenden. Und dieser Stanton macht sogar einen ganz ordentlichen Eindruck, m Gegensatz zu vielen anderen meist billigen DJ-Fräsen.

....aaaber, warum für diesen Preis nicht gleich das Original, einen Technics SL-1210 kaufen? Der ist nämlich nicht wesentlich teurer:

http://www.thomann.de/de/technics_sl_1210.htm

Jetzt könnte man argumentieren, dass der Technics für den Preis noch kein Tonabnehmersystem besitzt, der Stanton aber schon. Und dass der Stanton noch einen stärkeren Antrieb mitbringt. Dem ist entgegen zu halten, dass das Stanton System klanglich mit einem guten Hifi-System (z.B. Ortofon VM blue) sicher nicht mithalten kann (da kommt früher oder später ohnehin der Wunsch nach einer besseren Alternative hoch) und dass der stärkere Antrieb im Heim-Hifi-Betrieb null Vorteile mit sich bringt. Beim Technics hat man aber den Charme des Originals und vor allem die Sicherheit und die Qaulität einer großen Marke, die dieses Produkt jetzt seit mehr als 30 Jahren praktisch unverändert produziert!

Und man sollte grundsätzlich beachten, dass DJ-Dreher idR. keinerlei Automatikfunktionen mitbringen. Selbst am Ende Platte musst Du manuell den Tonarm von der Platte nehmen, sonst dreht dieser in der Auslaufrille 'ewig' durch, was natürlich nicht gut für die Nadel ist!

Die andere Alternative hast Du schon genannt, einen Dual Direct-Drive aus der Hochzeit des Vinyls. Ein CS 604, 624, 701, 704, 726, 714, 731 ist immer uneingeschränkt zu empfehlen, das waren und sind auch heute noch absolut tolle Plattenspieler und durch ihre feinmechanisch auf die Spitze getriebenen leichten Tonarme mit dynamisch balancierter Auflagekraft besitzen sie eine Abtastsicherheit (auch bei stark verwellten Platten!), die es sonst nirgendwo gibt!

Aber diese Geräte sind alt, d.h. dass es trotz aller Robustheit immer wieder zu kleinen oder auch größeren Zickereien kommen kann. Man sollte sich schon ein wenig mit dieser Technik auskennen. Bei Defekten gibt es keine offiziellen Originalteile mehr. Da ist man auf die große Dual Community und auf den Gebrauchtmarkt angewiesen und es kann etwas dauern, bis man was passendes bekommt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass es für die leichten Dualtonarme heute kaum noch top-Tonabnehmersysteme gibt. Man ist also erst mal darauf angewiesen, so einen gebrauchten Dual mit dem mitgelieferten Tonabnehmer zu betreiben, wobei man immer auch einen Nadelwechsel mit ins Kalkül ziehen sollte. Originalnadeln aber auch gute Nachbauten gibt es auch heute meistens noch. Allerdings gibt es in dieser Richtung auch viel billigen Nachbautschrott.

Eine Alternative zu einem 6er oder 7er mit Direktantrieb wäre z.B. ein Riemen getriebener CS 505-3/4. Der vereint auch heute noch nahezu alle guten Dualtugenden (vor allem beim Tonarm!), ist einfach und sehr robust gebaut und man bekommt ihn gebraucht in gutem Zustand oft für deutlich unter 100 €. Mit diesem Dreher macht man eigentlich gar nichts falsch. Wenn er nach ein paar Jahren einem besseren Dreher weichen muss, kann man ihn praktisch verlustfrei wieder in der Bucht versenken. Bei diesem Riemen getrieben Modell sollte man auch einen Antriebsriemenwechsel bei Gebrauchtkaut ins Auge fassen. Der Riemen ist im Fachhandel für relativ kleines Geld zu bekommen und lässt sich problemlos selber wechseln.

Bei mir drehen sich nebeneinander ein recht neuer Technics SL-1210 M5G und ein 30 Jahre alter Dual CS 714 Q. Einen CS 505-3 (Baujahr 1987), natürlich voll funktionsfähig habe ich auch noch als Ersatz in der Kammer stehen. Ich kenne diese Geräte also aus eigener jahrelanger Anschauung und Gebrauch. Alle sind uneingeschränkt ihr Geld wert und zu empfehlen!

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 09. Aug 2009, 10:08 bearbeitet]
rorenoren
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 09. Aug 2009, 10:08
Moin,

nimm einen Dual.

Ob DJ- Spieler oder nicht, die meisten Dinger auf denen nicht Technics steht, sind qualitativ nicht gut.

Es mag Ausnahmen geben, aber die Gefahr ist gross, dass du dir Schrott einfängst.

Bei 10 oder 20 Euro kannst du es natürlich riskieren, aber darüber gibt es einfachere (aber gute!) Technics (SL-D3 SL-D2) oder Dual.

Beim System ist meist sowieso ein "Update" angesagt, insbesondere wenn es ein DJ oder Billgsystem ist.

Diese sind meistens im HiFi Bereich weniger gut.

Gruss, Jens

Ruedi hat´s noch ausführlicher geschrieben

Edit:

beim Thakker (derzeit leider im Urlaub) gibt es das Tonar mit Shibata Nadel (J555, glaube ich) das hat eine hohe Nadelnachgiebigkeit (20, glaube ich)und sollte in Dual- Armen gut spielen.
Die bisher darüber gelesenen Erfahrungsberichte hier im Forum waren durchweg positiv.
Das Sytem koste ca 90 Euro.


[Beitrag von rorenoren am 09. Aug 2009, 10:12 bearbeitet]
ruedi01
Gesperrt
#4 erstellt: 09. Aug 2009, 10:12
...die Frage ist halt, soll es unbedingt gebraucht oder darf es auch neu sein...?

Gebraucht würde ich grundsätzlich keinen DJ-Dreher kaufen. Da ist die Gefahr einfach zu groß, dass man sich eine runter genudelte DJ-Hure einfängt, die im Grunde reif für den Schrott ist. Außer, der Dreher stammt nachweislich und garantiert aus reinem Wohnzimmer-Hifi-Betrieb.

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 09. Aug 2009, 10:12 bearbeitet]
bautzel
Stammgast
#5 erstellt: 09. Aug 2009, 10:32
Ich kann den gebraucht für 60.- bekommen. Ausserhalb der Bucht.

Und er steht ganz in der Nähe.

Und Duals bei Ebay....schreiben kann mann viel.

Im Prinzip möchte ich einige Schätzchen Digitalisieren. Dafür habe ich mal einen DENON CD-Recorder erworben.

Wenn`s gut klingt und auch ansprechende Optik hat behalte ich den natürlich. Ansonsten ist es mir fast egal, was für ein Player. Ich habe mich halt in Dual eingelesen, und es gibt ein tolle Forum und auch viele zu kaufen.

Es stand ein Sansui SR-222 MK V in der Bucht. Das ist optisch ein super Player ( mehr weiß ich nicht) Der ist dann gestern für rund 170.- weggegangen.
Ein anderer,gleichen Typs mit Ortofon MC System MC20 MK II und riesen Tamm-Tamm dabei für über 600.-!!!

Tja...

Gruß
Jochen
ruedi01
Gesperrt
#6 erstellt: 09. Aug 2009, 10:55
...Du willst 'nur' ein bisschen digitalisieren....

Wenn Du dazu keinen ordentlichen Dreher hast, dann überzeugt das Ergebnis am Ende nicht wirklich. Vorausgesetzt, Deine Platten sind nicht runtergenudelt oder sonst wie malträtiert.

Ein guter Dreher (mit gutem System!) ist Pflicht für's Digitalisieren!

Was das Digitalisieren selber betrifft...Du hast einen PC mit halbwegs brauchbarer Soundkarte? ...eigentlich bringt heute jeder preiswerte Stangen-PC eine ordentlich OnBoard-Soundkarte mit (Einfache Notebooks dagegen eher nicht, da meist zuviele Störgeräusche produziert werden, aber auch dafür gibt es externe USB-Lösungen, teilweise sogar mit eingebauter Phonovorstufe). Dann nimm einen guten Software-Rekorder (Nero Wave Editor, audacity oder sonst was in dieser Richtung), schließe den Dreher (natürlich über eine Phonovorstufe!) an den LineIn des Rechners an und digitalisiere die Platten im Wave Format (unkomprimiert!). Eine beliebige Nachbearbeitung ist anschließend möglich, erfordert aber etwas Erfahrung. Dann schneidest Du die einzelnen Tracks zurecht und brennst daraus eine Audio-CD (im Gegensatz zum CD-Rekorder brauchst Du hierfür keine speziellen und teuren Audio-CD-Rohlinge!). Einfacher und besser geht es nicht! Vergiss den CD-Rekorder, bzw. versenke ihn in der Bucht....


...ach ja, der Stanton für 60 €....Wenn er technisch in Ordnung ist (keine DJ-Hure!) und das System was taugt (welches ist denn drauf, wie ist der Zustand der Nadel?) könnte man ihn für den Preis akzeptieren. Vielleicht könnte man ihn noch um 10 € drücken, wenn das System nicht viel taugt....

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 09. Aug 2009, 11:22 bearbeitet]
bautzel
Stammgast
#7 erstellt: 09. Aug 2009, 11:21
Pc-Technisch ist das kein Thema. Bin da schon 15 Jahre dabei. :-)
Habe aber ein Standgerät mit alles drum und dran. Tontechnisch mein altes 2.1 Passivsystem von Arcus, kombiniert mit einem älteren Onkyo Receiver mit Phonoeingang.Das alles als PC-Lautsprecher :-)

Als System auf dem Stanton ist ein Shure White Label montiert.
ruedi01
Gesperrt
#8 erstellt: 09. Aug 2009, 11:36
bautzel schrieb:


Pc-Technisch ist das kein Thema. Bin da schon 15 Jahre dabei. :-)


...na dann probier's doch einfach mal aus...wenn die Hardware vorhanden ist, kostet es Dich ja praktisch nichts.

Das white label ist ein typisches DJ-System zum Scratchen. Dabei sehr zuverlässig, geringer Verschleiß von Nadel und Platten und es sieht irgendwie stylisch aus.

Für den Heim-Hifi-Einsatz gibt es aber klanglich klar besseres, auch in dieser Preisklasse. Die sphärische Nadel tastet nicht sonderlich genau ab und so weit ich gelesen habe, ist es tonal eher in Richtung fette Kickbässe optimiert. Wenn Dir das gefällt bzw. zu deiner Musik passt (Techno, Bum-Bum oder ähnlich), dann könnte es passen. Für 'richtige' Musik dagegen würde ich es eher nicht nehmen.

Gruß

RD


[Beitrag von ruedi01 am 09. Aug 2009, 11:39 bearbeitet]
bautzel
Stammgast
#9 erstellt: 09. Aug 2009, 11:49
Nix bum-bumm

Das ist was für meinen Sohn.Mein Sohneman kommt mit und schuat sich das Teil mit an. Er hat 2 Technics + Mischpult zu Hause ( Bin geschieden) leiht mir nicht mal was

Danke..ich weiß jetzt Bescheid.

Gruß aus Düsseldorf,
Jochen
ruedi01
Gesperrt
#10 erstellt: 09. Aug 2009, 11:51
...ok, dann viel Erfolg!

Gruß

RD
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