De-Esser für Tuner wegen Zischlaute ?

+A -A
Autor
Beitrag
Thomas_Seebörger
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 17. Mai 2005, 13:05
Hallo liebe Leser dieses Forums

Ich habe nun schon einige Tuner am Kabelnetz ausprobierrt, doch immer das Problem mit den Zischlauten bei Aufnahmen.
Ich habe schon im Netz gesucht und als Abhilfe was über De-Esser gelesen. Die sollten mein Problem beseitigen können wenn ich das richtig verstanden habe.
Ist die Ursache für Zischlaute der Radiosender oder ein Problem der Kabelnetzbetreiber?
Liegt glaube ich eher an den Radiosendern, oder doch nicht.
Wie und mit was genau (KOSTENGÜNSTIG) behebe ich das Problem, wenn ich von einem Tuner auf Bandmaschine aufnehmen möchte genau.
Gibt es De-Esser als Hard- und Software?
Wenn ich mit mit meinem Heimkino-PC (mit Siemens DVB-C Karte) Radiosendungen aufnehme ist das Problem noch größer wie ich finde.

De-Esser Geräte habe ich preislich von 98 Euro neu bis 2000 Euro gefunden, ob sowas für 98 Euro für meine Zwecke was taugt ?
Ich möchte sonst keine Klangveränderungen durch solch ein Gerät habe!

Wer weiß Rat ?

Mit freundlichen Grüßen
Thomas S.
Master_J
Inventar
#2 erstellt: 17. Mai 2005, 13:12
De-Esser und andere Studio-(Effekt-)Geräte darfst Du nicht auf das Summensignal anwenden.
Sowas hängt normalerweise im Mikrofonkanal.

Gruss
Jochen
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Mai 2005, 13:27
Zischlaute haben einen sehr grossen Anteil hoher Frequenzen. Bei UKW wird im Studio der Hochtonanteil künstlich verstärkt (Preemphasis), im Radio wieder abgeschwächt (Deemphasis). Damit erreicht man ein geringeres Rauschen der Wiedergabe. Voraussetzung ist allerdings, dass im Sendepfad ein Limiter eingebaut ist, der diese Höhenanhebung berücksichtigt. Bei den öffentlich-rechtlichen kann man davon ausgehen, dass sie solche Geräte verwenden. Tastache ist aber, dass man beim Sender suchenunwillkürlich auf dem lautesten Sender hängen bleibt. Folglich versuchen werbefinanzierte kommerzielle Sender, zu laut zu senden, um gehört zu werden. Das ist dann halt mit dem kompensierten Limiter unvereinbar. Und wenns da schon zischt, hilft nachher gar nichts mehr.
Wenn der Kabelbetreiber, der ja die Sender auf der Skala in ein neues Raster einordnet, diese Umsetzung nicht sorgfältig vornimmt, werden solche Zisch-Verzerrungen weiter zunehmen.
In diesen Fällen hilft ein Deesser nichts, weil das Problem ja nicht beseitigt werden kann.
Falls der Hochtonanteil gerade noch an einer erträglichen Grenze liegt, sodass es nicht zu hörbaren Verzerrungen kommt, entsteht das Problem bei der Bandaufnahme. Hier werden die Höhen ebenfalls angehoben, um die Bandverluste auszugleichen. Und das ist noch geschwindigkeitsabhängig. Wenn man also mit einem Bandgerät mit umschaltbaren Geschwindigkeiten arbeitet, so ist die Höhenanhebung bei der höchsten Geschwindigkeit am geringsten, bei der langsamsten am stärksten. Folglich ist zu erwarten, dass beispielsweise bei 4,75 cm/s ein Zischen entsteht, das bei 19 0der 38 kaum oder nicht feststellbar ist. In diesem Fall muss das Band halt entsprechend schwächer ausgesteuert werden.
Thomas_Seebörger
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 17. Mai 2005, 18:13
Hallo Ihr beiden ,

Ich höre nur die öffentlich-rechtlichen DLF, DLR, HR2 und NDR INFO. Was anderes kommt mir fast nie ins Ohr. Ich liebe den Jazz, Blues, Soul und Funk, und das kommt meistens auf diesen Sendern.

"Zischlaute haben einen sehr grossen Anteil hoher Frequenzen. Bei UKW wird im Studio der Hochtonanteil künstlich verstärkt (Preemphasis), im Radio wieder abgeschwächt (Deemphasis)"

Das habe ich heute auch schon von einem Fernsehtechniker gehört.

Damit erreicht man ein geringeres Rauschen der Wiedergabe. Voraussetzung ist allerdings, dass im Sendepfad ein Limiter eingebaut ist, der diese Höhenanhebung berücksichtigt.

Das wußte ich nicht. Ist ja interessant!

Wenn der Kabelbetreiber, der ja die Sender auf der Skala in ein neues Raster einordnet, diese Umsetzung nicht sorgfältig vornimmt, werden solche Zisch-Verzerrungen weiter zunehmen.

Am Montag wird mal einer von der Kabelkom was durchmessen.
Mein Fernsehtechniker sagte das die sich das aber sparen könnten da die wohl nur die Signalstärker messen. Der Typ von der KabelKom Wolfsburg konnte sich das gar nicht erklären. Ich glaube der ist da nicht sonderlich bewandert in der Materie.

Das Problem ist schon VOR der Bandaufnahme, also nur beim Radio hören erhörbar. Ganz heftig ist es wenn ich mit meiner DVB-C Karte was aufnehme, die Aussteuerungsanzeige sagt alles gut ausgesteuert von mir.
Da habe ich heute aber mal einen Techniker von einem Studioausstatter angerufen, wo mein Studertechniker auch arbeitet (war aber leider nicht da)von dem ich meine PR99 MK2 habe.
Der sagte mir auf die Frage ob es einen De-Esser auch als Software gibt, das das z.B. in Nero Brennersoftware drinne ist. Habe es auch in Nero gefunden. Da hat man einige Moglichkeiten was einzustellen.
Muß mich damit in den nächsten Tagen mal beschäftigen.

Ich habe keine Ahnung ob das mit einer Haus- oder Zimmerantenne auch so ist. Wird dort aber sicher auch das Problem geben.

Das die Geräte in der Regel im Mikrofonkanal eingesetzt werden kann man sich ja denken, doch könnte man mit z.B. BEHRINGER Composer Pro-XL MDX2600 für 98 Euro das Problem bei einem richtigen Tuner nicht auch beheben ???? Ich verstehe das so, das man damit auch im nachhinein noch was machen kann.
Der Techniker kannte nur teure De-Esser für Studios.
Ob das "billige" was taugt konnte er mir natürlich nicht sagen.

Ich habe auch zahlreiche Jazzkonzerte auf den Heimkino-PC aufgenommen ,u.a. auch von Kurt Elling.Der singt schon ein scharfes "S", doch bei der Aufzeichnung mit DVB-C Karte ist das echt unschön

Tja die meisten Radiohörer wollen sich nur berieseln lassen, doch bei mir ist das "leider" nicht so.

Für Radiosendung nehme ich bei meiner PR99 9,5 cm/s, reicht dafür aus.
Alles hochwertigere wird mit 19 cm/s aufgezeichnet.

Tja was soll ich machen ?
Ich bin noch "fast" so schlau wie vorher.
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Mai 2005, 16:13
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen. Die Zischlaute sind eine Übersteuerung. Und da solche einen Klirr erzeugen und dieser frequenzmässig immer höher ist als die Ursprungsfrequenz, ist meist nicht unmittelbar der Klirr zu hören, sondern die entstehenden Kreuzmodulationen (Intermodulation).
Wenn man ein fixes Filter in den Signalweg einbaut, das bei 5 kHz abklemmt, ist natürlich das Zischen weg, weil es sich in oder über dieser Frequenz bewegt. Aber da ist halt auch die Musik weg.
Also müsste man ein pegel-variables Filter einsetzen. Dieses müsste alle Frequenzen über 5 kHz berücksichtigen und bei einem bestimmten Pegel alle Höhen abklemmen. Das wäre mit einem Deesser zu machen.
Nur könnte es durchaus sein, dass das gute Stück fast dauernd am regeln und arbeiten wäre.
Weil bei Musikinstrumenten zwar Höhen vorhanden sind, aber etwas weniger kräftig als bei Sing- und Sprechstimmen, wäre der Deesser möglicherweise überfordert. Das Ergebnis wäre ein dauerndes "Höhen an, Höhen weg", was sehr unschön klingt. Man könnte aber mal mit dem Nero einen Versuch starten. Dazu vom Radio auf den PC und sich die Sache mit und ohne Deesser anhören.

Zur Aussteuerung ist zu sagen, dass es Anzeigen gibt, die den Eingangspegel anzeigen (auch beim PR99) und die gerätinterne Höhenanhebung nicht berücksichtigen, andere beziehen diese mit ein. Dadurch ist es natürlich möglich, den Aufnahmeverstärker allenfalls zu überfahren. Davon muss man bei etwas vorsichtiger Aussteuerung des PR99 (sofern es richtig eingemessen wurde) aber nicht ausgehen.
Etwas anders ist es bei digitalen Systemen. Man kann beispielsweise bei einer CD (vom Werk aus) ebenfalls mit Preemphasis aufzeichnen. Und es ist ebkannt, dass diegitale Übersteuerungen noch viel schlimmer sind als analoge. Wenn man also mit einem digitalen System aufzeichnet, muss dieser Umstand berücksichtigt werden. Es kann da durchaus sein, dass schon die Anzeigecharakteristik VU-mässig gelöst ist und somit nicht Spitzenpegel anzeigt. Und auch da kann eine Preemphasis in der Anzeige nicht berücksichtigt sein. Damit baut man sich halt zusätzlichen Klirr.

Nochmals zusammenfassend: Wenn ein Direktempfang einer Station nicht zischt, der Kabelempfang aber sehr wohl, so ist es eine Angelegenheit des Kabelbetreibers.
Handelt es sich um gelegentliche Zischlaute, so kann eventuell ein Deesser leichte Abhilfe schaffen, wenn das Zischen pegelmässig erfassbar ist. Wenn es aber bereits bei der Signalaufbereitung beim Kabelbetreiber entsteht, ist es kaum mehr pegelmässig erfassbar (er verwendet einen nachgeschalteten Limiter) und somit geht der Deesser nicht.
Entsteht das Zischen vermehrt bei der digitalen Aufnahme, mal versuchen, mindestens 6 dB zu untersteuern.
Thomas_Seebörger
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 18. Mai 2005, 20:03
Hallo richi44,

habe Dank für Deine Ausführungen. Ist alles einleuchtend was Du geschrieben hast. Ich bekomme die Tage einen Kenwood KT-6005 mit Zimmerantenne. Da werde ich mir mal einen Sender aussuchen den ich sowohl am Kabel als auch mit Zimmerantenne hören kann um zu hören ob das on Air auch so ist.

Wie gesagt das mit De-Esser unter Nero probiere ich spaßeshalber mal aus. Kann ja aber eigendlich nicht werden wie Du schon richtig schreibst.

Hast Du auch das technische Wissen im Bezug auf UKW Antennen?
Würde mich interessieren ob eine:

UKW-Faltdipol

UKW-Kreuzdipol

beide hier zu finden:
http://www.konni-antennen.de/html/ukw.html

schon für guten Empfang ausreicht? Wir wohnen im 1. Obergeschoß eines 4 Etagenhauses. Ich würde mir solch eine Antenne sonst auf dem Balkon befestigen. So eine Antenne mit mehr Armen ist sicher besser, doch das Teil muß unauffälliger sein. Ist normal nicht erlaubt eine Antenneanlage "anzubringen" Würde sie aber mit Ständer hinstellen und nichts am Mauerwerk befestigen, so dürfte mir auch keiner was können.


Kennst Du dich mit dieser Sache zufällig auch aus und könntest mich mit Input füttern???

Danke
Thomas S.


[Beitrag von Thomas_Seebörger am 18. Mai 2005, 20:16 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 21. Mai 2005, 15:40
Die einfachste, brauchbare UKW-Antenne ist ein sogenannter "Hosenträger" aus dem flachen, 2adrigen Antennenkabel (Feederkabel). Das Teil ist billig zu haben und für einen Versuch mal ausreichend. Ein einfacher Faltdipol ist eigentlich auch nichts anderes, nur halt mechanisch stabiler.
Ein Kreuzdipol soll aus allen Richtungen aufnehmen, was er aber nicht kann. Er hat nach wie vor ein Minimum, ist aber schwächer im Empfang als ein normaler Dipol. Auch ein Runddipolmacht keinen Sinn.
Zu beachten ist, dass das Antennenkabel je nach Montage (direckt auf den Beton getackert) Verluste hat. Daher kann es sein, dass der Empfang im Raum mit einem Hosenträger und kurzem Kabel besser ist als mit langem Kabel auf dem Balkon.
http://img290.echo.cx/img290/2108/snag13pb.jpg
Dieses Ding ist bereits an die heutige Koax-Technik beim Tuner angepasst. Das bekommst Du nicht nur bei Conrad, sondern überall im Handel. Versuchs.
Es kostet nicht die Welt. Und wenns so funktioniert, kannst Du für die Programme, die nicht ohne Kabel gehen immer noch auf den Kabelbetreiber...
Thomas_Seebörger
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Mai 2005, 18:05
Hallo richi44,

da hast Du mir aber sehr geholfen.
Ich habe erst kürzlich eine Runddipol bei eBay gesehen und dachte schon daran mir diese mal zu kaufen.
Na da werde ich mir doch mal einen "Hosenträger" besorgen und das damit ausprobieren. Die 9,95 Euro gebe ich gerne aus wenn ich damit einen bessereen Empfang habe.

Eine Frage hätte ich noch dazu.
Ist der Empfang schlechter, wenn dieser Hosenträger z.B.von innen am Rahmen des Fensters befestigt wird (also muss die Antenne zwingend nach darußen)?

Schade,aber der Kenwood KT-6005 kam heute an und war leider defekt.Ist schon wieder auf dem Rückweg zu seiner Besitzerin.
Ich habe mir aber schon einen Technics ST-7600 für 15 Euro ersteigert. Mal sehen wie der so ist. Wenn der nichts taugt geht der gleich bei eBay wieder weg. Habe auch noch andere Tuner ins Auge gefasst. Werde mal ein bischen testen müssen.

Also hab recht herzlichen Dank

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Seebörger
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 22. Mai 2005, 11:16
Ob das am Fensterrahmen geht, hängt davon ab, ob es Holz, Kunststoff oder Metall ist. Bei einer gemauerten Wand (Backstein) geht es auch innen, bei Stahlbeton natürlich nicht.
Einfach ausprobieren, also anschliessen und mit dem Ding rumgehen und drehen, bis optimaler Empfang ist.
Thomas_Seebörger
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 22. Mai 2005, 12:46
Hallo richi44,

ich werde das ausprobieren, wenn mein neuer Tuner da ist und ich mir so eine Wurfantenne zugelegt habe.
Danke

Schönen Sonntag noch
Thomas Seebörger
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Telefunken Tuner HT990RDS + FB90
laut-macht-spass am 01.09.2008  –  Letzte Antwort am 03.09.2008  –  5 Beiträge
Tuner
Amokles am 08.05.2003  –  Letzte Antwort am 06.07.2003  –  5 Beiträge
Uher Royal de Luxe
supremo am 11.07.2004  –  Letzte Antwort am 12.07.2004  –  2 Beiträge
Symmetrierer und De-Symmetrierer
röhren1991 am 06.12.2009  –  Letzte Antwort am 08.12.2009  –  9 Beiträge
Antenne für DAB-Tuner
ruhri am 13.11.2004  –  Letzte Antwort am 29.11.2004  –  12 Beiträge
Aktuelle Onkyo Tuner
Roger66 am 22.07.2009  –  Letzte Antwort am 23.07.2009  –  16 Beiträge
Welcher Tuner?
michaelg am 28.06.2003  –  Letzte Antwort am 01.07.2003  –  11 Beiträge
Tuner kaufen ?
vetdi am 20.04.2007  –  Letzte Antwort am 26.04.2007  –  10 Beiträge
Tuner gesucht!
Holografisch am 15.11.2007  –  Letzte Antwort am 26.11.2007  –  38 Beiträge
Radio-Tuner
DavidHauser am 14.06.2008  –  Letzte Antwort am 22.06.2008  –  19 Beiträge
Foren Archiv
2005

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.708 ( Heute: 2 )
  • Neuestes MitgliedStevo87
  • Gesamtzahl an Themen1.551.019
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.134