Klangverbesserung ELV-Trennverstärker?

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Henk_012
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 02. Mrz 2008, 12:34
Hallo zusammen,
dies ist mein erstes Posting im Forum hier - falls ich im falschen Unterforum gepostet habe bitte verschieben.

Mein Problem:
PC an Stereoverstärker angeschlossen -> Brummen. ELV-Trennverstärker (mit 2 Optokopplern IL300) bestellt und aufgebaut -> Brummen weg.
Soweit so gut.
Aber: Der Trennverstärker ist so wie er momentan aufgebaut ist klanglich doch recht bescheiden.
Ich habe den Trennverstärker mal zwischen CD-Spieler und Verstärker geklemmt und eine gut aufgenommene CD eingelegt.

Ergebnis: Bei hoher Dynamik gibt es Verzerrungen. Ein Rauschen ist deutlich hörbar.

Daher meine Frage:
Hat jemand schon Erfahrung mit dem Tuning des ELV-Trennverstärkers gemacht. Die verwendeten Opamps LM358 sind zwar recht preiswert (<= 0,5€ pro Stück) und gut verfügbar, aber gibt es da nicht 'was Besseres für ein paar Euro mehr?
Ich frage mich, ob die Verzerrungen von übersteuerten Opamps herrühren (habe den Verstäker mit Frequenzgenerator + Oszi auf Verstärkung 1 eingestellt) oder die Optokoppler voll ausgesteuer werden

Weiss jemand Rat?
Vielen Dank!
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Mrz 2008, 17:36
Moin Henk,

keine Ahnung, wie man dem Trennverstärker die Flausen austreiben kann.

Aber hast du mal versucht herauszufinden, woher das Brummen kommt.

Meist ist es nur Folge einer doppelten Erdung.

Die entsteht durch den Antennenanschluss an Tuner oder Videogerät.

Da hilft ein Mantelstromfilter (evtl. 2)in der Antennenleitung.

Das beeinflusst zumindest den Klang nicht.

Gruss, Jens
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Mrz 2008, 00:24
Ich habe dieses Design kürzlich unter die Lupe genommen und daran herumgemessen.

Du hast durchaus mit Deinen Beobachtungen recht. Das Ding produziert oberhalb von etwa 1V effektiv deutliche Verzerrungen, und besonders bei CD-Spielern ist das zu wenig.

Ein Austausch der OpAmps durch was besseres ist zwar keine schlechte Idee (NE5532 als Beispiel) aber löst dieses Problem nicht.

Es ist aber relativ einfach, durch Widerstandsänderungen die Pegel zu ändern. Probier mal einen 47kOhm Widerstand anstelle von 22kOhm für R2. Wenn der Ausgang ebenfalls mehr Gas geben soll kann man auch R6 entsprechend erhöhen.
Henk_012
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 03. Mrz 2008, 07:18
Hab' gerade mal auf den Schaltplan geschaut - wenn ich pelmazo richtig verstanden habe wird durch eine Erhöhung von R2 (und R8 für den anderen Kanal) der Pegel am Opamp eingangsseitig gesenkt, damit der Eingangsopamp / die Optokoppler bei entsprechendem Eingangssignal nicht in einen nichtlinearen(Sättigung?) Bereich laufen.
Damit man auf eine Verstärkung von 1 kommt muß man dann ausgangsseitig ein wenig mehr Feuer geben und die Trimmer nachstellen.

Das Datenblatt des NE5532 hatte ich unter anderem auch schon auf der Platte - bringt der 'was bezüglich Rauschen? - hab' da Null Erfahrung.
Könnte der pinkompatible OPA2134 von TI/Burr Brown passen? - der wird im Datenblatt als geeignet für "Professional Audio and Music" beworben

Vielen Dank für die Antworten der Tip bringt mich schonmal weiter


[Beitrag von Henk_012 am 03. Mrz 2008, 07:19 bearbeitet]
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 03. Mrz 2008, 08:26

Henk_012 schrieb:
Das Datenblatt des NE5532 hatte ich unter anderem auch schon auf der Platte - bringt der 'was bezüglich Rauschen?

Der bringt auf dem Papier möglicherweise eine Verbesserung - sofern du ihn nicht auch außerhalb seiner Grenzen betreibst. Ob in der Praxis hörbar, steht nicht fest.

Hast du den Koppler mal auf PC-Seite ausprobiert, bzw. die Pegel von beiden Quellen gemessen und die schwächere genommen?

Eine alternative wäre die Verwendung des günstigen D/A-Wandlers von ELV, der optisch an den PC gebunden werden kann und dadurch die Masseschleife ebenfalls durchbricht.


[Beitrag von Amperlite am 03. Mrz 2008, 08:27 bearbeitet]
pelmazo
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Mrz 2008, 09:45

Henk_012 schrieb:
Damit man auf eine Verstärkung von 1 kommt muß man dann ausgangsseitig ein wenig mehr Feuer geben und die Trimmer nachstellen.


Wenn Du auf 1 kommen willst wird der Trimmer allein nicht reichen und Du mußt auch den Widerstand daneben auswechseln. Aber man kann ja auch einfach den angeschlossenen Verstärker etwas weiter aufdrehen. Die Rolle der Trimmer sehe ich nicht so sehr darin, auf die Verstärkung 1 zu kommen, sondern dafür zu sorgen daß die Verstärkung in beiden Kanälen gleich ist.


Das Datenblatt des NE5532 hatte ich unter anderem auch schon auf der Platte - bringt der 'was bezüglich Rauschen? - hab' da Null Erfahrung.


In dieser Schaltung dürfte das Rauschen von der Optokopplerstrecke dominiert sein. Die besseren Rauschwerte des NE5532 gegenüber dem LM358 kommen hier kaum zur Geltung.

Der LM358 hat aber eine ziemlich miese Ausgangsstufe, die Verzerrungen produziert. Das kann in diesem Design durchaus eine Rolle spielen. Das kann man auch durch einen zusätzlichen Widerstand beheben, der in der Schaltung nicht vorgesehen ist, aber angesichts des geringen Preises des NE5532 würde ich viel eher den Chip wechseln, zumal der LM358 auch recht langsam ist. Noch mehr auszugeben wird aber kaum etwas bringen. Die Grenzen der Schaltung liegen im IL300.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 03. Mrz 2008, 23:22
Ich hab hier noch eine Klirrmessung gemacht, und zwar mit meinem Exemplar mit NE5532 OpAmps.
jörg-525-touring
Stammgast
#8 erstellt: 06. Mrz 2008, 09:59
Hallo,
vielleicht ist es etwas Off-Topic, aber hier sind meine Erfahrungen zum Thema PC an Stereoanlage und Brummen (und Rauschen und andere Störgeräusche):
- Zu meiner Kabelfernsehzeit hatte ich den PC mittels Soundkarte an der Stereoanlage angeschlossen (quasi als Tape). Das Brummen war da. Nach langer Sucherei habe ich festgestellt, daß das Brummen weg war, wenn ich den Antennenstecker aus dem Tuner gezogen habe. So habe ich eine ganze Weile gelebt. Vom Mantelstromfilter hatte ich dann auch was gehört, aber bevor ich sowas besorgt habe, bin ich in eine Kabelfernsehfreie Zone umgezogen und das Problem war eh weg (mit UKW-Antenne gab es kein Brummen).

- Später, neuer PC, neue Soundkarte, alter Verstärker :-)
Kein Brummen zu hören (Satellitenschüssel). Dafür aber produziert der PC offenbar enorme Störeinstreuungen in den Analog-Teil der Soundkarte (wie im Fred weiter vorne beschrieben). Die Soundkarte ist eine externe USB-Soundkarte von Roland, die ich extra gekauft habe, um den Störeínstreuungen aus dem Wege zu gehen. Weit gefehlt!
Jeder Festplattenzugriff, jede Mausbewegung zieht eine Fahne komischer digitaler Störgeräusche nach sich, die über die Stereoanlage eingestreut werden. Sehr leise zwar, doch klar hörbar. Und katastrophal in dem Fall, wo ich Schallplatten digitalisieren wollte. Die digitalen Störgeräusche übertönen das Plattenrumpeln in Liedpausen klar.

Hier ist mein Ausweg: Ich habe die USB-Soundkarte über Toslink mit meinem Verstärker verbunden. Der Verstärker hat einen netten D/A-Wandler eingebaut und die USB-Soundkarte reicht das digitale Signal nur noch optisch und somit potentialfrei an den Verstärker weiter. Zur Plattendigitalisierung habe ich mir dann einen DAT-Recorder gekauft. Der digitalisiert ohne jegliches Sörgeräusch und leitet das Digitalsignal dann wiederum über Toslink in den PC. Die A/D- und D/A-Wandlung überlasse ich somit denen, die sich damit auskennen, nämlich Hifi-Herstellern. Den Computerschrott binde ich nur optisch digital an und habe seither keine Probleme mehr.
Henk_012
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Apr 2008, 17:18
Nun ist es gut einen Monat her, daß ich im Eingangsposting die Frage nach Möglichkeiten der Klangverbesserung des ELV-Trennverstärkers gestellt habe - ich mal will eine kurze Rückmeldung geben, wie ich weiter vorgegangen bin.

Die entscheidenden Tips kamen von pelmazo:

1. Zunächst habe ich 47Ohm Widerstände für R2 und R8 verwendet - in Verbindung mit dem noch serienmäßigen LM 358 brachte die noch keine entscheidende Verbesserung - die Trimmer konnte ich noch soweit nachstellen, daß der Trennverstärker eine Verstärkung von 1 hat. Die Verzerrungen blieben - auch bei geringerer Verstärkung.


2.
pelmazo schrieb:
...Der LM358 hat aber eine ziemlich miese Ausgangsstufe, die Verzerrungen produziert. Das kann in diesem Design durchaus eine Rolle spielen. Das kann man auch durch einen zusätzlichen Widerstand beheben, der in der Schaltung nicht vorgesehen ist, aber angesichts des geringen Preises des NE5532 würde ich viel eher den Chip wechseln, zumal der LM358 auch recht langsam ist...



Heute nun ist endlich die Lieferung von Reichelt angekommen und ich habe die zwei LM358 gegen NE5532 A (Stückpreis 0,32€!!) getauscht.
Ein kurzes Probehören (Trennverstärker zwischen CD-Spieler und Verstärker) zeigte sofort, daß der Klang sich sehr deutlich verbesserte - bei dynamischen CDs (ich hab' da mal so eine "künsterisch fragwürdige" Telarc-CD mit viel Dschingrasselbumm getestet) war beim bisherigen Drüberhören keine Verzerrungen hörbar.

Vielleicht zeigen sich beim entspannten Hören am Wochenende ja noch Schwächen..

Für normales brummfreies MP3-Gedudel vom Rechner (zugegeben, dafür verwende ich den Rechner meistens ) ist das ELV-Ding allerdings nun mehr als ausreichend.

Also: vielen, vielen Dank pelmazo!

Absolut unverständlich warum ELV nicht direkt so bestückt - die zwei Opamps + zwei Widerstände haben mich weniger als einen Euro an Material gekostet


P.S. Ich habe sicherheitshalber vier NE5532 A Opamps bestellt, von denen ich aber nur zwei gebraucht habe. Wenn einer das selbe Problem hat wie ich, bin ich gerne bereit, die zwei Dinger in einen Briefumschlag zu stecken (mit dieser Antistatikmatte) und zu verschicken -> PN an mich.


[Beitrag von Henk_012 am 03. Apr 2008, 17:18 bearbeitet]
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