Wechselspannung aber Plus-/Minus-Klemmen (?)

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sash2005
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Dez 2005, 19:23
Hallo!

Ich hätte mal eine Frage, die mich schon länger beschäftigt, und zwar:

Aus dem Lautsprecherausgang kommt Wechselspannung vieler überlagerter Sinuskurven (im Idealfall). Das sollte ich doch eigentlich richtig verstanden haben, oder?

Wieso gibt es am Lautsprechereingang dann aber "Plus" und "Minus" und wieso ist es so schlecht, wenn man diese vertauscht?

Achte schon immer darauf, dass alles stimmt, aber dennoch frage ich mich immer wieder...

Viele Grüße
sevy249
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 23. Dez 2005, 19:38
hallo...

Ich glaub wenn man die Anschlüsse vertauscht kann es zu Auslöschungen von tiefen Frequnzen kommen. Das hab ich hier irgendwo im Forum gelesen.

Gruß sevy249
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 24. Dez 2005, 03:55
Hallo Sash,

deine Bedenken treffen ins Schwarze.

Es hat sich mit dem + und - halt so eingebürgert, ist aber sachlich falsch.
Allenfalls beim Sicht-Polungstest mit Batterie könnte es zutreffen, speziell bei einem einzelnen Treiber.

Aber eine richtigere --auch für Laien verständliche-- Kennzeichnung wüsste ich grad auch nicht.

Gruss,
Michael
S.P.S.
Inventar
#4 erstellt: 24. Dez 2005, 09:20
Angenommen man hätte eine Boxe, wo Plus und Minus nich gekenzeichnet sind.
Was dann?

Dann wird jedesmal wenn man den LS anklemmen muss wid rummexperimentiert wie rumm der den jetzt angeklemmt werden soll(Batterietest) weils müssen ja beide gleich sein (dann heben sich sonstFrequenzen auf)etc....

Und Warum nicht einfach Rot und Schwarz bzw Plus und Minus nehmen? Kennt jeder, weiß jeder was gemeint ist --> Benutzerfreundlich.

Ansonsten hat es keinen Sinn, da Wechselstrom.
So denke ich mir das, wer bessere Vorschläge hat, dann her damit

richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 24. Dez 2005, 12:45
Bei den Lautsprechern müssen alle (also besonders bei Surround) richtig angeschlossen sein. Erstens ergibt sich eine Auslöschung im Bass und zweitens ist ein gegenphasiges Signal nicht mehr richtig ortbar. Bei Stereo haben wir ja folgende Voraussetzung: Ein Ton hört sich an, wie wenn er in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern entstehen würde, wenn Lautstärke und Phase (und alles andere) auf beiden Kanälen gleich ist. Wenn man nun die Phase eines Lautsprechers dreht, ist der Ton irgendwo im Raum (nicht ortbar) und nicht mehr in der Mitte zwischen den Lautsprechern. Und das kann man sich bei Surround rund um das Zimmer vorstellen, daher müssen da dann alle stimmen.

Das mit Plus und Minus kommt daher, dass an einem Studiomikrofon (hat 2 Drähte und eine Abschirmung) am a-Draht (+) dann eine positive Spannung entsteht, wenn der Luftdruck ansteigt. Logischerweise hat dann (symmetrisches Signal) der b-Draht eine negative Spannung (-).
Dieses ist wichtig, weil, wenn man zwei Mikrofone aufstellt, diese nur dann am Mischpult ein Summensignal liefern, wenn beide gleich gepolt sind. Angenommen, die Mikrofone ständen dicht zusammen und eines wäre falsch, so ergäbe das eine totale Auslöschung, also kein Ton aus dem Mischer.

Und weil das beim Mik so ist, gilt es durch die ganze Studiokette. Das Mischpult liefert am a-Draht +, wenn am Eingang am a-Draht auch + ist (das sind natürlich immer Impulse, weil ja keine Gleichspannung durchgeht). Das gilt auch für Tonbandgeräte, CDP und all das andere Gemüse.
Und daher muss letztlich auch der Lautsprecher einen Überdruck liefern, wenn er am a-Draht ein Plus bekommt.

Und da die ganze Sache im Heimbereich, wo es ja praktisch immer nur einen Draht und einen Schirm gibt (ausser bei den Lautsprechern) nicht mehr so einfach ist und auch nicht konsequent angewendet wird, hat man die Lautsprecheranschlüsse statt mit a- und b-Draht mit + und - bezeichnet.
sash2005
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Jan 2006, 03:48
Hallo!

Danke euch, ihr habt mir weitergeholfen! Dass sich gegenphasige Signale auslöschen, ist wohl richtig - soweit habe ich aber nicht gedacht...

Viele Grüße

Sash
ROBOT
Inventar
#7 erstellt: 11. Jan 2006, 06:23
Hallo,


Bei den Lautsprechern müssen alle (also besonders bei Surround) richtig angeschlossen sein. Erstens ergibt sich eine Auslöschung im Bass und zweitens ist ein gegenphasiges Signal nicht mehr richtig ortbar. Bei Stereo haben wir ja folgende Voraussetzung: Ein Ton hört sich an, wie wenn er in der Mitte zwischen den beiden Lautsprechern entstehen würde, wenn Lautstärke und Phase (und alles andere) auf beiden Kanälen gleich ist. Wenn man nun die Phase eines Lautsprechers dreht, ist der Ton irgendwo im Raum (nicht ortbar) und nicht mehr in der Mitte zwischen den Lautsprechern. Und das kann man sich bei Surround rund um das Zimmer vorstellen, daher müssen da dann alle stimmen.

Hierzu möchte ich Folgendes ergänzen:
Letztendlich sind die Phasen- und Pegelverhältnisse am Hörplatz entscheidend.
Gerade Consumer- Verstärker und Lautsprecher können gewisse Phasenverschiebungen erzeugen, die sich addieren.
Bei einem Stereopärchen mag das nicht von Belang sein, da hier identische L / R Verschiebungen entstehen, die dann nicht weiter schlimm sind (ausser man hört das Gras wachsen und hört die "absolute Phase" was eher unwahrscheinlich ist).

Im 5.1 Setup aber haben wir es mit unterschiedlichen Endstufen (nicht mehr so oft), Lautsprechern (Weichen) und auch Entfernungen zu tun:
Hier kann es durchaus vorkommen, dass eine Verpolung der Rear Lautsprecher ein besseres Ergebnis bringt.
Natürlich nur sinnvoll bei 2 (3...4) identischen Rears, und diese auch paarweise verpolt.
just my 2 cents
richi44
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 11. Jan 2006, 11:16
Dazu auch noch eine weitere Ergänzung:
Bei Dolby Prologic ist es nicht möglich, gleichzeitig ein Signal in den vorderen und hinteren Kanälen zu haben, da ja ursprünglich nur 2 Kanäle vorhanden sind und daher zwischen hinten und vorn "umgeschaltet" wird (vereinfacht gesagt).
Bei 5.1 und höher ist die Matrizierung anders gelöst, sodass die hinteren Kanäle eigentlich das volle Klangspektrum übertragen und mit den Frontkanälen gleichzeitig und gleichwertig spielen sollen.
Das bedeutet, dass die Rücklautsprecher richtigerweise nicht minderwertiger sind als die Frontlautsprecher. Es ist daher vorteilhaft, 5 identische Lautsprecher zu verwenden. Da dies selten möglich ist, sollten die Lautsprecher zumindest aus der selben Serie stammen und nicht eine zusammengewürfelte Angelegenheit sein. Damit ist eigentlich sichergestellt, dass weitgehend identische Chassis verbaut werden, sodass von da her die Boxen ähnliche Frequenz- und Phasengänge aufweisen.
Ausserdem wird normalerweise die Laufzeit auskorrigiert, sodass daher keine zusätzlichen Phasenfehler auftreten sollten.
Aber man kann ruhig den Versuch wagen, die Rück- oder Centerlautsprecher verpolt anzuschliessen.
visir
Inventar
#9 erstellt: 11. Jan 2006, 15:05
Eigentlich geht es ja nur um die Klemmenbezeichnung, nicht über ganze Heimkinoaufbauten...

Eine Ergänzung zum Verständnis vielleicht noch:
Lautsprecherklemmen (und Cinch-Buchsen und...) haben genau genommen nicht plus und minus, sondern Signal und Masse. Damit erübrigt sich die Verwirrung bezüglich Wechselstrom und Klemmenbezeichnung.
Pragmatisch kann man es - vor allem wegen dem gleichsinnigen Anschluss der Boxen - natürlich auch wie plus und minus betrachten.

Bei symmetrischer Verkabelung (XLR...) habe ich Signal, invertiertes Signal und Masse, wobei da die Masse nur als Abschirmung dient.
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