Klipsch RF7 Impedanzmessung: Der Schock!

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Trötenmario
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 17. Jun 2006, 23:05
Hallo,
heute habe ich mal die RF7 impedanzmäßig gemessen. Und einen echten Schock bekommen. Die Angabe von Klipsch mit 8 Ohm ist schlichtweg irreführend. Und ich konnte mir nicht verkneifen, mal das Anschlusspanel hinten abzunehmen. Siehe da: Wie vermutet sind die Woofer parallel geschaltet, beides mit Sicherheit 8-Ohm-Typen. Auch die Messwerte passen dazu. Zum Messaufbau:Signalgenerator, 56 Ohm Widerstand, RF7, 1 Ohm Shunt, alles in Serie. Dazu mit dem Oszillographen den Spannungsabfall am Shunt (Strommessung) und am RF7 gemessen bei verschiedenen Frequenzen. Hier die Minima und Maxima-Ergebnisse:
DC 3,26 Ohm
32 Hz 35 Ohm
53 Hz 3,92 Ohm
76 Hz 29,17 Ohm
280 Hz 3,5 Ohm
1400 Hz 8,62 Ohm
3000 Hz 7,5 Ohm
4800 Hz 13,67 Ohm
12500 Hz 3,33 Ohm
darüber steigt die Impedanz stetig an.

Also eine klassische 4-Ohm-Box.
Bemerkenswert ist der Dip bei 12,5 kHz. Offenbar ist da irgendeine Frequenzgangkorrektur für das Horn realisiert. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, den Schaltplan der Weiche aufzunehmen. Aber soviel war zu erkennen: Im Tieftonbereich diem klassische Drossel (ziemlich mickerig mit Eisenkern, R=0,2 Ohm) und eine RC-Kombination. Der Hochtonzweig ist komplizierter mit 2 Rs, 3 oder 4 Cs und 2 Ls. Offenbar hat man irgend etwas bei 12,5 kHz unternommen, um den Frequenzgang mit Gewalt hinzubekommen. Daher die 3,33 Ohm, die ich hier nicht erwartet hatte.

Fazit: Die 102 dB Wirkungsgrad sind nicht echt. Die leistungsaufnahme ist doppelt so hoch wie bei 8 Ohm, also klare 3 dB minus. Im Hochtonbereich kann der Pegel nur durch Bündelung gehalten werden. Und der Betrieb an reinen 8-Ohm-Verstärkern ist zumindest nicht optimal.

Ansonsten meine bisherige Erfahrung beim Hören und Vergleichen:
Die Boxen betonen die tieferen Bässe und den Höchsttonbereich, was aber nicht unangenehm ist. Sie klingen auch bei mittleren Lautstärken so, als ob eine Loudness-Schaltung aktiv wäre. Die Basswiedergabe geht bis deutlich unter 40 Hz, was ich bei den beiden 10"-Woofern nicht erwartet hatte. Das Horn bündelt doch recht stark und ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, eine Art Horncharakter in einem recht hohen Spektralbereich herauszuhören. Ich werde das mal versuchen messtechnisch zu erfassen.
Insgesamt habe ich den Kauf nicht bereut.
Die oben beschriebenen Impedanzwerte interessieren mich halt als Elektroingenieur, weil die Wirkungsgradangabe von Klipsch mir von Anfang an suspekt erschien.
Meine Kombination:
Front 2*Rf7, Center RC7, Surround 4*RB51, Subwoof Bandpass Eigenbau Crossover 50 Hz, Receiver Pioneer 1015.


[Beitrag von Trötenmario am 17. Jun 2006, 23:14 bearbeitet]
ukw
Inventar
#2 erstellt: 17. Jun 2006, 23:28
Das auf und ab bei einem Sinussweep ist normal.
So wie ich Dich verstanden habe hast Du mit Frequenzweiche gemessen, aber auch ohne Frequenzweiche hast du den Impedanzanstieg. Alllerdings fällt die Impedanz nie unter Rdc
siehe Minihorn
darkraver
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 18. Jun 2006, 08:13
Zusammen,

Dieses Problem haben verschiedene LS / Hersteller.
Deshalb steht ja auch NOMINAL IMPENDANCE drauf !
Gibt so viele LS wo 8 Ohm drauf steht und die bis 2 Ohm herunter gehen...........und dann braucht man ein Receiver / Verstarker der ordentlich Saft liefern kann...

LS wie die RF7 wurde ich seperat uber ne extra Endstufe ansteuern dann gibt es keine Probleme und der Sound wird nochmals besser
Trötenmario
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Jun 2006, 09:44
Hallo darkraver,
ja, nominal, aber das scheint nicht definiert zu sein. Da kann man ja auch hingehen und gleich 8 Stück 8 Ohm-Chassis parallel schalten, ergibt dann eine Superlautstärke und ist im Vergleich zu einem "ehrlichen" 8 Ohm LS deutlich lauter und würde bei jedem Test gewinnen. Die korrekte Impedanzangabe wäre aber 1 Ohm. Und bei der RF7 müsste 4 Ohm draufstehen und nicht 8 Ohm. Ich werde mal eine Mail an Klipsch schreiben.
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 18. Jun 2006, 10:02
Die Impedanzgeschichte ist deutlich in der Din geregelt. 20% unter die Nominalangabe darf die Impedanz falen, weiter nicht. Das ist hier nicht gegeben, also ist es ein 4Ohm-Lautsprecher.

Allerdings muss das nicht bedeuten, dass der Wirkungsgrad falsch angegeben ist.
Es kommt immer darauf an, wie er angegeben wird. Bei Referenzspannung 2,83V oder bei Referenzleistung 1W. Das ist natürlich ein Unterschied, selbst bei Lautsprechern mit nominal gleicher Impedanz.
tiger007
Stammgast
#6 erstellt: 18. Jun 2006, 15:37
Interssant!

Das sagt mir,dass mein Yamaha mit 2*250W bei 4 Ohm also eh genau für die RF7 passt und ich als Nachfolge für diesen Verstärker doch keine Endstufen mit echten je 250W bei 8 Ohm benötige um die Rf7 optimal zu versorgen.

A bissl hats mich diese Ernüchterung aber auch geschockt,weil man glaubte die Rf7 ist wirklich so ein überdrüber Wunderlautsprecher , der aus ganz wenig Watt sooo viel Lautstärke zaubert, und dann zieht sie doch mehr Verstärkerleistung als man glaubt...

Naja, Tatsache ist sie klingt super und das ist echt,nur das zählt!
High-End-Manny
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 18. Jun 2006, 15:48
Hallo tiger007,
warum soll denn dein Verstärker genau die Leistung haben, die der LS abkann? Versteh ich nicht!
tiger007
Stammgast
#8 erstellt: 18. Jun 2006, 15:59
Naja,wegen der üblichen clipping- oder andererseits Tieftöner-schrotten Geschichten
High-End-Manny
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Jun 2006, 16:07
Naja, wenn es dein Gewissen beruhigt. Also ich habe an meiner TITAN MK 2 einen 2 x 135 Watt Verstärker und dieser reicht vollkommen aus, obwohl die TITAN eine Dauerbelastbarkeit von 300 Watt Sinus hat und eine Musikbelastbarkeit von 600 Watt.
Und ich kann auch, wenn ich will:


Naja, dann frohes Hören.
ukw
Inventar
#10 erstellt: 18. Jun 2006, 16:13
NAja, ich habe das Original Chassis, Du verwendest einen Visaton...

Da brezel ich schon mal mit einem 680 Watt @ 8 Ohm pro Kanal Verstärker drauf (nur den Bass)

Das hört sich dann schon präzieser an (bei etws höheren Lautstärken)

Ich rate jedenfalls dazu, eine Titran aktiv zu betreiben und im Tiefton nicht zu geizig zu sein mit der Endstufenpower. Immerhin hat das Chassis ein paar Kg Luft im Rücken und da wirkt sich ein Kontrollverlust der Endstufe über den Lautsprecher fatal aus.
High-End-Manny
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 18. Jun 2006, 16:16
Hi ukw, wollen wir dieses Thema in den "Liebhaber großer LS" verschieben, denn ich denke das hat hier nix zu tun.
bonny_t.
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 24. Sep 2009, 17:07
hallo leute,bin neu dabei.ihr erwähnt dauernd diverse watts,die der klipsch rf 7 auf trab bringen sollen.das erstaunt mich sehr,wobei ich von mir denke,nicht mehr gut hören zu können,bin 56 years old.ich habe an meinen klipsch rf 7 einen braun verstärker aus den 60ern,den csv13.kann ich nur jedem empfehlen,der einen packenden live-haftigen,animalischen sound für seine rock-cds sucht.ne dicke lüsterklemme an die din-stecker der lautsprecher-ausgänge,bananenstecker dran, eventuell bi-wiring zur box,einen cd-player über adapter din/chinch an anschluss tape möglicherweise und ab gehts ! der amp ist nicht dumpf,wie manche meinen,bass und höhen auf 9 uhr,also im minus!lautstärke-regler auf max., sogenannter balance-regler(ist ein eingangsregler,der den klang wie eine regelbare loudness beeinflusst) auf 8 uhr/ max 9 uhr,und der nachbar klingelt schon......
ich habe schon manche amps probiert,sogenannte high-ender,röhre wie transistor.das geld hätte ich sparen können.wer allerdings unbedingt gänsehaut und schweissausbruche vermeiden möchte oder muss,der sollte sich beruhigten sound per teurer high-end verstärker mit teuren kabeln und strom-steckerleiste zulegen,je nach geschmack oder wie auch immer anders denkend/fühlend. gruß bonny_t.
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