Kompetenz f.Spezial-Lautsprecherboxenentwicklung gesucht

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Dave_55
Neuling
#1 erstellt: 09. Aug 2006, 23:00
Hallo zusammen,

Mal sehen ob ich hier richtig bin und fündig werde, obwohl das Thema eigentlich nicht gerade sonderlich "HiFi-mäßig" ist:

Es geht um die Entwicklung eines Klangabstrahlungs-Systems für elektronische/digitale Musikinstrumente, hier ganz speziell für (Sakral-)Orgeln mit digitaler Klangerzeugung.

Fakt ist, dass die Tonerzeugung (Klangsynthese bzw. -Reproduktion) solcher Instrumente ziemlich optimiert ist, es hapert aber meistens noch erheblich an der Klangabstrahlung. Dies zu ändern, ist das Ziel der hier angesprochenen Übung.

Heute Instrumente haben ein Multikanal-Audiodesign (4-12 eigenständige Kanäle oder teils sogar mehr). Meistens werden aber Lautsprechersysteme verwendet, die eher nach dem Zufalls- oder "trial and error"-Prinzip zusammengezimmert sind und in der Regel mehr oder weniger weit davon entfernt sind, ein wirklich instrumententypisches Schallfeld (Vorbild: Pfeifenorgel)zu erzeugen. Problempunkte dabei sind u.a.:
Frequenzgang (der tiefste in einer Pfeifenorgel erzeugte Ton liegt bei 16Hz); Höhen-/Breiten-/Tiefenstaffelung; stark gerichtete Höhenabstrahlung konventioneller Lautsprechersysteme (unnatürlich).

Entwicklungsziel ist ein modular aufgebautes Lautsprechersystem, das an das unterschiedliche Audiodesign solcher Instrumente (besonders Anzahl der Kanäle) individuell und universell angepasst werden kann. Hierfür suche ich einen profunden Kenner aller hierfür relevanten Lautsprechersysteme, mit fundierten Kenntnissen im Lautsprecher/Boxendesign in Theorie und Praxis, den dieses Thema interessiert und der Lust hat, sich in diese sehr spezielle Aufgabenstellung hineinzudenken.

Da es hier nicht um "big business" geht und die Entwicklung zunächst auf kleiner Budgetflamme gekocht werden muss, gehört eine gute Portion an Idealismus und Interesse am Thema dazu - bei marktfähigen Ergebnissen kann sich das natürlich ändern.

Fragen, Anregungen oder Kommentare hierzu gern öffentlich an dieser Stelle oder über Privatmail.

Sorry an alle, die das Thema nicht interessiert - ich möchte nicht Eure Forenzeit stehlen, aber vielleicht ist ja auch dieses Projekt technisch nah genug an den sonst üblichen Foreninhalten, dass sich jemand angesprochen, interessiert und motiviert fühlt, einen Gedankenaustausch hierüber zu beginnen.

Danke und viele Grüße
Dave
detegg
Inventar
#2 erstellt: 09. Aug 2006, 23:09
Hi Dave_55 - willkommen im Forum!

Mit Deinen Fragen wirst Du hier (hoffentlich) offene Türen finden - ich werde jedenfalls interessiert mitlesen!

Gruß
Detlef
Volc0m
Stammgast
#3 erstellt: 09. Aug 2006, 23:10
Sorry für "etwas am Topic vorbei", aber..
Das Projekt mag ja eine Interessante und innovative Sache sein, jedoch mißfällt mir der Gedanke mich an einem "künstlichen Musikinstrument" zu erfreuen.

Könntest du mir vielleicht Anwendungsgebiete für diese Geräte nennen?


Gruß, Volc0m
Dave_55
Neuling
#4 erstellt: 09. Aug 2006, 23:22
Na ja, der Gedanke ist schon seit vielen Jahren Realität - allein in Deutschland werden jährlich Hunderte dieser Digitalorgeln verkauft

Einsatzgebiete sind: Haus-/Übungsinstrumente für Hobby- und professionelle Organisten - oder solche die es werden wollen, Kapellen, Aussegnungshallen und natürlich auch Kirchen.

Ob eine Orgel mit digitaler Klangerzeugung ein "künstliches Musikinstrument" ist, darüber lässt sich sicher lange und trefflich streiten. Tatsache ist allerdings, dass sich die "digitalen Pendants" zu einer klassiscen Pfeifenorgel im Laufe ihrer Entwicklung durch die Nutzung ihrer technologischen Möglichkeiten deutlich emanzipiert haben und nicht einfach nur billige Kopien eines Originalvorbilds sind.

Ein anderes Beispiel zum gleichen philosophischen Thema "künstliches Instrument" ist das Digitalpiano - das ist inzwischen ja auch in Tausenden von Musikschulen vertreten, ganz einfach weil es neben der reinen Reproduktion des Klanges eines Klaviers zahlreiche handfeste Vorteile und einen klaren musikalischen und praktischen Nutzwert aufweist und ebenfalls mittlerweile weit von einer "reinen Kopie" entfernt ist...
Volc0m
Stammgast
#5 erstellt: 09. Aug 2006, 23:56
Hmm...

verstehe ich das ganze schon richtig:


"Eingabe" (z.B.Tasten) -> "Weitergabe" (Digitalteil, Abrufen eines/der bestimmten, zutreffenden Tonsample(s)) -> "Verstärkung" -> "Wiedergabe" (durch Lautsprecher)

?

Demnach wäre der Klang des "Instruments" dann lediglich wie eine Live-Performance digital abgerufener Ton-Samples, wiedergegeben von hochwertigen Lautsprechern. Oder?

Jedoch will der Gedanke "Nur ein Instrument klingt wie ein Instrument" irgendwie nicht aus meinem Kopf bzw. versteh ich es nicht besser..
Dave_55
Neuling
#6 erstellt: 10. Aug 2006, 00:19
Du beschreibst das System schon richtig - aber so simpel ist die Sache trotzdem nicht. Bei einer Digitalorgel wird eine (bestimmte) Pfeifenorgel nicht 1:1 reproduziert. Die Samples von Pfeifenorgelregistern dienen nur als "Rohmaterial". Sie werden umfangreich editiert und bei der Wiedergabe kräftig moduliert (z.B. um die vielen feinmodulatorischen Vorgänge beim Erklingen vieler verschiedener eigenständiger Klangzeuger wie beim Zusammenspiel vieler Orgelpfeifen möglichst lebendig zu erzeugen). In einem digitalen Instrument wird praktisch auch nie eine bestimmte Orgel "nachgebildet", die Samples kommen i.d.R. von ganz verschiedenen Pfeifenorgeln und werden aus der Sample-Bibliothek des jeweiligen Herstellers für jedes Modell nach unterschiedlichen Kriterien neu zusammengestellt.

Was eine Digitalorgel "anders" macht, ist z.B. die Möglichkeit, in einem einzigen verschiedene unterschiedliche Dispositionen (Registerzusammenstellungen) verfügbar zu machen, zum Beispiel die einer barocken, eienr französisch-romantischen oder einer symphonischen Orgel - passend zu der gespielten Literatur. Oder die Möglichkeit, unterschiedliche Temperierungen (Stimmungen) zu spielen. Oder auch die Möglichkeit, jedes einzelne Register nach eigenen Vorstellungen zu editieren/intonieren. Darüber hinaus kann man klassische Orgelregister mit modernen Sounds oder orchestralen Klängen (wie z.B. auch aus Synthesizern oder Keyboards bekannt) mischen und so ganz neue Klangkreationen und Kombinationen kreieren. Nur einige von vielen Unterschieden und zusätzlichen Möglichkeiten, die mit einer Pfeifenorgel bauartbedingt nicht machbar sind.

Was die Lautsprecherfrage anbelangt, geht es aber gerade darum, den riesigen Klangkörper einer Pfeifenorgel in ihrer ganzen Breite und Tiefe und mit dem großen Frequenzspektrum abbilden zu können - und zwar möglichst so, dass es gerade NICHT lautsprechermäßig klingt...
Volc0m
Stammgast
#7 erstellt: 10. Aug 2006, 00:38
Die Geschichte mit den neuen Klangkreationen gefällt mir jetz allerdings wirklich gut. Darauf bin ich gerade nicht gekommen, und war immernoch beim retten der "wirklichen Instrument"

Wie man das mit den Lautsprechern hinbringt ist natürlich eine ganz andere, hochkomplexe Angelegenheit. Denkst du denn man könnte ein perfektes Modell für das jeweile Instrument schaffen, oder gehst du davon aus die Lautsprecher den raumakustischen Gegebenheiten des Wiedergabeplatzes anzupassen, also individuelle Modelle?

Mir ist klar, dass normale Instrumente auch nicht an die Räumlichkeiten angepasst werden (oder etwa doch ), jedoch handelt es sich hier ja wie erwähnt um Lautsprecher..
Dave_55
Neuling
#8 erstellt: 10. Aug 2006, 01:09
Ich denke wie gesagt an ein optisch und technisch modulares System, wobei die Einzelkomponenten aktive oder passive Full-Range Systeme unterschiedlicher Größe bzw. Subwoofer sind, die je nach Audioauslegung der jeweiligen Orgel in flexibler Kombination zusammen gestellt werden.
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