HILFE WO IST DER UNTERSCHIED???

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Peter_Pan
Stammgast
#1 erstellt: 19. Feb 2003, 17:37
hallo,
ich würd mal gern wissn, was der unterschied zwischen
Bandpasssystem (CANTON AS 20)
und
Bassreflexsystem (CANTON AS 22 und höher)
ist.
und welches system ist besser?
wär echt nett, wenn mich einer mal aufklären könnte.

PS:
ich hab schon länger vor, mir nen neuen subwoofer zu holen, da mein portmonaie aber nicht das größte is, würd ich gern wissen, ob sich es lohnt mehr gled auszugebn.
also damit mein ich Canton AS 20 oder AS 22.
der 22er ist bestimmt besser, sonst würd der ja auch nich mehr kostn, aber ich würd gern wissen, ob sich dat auch lohnt.

thx

Peter Pan ;-)
Icarus
Stammgast
#2 erstellt: 19. Feb 2003, 17:57
Hi Peter Pan,

ein Bassreflexsystem ist vom Prinzip her ein Helmholtzresonator. Unterhalb der Resonanzfrequenz strahlt zusätzlich zum Chassis das Bassreflexrohr Schall ab. Gegenüber einem geschlossenen System besitzt ein BR-System bei tiefen Frequenzen einen um ca. 3dB höheren Wirkungsgrad, da auch die rückwärtig ins Gehäuse abgestrahlte Energie genutzt wird.

Bandpasssysteme gibt es in verschiedenen Ausführungen. Wesentlich ist, dass das Gehäuse einen akustischen Bandpassfilter bildet (daher der Name), der die Wiedergabe nach unten (Hochpass) und nach oben (Tiefpass) begrenzt. Vorteil: die Frequenzweiche kann einfacher ausfallen oder sogar ganz weggelassen werden (wie z.B. bei manchen Isophon-Modellen).

Ein optimal gemachtes BR-System ist einem Bandpasssystem in der Impulswiedergabe überlegen. Am besten ist aber eindeutig ein geschlossenes Gehäuse, das jedoch bei einem Subwoofer mit akzeptablem Tiefgang i.d.R. aktiv geregelte Chassis voraussetzt.

Ciao,
Icarus


[Beitrag von Icarus am 19. Feb 2003, 18:08 bearbeitet]
DrNice
Inventar
#3 erstellt: 19. Feb 2003, 20:25
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Bassreflexsysteme besonders in kleineren Räumen schnell nervig werden. Mein Zimmer ist cam 10m² klein und nach nem halben Jahr hab ich meine Quadral SX1250 für 2 geschlossene Grundig Box 8000 in Zahlung gegeben, und ich bereue es kein Stück! Wenns nich unbedingt Neuware sein muss, kann ich die geschlossenen Canton-Boxen aus den späten 70ern / frühen 80ern empfehlen. die sind güstig und gehen bis in den 35hz - Bereich runter - und zwar ohne zu nerven!
Bei größeren Räumen kann Bassreflex jedoch auch sinnvoll sein, aber auch hier ist darauf zu achten, dass keine schwammige Basswolke lasziv im Raum hängt ;-)


[Beitrag von DrNice am 19. Feb 2003, 20:26 bearbeitet]
Tantris
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 19. Feb 2003, 20:54
Hallo,

um es nochmal deutlich zu machen:

Baßreflex: ein Tieftöner arbeitet auf der einen Seite direkt nach außen, die andere Seite auf ein Gehäuse, aus dem mittels eines Resonators (im einfachsten Fall ein Rohr) die Frequenzen am unteren Ende des Einsatzbereiches verstärkt nach außen gelangen.

Bandpaß: Ein Tieftöner arbeitet zu beiden Seiten auf jeweils ein Gehäuse, entweder eines (Mono-Bandpaß) oder beide (Doppelt ventilierter BP) können mittels Resonatoren den Schall an die Außenwelt abgeben. Bei den genannten DVBP müssen die Abstimmungen der beiden Gehäuse/Resonatoren natürlich unterschiedlich sein, damit sich der Schall ergänzt und nicht auslöscht (Standardabstimmung halbe 8va Abstand).



Ein optimal gemachtes BR-System ist einem Bandpasssystem in der Impulswiedergabe überlegen.


Diese These ist nicht haltbar. Es kommt auf die jeweilige Abstimmung an.

Vorteile des Baßreflexes: Der Tieftöner wird nicht nach oben begrenzt, kann also auch als Tiefmitteltöner genutzt werden. Gehäuse ist einfacher zu bauen und weniger anfällig in der Abstimmung als ein BP.

Vorteile des BP: Bei Subs gibt es eine Begrenzung nach oben und unten "gratis", bei Mono-Bandpässen besteht weniger Subsonicgefahr als bei BR/DVBP. Tendenziell sind mit BP Konstruktionen mit höherem Wirkungsgrad möglich.

Gegenüber den vorgenannten Systemen hat eine geschlossene Box tendenziell den Vorteil der besseren Impulswiedergabe, braucht dabei aber mehr Membranfläche, Leistung und Volumen, und dieselben Pegel/Tiefgänge zu erreichen.

Die von Nice beschriebenen Phänomene sind eher auf falsche Abstimmungen oder eine schlechte Raumakustik/Aufstellung zurückzuführen und nicht prinzipbedingt.

Gruß,

M.
Icarus
Stammgast
#5 erstellt: 19. Feb 2003, 22:20
Hi Tantris,

Du hast Recht: Die Impulswiedergabe eines Bandpasses ist nicht prinzipiell schlechter als die eines BR-Systems. Was bleibt ist die Tatsache, dass ein geschlossenes Gehäuse beiden Varianten in der Beziehung überlegen ist.

Gruß,
Icarus
HifiPhlipper
Stammgast
#6 erstellt: 20. Feb 2003, 00:49
Zitat (Tantris):
"Gegenüber den vorgenannten Systemen hat eine geschlossene Box tendenziell den Vorteil der besseren Impulswiedergabe, braucht dabei aber mehr Membranfläche,
Leistung und Volumen, und dieselben Pegel/Tiefgänge zu erreichen."

Ohne Tantris mit seiner zweifellos fachkundiger Erfahrung kritisieren zu wollen:
Bassreflexgehäuse haben tendenziell viel eher Vorteile in Sachen Impulsivität und Dynamik. Durch die grosse Helmholzresonanz wird der Klirr genauso wie die Intermodulationsverzerrungen in Nähe der Abstimmfrequenz minimiert, denn Membranbewegungen lassen sich auf rund ein viertel reduzieren.
Einzig bei Tonburstmessungen hätte in diesem Fall das geschlossene System die Nase (nur knapp) vorne.
Icarus
Stammgast
#7 erstellt: 20. Feb 2003, 01:26
@HifiPhlipper:

>Bassreflexgehäuse haben tendenziell viel eher Vorteile in
>Sachen Impulsivität und Dynamik.

Der Begriff "Impulsivität" hat nichts mit dem Begriff "Impulswiedergabe" zu tun.

Eine gute Impulswiedergabe ist dadurch gekennzeichnet, dass ein schwingungsfähiges System nach der Anregung durch einen Impuls (meist ein Dirac-Impuls) möglichst schnell und ohne Überschwinger in die Nulllage zurückkehrt.
Ein geschlossenes Gehäuse mit aperiodischer Dämpfung hat ein optimales Impulsverhalten (ein kleiner Unterschwinger bei schnellstmöglicher Rückkehr in die Ruhelage). ALLE Bassreflexsysteme, seien sie auch noch so gut abgestimmt, haben ein schlechteres Impulsverhalten, da sie über einen längeren Zeitraum in die Nullage zurückpendeln.
Die von Dir genannten Vorteile von BR-Systemen - kleinere Membranauslenkungen oberhalb der Resonanzfrequenz, dadurch weniger Klirr, bei Bass-Mitteltönern reduzierte Dopplerverzerrungen - sind natürlich richtig. Daher bevorzuge ich, soll es denn ein geschlossenes System sein, eine Regelung des Chassis bei Aktivbetrieb.

Gruß,
Icarus
I.P.
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 20. Feb 2003, 01:57
Ich habe in meinem Leben Hunderte, wenn nicht Tausende geschlossene, baßreflex und bandpaßkonstruktionen gehört, gebaut und gemessen.

bandpässe klingen furchtbar, baßreflexkonstruktionen können mitunter sehr gut sein und gegen geschlossene gehäuse haben alle anderen bauformen keine chance.

vorausgesetzt man hat bei der wahl der chassis und der eingesetzten leistung freie wahl, weil es nicht viele chassis gibt die ungeregelt in einem geschlossenen gehäuse ausreichend tiefgang und pegel erzeugen können. unter berücksichtigung dieses kompromisses halte ich baßreflex für die beste wahl in der praxis, aktiv geregelte geschlossene gehäuse für das theoretische optimum.


[Beitrag von I.P. am 20. Feb 2003, 01:58 bearbeitet]
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