Wie gelingt Wiedereinstieg: Renovieren oder alles neu?

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larghetto
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Aug 2010, 21:35
Hallo zusammen,

ich bin neu hier und erhoffe mir ein paar Expertenmeinungen:

Bei mir ist das HiFi-Thema vor rund 10 Jahren mehr oder minder "abgeebbt". Aus verschiedenen Gründen (und Phasen) ist die recht illustre "Kette" von damals, die bis heute sporadisch im Dienst ist:

Lindemann AMP 4
Naim Audio CD 3.5 + Flatcap
Infinity Kappa 8.2i (ich war jung und brauchte das Geld für etwas anderes ;-))
ergänzt mit Tuner und Tapedeck

Im Lauf der Zeit war ich immer mal wieder auf der Suche nach einem Upgrade - natürlich insbesondere für die Lautsprecher - der sehr volle, voluminöse, bei einigen Musikstücken zugegebermaßen auch wirklich geniale "Westcoast-Sound" der Infinitys passt nicht mehr so ganz zu meinem Geschmack und vor allem nicht mehr in meinen Hörraum.

Daher überlege ich, meine gesamte Kette

a) durch Zukauf von Teilen der Elektronik und eines neuen LS zu "renovieren" oder
b) komplett neu zu kaufen.

Dazu die Rahmenbedingungen:

Hörraum:

Zu einer Seite hin offen, rund 25qm, Hörabstand rund 3 Meter, Lautsprecherpositionierung muss sehr wandnah erfolgen (Womit sich auch erklärt, warum sich bei Betrieb der Infinitys alle Gäste immer auf den Boden schmeißen, um nach den irgendwo getarnt aufspielenden Subs zu suchen...).
Modern eingerichtet (wenig bedämpft, Glas, Parkett, ...).
Hörposition in etwa im gleichseitigen Dreieck. Der "Sweetspot" sollte möglichst breit sein.

Hörgewohnheiten:

"Software":
R&B, HipHop, Soul, Rock, Pop (ca 70%)
Jazz (ca. 20%)
Klassik (ca. 10%)
Ich höre eher leise als laut, möchte dabei (oder deswegen) aber auf keine Details verzichten. Räumlichkeit ist mir ebenfalls wichtig.

Features, die ich (zukünftig) gerne nutzen würde:

Nutzung Internetradio

Znetrale Speicherung und möglichst einfache und "klangstarke" Nutzung meiner rund 800 CDs (Festplattenspieler o.ä.), ich habe de facto eigentlich keinen Platz, um die CDs alle im Hörraum unterzubringen!

Hoher "Wife-Acceptance-Faktor" (Design, möglichst wenig Geräte, kein "HiFi-Turm", Boxen möglichst klein und "schick" (dass aus den Bose-Brüllwürfel-Milchtütchen an den Wänden diverser Bekannter nicht wirklich Musik kommt, haben wir mittlerweile geklärt ;-))

Vor einigen Jahren hatte ich mich bei meinem damaligen Händler zu einer ausgiebigen Hörsession (eigentlich zum Thema Audiodata) angemeldet. Nach der "Pflicht" fragte er mich, ob ich mir auch etwas optisch nicht ganz so Gelungenes vorstellen könnte, das aber sehr gut klingen würde. Als ich dies bejahte, baute er eine Spendor SP 1/2 auf. Gegen 20:00 Uhr kam er wieder und meinte, nachdem er jetzt seit 1 1/2 Stunden geschlossen hätte - wie lange ich denn noch bräuchte? Diese Lautsprecher hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Wegen eines anstehenden Umzugs habe ich ihn aber dann doch nicht gekauft.

Daher vermute ich - auch nach einem unlängst durchgeführten Hörtest mit einer von mir auch favorisierten Audio Physic Yara (die ich für einen tollen LS halte, aber eben nicht für mich), dass ich mich geschmacklich eher in die etwas "wärmere", englische Ecke einordnen lasse. Beim selben Test habe ich auch Leema und Chario gehört. Chario hat mir am meisten Spaß gemacht. Bei den Leemas war mit der Preis-Leistungsverhältnis etwas fraglich.

Nun zu meinen Fragen:

Macht es noch Sinn, meinen alten Lindemann AMP 4 (mit dem ich nach wie vor eigentlich ganz zufrieden bin) und meinen Naim 3.5 (mit dem ich noch zufriedener bin), mit Geräten, die die oben beschriebenen Funktionalitäten aufweisen, zu komplettieren? Ich denke da zum Beispiel an Olive? Und das Ganze dann mit neuen LS zu versehen?

Oder wäre eine "komplett neue" Lösung sinnvoller? Nachdem jetzt der Naim UnitiServe herausgekommen ist, würde ich eine Lösung Naim Uniti + Serve relativ sexy finden, zumal viele meiner oben aufgeführten Ziele damit erreicht werden würden.

Lautsprechermäßig habe ich vor kurzem weiterhin gehört:

ProAC Response D28
ProAC Response D18 und (ich weiß, nicht britisch ;-))
Sonus Faber Liuto

Von diesen hat mir die Liuto an meiner bestehenden Elektronik am besten gefallen! Leicht abgeschlagen (weil einfach nicht ganz so "livehaftig") die D18. Die D28 muss man vielleicht sehr sehr lange hören, um sie lieben zu lernen (ich hatte pro Box nur je eine Stunde).

Wenn man hier im Forum ein bisschen quer liest, könnte man aber auch noch auf

Spendor A5 und insbesondere Neat Acoustics Elite SX kommen.

Ihr merkt schon, mein Herz tendiert zu Standboxen. Erstens weil mein Hörraum unser Wohnzimmer ist und dieses ab und zu mal durch zwei Kleinkinder "gestürmt" wird und meine Erfahrung einfach ist, dass Kompaktboxen auf Ständern doch leichter umkippen (höherer Schwerpunkt). Zum anderen habe ich (siehe Fan von Räumlichkeit) auch noch nie eine Kompaktbox / Subwoofer - Kombination gehört, die nach meinem Empfinden wirklich besser abgebildet hat, als entsprechende Standboxen.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Ach ja - mein Budget ist weder streng limitiert noch unermesslich, aber ich möchte ein angemessenes bis gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreichen.

Wie würdet Ihr vorgehen? Hat jemand (Hör-)Erfahrungen mit diesen Lautsprechern an Naim Uniti oder am Lindemann?

Auf Eure (Rück-)Fragen, insbesondere aber auf Eure Tipps, Tricks und Ratschläge freue ich mich!

Merci,
larghetto


[Beitrag von larghetto am 10. Aug 2010, 21:53 bearbeitet]
lorric
Inventar
#2 erstellt: 11. Aug 2010, 08:39
Hallo,

den AMP könntest Du ggf. mal durchprüfen und überholen lassen. Ich würde aber mit den LS anfangen. Damit erzielst Du sicherlich die größte Veränderung in der Kette.

ProAc sind teilweise schon sehr speziell.
Wenn die Klangmöbel wie Sonus Faber zusagen, dann wäre eventuell Zingali noch ein Tip. Zum Beispiel die Venice.

Bei den "Briten" käme noch PMC und rega in Frage.

Einen sehr guten Ruf und eine eingeschworene Fan-Gemeinde hat Vroemen aus Aachen.

Da Du das Budget nach oben nicht begrenzt hast nenne ich noch die Ascendo System F. Das wäre mein persönlicher Favorit. Habe ich allerdings nur an einer Trigon-Kette gehört. Der Händler führt aber auch NAIM.

Na ja, mann könnte noch baffzig andere Marken wie Geithein, Vienna Acoustics usw. nennen.

Eine ganz anderes Konzept wäre Duevel oder Ohm Walsh.

Da hast Du eine spannende Aufgabe vor Dir. Viel Spaß.

Gruß
lorric


[Beitrag von lorric am 11. Aug 2010, 08:42 bearbeitet]
larghetto
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 12. Aug 2010, 10:48
Hallo lorric,

besten Dank für Deine ergänzenden Hinweise und Vorschläge. Da werd' ich mich doch mal auf den Weg zu diversen Händlern machen.

Betreibt irgendjemand hier noch einen Lindemann AMP4? Und wenn ja, mit welchen Lautsprechern?

Gibt es Lautsprecher, die Eurer Meinung nach besonders gut mit NAIM Elektronik harmonieren, siehe meine Vorschläge oben? Hat jemand damit (Hör-)Erfahrungen?

Besten Dank und Gruß,
larghetto
Klas126
Inventar
#4 erstellt: 12. Aug 2010, 11:52
Em kommt drauf an ob du an Verstärker Klang glaubst, ich tuhe es net, und habe auch noch keine Erfahrung dabei gemacht.
(beim AVR zu einem Amp habe ich aber was gehört^^ ein Amp ist klarer für mich, in der unter 500 Euro Klasse von AVRs)

Du solltest dir LS raushören die dir gefallen. Am besten auch in den eigenen 4 Wänden.

mfg
Klas
startup2009
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 12. Aug 2010, 16:03
Hallo larghetto,
zu dem Uniti und den Neats kann ich Dir sagen, der Klang ist toll. Jedenfalls für den Gegenwert. Habe die Kombi so gehört. Allerdings ist es so, dass Räumlichkeit und Bühne nur recht eingeschränkt vorhanden ist.

Wenn Du deinen Naim 3.5 mal mit zum Händler nimmst, kannst Du ja deinen gegen das CD Laufwerk im Uniti vergleichen.

Habe selbst sehr lange mit dem Uniti geliebäugelt. Letzendlich wurde es dann der Supernait und ein CD 5x. Weil das so Klang wie ich es mir vorstelle.

OK aus den Neats wurden dann KEF XQ 40, da mir der Klang mit Neats einfach zu warm war.

Dir viel Spaß bei der bevorstehenden "Arbeit"

Grüße

Dirk
ch
Inventar
#6 erstellt: 12. Aug 2010, 20:03
Ich würde mich auch um die LS kümmern. Meine Empfehlung ist Tannoy (wobei wandnah da nicht so gut ist) oder Newtronics, die problemlos wandnah aufgestellt werden können. Da kann man je nach Budget auch schöne Aktivboxen kaufen. Auch Audio Physic habe ich immer gerne gehört und die Sonics von einem Kumpel klingen auch sehr gut.
Viel Spaß beim Testen...

Gruß ch
larghetto
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Aug 2010, 08:59
Hallo zusammen,

besten Dank für die weiteren Impulse.

@startup: Räumlichkeit und Bühne sind mir nicht unwichtig, das "kann" meine bisherige Kombination Lindemann + Naim CD 3.5 schon ganz gut. "Zu warm" wäre natürlich auf Dauer auch irgendwie zu nervig.

Zwei Fragen noch, da Du berichtetest, Du habest die Kombination Uniti und Neats gehört. Erstens wo? Und zweitens: Wie hast Du diese Kombination im leisen (so Du das denn gehört hast) Bereich empfunden? Waren da noch genügend Details vorhanden?

@ch: Ich persönlich finde ja auch, dass so eine Tannoy Westminster schon rein optisch einen gewissen Charme entwickelt. Meiner weitaus besseren Hälfte gefallen die Teile aber leider so gar nicht. Audio Physics finde ich - siehe mein Bericht oben - auch ganz gut, vor allem der Detailreichtum und die Räumlichkeit in der Wiedergabe fesseln mich da immer wieder. Aber zumindest mit der bestehenden Lösung (Lindemann AMP4), die ja verstärkerseitig auch sehr neutral bis analytisch klingt, ist mir das einfach zu viel Studio und zu wenig "Music".

Besten Dank für Eure Hilfe und Gruß,
larghetto
ch
Inventar
#8 erstellt: 13. Aug 2010, 09:21
Die Tannoy DC8 oder DC10 gefallen Madame aber doch bestimmt?? ...und die machen richtig Musik nach meinem Geschmack.

Gruß ch
wulf
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 16. Nov 2010, 00:04
10. august da ist wohl alles vorbei... zum lindemann amp düften doch am besten lindemann LS passen- nicht die neuen -die sind einfach nicht preiswert-schau mal nach den alten venice von lindemann-1 meter hoch , schlank und 53 kg -solide ! die gehen jetzt im preis und sind im mittel hochtonbereich wie elektrostaten. unglaublich prätzise , schnell wie der wind und auf den punkt - und kein wummerbass da geschlossen!riesiger raum! ich hatte sie nur als notlösung gedacht und bin paff ob der klangqualität! ulf
D_O_C
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 05. Jan 2012, 00:59
hatte bis vor 1/2 J meinen Lindemann 4 in Betrieb , erst an Lindemannboxen, dann an Piega Coax. DA war er dann nicht mehr ganz ausreichend, aber immer noch sehr sehr gut. Jetzt liegt er im Keller und wartet... DOC
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