Review eines Einsteiger ( oder von der Idee zu einer ersten eigenen Anlage)

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Racoon45
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 05. Jul 2013, 10:53
Hallo,

ich wollte hier einfach mal ein Thema erstellen das vielleicht auch anderen kompletten Neulingen hilft, wenn man ohne viel Wissen vor hat seine erste eigene StereoAnlage zu erweben und eigentlich noch keine Ahung und Erfahrung hat.

-alle Einschätzungen und Wertungen sind selbstverständlich Subjektiv-

Das Forum und die vielen netten User helfen mir seit Jahren als Beratungsplattform. Dafür allein schon mal Danke.

Ich bin ein 25 Jähriger Student und hatte mir ende letzen Jahers in den Kopf gesetzt eine erste eigene Stereo Anlage zu erwerben und bin natürlich ein Opfer meiner Generation und hatte und habe von Hifi Technik keinen blassen Dunst. Musik hatte ich bisher als Mp3 Datei ( stellenweise mit 128kbs ... ) oder gar auf Youtube konsumiert ( nicht das ich mit der Qualität zufrieden gewesen wäre ).

Von meinem Vater vor geprägt ( durch seine bis heute immer noch sehr guten BR 50 Stereo Boxen und stunden im Keller mit Pink Floyd , Jean Michelle Jarre , Mike Oldfield uva. ) waren meine Ziele recht hoch gesteckt.

Der Entschluss standt fest aber ein Überblick war nicht vorhanden, also ab ins Forum und die SuFu quälen und lesen lesen lesen. Schnell war klar das gebrauchte Analoge Stereokomponenten bei meinem Budget ( Anfangs 400 € später auf knapp 550 € erhöt) am besten zu beschaffen sind.

Also eine Liste geschrieben was an Komponenten benötigt wird : Stereo Verstärker ,2 Lautsprecher , externe USB Soundkarte ( da ich mittlerweile etliche FLAC Datein auf Festplatte liegen habe) und aus Jugentraumgründen ein Plattenspieler. Und natürlich Kabel und Zubehör.
Zu meinem Glück konnte ich feststellen das auf Analoge Stereo Technik bei Ebay ein regelrechter Ausverkauf stattfindet.

Und zu erst ging ich auf die Jagd nach dem Verstärker. Nach Gesprächen mit alten Hifi Hasen welche zu 20 Jahre alten käufen noch sagen "den ich letzens gekauft habe" viel die Wahl auf ein Paar Technics und Pioneer Verstärkern welche Anfang der 90er gebaut wurde. Mit ein wenig Geduld konnte ich letzt endlich einen Pioneer A 449 Stereo Verstärker in Top Zustand für unter 80 € erweben.
Stellt sich jetzt die Frage waurm dieser ? Naja nach Preisvergleichen ehemaliger Neupreise zu DM Zeiten kam er wohl 800 DM und war damals schon ein sehr vernünftiger Stereo Verstärker mit genügend Leistungs reserven dank 85 Watt Sinus Leistung pro Kanal. Ausserdem gefiehl er mir Optisch sehr gut und passte in das Budget.

Als nächstes standt ein Plattenspieler auf dem Programm. Wie schon erwähnt fande ich es schon immer faszinierend, wenn mein Vater eine Platte aufgelegt hat und wir Musik gehört haben. Die Haptische und Emotionale Faszination ist geblieben genau wie der Wunsch selber Platten zu sammeln und zu hören. ( Vielleicht auch deswegen da man einen Physischen gegenwert für sein Geld erhält)

Leider kann man gerade für einen Plattenspieler enorm viel Geld ausgeben, da dass aber nicht vorhanden war ... also wieder Ebay und gebraucht kaufen. Da sich an der Technik als solche nix getan hat, wie ich erfahren habe, sollte das aber kein Problem darstellen. Jedoch die Fülle an Geräten schon.
Ohne die Beratung und hilfreichen Threads einiger User hier wäre ich wohl heute noch am Suchen.

Es hatte sich für meine Ansprüche herausgestellt das ein alter Dual oder Technics am ehesten lohnen könnte, da die Geräte von der Verarbeitung allen heutigen neu Geräten in der Preisklasse unter 200 € um längen vorraus sind und preislich voll im Rahmen. Aber wichtiger als der Spieler als solches war ja wie ich erfahren habe der Tonabnehmer.
Eingeschossen hatte ich mich auf einen Technics SL Q2 oder 3 und einen Dual 601.
Und da ich kurz darauf einen Technics SL Q2 mit einem AKG P6R Tonabnehmer ( welcher damals in den 70ern mit dem prädikat "spitzenklasse" bewertet wrude) für unter 70€ in TopZustand ( wieder mal glückgehabt) gefunden habe, war die entscheidung schnell getroffen. Angst hatte ich nur da ich mehrfach gelesen hatte, Plattenspieler verschicken ist Gefährlich durch Transport schäden. Also mit dem Verkäufer geredet, und alles kam Sicher an.

Das wohl aufreibenste Thema waren aber die Lautsprecher, ewiges Lesen und Höhren und reden brachte mich dazu es mit Do it Yourself Bausätzen anzugehen. Warum ? Naja ein Freund hatte schon welche dastehen ( Mivocie II Standtlautsprecher) und alles in meinem Preislichenrahmen an fertigen hat mich nicht zufrieden gestellt, da lies sich im Eigenbau scheinbar einiges mehr machen. Die fülle an Bausätzen erschlägt einen unweigerlich (die limitierung durch das Budget half jedoch schon mal ).

Letzt endlich habe ich mir 2 Spirit 6 von Blueplanet/Omnes Audio gebaut. Und würde es wieder tun, da allein das zusammenbauen der ersten eigenen Lautsprecher richtig Spass gemacht hat und man dabei viel lernt. Wenn ich Zeit finde werde ich dazu auch einen Baubericht schreiben. Ausserdem ist der Doityourself Placebo im Klang kaum zuersetzen (Insgeesamt kann ich der vom Anbieter geschreibenen Klangbeschreibung komplett zustimmen)

Als Externe Soundkarte dient mir eine Leihgabe von meinem Vater : Roland Cakewalk UA 1G, ein kleiner 24bit 96khz DA Wandler der wunderbar seinen Dienst tut. Daher habe ich mich mit dem Thema auch nicht viel auseinander setzen müssen.

Was kam am Ende bei der ganzen Odysee raus ? 550 € fehlen auf dem Studentenkonto und natürlich folge Kosten durch Plattenläden Stöbern ...

1x 20 Jahre alter Verstärker , 2x Do it Your Self Standtlautsprecher ( vielleicht ein wenig überdimensioniert) , 1x 30 jahre alter Plattenspieler und ein geliehener DA Wandler.

Und ich kann sagen das ich zufrieden bin und verdammt viel gelernt habe.
Wie klingt es ? In meinen Ohren sehr sehr gut , sicher ist da noch Platz nach oben und Audiophilen Ansprüchen wird die Anlage nicht gerecht, aber für mein Budget bin ich mehr als zurfieden.

Und ich glaube das mit einer 550 euro Fertig Stereoanlage nicht hätte erreichen können. Es macht mir unglaubliche Freude eine alte oder neue Schallplatte aufzulegen oder auch nur aus meiner Musikbiliothek FLACs über die Externe Soundkarte zu senden. Und ich erweiter mein Musikgeschmack beinahe Wöchentlich dadurch das man sich auf eine ganz andere Art mit Musik auseinander setzt. Bsp: Vivaldis 4 Jahreszeiten laufen hoch und runter, obwohl ich mich für Klassik nie interresiert hatte.

Als Schlusswort meines jetzt schon viel zulangem Roman: Auch mit keiner Ahnung von der gesamten Materie lohnt es absolut und ist einfacher machbarer als man denkt.

Edit: Was ich vergessen hatte zuerwähnen : Realistisch bleiben ist bei allen überlegungen das Wichtigste. Es geht immer Besser und Teurer... aber ich glaube ich habe viel gegenwert für verhältnismäßig wenig (für mich immer noch eine ganze Stange) Geld erworben.
Und gerade wenn man in die ganze Hifi Thematik einsteigt einfach erstmal auf dem Teppich bleiben... später kann man immer noch mehr Zeit und Geld investieren !

Mit freundlichen Grüßen Racoon, der jetzt eine Runde John Coltrane höhren geht


[Beitrag von Racoon45 am 05. Jul 2013, 15:42 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 05. Jul 2013, 11:07
Schöner Bericht und Vorgehensweise, du hast schon mehr gelernt, kapiert und bist weiter als viele "alte Hasen" nach 30+ Jahren planlosen herumirrens in diesem Hobby.
Viel Spaß mit deiner feinen Anlage!
zafrin
Gesperrt
#3 erstellt: 05. Jul 2013, 11:41
super bericht

hab vor 10 jahren angefangen mich mit hi-fi zu befassen, bin aber schon 40 jahre alt.

vor 1 1/2 habe ich dann meine idee gebrauchte hi-fi geräte anzukaufen und mit gewinn wieder zu verkaufen umgesetzt. mittels kostenlosen anzeigen in einer heimischen internetplattform.

habe so auch meine anlage ergänzt oder neu bestückt-zu erwähnen ein denon drm-700 tapedeck 3-kopf auf dass ich besonders stolz bin.

weil die zeit mit familie dadurch (kauf-verkauf) knapp wurde ,habe ich kürzlich wieder damit aufgehört.

im ansatz und ein wenig mehr, hat es aber gut funktioniert-taschengeld und einen philips cd-player, sharp verstärker, akai tuner und besagtes tapedeck für mich.

gruss zafrin
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