Frage zu schlecht produzierter Musik

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jomolo
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 07. Sep 2013, 19:39
Hallo,
ich hab mal eine Verständnisfrage. Warum werden aktuelle Popalben eigentlich häufig so grottig produziert?
Ich hab keine Ahnung vom Abmischen, frag mich nur, ob es für die Profis so schwer ist, einen Song aufzunehmen und ihn nicht mit 1000 Spuren voll zu kleistern und total zu übersteuern.
Also ist sauberes Produzieren teurer, weil besonderes Equipment nötig ist, schwieriger und die meisten können´s einfach nicht, oder was ist der Grund. Eigentlich werden doch gut ausbalancierte Produktionen auch auf schlechten Anlagen oder Kopfhörern besser klingen als schlechte.
Gestern bei itunes sind mir auf die Schnelle zwei Songs aufgefallen, die richtig vermurkst sind.
Ellie Goulding „Burn“
Bruno Mars „Natalie“

Am fehlenden Geld kann es bei den beiden oder deren Plattenlabels ja wohl nicht liegen.
Hat jemand evtl. eine Erklärung?
Gruß
user40965
Stammgast
#2 erstellt: 07. Sep 2013, 20:10
Ich bin mal (wieder) faul und verweise auf einen Artikel namens "Imperfect Sound Forever":

http://www.stylusmag...ct-sound-forever.htm

Von Pelmazo (hifi-forum):

http://pelmazosblog....esseren-technik.html

Einfach gesagt: Es geht einfach darum, aus der Masse hervorzustechen, wie bei Werbung. Womit wird dies ermöglicht? Durch Lautheit.

Das soll nicht heißen, dass deswegen jede Aufnahme grottig wird. Ich habe aber aus Interesse bzw. Fehlgriffen zahlreiche CDs als Original und Remaster und (bis auf gewisse Ausnahmen) die traurige Wahrheit ist, dass durch die Loudness einiges an Natürlichkeit genommen wird, um im Gegenzug einen vermeintlich "lebhafteren" Sound zu erhalten.

Aber: Porcupine Trees "In Absentia" ist eine so makellos produzierte Platte, dass sie selbst mit Lautheit/Loudness sehr gut klingt (es sei denn man hätte noch deutlich lauter gemastert). Es liegt also nicht nur an der Lautheit sondern auch an anderen Dingen.

Bei hohen Dynamiksprüngen zb bei Klassik oder sehr deftigen Rockstücken (denke da an "the devil and god are raging inside of me") freut sich das Gehör aber nicht unbedingt.

Es wäre aber zu begrüßen, wenn man wenigstens ein gewisses Mindestmaß an Dynamik hätte, ein Mittelweg wäre ideal. 99% der Bevölkerung wird das aber relativ egal sein und daher wird sich nichts ändern.


[Beitrag von user40965 am 07. Sep 2013, 20:28 bearbeitet]
jomolo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Sep 2013, 21:00
Vielen Dank für Deine Antwort und die Links. Hab´s jetzt weitgehend durchgelesen und bin schon etwas schlauer.
Ja, von dem sog. Loudness-War hatte ich zwar schon gehört, aber mich nie wirklich eingehend damit befasst. Irgendwie hatte ich das für mich mal abgehakt unter " wird einfach liederlich produziert, weil die Aufnahmequalität die Masse nicht interessiert und die allermeisten nicht das Equipment verwenden, um das überhaupt wahrzunehmen"
Dass das gezielt zu Marketingzwecken eingesetzt wird, war mir nicht bewusst. Was daran ändern können wahrscheinlich nur die Künstler selbst. Wobei es denen ja verständlicherweise dann auch irgendwann um die Verkaufszahlen geht. Auf jeden Fall eine traurige Entwicklung das ist.
Klas126
Inventar
#4 erstellt: 12. Sep 2013, 13:05
Tjo wo wir bei Porcupine Tree waren... Steve Willson ist es nicht egal. Sein neuste Album ''The Reaven That Refused to Sing''... hat laut dem TT DR meter eine gute Dynamik. Ihm ist es also nicht egal... und Daft Punk und deren neuste Album ''Random Access memories'' hat auch sehr gute DR werte. Das hört man natürlich auch.

Es gibt schon unter den Künstlern eine Bewegung. Aber im Mainstream wird sich sicher nichts ändern. Dazu zählt ja auch Metallica usw. auch wenn es nicht im Radio läuft... Selbst totaler Underground wird so produziert. Also mit Werbung hat das nicht immer was zutuhen. Es ist die momentane Einstellung die aber auch auf Kritik stößt.

Manche Musik wird einfach nur kaputt gemacht und ich finde das richtig scheisse manche Sagen das es ihnen egal ist, mir nicht denn ich kann es nicht ertragen und dann wundern sich alle warum ich die vergangenheit was Musik angeht besser finde...

Klas
audiophilanthrop
Inventar
#5 erstellt: 12. Sep 2013, 21:26
Wobei man ja sagen muß, daß heutzutage die Brickwall-Limiter teilweise schon fast zaubern. Die Kombination von DR5 oder gar DR4 und "recht gut anhörbar" hätte ich vor einigen Jahren noch für gänzlich unmöglich gehalten, inzwischen geht sowas (wahrscheinlich nicht immer, aber trotzdem). Muß das Oversampling sein. Heutzutage muß man sich teilweise schon richtig Mühe geben, wenn man tatsächlich echten Nervsound haben will.

Wobei ich letztens auch mal wieder ein Gegenbeispiel hatte (Betonwandfeeling noch bei DR6), aber das war doch ziemlich baßlastig und m.E. mit einem Limiter älterer Generation behandelt (typisch UK, keine Kohle).
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