Anfängerfrage zu Testberichten von Lautsprechern

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juergen-morgen
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Jan 2019, 22:13
Hallo,

ich kenne Testberichte aus dem IT Umfeld so, dass es eine verbale Beschreibung der Produkte gibt und am Ende eine Tabelle in der nicht nur die "hard facts" (z. B. Preis in Euro oder Watt/Std) dargestellt werden, sondern verschiedene Aspekte gemessen werden. Hierdurch hat man eine Übersicht mit der man sich (anhand der für einen relevanten Aspekte) das beste Produkt aussuchen kann.

Bei Test von Lautsprechern konnte ich bisher keine derartigen Tests finden. Viele Seiten mit verbaler Beschreibung und Teilweise noch eine Gesamtnote dazu (wobei die Ermittlung i. d. R. nicht erläutert wird).

Bin ich einfach blind oder gibt es für Lautsprecher solche Testberichte einfach nicht?
Dadof3
Moderator
#2 erstellt: 22. Jan 2019, 00:25
Im professionellen Sektor gibt es das, insbesondere bei der Zeitschrift "Sound & Recording".

Bei Consumerware sind da in Deutschland erscheinenden Zeitschriften leider nur Werbeblättchen.

Siehe hierzu https://av-wiki.de/testberichte
Big_Määääc
Inventar
#3 erstellt: 24. Jan 2019, 10:52
da das Gewerbe Lautsprecherverkauf von den oft leider schwurbeligen, subjektiven Aussagen der sogenannter Fachpresse,
oft selbsternannt und wenig wirtschaftlich unabhängig,
lebt,
gibt es auch kaum nomierte Angaben und Messdiagramme,
und dementsprechend wenig objektive Produkteignungspunkte,
die man sortiert in irgend ne Liste eintragen kann,
damit jeder für sich etwas für seine Belange auswählen kann.

bleibt für den privaten Konsumenten dann halt nur das "probiers selber aus" .

was der oben gepostete Link ja schon aussagt.
Jazzy
Inventar
#4 erstellt: 24. Jan 2019, 12:49
Audio hat da ja schon viele Kriterien einzeln,aber was da drin steht,sind die reinsten Märchen.Bei einem total verfärbenden Breitbänder steht bei Neutralität 94 Punkte,was recht viel ist. Im Text werden aber Verfärbungen bemängelt. Seeeehr seltsam.....
M_arcus_TM88
Inventar
#5 erstellt: 24. Jan 2019, 14:36
Hallo,
ich glaube das hängt damit zusammen das Lautsprecher unsere Ohren als Sinnesorgane ansprechen.
Hier überhaupt objektiv zu bewerten ist nahezu unmöglich. Natürlich kann man die Verarbeitung und Preiswertigkeit einigermaßen objektiv beurteilen aber beim Klang hört es auf. So kommt es eben zu diesen subjektiven Beurteilungen um überhaupt was bewertet zu haben um die geneigte Leserschaft zu bedienen.
So wie man ein Gemälde geschmacklich schlecht bewerten kann, so trifft das auch auf den Klang zu. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
Gruß
Markus
Don_Tomaso
Inventar
#6 erstellt: 24. Jan 2019, 16:05

M_arcus_TM88 (Beitrag #5) schrieb:
Hallo,
ich glaube das hängt damit zusammen das Lautsprecher unsere Ohren als Sinnesorgane ansprechen.
Hier überhaupt objektiv zu bewerten ist nahezu unmöglich. Natürlich kann man die Verarbeitung und Preiswertigkeit einigermaßen objektiv beurteilen aber beim Klang hört es auf. ...
So wie man ein Gemälde geschmacklich schlecht bewerten kann, so trifft das auch auf den Klang zu. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
Gruß
Markus

Dieser Meinung bin ich nicht. Dann könnte man auch keine Fernseher, Monitore oder ähnliches beurteilen.
Es wäre durchaus möglich, basierend auf der umfangreichen Forschung zur Psychoakustik, aus Erkenntnissen der Hörforschung und dem Wissen Tonschaffender, wenn schon nicht objektive, so doch zumindest nachvollziehbare und vernünftige Bewertungen zu erstellen. So ist bekannt, dass verfärbungsarme Lautsprecher mit geringem Klirr als auf lange Zeit angenehm empfunden werden. Ebenso verhält es sich mit Abstrahlverhalten, Frequenzgang, Resonanzen. Sowas kann man messen, und zwar besser als hören. Dazu kommen viele durchaus relevante Dinge, die fachmännisch begutachtet und eingeordnet werden können, etwa die handwerkliche Verarbeitung, Güte der Chassis, Ausstattung etc.
Ob ein Lautsprecher als "gut" empfunden werden wird bzw "gut" ist, kann man zum guten Teil messen und voraussagen.
M_arcus_TM88
Inventar
#7 erstellt: 24. Jan 2019, 18:36
Hi Thomas,
natürlich kann man alles technisch messen. Man muss vorher nur den Rahmen und dessen Toleranzen definieren. Und richtig, es gibt schlechte LS und gute LS das hört man auch mit den Ohren. Aber bei zwei guten LS ist schon schwerer. Da kann es passieren das die Messwerte eine andere Entscheidung herbeiführen würden als das eigene Ohr.

Beispiel Restaurant : Der Koch kann noch so gut den Wildbraten zubereiten aber ich mag kein Wild. Auch hier kann man vieles messen und bewerten aber es ist nicht mein Geschmack.

Beispiel Auto: Ich fahre einen MX5 und einen SLK. Beide Fahrzeuge entsprechen der gleichen Fahrzeuggattung , haben ähnliche Leistungsdaten, Gewicht, usw.. Nach Messwerten und Testberichten ist der SLK stets das bessere Auto. Aber MX5 ist für mich das authentischere Auto mit mehr Fahrspass.

So empfinde ich das auch bei LS. Ich mag einfach keine LS mit zu viel Hochtonanteil andere hingegen stehen genau auf diese Abstimmung. Wie sollte ICH das nun als Tester nun objektiv bewerten. Ergo würde mein Testurteil sehr subjektiv ausfallen. Aber die Messwerte können durchaus stimmig sein.

Gruß
Markus
gapigen
Inventar
#8 erstellt: 24. Jan 2019, 18:50
Ich setze mich mal dazu
*hannesjo*
Inventar
#9 erstellt: 24. Jan 2019, 19:03
..... " negieren kann man alles " ! - bringt es EINEN weiter.?

Am Ende muss man/ Mann sich für irgendetwas entscheiden.

Befriedung - wenn' s - dann - passt.
Big_Määääc
Inventar
#10 erstellt: 24. Jan 2019, 22:18
und das dumme ist,
man müsste erstmal für sich selbst einen subjektiven Katalog anlegen,
um zu wissen was man wie will und mag,
und dann dieses in die Atribute der getesteten Dinge zu interpretiren.

wenn man zB Lautsprechermessungen sieht,
heißt das noch laaaaaaange nicht,
das man überhaupt nur ansatzweise versteht,
was das einem selber, in der eigenen Situation nützt.
Don_Tomaso
Inventar
#11 erstellt: 24. Jan 2019, 23:12
Markus, dass LS immer auch Geschmackssache sind, ist klar. Ich habe nur deiner Aussage widersprochen, die Bewertung von LS sei als reine Geschmackssache per se nicht objektivierbar und also Geheime Wissenschaft. Auch die Wahl eines PCs, eines Fernsehers, selbst einer Drehbank oder eines Elektronenmikroskops ist irgendwo immer auch Geschmackssache. Dennoch kann man sich bemühen, soviel Vernunft wie möglich walten zu lassen.
M_arcus_TM88
Inventar
#12 erstellt: 25. Jan 2019, 08:08
Hi Thomas,
ich vermute wir reden aneinander vorbei.

Natürlich kann man LS anhand von vorher festgelegten Kriterien bewerten. Für mich kommen da Dinge wie, Verarbeitung, Qualität der verbauten Chassis, die Einhaltung von Normen bezüglich Berechnung und Auslegung der LS in den Sinn.
Hiernach folgen dann schalltechnische Messungen (Wirkungsgrad, Frequenzerhalten, Klirr, usw.).Das findet natürlich unter Einhaltung der Messnormen mit vorher kalibriertem Equipment statt.

Jetzt hat man aber 6 verschiedene Kandidaten von LS im Messraum stehen. Alle liegen nach den vorher festgelegten Parametern im grünen Bereich, keine signifikanten Ausreißer. (Alle haben ähnliche Punktzahlen erreicht.)

Nun muss der Tester den Klang "untersuchen " und dies macht er mit seinen nicht kalibrierten Ohren und wird daraufhin eine Präferenz setzen. Der Testsieger wäre nun LS von Hersteller X. Hier fallen jetzt Begriffe wie Auflösung, Bühne, Neutralität, Räumlichkeit, und vieles mehr.

Wir hohlen nun Tester 2 zur "Klangbewertung" herein. Ihm gefällt nun LS von Hersteller Y am besten. Auch hier fallen wieder einige klangtechnische Begriffe.

Hier sehe ich die nun die Problematik solcher Tests, und zwar den persönlichen Geschmack bzw. das Hörempfinden. Ich will das auf keinen Fall in den Bereichen Esoterik oder Alchemie sehen

LG
Markus
juergen-morgen
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 27. Jan 2019, 20:40

Dadof3 (Beitrag #2) schrieb:
Im professionellen Sektor gibt es das, insbesondere bei der Zeitschrift "Sound & Recording".

Bei Consumerware sind da in Deutschland erscheinenden Zeitschriften leider nur Werbeblättchen.

Siehe hierzu https://av-wiki.de/testberichte


Super, Danke! Der Link hat mir sehr geholfen. Was dort beschrieben ist, hatte ich schon als "Bauchgefühl", aber es ist gut, dass das noch mal so deutlich formuliert wird.
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