Kleine Box - Frontplatte dicker oder dünner?

Autor

Beitrag

chris_524
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 05. Nov 2020, 01:05

Hallo zusammen,

momentan baue ich an an einer kleinen, akkubetriebenen Aktiv-Stereo-Box mit den Maßen 20 cm breit, 7 cm hoch, 7 cm tief. Sie besteht aus zwei Stück Visaton FR58 4 Ohm und einem PAM8403-Verstärker. Der Korpus ist aus 6 mm Multiplex. Die Box wird in einer Videochat-Station genutzt, die mit einem Tablet ergänzt wird, es kommt vor allem auf gute Sprachverständlichkeit an. Für die Frontplatte, in der die FR58 eingebaut sind, könnte ich 18 mm Buche Leimholz nehmen, das sähe optisch ganz nett aus.

Meine Frage: Mit welcher Stärke der Frontplatte (6 mm Multiplex oder 18 mm Leimholz) ist eine bessere Akustik der Box im Bezug auf die Sprachverständlichkeit zu erwarten? Mein Gedanke ist; ob das stimmt weiß ich nicht; dass die dicke Platte möglicherweise zu wenig Resonanz bietet, zu viel "schluckt", um mit den FR58 zu einer guten Sprachverständlichkeit zu kommen.

Gerne hätte ich andere Meinungen dazu, im Idealfall begründet. Danke für alle konstruktiven Rückmeldungen!

Gruss

Chris

Wholefish
Inventar

#2 erstellt: 05. Nov 2020, 03:08

Grundsätzlich sollte das Gehäuse ja nicht schwingen. Deswegen wäre grundsätzlich der stabilste Aufbau sinnvoll, Wobei Vestrebungen sinnvoller sind als riesige Wandstärken.
Ein Lautsprecher strahlt Schall nach vorne und hinten ab. Der Job des Gehäuses ist es, den rückwärtigen Schall im Idealfall komplett zu dämpfen. Oder in Sinne von anderen Gehäuseformen (Br, TML...) Kontrolliert zu nutzen.
Bei deiner Anwendung solltest du Resonanzen dee Gehäuses also möglichst vermeiden.

Wenn du allerdings zwei Lautsprecher nebeneinander aufbaust, kommt es zu Störungen im Abstrahlverhalten. Gerade unter Winkeln kommt es dann zu Auslöschungen des Mittel- und Hochtonbereichs. Sitzt man nur direkt vor der Box, kann es klappen, aber wenn eine zweite Person daneben sitzt, wird es schwieriger. Also tendenziell lieber einen Breitbänder oder sie jeweils um etwa 20° seitlich anwinkeln.

chris_524
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 05. Nov 2020, 03:41

Danke für die Rückmeldung, das hilft mir weiter, mir war nicht klar, dass das Schwingen des Gehäuses eher abträglich ist.

gazza-diy-audio
Stammgast

#4 erstellt: 05. Nov 2020, 14:40

Moin,

der Visatöner ist ja ein doch eher kleines Chassis, das mit 0,5mm Hub in jede Richtung bei Fs 190Hz ja nicht gerade ganz viel Alarm im Bass macht.
Deswegen wäre in meinen Augen die Steifigkeit des Gehäuses eher zu vernachlässigen. Da würde ich andere Aspekte in den Vordegrund stellen, wie sie schon genannt wurden.
Bei gewünschter Sprachverständlichkeit würde sich eher anbieten, das Augenmerk auf eine adequate Entzerrung zu legen. Die zu erwartende Überhöhung im Mittelton dürfte sonst insbesondere die Stimmwiedergabe verfälschen. Für die Verständlichkeit kann das evtl. auch noch egal sein; nur würde es dann bei längeren Video-Chats einfach total nerven, wenn es aus den Tönern nur noch quäkt und näselt.
In jedem Fall dürfte das bei dem Chassis und dem Einsatz wichtiger sein als die Steifigkeit des Gehäuses, weil man über eine Bass-Performance ja gar nicht nachdenken muss.

LG Gazza

Reference_100_Mk_II
Inventar