Schwierigkeitsgrad und Ergebnisqualität der manuellen Lautsprechereinstellung ggü. Einmesssystem?

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folgsam
Neuling
#1 erstellt: 31. Aug 2011, 17:02
Ich will nun auch mein Heimkino aufbauen und die einzige Frage die noch unbeantwortet ist:

Brauche ich ein automatisches Einmesssystem oder nicht?

Es ist das erste Heimkinosystem für mich. Da ich nur einfache Lautsprecher haben werde (voraussichtlich Infinity Primus) und viele AVR-Features sonst gar nicht brauche (nur wenige Geräte, kein Apple-Kram etc.), stellt sich jetzt halt die Frage ob es nun die kleinsten AVRs ohne Einmesssystem tun oder doch eine Klasse darüber mit Einmesssystem gekauft werden sollte.

Zu mir kann man sagen, dass ich zwar technisch versiert, aber im Hifibereich recht unerfahren bin.
jopi1
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2011, 17:05
Ich persönlich möchte das Einmesssystem nicht missen (Nachjustieren muss man meist immer).
Ein Kumpel schwört auf selber konfigurieren.

Wenn man gar keine Ahnung hat ist ein automatisches Einmesssystem natürlich die einfachste Variante.

Ob du dir selbst einmassen zutraust weißt nur du allein!
Igelfrau
Inventar
#3 erstellt: 31. Aug 2011, 17:08
Ein Einmesssystem gestaltet das Ganze eben komfortabler und kann über manches Raumsetup hinweghelfen. Ich persönlich will darauf - auch vom Ergebnis - nicht mehr verzichten.

Ist alles eine Frage des Preises. Wenn du sparen willst, kann der Klang eben auch entsprechend enden.
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2011, 19:25
das Einmessen beinhaltet ja mehrere Funktionen (je nach Gerät/Marke/Klasse)!

1) Pegel
das kannst du mit dem Rauschen und gesunden Ohren genauso gut (eher besser) als jedes Einmesssystem. Un dwenn mit den Ohren etwas nicht stimmt, dann ist das Ergebnis für DICH dann immer noch besser.

2) Entfernung:
kannst du auch selber einstellen. Allerdings erscheinen LS bei ungünstiger Umgebung akustisch etwas versetzt zu ihrer physikalischen Position. Ich halte das Einmessergebnis in solchen Fällen aber eher als Indiz dafür, dass man an den Verhältnissen etwas ändern sollte

3) Trennfrequenzen:
da wird mMn viel zu viel Panik drum gemacht. Früher hatte man sowas gar nicht und jeder LS musste alles spielen. Ok, bei einem Satelliten System ist das notwendig, aber machbar.

4) Equalizer:
da hast du manuell keine Chance! Aber auch wieder ein ABER:
"einfache" LS machst du auch mit dem PEQ nicht zu High End Wandlern. Wenn die Raumakustik und LS derbe Eingriffe in den Frequenzgang erfordern, dann sollte man erstmal die Ursachen statt der Symptome bekämpfen. Ich halte den ganzen Kram auch wieder für überbewertet. Vergleiche mal die Ergebnisse wenn an zwei verschiedenen Stellen (z.T. nur einige Zentimeter entfernt) eingemessen wurde.

5) Phase:
sollte bei richtiger Verkabelung kein Problem sein. Falls Zweifel bestehen kannst du das mit einer Test DVD/BD ohne Probleme überprüfen.

6) Standing Wave Compensation:
kannst du manuell nicht korrigieren, haben aber eh nur AVR der gehobenen Klasse (noch)

7) Winkel:
kann mein AVR nur messen, eingeben/ändern kann ich da nix. Gilt aber wohl auch nur für die gehobene Preisklasse

also unterm Strich:
Bei einigen Dingen weist dich das Einmesssystem auf Fehler hin, die sonst evtl. nicht aufgefallen wären. Viele Dinge kann man selber Einstellen/Kontrollieren, ist aber auch etwas Aufwand (z.B. Phase kontrollieren).
Die eigentliche Hauptaufgabe ist das Einmessen des PEQ. Das bekommt man selber nicht hin. Der Nutzen hängt extrem von der Umgebung, LS, Geschmack usw. ab.
Ganz allgemein kann man ja auch noch sagen, dass heute selbst die kleinen Einsteigermodelle Einmesssysteme an Bord haben. Bei der Klasse darunter wäre ich etwas skeptisch, ob das Zeug überhaupt zum Musikhören taugt?!?
oli-t
Inventar
#5 erstellt: 01. Sep 2011, 23:43
Ich stelle meinen PEQ lieber nach eigenem Geschmack ein. Die Ergebnisse vom Autoeinmessen haben mir noch nie zugesagt. Es hat zwar etwas gedauert, bis ich ein gutes Klangergebnis hatte, aber die Mühe war es mir wert, zumal der Klang mir so um Welten besser gefällt als mit dem YPAO meines RX V2700.
Mickey_Mouse
Inventar
#6 erstellt: 02. Sep 2011, 00:32
das hat dann aber nix mehr mit Hifi oder natürlicher Wiedergabe zu tun!

Ich kenne auch genug Leute, die sich ihren TV "quietsch bunt" einstellen (selbst die Standard Einstellungen "Dynamisch" sind ja oft genug schon ... naja ... Augenkrebs fördernd) , weil es ihnen so gefällt!

Das Einmessen von einem AVR ist aber nicht dafür da, es so "krumm" einzustellen, dass es dir gefällt, sondern um am Ende eine naturgetreue Wiedergabe (soweit es halt mit den beschränkten Mitteln möglich ist) zu ergeben.

Normalerweise kann man ja über Geschmack nicht streiten, aber manchmal sollte man die Leute auch zu ihrem Glück zwingen dürfen
Sorry, aber den Frequenzgang von linear "um Wellten" zu verbiegen damit es gefällt, halte ICH für Perlen vor die Säue (wenn es sich um eine hochwertige Anlage handelt).
oli-t
Inventar
#7 erstellt: 02. Sep 2011, 01:08
Stimmt!
Ein Hifi Purist bin ich nun wirklich nicht und möchte ich auch nicht werden. Ich habe auch schon bereits genügend Diskussionen darüber geführt mit einem Bekannten, der auch puristisch denkt. Fazit davon: der sound seiner Hifi Anlage gefiel mir nicht und umgekehrt.

Bei den Live Konzerten, die ich -früher mal- abgemischt habe, hat sich keiner beschwert. Im Ergebnis gilt: über unterschiedliche Geschmäcker kann man lange und viel diskutieren.


[Beitrag von oli-t am 02. Sep 2011, 01:10 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2011, 10:55
du hast recht, lass uns nicht über Geschmäcker diskutieren!

ich glaube aber wir sind uns einig, dass es für einen "normalen" Menschen (ohne ein speziell geschultes Ohr) nahezu unmöglich ist, einen PEQ (mit den Möglichkeiten eines heutigen AVR) rein nach Gehör halbwegs linear abzustimmen?

Weiterhin bin ich mir nicht sicher, ob die günstigen Geräte ohne eine Einmessautomatik überhaupt einen manuell einstellbaren PEQ an Bord haben?
Mein erster AVR damit (Yamaha 1900, immerhin in der >1000€ Klasse) konnte zwar die PEQ Parameter ermitteln, ich konnte sie hinterher aber nicht mehr ändern (außer auf "Durchgang" zu schalten). Vielleicht hat sich das inzwischen geändert.

Wenn man dann (wie du) den Klang nach seinem Geschmack anpassen möchte, wären vielleicht Bass- und Höhen-Regler mit einstellbarer Frequenz ein guter Kompromiss (also ein abgespeckter 2-Band PEQ), um die Leute nicht zu überfordern.
oli-t
Inventar
#9 erstellt: 02. Sep 2011, 15:07
Bei den Yamahas erfolgt die Autoeinmessung seit dem 657 oder 659, da bin ich mir momentan nicht ganz sicher, mit PEQ Software. Aber m.E. kann man die Daten erst ab dem 1800 zumindest auch einsehen. Für den 1900er gibt softwaremässig einen receiver manager, mit dem man über PC den PEQ auch verändern kann (Anschluss des AVR an PC über Nullmodem Kabel).
Sollte eigentlich auch beim 1800 funktionieren.

Ich meine, dass ab dem RX V1600 jedenfalls ein manuell konfigurierbarer GEQ zur Verfügung steht.
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