Richtige Auslegung L-Pad Poti Lautsprecher

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RAPSTAR
Stammgast
#1 erstellt: 29. Sep 2019, 17:02
Hallo zusammen,

ich habe schon einige Lautsprecher gesehen, die für Hoch und Mitteltöner jeweils einen Drehpoti drin haben, um die jeweilige Lautheit zu beeinflussen.
Da das dann natürlich passive Bauteile sind, geht am Ende des Tagen natürlich nur eine Signalabschwächung.
Laut meinen Recherchen nimmt man so ein L-PAD Drehpoti, um die Impedanz zur Frequenzweiche/Verstärker hin gleich zu halten.

Wie so eine Schaltung aussieht, zeigt eine schnelleGoogle Suche.

Betrachte ich die unzähligen Schaltungen im Internet, ist mir aber Schleierhaft, wie das gehen soll.

Beispiele (ich erspare mir Rechnungen):

Eine 4Ohm Musikbox mit durchgängig nominell 4 Ohm Treibern und einem 4 Ohm L-Pad Poti ergäben zwischen 2 und 4 Ohm an der Frequenzweiche bzw. am Amp.
Das ist zu wenig und könnte den Tansistoramp beschädigen.
Gleiches Szenario mit einem 8 Ohm L-Pad ergäbe 2,66-8Ohm.
Mit 16 Ohm L-Pad 3,2-16Ohm.

Damit sind wir mindestens an dem Anspruch vorbei, dem Amp bzw. der Frequenzweiche den gleichen Widerstand zu zeigen.
Und auch ist die mindeste Abschwächung dann doch etwas hoch. irgendwie verstehe ich das nicht oder habe falsch gerechnet.

Mag mir da mal jemand helfen?

Gruß,

Dennis
RAPSTAR
Stammgast
#2 erstellt: 07. Okt 2019, 17:36
Bin ich im falschen Unterforum oder weiss es tatsächlich keiner?
Master_J
Inventar
#3 erstellt: 15. Okt 2019, 16:52
Ich denke, wenn Du Dich zum Thema "Spannungsteiler" einliest, wird das klarer.
Ansonsten verschiebe ich Dich gerne zu den Selbstbauern.

Gruss
Jochen
RAPSTAR
Stammgast
#4 erstellt: 20. Dez 2019, 20:10
Oh, lange nicht hier gewesen.

Ich habe rechnerisch das ganze Thema durch, und ich weiss, wie man Spannungsteiler rechnet.
Auf die Antwort, wie der Amp immer den gleichen Widerstand "sieht", komme ich allerdings nicht.

Seis, drum, habe gerade andere Themen.
sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 21. Dez 2019, 20:12
Du hast bei den Teilen einen Längs- und einen Querwiderstand, die einen Spannungsteiler bilden. Beide Widerstände sind durch das Poti veränderlich und vom Gesamtverhalten an 4 oder 8-Ohm-Lasten ausgelegt, sodass sich insgesamt wieder eine 4- bzw. 8-Ohm-Last ergibt.
Elektronator
Stammgast
#6 erstellt: 22. Dez 2019, 23:55

RAPSTAR (Beitrag #4) schrieb:
...Auf die Antwort, wie der Amp immer den gleichen Widerstand "sieht", komme ich allerdings nicht...

Kurze Erklärung anhand des Schaltbilds von Visaton:

Beispiele für Einstellungen:
Anfangsstellung 0 dB: R32 = 0; R21 = ∞ (real: 40 Ω; keine Abschwächung)
Zwischenstellung -2,5 dB: R32 = 2 Ω; R21 = 24 Ω
Zwischenstellung -6 dB: R32 = 4 Ω; R21 = 8 Ω
Zwischenstellung -12 dB: R32 = 6 Ω; R21 = 2,7 Ω
Endstellung: -∞ dB: R32 = 8 Ω; R21 = 0 (maximale Abschwächung)

Üblicherweise wird für R32 ein lineares Potentiometer verwendet (der Widerstandswert steigt linear mit dem Drehwinkel), dann ist -6 dB in der Mitte.
R32 ist nichtlinear. Dessen Kennline wird mehr oder weniger genau eingehalten und manchmal durch zwei lineare Kennlinien angenähert.

In der Praxis ist die Anpassung nicht genau realisiert.
Die Impedanz des Lautsprechers ist auch nicht genau 8 Ω und sie ist zudem etwas abhängig von der Frequenz.

Wenn man mit den zwei Widerständen nur einen Teil der Abschwächung realisiert, z. B. 0...-12 dB, ist die Widerstandsanpassung einfacher zu realisieren.

Bernhard


Edit: Fehler korrigiert, Tabelle und Text erweitert.


[Beitrag von Elektronator am 23. Dez 2019, 16:32 bearbeitet]
RAPSTAR
Stammgast
#7 erstellt: 24. Dez 2019, 14:48
Danke Bernhard,

sehr schön erklärt und ich habe jetzt auch meinen Denkfehler gefunden.
Ich ging davon aus, dass man als L-Pads einfach nur niederohmige standard 3 Bein Potis verwendet mit einer Bahn.
Das wäre ja Schaltungstechnisch gegangen.
Das bedeutet, man sollte doch die richtigen Potis kaufen.
Der LC57 Poti von Visaton sagt leider nicht, für welche Speakerimpedanz der ist. Bei LC95 steht 8 Ohm dran.
Ich nehme an, das L-Pad platziert man üblicherweise nach den Frequenzweichenbauteilen, richtig?

Gruß,

Dennis
sakly
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 24. Dez 2019, 14:53
Ja, genau, das Teil kommt als letztes Element hinter die Weiche vor den HT 👍

Frohe Weihnachten 😊
Elektronator
Stammgast
#9 erstellt: 25. Dez 2019, 23:17
Im Datenblatt des LC57 zeigt Visaton das gleiche Schaltbild wie beim LC95, bei beiden ist für den Serienwiderstand 0...8 Ohm angegeben.
(R32 = 0...8 Ohm; R21 = 40...0 Ohm)

Vom Anschluss her werden die Pegelsteller wie "normale" Potis (mit 3 Anschlüssen) angeschlossen, innen sind sie aber anders aufgebaut.

Man kann sie üblicherweise vor Hoch- und Mitteltönern verwenden.

Bernhard
RAPSTAR
Stammgast
#10 erstellt: 31. Dez 2019, 20:34
Okay, eine Frage noch:

Sind euch L-Pads für 4 Ohm bekannt? Also qasi mit R32 0...4 Ohm?

Gruß und guten Rutsch wünscht,
Dennis
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