Gefährliche Aufnahmen?

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Popcornfly
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Apr 2022, 12:26
Können verzerrte Aufnahmen bzw. beabsichtigt wiedergegebene Störmuster die nicht vom Verstärker selbst herrühren die Frequenzweichen und Treiber - also vor allem die Hochtöner - der Boxen auf besondere Weise belasten?

Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=fQAjveYLtHQ

Ab 0:49 gibt es da sprichwörtlich eine hochgepegelte Ohrenkrebs-"Distort-Line", vorsicht... das ist sehr unangenehm für ungeübte "Hörer"!
Ab 1:02 puncht dann noch die Bassline "sauber" dazu, bis 1:14, die hat gut Druck ^^

(Ich denk mir: immerhin ist der Bass unverstört und dröhnt nicht auf die hohen Frequenzen über, wie bei Billie Eilish Bad Guy Outro)

Bei 2:07 geht der "Spass" (man mag klanglichen Genusses davon - und von dem Rest - halten was man will) aber nochmal los.
Ab 2:13 jetzt aber "wait a minute now" wieder mit dem Basspunch bis 2:24.

Alles insgesamt recht kurz (fühlt sich aber wie unendliche Zeit an oh gott ), selbst wenn man sich das antut und sehr Laut hört in dem Moment....
Aber ich frag mich schon einfach wie schlimm ist das für Boxen und Verstärker quasi "extremes Clipping/THD/Obertöne/Verzerrungen" und hochpitchende Störfrequenzen "zu simulieren"?

Ist das eigentlich egal für die Treiber in den 3-Wege/4-Wege-Boxen oder ist es genauso gefährlich wie echtes "Clipping"?

Kann jemand was dazu sagen?

Kann ich das laut hören solange "mein" verstärker nicht klippt... oder ist solche "Mucke" wirklich technisch grenzwertig allein vom Frequenzpegelmuster her?

AKA kann die "Musik selbst" die "Boxen oder den Verstärker" gefährden?

Ich will echt nicht über die grausige Musik streiten, es ist nur ein "perfektes Beispiel" für meine Frage!

PS: Sry dass ich euren Ohren das antue. Aber ich finds garnicht mal so "uninteressant"...


Ein einfaches "JA" würd mir schon reichen, dann bin ich damit "vorsichtiger"


[Beitrag von Popcornfly am 18. Apr 2022, 13:01 bearbeitet]
Popcornfly
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 18. Apr 2022, 12:54
Achja auch bei zB Billie Eilish - Bad Guy gibt es dieses extreme Outro wo der Bass extrem mit breiten Obertönen belastet ist ( 2:45 sie sitzt da auf dem Rücken von dem Liegestütze-pumpenden Typ, sehr geil, der Sound ist "böse"). Wie böse? ALso ich hör den Bass raus bis auf den Hochtöner wenn ich nah rangehe ;/ Das ist so abgemischt!

Was ist davon zu halten wenn man die Boxen/Verstärker (passend zueinander von der Leistung) vorher im Grenzbereich (kurz bevor Klirr stört^^) ein paar Minuten gut hat pumpen lassen.... ist es in besonderer Weise gefährlich für die Hochtöner, einfach hohen Pegel zu lassen für solche "Bad-Guy-Passagen"? Oder ist das Wurst?

Jede Meinung ist willkommen.... ich bin mir nicht sicher. Mein Verständnis sagt mir: Spielt keine Rolle, böse Töne sind böse Töne... solche Tracks sind mit Vorsicht lange laut in diesen Passagen im hohen Pegel zu genießen (falls man das schafft)


[Beitrag von Popcornfly am 18. Apr 2022, 13:06 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#3 erstellt: 18. Apr 2022, 13:04
Das ist ein Problem des „normalen Einsatzbereichs“. Elektronische Musik kann Signale enthalten, die man durch Anregung realer Körper und Materialien nicht herstellen kann. Wir haben deshalb kein normales Empfinden für die Lautstärke einer unnatürlichen Frequenzmischung und schützen uns möglicherweise nicht rechtzeitig durch leiser stellen.
Eine „Wohnzimmeranlage“ im Audiobereich ist technisch für Musik ausgelegt, die normalerweise keine Einzelsignale hoher Frequenzen in hoher Lautstärke enthält. Werden solche Signale , z.B. Testsignale eingespeist, kann ein normaler Verstärker – auch wenn die Nennleistungen mit den LS zusammenpassen - die Hochtöner schädigen. Studiolautsprecher haben da andere Toleranzgrenzen.

Im speziellen Fall des Hyperpop Stückes sind die extrem verzerrten Teile wahrscheinlich nicht lang genug, um LS zu schädigen selbst wenn man selbstquälerisch laut hört.

Gruß
Rainer
Popcornfly
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 18. Apr 2022, 13:11
Hmmm, also im Prinzip "ja"... aber alles eine Frage der "Leistung und Dauer"... die produzieren ja nicht um Schaden anzurichten und wissen genau was sie tun.
Sollte auf ausreichend dimensionierten Verstärker/Boxen-Kombinationen in Relation zum vorherig eintretenden Ohrenschmerz keinen bleibenden EIndruck hinterlassen können!


Man kann sich an alles gewöhnen sogar an sowas


[Beitrag von Popcornfly am 18. Apr 2022, 13:15 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#5 erstellt: 18. Apr 2022, 13:34
„Kunst ist eine Harmonie parallel zur Natur“ (Cézanne) in diesem Sinne ist auch in der Musik „Unerhörtes“ legitim. Mehr als 75 dB am Hörplatz sind auf Dauer aber schädlich, da besteht unser Körper drauf. Die Dosis macht das Gift.
Gruß
Rainer
Popcornfly
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Apr 2022, 06:36
Ja das stimmt. Ich merke auch wie man sich sehr schnell gewöhnt an Lautstärke, mehr möchte bzw das "Lautempfinden" erhalten möchte und wenn man dann danach runterdreht eine Pegeleinstellung als "leise" empfindet welches aus der Ruhe heraus anfänglich schon als extrem laut wahrgenommmen wird. Normalisiert sich aber auch wieder recht schnell.

Deswegen hör ich keine Kopfhörer+KHV mehr, ist mir einfach zu riskant bei dem Spassfaktor, da ich auch leicht so die Zeit vergessen kann, mit der Stereoanlage in meinem Wohnzimmer ist das schon schwieriger.

Ich glaub lauter als ein Presslufthammer in 10 M Entfernung hab ich daheim noch nie geschafft! Im Auto damals schon!
Popcornfly
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Apr 2022, 17:01
"Modulation" nennt sich wohl das Genre.
Hier mal ein nicht ganz so schreckliches Beispiel...
https://www.youtube.com/watch?v=vtg2vwLVVJo

Da schnurren die Obertöne nur so sinus-artig sekundenlang durch die Hochtöner! Gewollt!

Musikalisch find ich das voll abgefahren wenn die Interpreten so mit "Artefakten" spielen!


[Beitrag von Popcornfly am 22. Apr 2022, 17:04 bearbeitet]
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