Warum knackst es eigentlich bei einem solchen Signal?

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Earl_Grey
Inventar
#1 erstellt: 03. Feb 2007, 19:15
Beispiel:
Warum knackst es?
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 04. Feb 2007, 21:44
Machstu FFT... kommen alle(!) Oberwellen drin vor, mit nur mässig abfallenden Amplituden.

oder einfacher: Überlege mal, was für ein Signal du zu einem Sinus addieren musst, damit sowas abstruses übrigbleibt...

Grüße, Klaus
Earl_Grey
Inventar
#3 erstellt: 05. Feb 2007, 08:51
Hallo KSTR, diese Erklärung im Sinne "Rechtecksignal" bekam ich schon einmal in einem anderen Zusammenhang (Sinusse zusammenaddieren für Rechteck-, Dreieck- etc. -signal verstehe ich im Wesentlichen).
Ich habe aber in diesem speziellen Fall immer noch ein Verständnisproblem (und wikipedia - z.B. bezüglich PWM - oder ähnliches hat mir da nicht weitergeholfen -> Bahnhof ):
- Das spielt sich doch hier bei Amplitude 0 (= Stille) ab: Warum sind die Oberwellen hörbar (Amplitude>0)?
- Wenn ich sanft aus- und wieder einblende höre ich keine Knackser -> Anscheinend keine Oberwellen.
- Habe ich statt einem Sinus Rauschen höre ich ebenfalls nichts -> Anscheinend keine Oberwellen.
Das bringe ich noch nicht alles unter einen Hut, mir fehlt da augenscheinlich irgendwie noch das "Oberwellen-Verständnis".
KSTR
Inventar
#4 erstellt: 05. Feb 2007, 13:48

Earl_Grey schrieb:
- Das spielt sich doch hier bei Amplitude 0 (= Stille) ab: Warum sind die Oberwellen hörbar (Amplitude>0)?
Die "Stille" ist nur äusserst temporär, sozusagen. Stelle dir mal einen Sinus vor, dessen untere Hälften abgeschnitten ist (quasi Halbweg-Gleichrichtung). Da hast du auch "Stille" zwischen den Höckern. Dennoch sind alle geraden Oberwellen enthalten.


- Wenn ich sanft aus- und wieder einblende höre ich keine Knackser -> Anscheinend keine Oberwellen.
Doch, nur sind sie weit geringer in Amplitude und Ordnung ==> zwar schlechter hörbar, aber zu messen. Nur ein unendlich langer Sinus hat keine Oberwellen (genauer: keine anderen Frequenzanteile, denn durch das Einblenden enstehen auch nicht-harmonische Mischprodukte). Immer wenn du einen Sinus (an beliebiger Stelle) einfach startest und dann weiterlaufen lässt, hast du einen kurzen Moment lang heftige Oberwellen ==> das ist der Knackser. Ebenso beim Ausschalten. Am wenigsten Artefakte auch beim schnellen Einblenden hast du, wenn die Hüllkurve des Signals (an der Einblendstelle) eine Viertelperiode eines Kosinus(+DC-Offset) ist, also erst sehr langsam ansteigt, in der Mitte steiler wird, danach wieder langsamer steigt, bis die Soll-Amplitude erreicht ist. Details findest du z.B. hier


- Habe ich statt einem Sinus Rauschen höre ich ebenfalls nichts -> Anscheinend keine Oberwellen.
Doch, im Rauschen (wenn es nicht bandbegrenzt ist) sind ja schon beliebig viele Frequenzen vorhanden, je nach Rausch-Typ entsprechend statistisch willkürlich verteilt. Da fällt ein einmaliger Knackser nicht auf -- da ist er trotzdem.
Äh, loope mal sehr kurze Rauschschnippsel, dann merkst du was mit "statistisch willkürlich verteilt" gemeint ist. Schnell wird aus dem Rauschen dann doch was sehr tonales...

Grüße, Klaus
Earl_Grey
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2007, 09:59

KSTR schrieb:
Stelle dir mal einen Sinus vor, dessen untere Hälften abgeschnitten ist (quasi Halbweg-Gleichrichtung). Da hast du auch "Stille" zwischen den Höckern. Dennoch sind alle geraden Oberwellen enthalten.

Verstehe: Ist gar keine "Stille" da hier z.B. ja nur 1/2 f (Das war glaube ich mein Grundproblem).

Ansonsten: Oberwellen sind immer da, 'mal hörbar, 'mal nicht. Gegenmaßnahme: Signal mit Hüllkurve (mathematisch beschreibbar) versehen um diese zu minimieren.

Danke KSTR!
Mülleimer
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Feb 2007, 22:50
Vielleicht ist es von Interesse noch etwas anzumerken.

Eine Sinusfunktion ist eine Grundfunktion im Sinne eines statischen Energiezustandes, direkt verwand mit der gleichförmigen Kreisbewegung und der linearen Fortbewegung. Ein Schwingkreis beispielsweise schwingt, einmal angeregt, von alleine ewig weiter wenn er nicht gebremst wird; ebenso das Pendel.
Die Auslassung einer Sinushalbwelle bedeutet somit eine massive Energiefluktuation. Im allgemeinen ist soetwas als "Dirac-Impuls" bekannt. Letzterer ist ein theoretisches Konstrukt und enthält alle Frequenzen. Außerdem ist er unendlich schmal und damit transzendent irrational. In der Kathegorie der Wahrnehmung ist diese Erklärung natürlich nicht anwendbar.

Nach --> Fourier ließe sich sicher das genaue Spektrum des vorliegenden Signals mit seinen charakteristischen Oberwellen analysieren. Ein Wechselsignal läßt sich nämlich nicht nur zeitlich, sondern auch über die Frequenz darstellen.
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