Verstärkerleistung beeinflusst die Qualität?

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Remi88
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 03. Feb 2008, 01:18
Hallo,

also ich habe mir vor kurzem den Wikipedia-Artikel über Lautsprecher durchgelesen und bin dabei bei folgender Aussage hängengeblieben: "Es ist dennoch sinnvoll, die Verstärkerleistung geringer als die Lautsprecher-Belastbarkeit zu wählen, da dann die Wiedergabequalität höher ist – vorausgesetzt, die Leistung liegt unterhalb der Verstärker-Grenzwerte."
http://de.wikipedia.org/wiki/Lautsprecher

Es wird ja meistens empfohlen, die Leistung des Verstärkers größer zu wählen, als die maximale Belastbarkeit der Lautsprecher, um Clipping zu verhindern. Mir fällt zurzeit leider absolut keine logischer Erklärung dafür ein, dass ein Verstärker mit geringerer Leistung als das Max. der Lautsprecher eine bessere Qualität liefern soll, als einer mit höherer Leistung.

Da in dem Artikel nicht beschrieben wird, warum das so sein soll stelle ich die Frage einfach mal hier, da es mich doch schon sehr interessieren würde, ich aber diesbezüglich noch keine Informationen gefunden habe. Vielleicht steht dort bei Wikipedia auch einfach nur Unfug, wie es ja schön des öfteren vorgekommen ist...


Gruß

Remigius


[Beitrag von Remi88 am 03. Feb 2008, 02:04 bearbeitet]
hal-9.000
Inventar
#2 erstellt: 03. Feb 2008, 01:39

Remi88 schrieb:
"Es ist dennoch sinnvoll, die Verstärkerleistung geringer als die Lautsprecher-Belastbarkeit zu wählen, da dann die Wiedergabequalität höher ist – vorausgesetzt, die Leistung liegt unterhalb der Verstärker-Grenzwerte."

Das ist in meinen Augen völliger Mumpitz - insbesondere der definierte pauschale Zusammenhang (ohne Begründung), dass geringere Leistung die Wiedergabequalität verbessert

Setz mal bitte einen Link auf den Wikiartikel
Remi88
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 03. Feb 2008, 02:09
Vielleicht ist das ja so gemeint, dass ein Verstärker mit einem halben kw einfach zu "grob" für einen 20W Lautsprecher ist und dann vielleicht mal ein halbes Watt zuviel/zuwenig ausgibt, was bei einem viel schwächeren Lautsprecher dann vielleicht viel deutlicher zu hören ist, als es bei einem stärkeren wäre.
hal-9.000
Inventar
#4 erstellt: 03. Feb 2008, 02:20
Ist egal wie das gemeint war - dieser pauschale absolut dargestellte Zusammenhang ist mE. Schwachsinn - nicht mehr und nicht weniger

Es ist auch klar, dass ich mit einem Krell FBI meine ehemaligen PC-Hupen ins Nirvana befördern könnte ... das ist aber in meinen Augen praxisfemd und daher eigentlich nicht relevant ...


[Beitrag von hal-9.000 am 03. Feb 2008, 02:20 bearbeitet]
Remi88
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Feb 2008, 02:33
Wenn noch mehrere der Meinung sind, dass das Schwachsinn ist, bzw. das Niemand dafür eine Erklärung liefern kann, sollte man die Stelle aus dem Artikel vielleicht entfernen, denn dort sollten doch nur belegte Aussagen drin stehen, wenn ich mich nicht irre.
lui551
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 03. Feb 2008, 02:46
Ich meine auch, es ist besser, der Verstärker hat mehr Reserven, als es die normierten Leistungsangaben der Lautsprecher vorgeben. Ist natürlich nur eine Faustregel, was nichts anderes bedeutet, als dass es auch mal anders sein kann.
Grundsätzlich ist die Belasbarkeit eines guten Lautsprechers meistens aber tatsächlich elektrisch und weniger mechanisch bedingt. Die Betonung liegt auf "gut".
Mechanische Überlastung hört man recht deutlich.
Elektrische Belastbarkeit wird bestimmt von der Grösse der Oberfläche der Schwingspule und der weiteren Wärmeabfuhr. Die meisten Lautsprecherchassis (meistens trifft es ja nur einen Teil einer Box) verenden an einer zu heiss gewordenen Schwingspule. Ein Verstärker, der wenig Verzerrungen produziert und am besten gar nicht ins Klipping gerät, ist ein Garant für langandauerndes Vergnügen.
cr
Inventar
#7 erstellt: 03. Feb 2008, 02:55
Angenommen ich habe einen LS mit 200 W Belastbarkeit (Sinus nach DIN). Dann sehe ich keinen Grund, warum ein 100W Verstärker nicht reichen sollte, solange ich unter den 100 W bleibe (in der Regel spielt sich eh alles im Bereich 0-10W ab, durchschnittlich empfindliche LS (90dB/W/m) vorausgesetzt.


[Beitrag von cr am 04. Feb 2008, 00:04 bearbeitet]
Remi88
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Feb 2008, 03:21
Dass ein stärkerer Verstärker Vorteile hat und dass ein schwächerer Verstärker auch kein Problem darstellt, solange man unter der Maximalen Leistung des Verstärkers bleibt, ist mir klar.

Darum geht es hier ja auch gar nicht, sondern es geht einfach nur darum, ob und warum ein schwächerer Verstärker sich positiv auf die Soundqualität auswirkt, wie es im Wikipedia-Artikel steht.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 03. Feb 2008, 18:12
Moin,

Wikipedia Zitat:


Es ist dennoch sinnvoll, die Verstärkerleistung geringer als die Lautsprecher-Belastbarkeit zu wählen, da dann die Wiedergabequalität höher ist – vorausgesetzt, die Leistung liegt unterhalb der Verstärker-Grenzwerte.


Das sollten wir getrost als nicht zielführend abhaken.

Es ist vollkommen egal, wie hoch die Leistug des Verstärkers und die der Boxen ist.
(innerhalb gewisser Grenzen)

Interessant ist die Qualität des Signals bei der geforderten Lautstärke.

Es stellt also kein Klanghindernis dar, wenn ein 2x 10 Watt Verstärker guter Qualität, einen 300 Watt Lautsprecher guter Qualität und mit für die geforderte Lautstärke ausreichendem Wirkungsgrad betrieben wird.

Andersherum ist es ähnlich, selbst die erwähnten Krell Endstufen können an einem Lautsprecher mit z.B. 50 Watt Belastbarkeit gut klingen, vorausgesetzt dessen Qualität ist gut.

(und grundsätzlich muss natürlich immer der Lautsprecher zum Raum passen)

Risiken gibt es in beiden Kombinationen.

Der 2x 10 Watt Verstärker kann clippen, die Krell kann aus Versehen voll aufgedreht werden.

In beiden Fällen sind die Lautsprecher gefährdet, sowie durch evtl. verbackene Schwingspulen, die Endstufe.


Klanglich können diese beiden Kombinationen theoretisch gleichwertig sein.


Für sehr wichtig halte ich den Wirkungsgrad bei Lautsprechern.

Wirkungsgradstarke LS benötigen zum Erzeugen eines bestimmten Pegels weniger Leistung.

Dadurch sind sie bei gleicher Belastbarkeit und gleicher Abhörlautstärke deutlich weniger gefährdet.

Zusammenfassung:

Verstärker und Lautsprecher zusammen anhören, möglichst viel vergleichen.

Zumindest die Lautsprecher im eigenen Hörraum ausprobieren.


Gruss, Jens
cr
Inventar
#10 erstellt: 04. Feb 2008, 00:07
Auch was die Gefährdung der LS durch schwache Verstärker betrifft, ist relativ. Mit einem schwachen kann man zwar leichter den HT und ev. auch den MT durch Clipping zerstören, dafür das meist weitaus teure Basschassis nicht.
Mit einem starken Verstärker kann man alle Chassis killen, die Gefahr des Clippings ist aber insgesamt geringer.
Wie schon gesagt wurde, klangtechnisch ist das alles irrelevant.
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 05. Feb 2008, 12:25
Pauschel (und damit nicht unbedingt richtig) kann man sagen, dass ein Lautsprecher, der 10W verträgt, bei diesen 10W stärker verzerrt als einer, der für 300W gebaut ist.

Wenn Wiki darauf hinaus will, kann man das mehr oder weniger gelten lassen. Das ist aber nicht garantiert.

Nehme ich eine Box von 1975, so kann die durchaus gut und klirrfrei sein, hat aber nur eine Belastbarkeit von 50W.
1980 wurde die gleiche Box mit einer Belastbarkeit von 120W angeschrieben (Kirksaeter) und hat in der kurzen Lebenszeit entschieden mehr geklirrt.

Dies hat aber direkt nichts mit der Verstärkerleistung zu tun.
Was man nun anführen kann ist, dass der Verstärker keinen nachteiligen Klang produziert (jedenfalls heutige Geräte nicht), bis er an seine Grenzen kommt. Ein Lautsprecher klirrt aber mit zunehmender "Arbeit", die er zu verrichten hat, mehr.
Man müsste also erstens differenzieren, sodass ein Lautsprecher gross und kräftig genug zu wählen ist, um bei normalen Lautstärken möglichst wenig zu klirren und die Dynamik (durch die Schwingspulenerwärmung) möglichst wenig einengt.
Zweitens ist die Verstärkerleistung so zu wählen, dass die höchste wiederzugebende Lautstärke (bezw. die nötige Leitung) ohne Probleme vom Verstärker geliefert werden kann. Ob dabei nun die Verstärkerleistung höher oder tiefer ist als die Belastbarkeit des Lautsprechers, ist uninteressant.
Und nach Leistung kauft man weder den Verstärker, noch den Lautsprecher. Sie ist eine Richtschnur und nicht mehr.
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