Was genau gibt eigentlich der peak level an?

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hujax
Neuling
#1 erstellt: 03. Nov 2008, 12:42
hey, frage erklärt sich ja von selbst
Pilotcutter
Administrator
#2 erstellt: 03. Nov 2008, 13:10
Hallo,

"peak-level" = Spitzenpegel

ich glaube, die Stelle einer Audio Aufnahme mit der höchsten Lautstärke!?

Wenn du bspw. eine Audio-CD durchmisst und der peak-level beträgt 89,8 dB, kannst Du davon ausgehen, dass dieser Wert den lautesten Punkt der CD darstellt. Dementsprechend kann man dann bei Weiterverarbeitung oder Aufnahme seine Aussteuerung einstellen.
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Nov 2008, 15:18
Prinzipiell kann man bei einer Spannung (Netzspannung) den Spitzenwert messen, oder auch den Effektivwert.
Beim Netz wird der Effektivwert angegeben, also 230V. Die Netzspannung ist aber eine Wechselspannung, die sich dauernd ändert. So kann sie in einem Moment einen Wert zwischen Null und rund 325V annehmen. Nimmt man nun so eine Netzspannung zum Heizen, so liefert der Ofen die gleiche Wärme, wie wenn er dauernd mit einer festen Spannung von 230V betrieben würde.
Das bedeutet, dass ein angeschlossenes Gerät Spannungsspitzen von mindestens 325V vertragen muss. Und beim Netz misst man üblicherweise auch die Spitzenspannung, schreibt aber auf der Skala des Instrumentes einen entsprechend tieferen Wert an.

Deine Frage bezieht sich aber kaum auf die Netzspannung, sondern auf Ton. Und das ist etwas völlig anderes. Da hat der Spitzenpegel keinen feasten Zusammenhang mit einem Effektivwert.
Und da gibt es zwei Möglichkeiten.
Man kann den Spitzenpegel messen, denn dieser könnte ja z.B. alle Bits bei einer Digitalaufnahme benötigen. Und wenn es noch lauter würde, käme es zu unschönen Verzerrungen. Da spielt es keine Rolle, wie lange so ein Peak andauert, er muss einfach in der tatsächlichen Höhe angezeigt werden. Und man kann bei der Anzeigeeinheit wählen, ob dieser Spitzenpegel nur sehr kurzzeitig angezeigt wird, ob er für z.B. 2 Sekunden gehalten wird oder ob mit einem sog. Peakhold die Anzeige so lange auf dem Maximum stehen bleibt, bis man sie löscht. Das bedeutet, dass diese Anzeige nicht zwingend den Maximalpegel der CD anzeigt, weil die Anzeige auf Peakhold 2 Sekunden steht und man gerade nicht hingeschaut hat.

Der Nachteil dieser Anzeigeart ist, dass sie keine Aussage über die tatsächliche Lautstärke gibt. Wenn da ein ganz kurzer Klaks ist wie etwa ein Kratzer in einer Schallplatte, so ist dieser Impuls zwar gross, aber so kurz, dass wir ihn kaum wahrnehmen. Will man also die gehörte Lautstärke darstellen, verwendet man sog. VU-Anzeigen (Volume-Unit). Bei diesen ist die Anstiegszeit recht langsam und damit reagieren sie auf so kurze Impulse kaum.

Welche Art von Anzeige eingesetzt wird hängt also davon ab, was produziert wird. Bei einer Beschallung ist der Peak nicht sonderlich interessant, solange man noch Reserven hat. Da ist es wichtiger, die Lautstärke im Raum zu überwachen. Man setzt also die VU-Anzeige ein.
Sobald es um Aufnahmen geht, heute hauptsächlich digitale Aufzeichnungen, ist der absolut zulässige Spitzenpegel zu beachten und damit kommen Peakanzeigen zum Einsatz.
Und weil man beim Radio möglichst laut fahren möchte (laute Stationen werden eher gehört), andererseits aber die digitalen Zubringerstrecken zum Sender nicht überfahren darf, verwendet man Anzeigen, die mit einem Leuchtband den VU-Pegel anzeigen und zusätzlich noch mit einem springenden Lichtpunkt den Spitzenpegel (mit oder ohne peakhold) vermitteln.
hujax
Neuling
#4 erstellt: 04. Nov 2008, 22:58
mh also wird bei normalen verstärkern ne vu-anzeige benutzt.

kann man diese anzeige voll ausnutzen oder auch überschreiten ohne dass irgendwas schaden nimmt? also solange die lautsprecher noch keine hörbaren störungen aufzeigen isses doch okay oder?

danke für die antworten


[Beitrag von hujax am 04. Nov 2008, 22:58 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 05. Nov 2008, 08:22
Eine Anzeige bei einem Verstärker ist eigentlich Unsinn. Wenn sie z.B. die momentan abgegebene Leistung (bezw. Spannung) anzeigt, und diese könnte 400W im Maximum sein, so zappelt bei normaler Abhörlautstärke das Instrument kaum, weil der Anzeigebereich üblicherweise etwa 20dB beträgt.
Wenn schon müsste die Anzeige mit LED geschehen, wobei 3 Stück genügen. Die erste grüne sagt, es tut sich was, und das kann bei Leistungen um 50mW losgehen.
Die gelbe sagt, es ist laut, und das wäre in dem Fall bei 40W.
Und die rote sagt Übersteuerung und das wäre bei 400,05W

Solche Anzeigen sind bei Mischpulten nötig, wo ein Signal aufgezeichnet oder weiter verarbeitet / wiedergegeben wird. Die Endstufenzappelei ist nur Spielzeug.
hujax
Neuling
#6 erstellt: 05. Nov 2008, 12:38
ok also mein verstärker hat ne LED anzeige, geht aber bis 5.

aber ich übersteuer doch dann nich schon im bereich 4-5??


[Beitrag von hujax am 05. Nov 2008, 12:39 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 05. Nov 2008, 14:46
Das müsste nachgemessen werden. Und dann kommt es darauf an, nach welcher Methode gemessen wir, ob VU oder Spitze. Und wenn das nicht in der Bedienungsanleitung steht, muss man das mit entsprechenden Messgeräten heraus finden. Solche hat aber allenfalls der Rundfunk, nicht aber ein Radiohändler.
hujax
Neuling
#8 erstellt: 16. Nov 2008, 22:24
also wenn ich die lautstärke so einstell dass die led's voll ausgefüllt sind bin ich beim lautstärkeregler ungefähr bei 3. un relativ laut isses vorher nich. kann das villeicht an den boxen liegen?
weil im moment hab ich noch alte 'plastikbomber-boxen' angeschlossen
Andriano
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Dez 2008, 15:51
Hallo,
meisst sind die Anzeigen, vor allem in billigen Geräten, teilweise sehr ungenau, auch ist nicht sicher auf welche Frequenz sie justiert wurden. Dazu kommt noch, dass ein Verstärker nicht unbedingt voll aufgedreht werden muss, damit er exakt am limit läuft, das hängt mit dem Ansteuerungssignal zusammen, so kann zB ein Verstärker sogar schon bei vermeintlichen 60% Lautstärke bereits auf voller Lesitung laufen.
Daher würde ich, wie Mr.Richi bereits sagte, die LED-Anzeigen eher als groben Richtwert auffassen.

Gruß
Andreas
pelmazo
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 14. Dez 2008, 12:11

Andriano schrieb:
Dazu kommt noch, dass ein Verstärker nicht unbedingt voll aufgedreht werden muss, damit er exakt am limit läuft, das hängt mit dem Ansteuerungssignal zusammen, so kann zB ein Verstärker sogar schon bei vermeintlichen 60% Lautstärke bereits auf voller Lesitung laufen.


Das ist oft auch schon bei weit unterhalb von 60% der Fall. Man kann das mit Hilfe von ein paar technischen Daten der Geräte auch selbst berechnen.

Bei einem Verstärker kann man in den technischen Daten oft die Eingangsempfindlichkeit lesen. Da steht dann z.B. 200mV/50kΩ, das bedeutet der Eingang des Verstärkers hat eine Eingangsimpedanz von 50kΩ und wenn der Verstärker voll aufgedreht ist (Lautstärkeregler am Anschlag) dann reichen am Eingang 200mV um die volle Ausgangsleistung zu erreichen.

Bei Quellen wie z.B. CD-Spielern steht die maximale Ausgangsspannung in den technischen Daten, z.B. 2,0V/600Ω, was bedeutet daß die Ausgangsimpedanz 600Ω beträgt, und ein maximal ausgesteuertes Signal auf der CD eine Ausgangsspannung von 2 Volt erzeugt. In diesem Beispiel liefert also der CD-Spieler im Extremfall 10 mal so viel Signal wie der Verstärker nötig hätte, und entsprechend weit muß man den Lautstärkeregler zurückdrehen um Übersteuerung zu vermeiden.
cr
Inventar
#11 erstellt: 21. Dez 2008, 02:46
Ein Problem ist inzwischen die Übersteuerungsfestigkeit der Eingänge (sprich des dem Lautstärkeregler vorgelagerten Pufferverstärkers). Während zB mein alter Pioneer-Verstärker bis zu 5V unverzerrt arbeitete, habe ich schon AV-Receiver erlebt, die bei 2.5 V (konkret sind das viele CD-Player) gräßlich übersteuerten. Was recht ärgerlich ist, und einem nicht unbedingt gleich auffällt, erst bei speziellen Signalen usw. und die Vorschaltung eines Spannungsteilers erfordert.
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