Einmeßfunktion von AV-Receivern sinnvoll?

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Lex_Luthor
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Mrz 2009, 23:24
Hallo,

ich habe einen Onkyo TX-SR876, davor war es der TX-SR605. Beide Receiver bieten eine Einmeßfunktion mittels mitgeliefertem Mikrofon. Diese Funktion ist sehr nützlich, denn sie erkennt die Boxen und richtet sie entsprechend ein, inklusive der Ermittlung der Abstände zum Hörplatz und der Pegelanpassungen. Allerdings wird auch gleich der Equalizer aktiviert mit den Korrekturen, die während der Einmessung festgestellt wurden. Dummerweise kann man aber nicht sehen, wie diese Korrekturen genau aussehen und wo welche Frequenzen beeinflusst worden sind. Nun die eigentliche Frage:
Mir fällt es sehr schwer, verschiedene Musikstücke einmal mit und einmal ohne Equalizer anzuhören und vernünftig zu bewerten. Mal klingt es ohne EQ besser, andere Musik dann mit EQ wieder besser usw. Ich stelle mir die Frage, ob man den EQ bei Verwendung von guten Boxen nicht einfach grundsätzlich aus lassen sollte oder ob der Receiver beim Einmessen hier durchaus negative Einflüsse der Raumakustik positiv umsetzt... Wie macht ihr das? EQ grundsätzlich aus oder an?

Grüße,

Alex
Retro-Markus
Inventar
#2 erstellt: 28. Mrz 2009, 10:03

Lex_Luthor schrieb:
oder ob der Receiver beim Einmessen hier durchaus negative Einflüsse der Raumakustik positiv umsetzt... Wie macht ihr das? EQ grundsätzlich aus oder an?


Ich habe Audyssey bei meinem 875er durchweg an. Gerade meine beiden Subwoofer klingen mit EQ wesentlich präziser. Außerdem hat Audyssey Probleme im Bassbereich, die ich vorher mit einem separaten Bass-EQ gelöst habe, besser in den Griff bekommen.

Ansonsten bin ich aber auch der Meinung, dass sich Filmton (und nur dafür nutze ich den 875) generell "runder" anhört. Effekte sind präziser zu orten und klarer.

Im Grunde genommen halte ich sowieso die Möglichkeit der Einmesssysteme, die Größe der Lautsprecher, die Abstände und die Lautstärken einzustellen, für absolut überflüssig. Das sind alles Dinge, die ich mit einem Metermaß und einem Pegelmessgerät selbst einstellen kann. Der EQ ist für mich der eigentliche Vorteil eines EInmesssystems.

Aber da gehen die Meinungen ja weit auseinander

VG
Markus
Lex_Luthor
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Mrz 2009, 19:36
Du hast Recht, gerade im Bassbereich meine ich auch zu hören, das mit eingeschalteter Korrektur der Sound linearer und präziser ist.

Und noch eine Frage in diesem Zusammenhang hinterher:

die automatische Einmessfunktion regelt ja auch die Pegel der einzelnen Boxen: im Gegensatz zu meinem alten Onkyo 605er, der lediglich den Subwoofer und die rechte Surround-Box um ein paar db heruntergeregelt und dafür die linke Surround-Box (die sehr weit vom Hörplatz steht) etwas hochgeregelt hat (immer im Verhältnis zu 0db gesehen), verhält es sich beim neuen Onkyo 876er so, das pauschal alle Boxen um mehrer db heruntergeregelt wurden zusätzlich zu den abstandsbedingten Korrekturen an den bereits erwähnten Lautsprechern. Ich habe so z.B. bei der erwähnten rechten Surround-Box eine Korrektur von -13db! Die linke Surround-Box liegt nun trotz höchster positiver Korrektur bei -6db.
Was soll das denn? Kann ich nun einfach hergehen und jede einzelne Box händisch um einen gleichen Wert wieder hochpegeln, um im Schnitt auf +-0db zu kommen oder darf man hier nicht so denken? Ich verliere ja vermutlich Lautstärke durch die durchgängige Einpegelung mit negativen Korrekturen?

Danke,

Alex
Retro-Markus
Inventar
#4 erstellt: 31. Mrz 2009, 07:07
Mit welchem Wert wurde denn der Subwoofer eingepegelt?

VG
Markus
Lex_Luthor
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Mrz 2009, 19:22
Der Subwoofer ebenfalls mit -13db...

Alex
GenauZuHörer
Stammgast
#6 erstellt: 01. Apr 2009, 20:40
Das mit den Pegeln ist schon ok so. Das wird so eingepegelt, daß Du bei 0dB Lautstärkeeinstellung und vollem Pegel am Eingang etwa die Originallautstärke erzielst.

Wenn Deine LS mit -13dB eingepegelt werden, so heisst das eigentlich nur, dass sie einigermaßen empfindlich sind.

Meine Heco Celan 700 werden auch etwa mit -12 oder -13dB eingepegelt.

Ein gutes Einmeßsystem, mit einem guten Messmikrofon und etwas Verständnis angewandt, ist immer eine gravierende Verbesserung. Das Audyssey MultEQ XT bringt bei mir eine größere Verbesserung als 1000€ mehr für bessere Lautsprecher. Ich vergleiche immer mit dem, was ich über Kopfhörer höre (Stax), und mit Audyssey bin ich da deutlich dichter dran als ohne. Die Stereo-Ortung wird beispielsweise mit Audyssey so gut, daß ich problemlos auf den Center verzichten kann. Und dank vier full-range Lautsprechern (siehe oben) und Audyssey-Einmessung ist auch der Bass jetzt ohne Subwoofer so, wie ich mir das vorstelle und mit einem einzelnen Subwoofer wegen Raummoden nie hingekriegt habe.

Zumindest das MultEQ XT macht ja viel mehr, als nur Frequenzgang und Lautsprecherabstand zu korrigieren. Die komplexen FIR Filter lassen sich dann allerdings gar nicht mehr in anschaulicher (bzw. laienverständlicher) Form anzeigen und somit auch nicht manuell "korrigieren".

Was man angezeigt bekommt und zumindest bei meinem Receiver manuell verändern kann, ist nur der Betrag der Filterfunktion (=Amplituden-Frequenzgang). Die Phasenentzerrung und Raumkorrektur ist davon unbeeinflusst immer an. (Ausser man schaltet Audyssey ganz ab).

Etwas provokativ und übertrieben ausgedrückt: Solange ein LS verzerrungsarm arbeitet und eine anständige Impulsantwort und im gesamten Frequenzbereich genügend Pegelreserven hat, kann ein gutes Einmesssystem ihn fast auf High-End-Niveau hinbiegen.
Olav61
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 02. Apr 2009, 09:44
Tja - dann scheint mein Harman über kein gutes Einmess-System zu verfügen. Dessen Resultate sind - mit verlaub - bescheiden. Aber vielleicht täuschen mich ja auch meine Ohren, und der (für mich klar bessere) Klang ist nicht der authentische. Wobei ich dann auf den verzichten kann....
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