Vinyl nach Digital - Qualitätsverlust ?

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Hmeck
Inventar
#1 erstellt: 11. Sep 2010, 11:29
Endlich habe ich es getan!
Was?

- Mir eine simple Box mit Umschalter + Pegelsteller gebaut um einen direkten

- KNIPS! - A-B-Vergleich zwischen einer Plattenwiedergabe und einer Aufnahme
dieser Platte vom PC (incl. Mp3-isierung) zu hören.

Und, was soll ich sagen: Nichts! Kein Unterschied - oder doch fast kein Unterschied! Bei einer Platte (chick corea + friedrich gulda, "the meeting", digital recording, philips, sehr dynamisch, sehr viel Attack, auch viel Pianissiomo, kaum gespielt) - vermeine ich tatsächlich so etwas wie einen ganz leichten Unterschied zu vernehmen
(Mit Kopfhörern, bei Laustprechern schon gar nix!)
Allerdings auch nicht klar als "klingt besser / schlechter", sondern lediglich als "klingt leicht anders".

Wenn ich "Opfer" und Zeit finde, werde ich das vielleicht mal "blind" versuchen.

Um die "Dimensionen" der Klangveränderung, um die es hier gehen kann, mal zu verdeutlichen, habe ich folgende Aufnahmen gemacht: (DIY-Plattenspieler, Behringer UCA 202, Audacity)

1) Schallplatte, Leerrille am Anfang.
2) Schallplatte, Leerrille innen
3) Plattenspieler-Vorverstärker-Entzerrer, Lift oben
4) Der Wandler im Leerlauf, Eingangänge mit 100 Ohm abgeschlossen

Aus 1) u. 2) wurden mittels "Effekte - schadhaftes" Audio reparieren die Kratzer durch Auf- und Absetzen der Nadel entfernt.

Es sind also 4 Clips zu je 5 sec. (nur 1 Spur!)
Der gleiche Schwingungszug ist oben linear, unten log. dargestellt.
Außerdem wurde der Pegel im Audio-Editor um 20 dB hochgerechnet, um überhaupt ein deutliches Bild zu bekommen.



Facit: Beim Platten-Digitalisieren braucht man sich über Qualitätsverluste kaum Gedanken zu machen...
cr
Inventar
#2 erstellt: 11. Sep 2010, 18:43
Als die HiFi-Magaazine nicht nur esoterischen Blabla schrieben, wurde das alles schon ausführlich getestet, mit dem Resultat, dass man im Blindtest zwischen LP und digitalisierter LP nicht unterscheiden kann und zwar mit 44/16. Diese Tests machte man schon mit dem Aufkommen von DAT, also in den End-80ern.


[Beitrag von cr am 11. Sep 2010, 18:44 bearbeitet]
Hmeck
Inventar
#3 erstellt: 11. Sep 2010, 19:58
Hatte durchaus nicht den Anspruch, ganz neue Erkenntnisse zu verbreiten. WIE klar die Ergebnisse ausfallen, und zwar auch mit low-cost-Geräten, war für mich aber doch auch interessant. Und überraschend.
cr
Inventar
#4 erstellt: 11. Sep 2010, 21:43
In einem anderen Thread wird dagegen dargestellt, dass es auf den Wandler ankommt und zudem 44/16 auf keinen Fall reicht.

http://www.hifi-foru...ad=1692&postID=13#13

Was ich eigentlich nicht nachvollziehen kann aufgrund der bescheidenen Qualität von LPs.
Hmeck
Inventar
#5 erstellt: 11. Sep 2010, 22:20
Nun, auf der Geburtstagsfeier eines sehr lieben Freundes wurde genüßlich kolportiert, daß dieser dabei beobachtet wurde, wie er dünne Zierleisten von seinem Auto abmontierte, um darunter mit einer Zahnbürste zu putzten.

Hmeck meint: Dem Fahrkomfort wird das nicht aufgeholfen haben.
pinoccio
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Sep 2010, 00:29
An der Stelle sollte man vlt. mal weiteres verlinken.

http://www.hifi-foru...hread=101&postID=1#1

Gruss
Stefan
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 12. Sep 2010, 08:47

cr schrieb:
In einem anderen Thread wird dagegen dargestellt, dass es auf den Wandler ankommt und zudem 44/16 auf keinen Fall reicht



Die AES hat mal das Experment gemacht eine 24/192 Aufnahme auf 16/44 runterzurechnen um sie dann nach dem sie davon wieder davon auf 24/192 hochgerechnet wurde, mit dem Ausgangsmaterial zu vergleichen.
Es wurde, bis auf ein leicht erhöhtes Rauschen bei extremer Verstärkung, keine Unterschiede festgestellt.
Das brachte die AES dazu zu sagen, das 16/44 schon für das Ohr transparent ist.
Andere wiederum schliessen daraus, das auch 24/192 bei weitem nicht ausreicht um den Informationsgehalt einer analogen Platte zu transportieren und Digital wohl noch um viele Jahre hinter der Platte hinterherhinken wird.

So sieht es u.A. am / aus, also an der Front zwischen Digital und Analog. A/D
Hmeck
Inventar
#8 erstellt: 12. Sep 2010, 10:58
Danke für die Antworten und die Links.

Ich habe, letztlich durch eigene Versuche und Spielereien, gewissermaßen die Fraktion gewechselt. Vorher glaubte ich: wenn man die ganze Mühe und Sorgfalt, den ganzen Erfindergeist, der in die digitale Entwicklung geflossen ist, in die analoge Fortentwicklung gesteckt hätte, dann aber!! Daß solche Dinge wie Quantisierungsrauschen schlecht sind, leuchteten mir unmittelbar ein.

Allein: den Stellenwert und die Größenordnung dieser Effekte hatte ich nicht einordnen können. Daß sie sozusagen komplett im Rauschsumpf einer Leerrille versinken und die Behauptung einer Wahrnehmbarkeit wie die Geschichte von der Prinzessin auf der Erbse erscheinen muss - das kam erst später.

Und: ich habe hier ja nur das Rauschen betrachtet. Von Verzerrungen durch die mechanische Abtastung reden wir gar nicht, das ist eh klar.

meint:
Hmeck
KLM-U
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 13. Sep 2010, 21:23
Hallo,

die Qualität einer digitalen Vinyl ist, wenn man es richtig macht, weitgehend okay. Eine Wavedatei 1:1 oder zu 100% wird es aber nicht geben, sagen wir mal zu 98 %. Das hängt auch vom verwendeten Plattenspieler ab.

Meine LP´s habe ich mit einem Dual PS der damaligen angehenden Spitzenklasse (System Dual MCC 120) auf digital überspielt, da kann man dann zum Teil schon noch Unterschiede zwischen analog und digital hören. Hier sind dann besere Wandler gefragt, und erst nachdem ich mir einen besseren D/A Wandler zulegte war ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Auch spielt die Qualität der Vinyl eine entschedende Rolle. Ist der Klang sauber, kaum Rumpeln, Knistern und Rauschen, wird man auch über digital keine Probleme haben. Je schlechter dann dei analoge Qualität, umso nochmals schlechter ist die digitale Qualität.

Meißtens hat man bei einer LP zum Ende hin schlechtere Qualität, was auch Sytembedingt durch das Skating sein kann, aber nicht muß. Umgekehrt ist es bei einer CD heute otmals so, das die ersten beiden Titel, oder zumindest der erste, von etwas schlechterer Klangqualität ist, was aber nicht systembedingt ist, sondern nur daran liegt, das der Tonmeister noch nicht voll konzentriert bei der Sache war .

Gruß
cr
Inventar
#10 erstellt: 13. Sep 2010, 21:33
Aufgrund der Mängel der Schallplatte habe ich meine Digitalisierungsvorhaben nach Erscheinen der ersten DAT-Rekorder weitgehend auf Eis gelegt und versucht, wo auch immer möglich, die CD zu bekommen (in den 80er/90ern bemühte man sich noch bei den Remasterings). Gerade im Klassikbereich, aber auch meistens beim Pop, waren alle vom (Original)-Tape gezogenen CDs der LP weit überlegen. So digitalisierte ich nur, was einfach nicht auf den Markt kommen wollte, was dann ein gutes Dutzend LPs war.
Dabei hatte ich wirklich keine schlechte Plattenspieler/Abtastsystem-Kombination im Einsatz.....
Accuphase_Lover
Inventar
#11 erstellt: 14. Sep 2010, 17:52

Hmeck schrieb:


Facit: Beim Platten-Digitalisieren braucht man sich über Qualitätsverluste kaum Gedanken zu machen...


Absolut richtig erkannt !



cr schrieb:
In einem anderen Thread wird dagegen dargestellt, dass es auf den Wandler ankommt und zudem 44/16 auf keinen Fall reicht


Nicht umsonst ist rstorch ein Freund von Ralf Koschnicke !


ZeeeM schrieb:

Die AES hat mal das Experment gemacht eine 24/192 Aufnahme auf 16/44 runterzurechnen um sie dann nach dem sie davon wieder davon auf 24/192 hochgerechnet wurde, mit dem Ausgangsmaterial zu vergleichen.
Es wurde, bis auf ein leicht erhöhtes Rauschen bei extremer Verstärkung, keine Unterschiede festgestellt.
Das brachte die AES dazu zu sagen, das 16/44 schon für das Ohr transparent ist.



Was mich absolut nicht wundert, deckt es sich doch mit meinen Erfahrungen. 16/44 sind auch zur Vinyl-Digitalisierung vollkommen ausreichend. Alles Andere ist imho Platzverschwendung. Ausnahme : komplexe Nachbearbeitungen bei denen z.B. Rundungsfehler auftreten können.



ZeeeM schrieb:

Andere wiederum schliessen daraus, das auch 24/192 bei weitem nicht ausreicht um den Informationsgehalt einer analogen Platte zu transportieren und Digital wohl noch um viele Jahre hinter der Platte hinterherhinken wird.


Klar, die "Ewig Gestrigen". Bei echten Blindtests sind die meisten Sonstwas-Hörer kaum in der Lage 192k-MP3 von lossless zu unterscheiden !

Ich habe früher auch an den Humbug mit HD-Audio geglaubt.

Eine gute Aufnahme mit gutem Mastering klingt mit 128kb/s besser als eine mittelprächtige lossless mit 24/192k !
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