Wie wichtig ist der Frequenzgang bei Rearspeakern?

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Bloodfield
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Sep 2010, 15:09
Hallo ihr HiFi-Freaks! (ist positiv gemeint )

Hab da mal ne grundsätzliche Frage zu Rear- bzw. Effektlautsprechern. Wie wichtig ist bei denen der Frequenzgang im Bezug auf tiefe Frequenzen?

Ist es bei ihnen nicht so wichtig, tiefe Töne wiedergeben zu können oder sollte man auch da auf eine angemessene Basswiedergabe achten?
Meine sind beispielsweise eh auf "small" gestellt, so dass die tiefen Töne sowieso an denen vorbeigehen. (ist doch das Prinzip von "small" und "large" oder hab ich da was falsch verstanden?)

Anlass zu der Überlegung war ein Gedanke von mir, aus platztechnischen Gründen vielleicht irgendwann mal meine seitlichen Rears durch ein paar schöne Wandlautsprecher auszutauschen. Da ich mit meinem Klang soweit zufrieden bin, gehts halt nun an die ästhetische Optimierung. Natürlich wird das auch wieder den Klang beeinflussen und am besten wären bei einer 7.1 Aufstellung 6 bzw. 7 baugleiche Lautsprecher, eben drum ist mir die Frage wichtig.

Hoffe ihr könnt mir da mit eurem Fachwissen und euren Erfahrungen weiterhelfen.
Danke schonmal im Vorraus!

LG
Amperlite
Inventar
#2 erstellt: 09. Sep 2010, 20:24
Die Einstellung "small" trennt den Bass von den Satelliten ab und leitet ihn zum Subwoofer (oder an die Frontlautsprecher, wenn kein Subwoofer da ist und diese auf "large" gestellt sind).
Dies geschieht üblicherweise bei 80 Hz - oder es ist wählbar.

Sehr kleine "Brüllwürfel" haben bereits Probleme, diese 80 Hz noch wiederzugeben, es entstünde bei dieser Einstellung schon ein Loch im Frequenzgang. Wer einigermaßen hochwertige Wiedergabe möchte, sollte nicht zu Satelliten greifen, die weniger Volumen als etwa 3 Tetrapacks (3 Liter) haben.


[Beitrag von Amperlite am 09. Sep 2010, 20:25 bearbeitet]
Bloodfield
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Sep 2010, 22:37
Interessant, kann man das so als Faustformel abspeichern?

Nehmen wir als Beispiel mal die formschönen ws-201 von Nubert.
Die haben dann ein Volumen von etwa 5,5l, also mehr als ausreichend. Allerdings schaffen sie bei Wandmontage "nur" ne Frequenz von 125Hz.

Deswegen die Frage, ist das bei Effektlautsprechern auch wichtig, auf genügend Tiefgang zu achten?
Ich hatte halt mal irgendwo gelesen, dass man auf ne gewisse Tiefenfrequenz achten sollte, da sonst der Sub ortbar wird. Ist das denn bei den Effekt LS auch so wichtig oder war das wohl eher im Zusammenhang mit den Frontspeakern gemeint?

LG
Amperlite
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2010, 22:55

Bloodfield schrieb:
Interessant, kann man das so als Faustformel abspeichern?

Du kannst dir abspeichern: Alles was sich volmentechnisch einem Tetrapack annähert oder kleiner ist - Finger weg.


Bloodfield schrieb:
Nehmen wir als Beispiel mal die formschönen ws-201 von Nubert.
Die haben dann ein Volumen von etwa 5,5l, also mehr als ausreichend. Allerdings schaffen sie bei Wandmontage "nur" ne Frequenz von 125Hz.

Ich bin mir nicht sicher, ob die 125 Hz der Freifeldfrequenzgang ist und sie durch die Wandmontage nicht letztendlich doch tiefer geht.


Bloodfield schrieb:
Ich hatte halt mal irgendwo gelesen, dass man auf ne gewisse Tiefenfrequenz achten sollte, da sonst der Sub ortbar wird. Ist das denn bei den Effekt LS auch so wichtig oder war das wohl eher im Zusammenhang mit den Frontspeakern gemeint?

Wenn du eine Frequenz größer ~120 Hz abstrahlst, kann unser Ohr orten, wo die Quelle sitzt. Bei Satelliten ist dies erlaubt, sogar erwünscht. Ein Subwoofer allerdings soll ja in einem 5.1-Setup die Bassarbeit aller Lautsprecher übernehmen. Ließe man ihn zu hohe Frequenzen wiedergeben, würde man ein Tonsignal der falschen Richtung zuordnen.
Unter ~ 100-120 Hz geht das nicht mehr, weil die Wellen zu lang werden.

Bloodfield schrieb:
Deswegen die Frage, ist das bei Effektlautsprechern auch wichtig, auf genügend Tiefgang zu achten?

Natürlich, denn wenn der Subwoofer das Signal nicht mehr abspielen darf, der Satellit es aber nicht wiedergeben kann, enstünde ein Loch im Frequenzgang. Aber keine Angst - das kann auch eine normale Kompaktbox noch - nur diese winzigen Brüllwürfel nicht.


[Beitrag von Amperlite am 09. Sep 2010, 22:56 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#5 erstellt: 09. Sep 2010, 22:58
kompliziertes Thema!
erstmal kommt es ja nicht nur darauf an, wie tief ein LS runter kommt, sondern auch, wie sauber der Bass dann noch ist! Direkt an der Wand kann es da zu allen möglichen "komischen" Effekten kommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass Nubert als halbwegs seriöse Firma die untere Frequenz 125Hz angibt, obwohl die Dinger sicherlich die 80Hz noch wesentlich besser wiedergeben könnten, als so einige andere Tröten, die angeblich 40Hz wuppen. Nur ist alles unter 120Hz eben nicht mehr sauber und wird dröhnig.

Weiter hängt es vom "kleinsten" LS ab, bis wie hoch der Sub spielen muss. Und ab ca. 100Hz wird der ortbar. D.h. wenn der Sub über 100Hz spielen muss, dann sollte er möglichst vorne irgendwo in der Mitte stehen.
Bloodfield
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Sep 2010, 23:03
Sehr lehrreich, danke!

Vom Tetrapack-Format bin ich lange weg, kommt mir nicht mehr ins Haus und wenn ich noch so ne kleine Wohnung habe.

Die 125Hz beziehen sich schon auf die Wandmontage. Frei aufgestellt 137Hz.
Bloodfield
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Sep 2010, 23:11
Aber bedeutet das dann, dass man die Übergangsfrequenz am Sub eigentlich auf das schwächste Glied der Kette einstellen sollte, um die Gefahr des Frequenzlochs zu umgehen?

Sprich, wenn die "kleinste" Box halt nur 120Hz schafft oder im obigen Beispiel 125 bzw. 137Hz, am AVR Crossover auf 120-140Hz stellen? Damit würde er ja dann zu hoch spielen und ortbar.
Amperlite
Inventar
#8 erstellt: 09. Sep 2010, 23:23
Der Frequenzgang eines Lautstprechers geht nicht abrupt von Vollpegel auf Null, sondern er fällt langsam ab.
Mickey_Mouse
Inventar
#9 erstellt: 09. Sep 2010, 23:30
Bassreflex geht quasi von 100 auf 0 in wenigen Hertz!
Geschlossene Systeme haben sogar noch ein Überhöhung (an der Wand erst recht) und fallen dann langsam ab...
Amperlite
Inventar
#10 erstellt: 09. Sep 2010, 23:45

Mickey_Mouse schrieb:
Bassreflex geht quasi von 100 auf 0 in wenigen Hertz!

Das ist schon etwas übertrieben. Es sind immerhin "nur" 24 dB pro Oktave, bei geschlossenen Boxen wie dem oben genannten Wandlautsprecher nur 12 dB/Oct.


[Beitrag von Amperlite am 09. Sep 2010, 23:47 bearbeitet]
Bloodfield
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 10. Sep 2010, 01:38
Kommt mir grad sehr komplex vor.
Mir fällt es einfacher drauf zu achten, Boxen zu wählen die mehr Volumen haben als 3 Tetrapacks als bei jeder auf den Frequenzgang zu achten.

Aber im Prinzip sagt ihr, dass man dieses Frequenzloch nicht wirklich mitbekommen würde, erst recht nicht bei den doch eher gehobeneren Lautsprechern von Nubert zB?
captain_carot
Inventar
#12 erstellt: 10. Sep 2010, 08:50
Wie groß das Frequenzloch ist und bei welcher Trennfrequenz man den Sub hört hängt auch vom persönlichen Hörempfinden ab. Da aber ein Lautsprecher nicht sofort auf 0 abfällt macht sich ein kleines Frequenzloch für die meisten nicht bemerkbar, zumindest bei den Rearspeakern.

Mir persönlich reichen hinten z.B. auch Regal-LS oder gescheite Wandlautsprecher, bei 100Hz etwa sollte das Ganze aber mindestens trennen. Wenn die Übergangsfrquenz tiefer liegt, umso besser.
Mickey_Mouse
Inventar
#13 erstellt: 10. Sep 2010, 11:22

Bloodfield schrieb:
Kommt mir grad sehr komplex vor.
Mir fällt es einfacher drauf zu achten, Boxen zu wählen die mehr Volumen haben als 3 Tetrapacks als bei jeder auf den Frequenzgang zu achten.

damit machst du es dir aber zu einfach, so leid es mir tut...

ich habe hier Front/Rear Presence (also zu 7.1 noch jeweils vorne und hinten zwei zusätzliche Effekt-LS), die ja schon aus optischen Gründen direkt an den Wänden hängen.

Ein "kompakter" LS mit Bassreflex Öffnung nach hinten ist da so gut wie nicht zu gebrauchen. Ich habe da mal testweise die BR Öffnung mit verschiedenen Schaumstoffen/Dämmmaterialien zu gestopft, damit war es dann etwas erträglicher. Jetzt hängen hinten Canton CD220 (extrem klein) und vorne Kef 5001.2 Satelliten (40cm Säulen).
Selbst mit diesen kleinen Dingern wäre das Gedröhne unerträglich, wenn der AVR die nicht per PEQ zurecht stutzen könnte.
Nun ist das für zusätzliche Effekt-LS nicht soooo wichtig, aber Musik oder das eigentliche Filmgeschehene würde ich mir damit nicht antuen wollen!

Ich denke mal, dass du mit speziellen für Wandmontage optimierten LS am besten fährst und nicht auf so und soviel Tetra-Packs achten solltest

Aus der Beschreibung zur WS-201:
Aufgrund der Möglichkeit, zwischen den Klangabstimmungen für Wandmontage und freier Aufstellung wählen zu können, beherbergt der WS-201 eigentlich zwei Frequenzweichen.
Sowas ist viel wichtiger als die nackten Zahlen aus den technischen Daten...
captain_carot
Inventar
#14 erstellt: 10. Sep 2010, 12:14
Wenn Bassreflexkompaktboxen hast du natürlich recht, ganz direkt an der Wand sollte der BR Kanal nicht hängen. Ist die Box aber auf Wandhaltern einigermassen vernünftig ausgerichtet sollte man dermaßen große Probleme nicht haben.
Bloodfield
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 10. Sep 2010, 13:28
Ja, ich begreife allmälich, dass man es sich bei diesem Hobby leider nicht so leicht machen kann. Es gibt so viele Feinheiten, auf die man achten muss/kann/sollte.

Das beste wird wohl sein, wenn ichs einfach mal ausprobiere und mir selbst ein Bild oder besser einen "Ton" mache. ^^ Hab ja Rückgaberecht, insofern kann man da nichts falsch machen.

Vermutlich werd ich meine Surround-back Boxen dann auch gleich mit austauschen und noch ein paar nubox DS-301 mitbestellen. (Couch direkt an der Rückwand)
Dann hab ich zwar die Front aus Teufel- und den hinteren Bereich aus Nubert LS, aber das ist ja das gute an diesem Hobby, man kann schön step-by-step aufrüsten. Und wer weiß, vielleicht vertragen die sich ja. Bin da sehr experimentierfreudig.


[Beitrag von Bloodfield am 10. Sep 2010, 13:38 bearbeitet]
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