Haben aktive Boxen wirklich so große Vorteile?

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alpenpoint
Inventar
#1 erstellt: 28. Jul 2011, 10:43
Hi,

habe hier auf der Seite http://www.hifiaktiv.at/?page_id=1169 einiges über aktive Boxen gelesen.

Zitat:
Richtigen Tiefbass können nämlich selbst größere passive Standboxen nicht wiedergeben (aktive durchaus), auch wenn es im Prospekt oder in den technischen Daten so versprochen wird.
Zitat Ende:

Sind aktive Boxen wirklich viel besser als passive?
Kennt jemand diese Boxen von HiFi Aktiv?

lg, Alpi


[Beitrag von alpenpoint am 28. Jul 2011, 15:27 bearbeitet]
erddees
Inventar
#2 erstellt: 29. Jul 2011, 10:41
Lautsprecher benötigen vom Prinzip her immer die gleichen Komponenten: Gehäuse, Chassis, Weichen, Verstärkung.
Hier finden elektronische bzw. akustische Bauteile unterschiedlichster Qualität und Größe Verwendung. Ein Wohlklang steht in direktem Verhältnis zu LS-Elektronik, Gehäusegröße, -gewicht, Membrangröße und Verstärkung. Es besteht eine unmittelbare Abhängigkeit. Je hochwertiger die einzelnen Komponenten sind, desto besser. Das spiegelt sich unter anderem im Preis wieder (Ausnahmen bestätigen die Regel!).
Wenn man einen passiven LS genauso austattet/baut wie einen aktiven und jeweils die gleiche Verstärkung zukommen lässt, gibt es keinen Grund, den einen LS als zwingend schlechter zu beurteilen als den anderen.
Dass der Klang durchaus subjektiv beurteilt werden kann, lasse ich an dieser Stelle mal unberücksichtigt.
alpenpoint
Inventar
#3 erstellt: 29. Jul 2011, 11:04
Hi,

ich frag aj nur weil im oben genannten link die aktive Box als die bessere und tieftontauglichere box genannt wird.
dass ich bei einer passiven box auch einen eigenen verstärker mit dazugehöriger entzerrung pro box machen kann ist klar und klingt dasnn wahrscheinlich auch bessser. ich weiß allerdings nicht ob das nur so gemeint war auf der seite hifi-aktiv.

lg
derschröder
Stammgast
#4 erstellt: 29. Jul 2011, 13:00
Also, in bezug auf Tiefbass sind aktive Konstruktionen sicher überlegen, denn um Frequenzen zwischen 20 und 40Hz mit passiven Konstruktionen zu erzeugen, brauchts schon kühlschrankgroße Boxen und reichlich Verstärkerleistung.

Die meisten Leute mit großen Passiv-Standboxen haben Tiefbass noch nie gehört....


mfg
alpenpoint
Inventar
#5 erstellt: 29. Jul 2011, 13:38

derschröder schrieb:
Also, in bezug auf Tiefbass sind aktive Konstruktionen sicher überlegen, denn um Frequenzen zwischen 20 und 40Hz mit passiven Konstruktionen zu erzeugen, brauchts schon kühlschrankgroße Boxen und reichlich Verstärkerleistung.

Die meisten Leute mit großen Passiv-Standboxen haben Tiefbass noch nie gehört....


mfg


Kannst du mir den Unterschied erklären?
Ob passiv oder aktiv, bei tiefen Frequenzen brauch ich Volumen oder?
Ob der Verstärker samt Entzerrung in der Box verbaut ist oder ich das extern mache kann ja keinen Unterschied ergeben?

Danke, ALpi
derschröder
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jul 2011, 18:20
Stimmt schon, auch aktive Subwoofer brauchen Volumen, aber deutlich weniger als passive Konstruktionen, weil die Membranen der Aktivlautsprecher i.d.R in irgend einer Weise im Hub geregelt (Gegengekoppelt) sind, was deutlich größere Hübe bei geringeren Verzerrungen ermöglicht. Dies hat zur Folge, dass manche Subwooferwürfel bei einer Kantenlänge von 30 - 40cm auch Frequenzen unter 40 Hz mit entsprechender Lautstärke wiedergeben können.

Außerdem sind die Gegebenheiten des Raumes aufgrund der Wellenlänge der Sub-Töne ausserordentlich klangbeeinflussend. Hier kann es zu Auslöschungen bzw. Verstärkung einzelner Töne kommen und zumindest letzeres kann man durch den Einsatz automatischer Einmesssysteme, welche viele hochwertige Subwoofer mittlerweile bieten, deutlich mildern!

Im Sub-Forum treiben sich reichlich Leute ´rum, die technisch so beschlagen sind, dir dies in allen Einzelheiten zu erläutern.

Schönen Abend noch
ingo74
Inventar
#7 erstellt: 01. Aug 2011, 13:50
ich glaub hier werden 2 sachen verwechselt - nur aktiv und aktiv mit anpassungsmöglichkeiten (dsp), der unterschied ist aber enorm...
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 01. Aug 2011, 15:18
Hi

Mit dem entsprechenden Aufwand kann man auch noch so einiges aus einem passiven Konzept herausholen.
Das aktive Modelle also ausnahmslos besser sind als ihre passiven Kollegen kann man so nicht sagen.
Allerdings ist mMn der finanzielle Aufwand bei passiven meist größer und man benötigt auch noch zusätzliches Equipment.

Das Hifiaktiv auch nur seine Produkte verkaufen will und deshalb auf die übliche Rhetorik nicht verzichtet, versteht sich doch von selbst.
Ich jedenfalls habe bei beiden Konzepten sehr gute Modelle gehört, Aktivlsp. würde ich aber ab einer gewissen Preisklasse bevorzugen.
Das hat aber weniger klangliche Gründe, als viel mehr der Aspekt weniger Geräte einsetzen zu müssen, es reicht z.B. der HifiAkademie Netplayer.

Im Moment reicht mir mein Passivkonzept ohne Sub (allerdings mit elektronischer Tiefbasserweiterung) und fetter Endstufe vollkommen aus.
Mein Raum ist akustisch optimiert und mit der Tiefbasserweiterung sind etwa 25Hz möglich und das auf Wunsch selbst bei brachialen Pegeln.
Die Kosten für das Konzept hielten sich mit etwa 3000€ für Lsp. und kompletter Elektronik (ohne Vorstufe) angesichts der Performance absolut in Grenzen.

Viel wichtiger ist aber doch, das ein Konzept zum persönlichen Geschmack, dem Raum (Akustik und Aufstellung) sowie den Hörgewohnheiten passt.

Saludos
Glenn
Böötman
Inventar
#9 erstellt: 01. Aug 2011, 15:28
Nubert zb ermöglicht mit seinen Aktiven Tuningmodulen den Tiefgang der passivlautsprecher zu optimieren bzw zu erweitern. Somit sind zB bei der NuLine 122 echte 25 statt 37 Hz (-3 dB) möglich.

mfg
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Aug 2011, 15:37
Nur zur Info, ich habe keine Nubert, die sind mir mit dem Modul doch zu sehr begrenzt im Pegel und der Verstärker muss enorm viel Dampf mitbringen.
Aber die externe Elektronik ermöglich allen Nubert Passivboxenmodellen einen deutlich erweiterten Tiefgang, eine wirklich nettes Feature wie ich finde.
Mit etwas Glück (mal bei den Nubert Technikern nachfragen) kann man eines der Module auch für seinemarkenfremde Boxen einsetzen, wie ich das z.B. mache.
Das lustige ist, ich finde das es mit meinen Lsp. sogar deutlich besser harmoniert als mit den empfohlenen Nubert Modellen, ich war selbst sehr überrascht davon.


Saludos
Glenn
Böötman
Inventar
#11 erstellt: 01. Aug 2011, 15:41

GlennFresh schrieb:
Nur zur Info, ich habe keine Nubert

Hab Ich auch nicht behauptet, tippe mal eher auf Klipsch wenn du zwischen den Zeilen von Wirkungsgrad sprichst.
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 01. Aug 2011, 15:48

Böötman schrieb:


GlennFresh schrieb:
Nur zur Info, ich habe keine Nubert

Hab Ich auch nicht behauptet...


Ich habe auch nicht behauptet, das Du es behauptet hast....


Böötman schrieb:

tippe mal eher auf Klipsch wenn du zwischen den Zeilen von Wirkungsgrad sprichst.




Ich müsste auf jeden Fall recht tief in die Tasche greifen um die Boxen für meinen Geschmack zu toppen!
Ähnlichen Tiefbass, Dynamik und Livefeeling bei besserem Klang bieten z.B. die größeren ATC Modelle.
Dafür muss ich aber dann schon um die 10.000€ ausgeben, das ist mir das Hobby Hifi/Sourround nicht Wert.

Saludos
Glenn
Haiopai
Inventar
#13 erstellt: 01. Aug 2011, 16:59

alpenpoint schrieb:


Kannst du mir den Unterschied erklären?
Ob passiv oder aktiv, bei tiefen Frequenzen brauch ich Volumen oder?
Ob der Verstärker samt Entzerrung in der Box verbaut ist oder ich das extern mache kann ja keinen Unterschied ergeben?

Danke, ALpi


Moin Alpi erstmal ein ganz grundlegender Unterschied , nämlich der Signalweg und die Verarbeitung , aktivieren heißt ja nun nicht NUR den nötigen Verstärker in den Lautsprecher einbauen oder wie im Fall Hifiaktiv einfach die passive Frequenzweiche auslagern .

Signalweg passiv Quelle - Verstärker -Frequenzweiche passiv -Lautsprecher Chassis .

D.H . das komplette Signal läuft in den Lautsprecher und wird dort von passiven Bauteilen auf seine Frequenzbereiche verteilt , mehr oder weniger scharf getrennt , je nach Flankensteilheit der passiven Weiche .

Signalweg aktiv Quelle -Vorverstärker-aktive Frequenzweiche - Endverstärker -Lautsprecher Chassis

D.H. das reinkommende Signal wird VOR der Endverstärkung in seine unterschiedlichen Bestandteile aufgeteilt , jeder nachgeschaltete Endverstärker verstärkt nur noch einen bestimmten Frequenzbereich und gibt dieses Signal ohne weitere Bauteile im Signalweg an die Chassis .

Vorteil vorab schon mal , das man dadurch sehr viel schärfere Trennungen sprich höhere Flankensteilheiten mit geringerem Bauteileaufwand realisieren kann , ergibt sich ja schon daraus , das die Bauteile bei weitem nicht so belastbar sein müssen , weil sie eben nicht dem schon verstärktem Signal ausgesetzt sind .
Beispiel 24dB Flankensteilheit ist aktiv absolut nicht ünüblich , passiv im Lautsprecher bedeutet das einen enormen Bauteileaufwand , wobei jedes Bauteil da auch noch am Endergebnis drehen kann .Üblich sind da eher 6-12 dB .

Dazu kann ich aktiv mit speziell auf die Einzelchassis zugeschnittenen Endverstärkern arbeiten , ein Basschassis stellt da nun mal andere Anforderungen als ein Hochtöner , dem kann ich Rechnung tragen .
Passiv ist der Lautsprecher gesamt eine Last , mit der der Verstärker klar zu kommen hat .

Kommen wir da mal zu deinem Tiefbassbereich kann man gleich sagen , wenn ich die Vorteile aktiver Konstruktionen voll ausreizen will hab ich mich im Einsatzbereich auch strikt an den Subbass Bereich zu halten , 20 -50 Hz und dann ist Schluss .
Desweiteren geht man mit der Aktivierung verschiedene Wege , kontrolliere ich das Ein und Ausschwingverhalten des Chassis elektronisch kann ich am Volumen sparen , was dann aber grundsätzlich einen stärkeren Hub des Chassis und im Zuge dessen höhere Verstärkerleistungen erforderlich macht , es geht eben immer darum möglichst viel Luft zu bewegen.

Das kann ich wie da bei Hifi Aktiv zu sehen ist auch über Volumen und Membranfläche , deren Konstruktion ist da eher an den PA Bereich angelehnt ,wo die Größe des Woofers nicht DIE Rolle spielt .

Die Grundproblematik dabei ist eben immer die , das ich für Pegel im Tiefbass viel Luft bewegen muss .
Nur mal als Beispiel um einen 20 Hz Ton bei gleichen Chassis und Volumen genauso laut wiedergeben zu können wie einen 30 Hz Ton brauche ich die 1,5 fache Verstärkerleistung und den 3fachen Membranhub (Quelle Nubert Site, Grundwissen) .

Genau diese Membranbewegungen begrenzen auch die sinnvolle Trennfrequenz nach oben .
Im Tiefbass sind das Wellenlängen von 15 -17 m , immer wieder witzig , wenn Leute dabei von einem "staubtrockenen" Bass reden , sowas ist Unsinn , das sind lange Töne die man bei beispielsweise 20 Hz in fast jedem Hörraum nur spürt aber nicht hört .

Und genau da liegt auch der Nachteil , so etwas mit passiven Lautsprechern wiedergeben zu wollen .Selbst in Kühlschrank großen Passiv Lautsprechern müssen die Basschassis höher heraus arbeiten , kaum ein passiver Lautsprecher trennt da scharf unter 100 Hz(Stichwort wieder Bauteileaufwand ) und das sind dann Bereiche die nicht zusammengehen .
Oberhalb 50 Hz bis 100Hz komme ich nämlich in den Bereich wo Bass hart , knackig und trocken rüberkommt , klappt aber nicht wenn ein Chassis gleichzeitig gerade mit den Auslenkungen von 20 -30 Hz tiefen Tönen befasst ist .
Folge , der Bassbereich wird obenrum unpräzise .

Wesewegen ein aktiver Subwoofer immer und in jedem Fall eine grundsätzliche Verbesserung darstellt , wenn die Chassis/Lautsprecher oberhalb 50 Hz auch nach unten vor diesen Frequenzen geschützt werden (Hochpassfilter) , das Ganze am besten sehr steilflankig und schon bist du von der Logik wieder beim aktiven System angelangt , die genau so eben auch arbeiten .

In der Praxis sind solche Lösungen heute schon erschreckend günstig .

Beispiel Reckhorn (link)

In dem Teil ist die Bassendstufe und gleichzeitig eine aktive Frequenzweiche untergebracht .

Dazu einen auftrennbaren Vollverstärker ,wenn du nicht selber bauen möchtest einen passiven Sub ohne weitere Bauteile , wie den hier .

Mind Audio (link)

und ein Paar beliebige Lautsprecher die bis 50 Hz herunter linear arbeiten .

Ergebnis wäre dann ein teilaktives System bei dem nicht nur der Tiefbass von einem Spezialisten bearbeitet wird sondern auch die Endstufe des Vollverstärkers nur Signale oberhalb dieser Frequenz verstärken muss , da die Reckhorn eben über ein aktives Hochpassfilter verfügt .
Würde man am Vollverstärker nur mit Breitbändern arbeiten , wäre sogar so ein vollaktives System drin .

Gruß Haiopai
roedert
Stammgast
#14 erstellt: 02. Aug 2011, 13:55
Jedes Chassis und Gehäuse hat eigene Charakteristika - die gilt es mit geschickten Frequenzweichen auszugleichen bzw. zu linearisieren.
Bei passiven Lautsprechern kann ich natürlich Immer nur abschwächen mit Widerständen, Spulen und Kondensatoren.
Bei aktiven Laustprechern habe ich Energie zur Verfügung und kann dementsprechend auch gezielt Verstärken - und habe viel mehr Möglichkeiten als ich bei passiven Lautsprechern habe.
Ob der Hersteller der Aktivlautsprecher diese Möglichkeiten auch optimal ausnutzt ist eine andere Frage.....

Gruß Tilo
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