Persiflage auf Prozessoptimierung im Orchester

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BassTrombone
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Sep 2005, 07:17
Neulich gefunden......find ich ja herrlich schwachsinnig...

"Optimierung von Arbeitsabläufen

Unternehmensberatungsfirmen haben Hochkonjunktur, insbesondere sollen Personalkürzungen die Bilanz verbessern. Das ist auch beinahe überall möglich, wie man am Beispiel der Berliner Philharmoniker sieht.

Die 4 Oboisten haben sehr lange nichts zu tun. Die entsprechenden Musikstücke sollten gekürzt und die Arbeit gleichmäßig auf das ganze Orchester verteilt werden, damit Arbeitsspitzen vermieden werden. Die 12 ersten Geigen spielen alle dasselbe, dies ist unnötige Doppelarbeit. Diese Gruppe sollte drastisch verkleinert werden. Falls eine größere Lautstärke erreicht werden soll, lässt sich dieses durch die bestehende Verstärkeranlage erzielen.

Das Spielen von 32igstel Noten erfordert einen zu großen Arbeitsaufwand. Es wird empfohlen, diese Noten sämtlich in den nächstliegenden 16zehntel Noten zusammen zu fassen. Dann können diese Stücke auch durch Musikschüler oder weniger qualifizierte Kräfte gespielt werden.

In einigen Partituren wird zuviel wiederholt. Die Partituren sollten daraufhin gründlich durchgearbeitet werden. Es dient keinem sinnvollem Zweck, wenn das Horn eine Passage wiederholt, mit der sich bereits die Geigen beschäftigt haben. Werden alle überflüssigen Passagen eliminiert, dann dauert das Konzert, das jetzt 2h in Anspruch nimmt, nur noch schätzungsweise 20 min, so dass auch die Pause wegfallen kann.

Befürchtet werden muss leider, das nun weniger Konzerthörer die Konzerte besuchen. In diesem Fall sollte es möglich sein, Teile des Konzertsaales zu schließen, wodurch auch Kosten für Licht, Personal und so weiter eingespart werden können. Bestenfalls schließt man das Orchester ganz und schickt die Leute in das Konzertkaffeehaus."
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Sep 2005, 14:56
Ziel aller Optimierungen ist ja, mit 0 Arbeitskraft maximalen Profit zu erreichen. Das Bestreben, in der Qualität keine Abstriche machen zu wollen, ist zwar süß, aber falsch.

Solange wir, wie es scheint, im Tenor der Globalisierung mitsingen wollen und Würde und Qualitätsdenken nicht mehr modern sind, wird Deutschland im Ramsch untergehen.

Ich muss mich doch nur umschauen, hier ist auch bald alles voller Kik (dieser Klamottenladen mit der hochgepitchten Stimme, die offensichtlich intellektuell niedere Schichten ansprechen soll) und Lidl. Vergleicht man mit den 60ern/70ern, ist der Durchschnittsdeutsche ganz schön gesunken.
Susanna
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 19. Sep 2005, 17:35

Gantz_Graf schrieb:

Ich muss mich doch nur umschauen, hier ist auch bald alles voller Kik (dieser Klamottenladen mit der hochgepitchten Stimme, die offensichtlich intellektuell niedere Schichten ansprechen soll) und Lidl. Vergleicht man mit den 60ern/70ern, ist der Durchschnittsdeutsche ganz schön gesunken.

Hallo,

nur zu Lidl äußere ich mich: Dort gibt's gerade eine Superausgabe Klaviernoten. Zwar hauptsächlich für Hobbypianisten (weil nicht ganz fehlerfrei), aber auch Profis können mal nachschlagen.
Zwei Pakete: Paket 1 die Klassiker von A bis Z, drei Notenhefte (insgesamt 608 Seiten) mit Werken von Albéniz bis Tschaikowsky. Paket 2 auch in drei Bänden die Grundlagen der Technik. Pro Paket nur 12,99 Euro, das ist billig, wenn man bedenkt, daß eine Einzelausgabe schon ca. 4 Euro kostet.
Für Schüler und andere Leute mit schmalem Geldbeutel und viel Musikliebe ein tolles Angebot. Das ist doch auch was Gutes von Lidl!

Gruß,
Susanna
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