Was sind Eure Planungen für die klassische Zukunft?

+A -A
Autor
Beitrag
Martin2
Inventar
#1 erstellt: 26. Sep 2007, 19:23
Was sind Eure Planungen für die klassische Zukunft? Ich habe ungefähr 1000 Klassik CDs, wie ich gestern nachgezählt habe, aber es gibt durchaus noch Dinge, deren Anschaffung ich plane, aber irgendwie vor mir hinausschiebe.

Ich mache das mal epochenweise und es würde mich auch interessieren, welche Investitionen ihr denn noch vor Euch vorausschiebt.

Mittelalter und Renaissance plane ich wenig. Ich mag keine Chormusik der Renaissance, möglich daß auch bei mir mal der Groschen fällt, aber muß ja auch nicht sein. Das einzige was mir aus der Renaissance gefällt sind die Lautenstücke und Lieder von Dowland, die ich auf einer schönen CD habe. Wäre es da möglich noch mal etwas Ähnliches zu kriegen? Auch habe ich mal auf einem instrumentale Sachen aus der Frührenaissance gehört, klang wunderbar schräg, ähnliches würde mich vielleicht schon interessieren, aber dringend geplant ist da nichts.

Von Monteverdi habe ich die Brilliantbox mit Mardigalen. Dringend geplant sind da noch die Opern, die ich irgendwann mal hören wollte.

Von Purcell habe ich schon sehr viel. Geplant ist da nichts. Von Händel lange schon geplant ist der Samson. Händel find ich mal großartig, dann auch wieder stinklangweilig, so verwundert es nicht, daß ich nicht so recht vorankomme. Bei Bach fehlt mir sehr viel, Bach gehört aber auch nicht zu meinen Lieblingskomponisten. Ob ich die Brilliant Gesamtausgabe kaufen soll? Irgendwann vielleicht mal, aber das läuft mir nicht weg. Sonst interessiert mich Baroch eigentlich wenig, habe so einige Sachen auch außerhalb der "big names", aber ich muß das wirklich nicht vertiefen. Was ich etwa von Vivaldi kenne, finde ich langweilig oder auch Lully fand ich stinklangweilig.

Haydn wird irgendwann kommen. Ich habe einiges von ihm gesammelt, aber unsystematisch. Es wird sicher mal eine Zeit kommen, wo ich alles Großartige von Mozart und Beethoven abgegrast habe und dann werde ich mich irgendwann auch mal auf den Haydn stürzen. Ich hatte lange Zeit die Haydn Brilliant Masterworksbox erwogen, jetzt scheints die billig nicht mehr zu geben. Hatte natürlich auch einen Grund die nicht zu kaufen, weil da halt vieles nicht vollständig drauf ist. Die Sinfoniebox von Brilliant habe ich jedenfalls immer im Auge, auch eine Box mit den vollständigen Streichquartetten wäre nicht schlecht. Erst einmal müßte ich das, was ich habe und das ist so einiges, gründlicher hören, dann würde ich sicherlich auch irgendwann mehr von Haydn wollen.

Bei Mozart weiß ich nicht. Ich stand ja schon einmal vor der Mozart Brilliant Ausgabe bei Zweitauseneins, wo die 170 CDs für wahnsinnige 55 Euro verhökert wurden. Ich habe sie mir damals trotzdem nicht gekauft, ich weiß nämlich wirklich nicht, was ich mit soviel Mozart soll. Ich habe heute wieder das 21. Klavierkonzert mit Jando gehört, das ist schön, aber das 12. Klavierkonzert ist auf der selben Scheibe und ich fands irgendwie langweilig. Was ich allerdings schon erwäge: Da gab es vor einige Zeit, so eine Ausgabe aus der Eloquencereihe der deutschen Grammophon, 7 Cds oder so. Gibts das noch und ist das noch so schön billig? Ich glaube Klaviersonaten oder ähnliches. Ich muß noch mal suchen, ob ich es im Sonderangebotthread finde.

Bei Beethoven bin ich mit der Sonybox und einigem anderen gut eingedeckt. Vorläufig nichts geplant. Bei Schubert würden mich eventuell doch noch mal die Streichquartette interessieren. In meiner Schubert Brilliant Box sind nur einige späte drauf. Außerdem wollte ich mir vielleicht irgendwann noch mal die Winterreise mit Fischer Diskau holen.

Bei Mendelssohn hätte ich mir vielleicht doch die Brilliant Masterworksbox holen sollen. Obwohl ich Mendelssohn meistens langweilig finde, aber das hätte diese Box ja vielleicht geändert. Sonst ist nichts geplant.

Von Schumann möchte ich irgendwann noch mal eine gute und günstige Einspielung der Sinfonien holen.

Eventuell hole ich mir mal die Liszt und Berliozeinspielungen von Brilliant.

Von Brahms möchte ich mir irgendwann doch vielleicht mal die Klemperereinspielung des deutschen Requiems holen, die fand ich sehr gut, habe sie aber nicht mehr auf CD.

Ein Opernfreak bin ich nicht. Nur wenn ich irgendwann noch mal ein billiges und gutes Sonderangebot sehe, bin ich bei Verdi, Puccini und Wagner dabei.

Bei Mahler und Strauss ist im moment nichts geplant, vielleicht noch mal einige Opern von Strauss, Salome habe ich ja jetzt, auch den Rosenkavalier, aber vielleicht Elektra.

Den Gliere wollte ich eventuell irgendwann mal ausbauen, habe die 3. von Naxos, aber auch die anderen Sinfonien sind bei Naxos erschienen, eventuell kaufe ich sie "irgendwann mal".

Von Scriabin hätte ich gerne eine gute Einspielung des Poemes de Extase.

Von Ravel hätte ich sehr gerne die Einspielung der Orchester werke mit Dutuit. Sie ist mir nur zu teuer, wenn ich sie billiger sähe, würde ich sofort zuschlagen.

Ich werde eventuell meine Mjaskovskisammlung ausbauen, wenn ich mal wieder was günstiges sehe. Mir fehlen noch viele seiner Sinfonien.

Es gibt glaube ich eine CD mit Ouvertüren und ähnlichem von Malcolm Arnold. Die sind bei Naxos nicht erhältlich. Eventuell hole ich sie mal.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 27. Sep 2007, 05:44 bearbeitet]
Thomas133
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 27. Sep 2007, 09:18
Hallo Martin,


Ich habe heute wieder das 21. Klavierkonzert mit Jando gehört, das ist schön, aber das 12. Klavierkonzert ist auf der selben Scheibe und ich fands irgendwie langweilig. Was ich allerdings schon erwäge: Da gab es vor einige Zeit, so eine Ausgabe aus der Eloquencereihe der deutschen Grammophon, 7 Cds oder so. Gibts das noch und ist das noch so schön billig? Ich glaube Klaviersonaten oder ähnliches. Ich muß noch mal suchen, ob ich es im Sonderangebotthread finde.


Das 12. würde ich für mich persönlich auch weniger zu den Highlights zählen. Vielleicht hilft es dir was ich persönlich für die Besten KK halte, nämlich das 9.,13.,20.-24., sind für mich die Besten seiner KK da hier besonders kontrastreich, mehr Fülle und kontrapunktische Feinheiten als zB in seinen letzten KK, zum. für mich auch emotional ansprechende Motive.
Bei den Klaviersonaten gibts ja von Brillant billig die Pires-Gesamtausgabe aus den 70ern, soweit ich das im Kopf habe glaub ich irgendwas knapp über 10,- €, die späteren Sonaten die glaub ich irgendwas um 1990 aufgenommen wurden und als Jubliäumsausgabe letztes Jahr von der DGG um ca. den doppelten Preis (vorher wesentlich teurer) wieder rausgebracht wurden wären auch sehr empfehlenswert. Pires ist technisch sehr gut, hat einen besonderen Anschlag
was ich zwar nicht automatisch für jede Klaviermusik passend finden würde, aber für Mozart eher gewinnbringend ist.


Von Schumann möchte ich irgendwann noch mal eine gute und günstige Einspielung der Sinfonien holen.


Ich kann die Gesamtausgabe unter Bernstein und den Wr.Philh. für knapp unter 20,- € empfehlen.

Zu meinen Plänen:
Diese Woche kommt meine Bestellung an wo ich zum ersten Mal das Requiem von Faure, das Requiem von Reicha sowie Italienisches Konzert v. J.S.Bach unter Brendel hören werde.
Auf meinem "Wunschzettel" stehn zunächst die Sinfonien von Norbert Burgmüller, eine sehr interessante Entdeckung eines fast Vergessenen.
Dann die Französische Suiten und Inventionen von J.S.Bach
Das Requiem von J.J.Fux - einige CD´s der Romantic Piano Concerto-Reihe wo weniger bekannte Komponisten wie zB Klakbrenner,Moscheles,... der Romantik mit Klavierkonzerten vorgestellt werden und ich da schon bei Hörproben schöne Entdeckungen gemacht habe die sich unbedingt zum kaufen lohnen.
Das wären meine unmittelbaren nächsten Einkäufe.
Längerfristig geplant möchte ich eine gute Einspielung der h-moll-Messe Bachs, die Pariser und Sturm+Drang-Sinfonien Haydns (ersteres unter Harnoncourt, zweitere unter Pinnock), die Symphonie Fantastique von Berlioz, die Klavierkonzerte von F.X.Mozart, die Klavierkonzerte von Brahms sowie diverse Oratorien Händels.
Desweiteren möchte ich auch mal wieder etwas von Palestrina hören, ich habe mir vor paar Monaten die erste CD mit den Tallis Scolars gekauft - eigentlich eher aus Interesse wegen dem Miserere von Allegri. In dem Zusammenhang habe ich auch das erste Mal etwas von Palestrina gehört was mir ganz gut gefallen hat, auch wenn ich die Renaissance nicht zu meinen obersten Prioritäten zähle, wäre es sicherlich eine Bereicherung für meine CD-Sammlung wenn mir Stimmungsmäßig mal in ruhigen, besinnlichen Momenten danach wäre.
Bruckner muß noch warten, den heb ich mir dann zum Schluß auf.
Und es warten ja sowieso noch so viele Neuentdeckungen da ich auch immer wieder mal in Unbekanntes hineinhöre.

gruß
Thomas
embe
Stammgast
#3 erstellt: 27. Sep 2007, 10:06
Hallo,
da ich mich in Zukunft vermehrt dem Rundfunk zuwenden werde,
plane ich einen neuen DVB Receiver und Festplattenrecorder anzuschaffen.
Irgendwie machen mir die Konzerte im Rundfunk mehr Spass als
die CD-Aufnahmen.
Wenn dann ab und an die Archive geöffnet werden...
ach, ich darf gar nicht dran denken was mir bisher entgangen ist

Gruß
embe
lydian
Stammgast
#4 erstellt: 27. Sep 2007, 14:44

Martin2 schrieb:

[...]und es würde mich auch interessieren, welche Investitionen ihr denn noch vor Euch vorausschiebt.


1. Ein neues Analog-Laufwerk mit drei Tonarmen und drei verschiedenen Abtastern (ein "scharfer" Schliff für neue Scheiben, ein Stereo-SPU - das fehlt noch -, ein Mono-SPU). Ein paar Jahre muss es wohl noch das derzeitige mit zwei Armen tun.

2. Neue Regale für die ca. 2500 CDs und 3-4000 LPs. Vielleicht warte ich, bis die Kinder ausgezogen sind und mache dann einen Wanddurchbruch.....

3. Die Gesamtaufnahme der Schubert-Lieder von Hyperion.

4. In Rente gehen und mehr Zeit zum Hören haben.

Gruß,
Steff
Martin2
Inventar
#5 erstellt: 28. Sep 2007, 15:01
Hallo Thomas,

vielen Dank, daß Du mich mal mit Deinen Zukunftsplänen vertraut gemacht hast. Das Faurerequiem wird Dir gefallen, es ist sehr schön und gar nicht düster. Auch Händels Oratorien werden Dir gefallen, es gibt eine günstige Somarybox von Brilliant, die ich empfehlen kann, vor allem die Theodora ist schön. Der Messias ist natürlich ein Muß ( aber den wirst Du bestimmt schon kennen) und Jephta ist auch toll.

Und sonst, hat hier niemand sonst Pläne?

Gruß Martin
Maastricht
Inventar
#6 erstellt: 28. Sep 2007, 15:29
Hallo Martin,

Auf dem Gebiet habe ich eigentlich keine konkreten Pläne. Ich lasse mich gerne überraschen und bin ausserdem ein Angebot-Jäger. Achte in der letzten Zeit vor Allem auf günstige Angebote für SACD's.
Dabei hantiere ich als Regel: besser gekauft und vielleicht nicht ganz gut als nicht gekauft und vielleicht was gemist.

Ich habe noch einige ungelesen Biografien auf Musikgebiet hier stehen. Wenn ein Buch gefällt leitet das meistens dazu dass ich mich intensiever mit dem Musik des Künstlers / Komponisten befasse, hat was von einem Schneeball-effekt. Das Gleiche kann sich auch vortun, wenn ich hier im Forum enthousiaste Beiträge sehe oder wenn ich live Thematage mitmache.

Ich habe nicht so den Andrang in die Breite zu gehen, bin jedoch jemand der auch von bestimmten Musikstücken mehrere Ausführungen hat. Bei mir ist das vor allem bei Opern.

Ausserdem schaue ich auch aus nach Musik-DVDs.

Ich höre auch viel Radio. Ist für mich auch eine Anregungsquelle zum Kauf von CDs oder DVDs.

Zur Zeit frage ich mich ab ob ich die Jacqueline du Pré Edition kaufen soll.
http://www.jpc.de/jp...=classic&rsk=hitlist
Gruss, Jürgen


[Beitrag von Maastricht am 29. Sep 2007, 09:32 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#7 erstellt: 29. Sep 2007, 08:32
Hi!

Ich habe hier mal einige zukünftige geplante Anschaffungen gelistet.

Weiterhin habe ich 2-3 Ausgaben der neuen EMI-Triple-Serie im Auge: http://www.amazon.de...84991&pf_rd_i=255966
(Berwald, Nielsen, Mendelssohn/Cherubini).

Abgesehen davon nehme ich natürlich was kommt (JPC und Amazon überraschen ja immer wieder mit schönen Angeboten).

Meine Sammlung möchte ich vor allem in Richtung der (spät-)romantischen Kleinmeister weiter ausbauen. CPO und Naxos werden mir dabei helfen.

Bei Opern und alter Musik werde ich mich zunehmend von meinen Vinyl-Schätzen trennen. Hier muss aufgrund des Umfangs eine leichte "Gesundschrumpfung" stattfinden.

Viele Grüße

Frank


[Beitrag von Hüb' am 29. Sep 2007, 08:36 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#8 erstellt: 29. Sep 2007, 09:39
Meine Zukunftsplanungen sind geprägt von einem einerseits andererseits.

Einerseits habe ich vor, mich weiterhin näher mit Prokofjew zu beschäftigen - was ich schon seit einiger Zeit tue - und mir das Werk Martinus zu erschließen - gestern sind die Sinfonien mit Thomson angekommen.

Andererseits wird dieser eher systematische Plan ständig von eintrudelnden CDs untergraben, die ebenfalls gehört werden wollen. Dann gibt es noch diese Sonderangebote, die ich nicht versäumen möchte. Eine Einkaufsliste mit derzeit 64 CDs habe ich auch noch.

Zudem ist aktuell das Buch von Eggebrecht "Große Cellisten" herausgekommen. Ich habe es bestellt und werde beim Lesen nicht umhinkönnen, sehr viel Cellomusik zu hören - worauf ich mich jetzt schon freue. Wie ich mich kenne, wird aus der Lektüre der eine oder andere Kauf resultieren.

Zudem besitze ich seit kurzem einen neuen Verstärker (von Marantz PM 7000 zu Denon PMA 2000R MK IV aufgestiegen), was einen deutich besseren Klang zur Folge hat, weshalb ich sowieso diese und diese und dann noch diese CD anhören möchte...

Viele Grüße
Thomas
enkidu2
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2007, 10:09
Konkrete Pläne habe ich keine. Aber es gibt so ein paar Leitlinien, was im Fokus ist.

Zum einen sammle ich weiter Einspielungen der Beethoven-Sinfonien. Dann interessieren mich orchestrale Kompositionen der Zeitgenossen Beethovens, wobei ich hinundwieder davon auch mal abweiche, und nicht-orchestrales mitnehme (wie zuletzt bei Ries). Ähnlich Hüb kommen dabei auch die (spät)romantischen Klein(?)meister zum Zuge.

Manchmal lasse ich mich auch davon leiten, was diverse Interpreten so ausgraben. Einspielungen von Concerto Köln oder Il Giardino Armonico sind automatisch gebucht ebenso die Mozart Opern mit Rene Jacobs. Reihen wie The Romantic Piano Concerto oder Contemporaries of Mozart werden komplettiert.

Hinundwieder gibt's ja auch Empfehlungen aus diesem Forum, die einen neugierig machen, oder Schnäppchen, die einem bei jpc ins Auge springen.

Parallel dazu stehen gelegentlich auch DVDs mit Erläuterungen oder Dokumentationen zu klassischer Musik auf dem Programm sowie diverse Hörbücher.

Mein Problem ist angesichts der Fülle des Angebots bei jpc und amazon eigentlich eher, die Höhe der monatlichen Ausgaben zu deckeln und den verbliebenen Stauraum im Auge zu behalten. Das andere Problem heißt, wann soll ich das eigentlich alles hören?
WolfgangZ
Inventar
#10 erstellt: 29. Sep 2007, 13:46
Ich möchte mein - eher spärliches - Opernrepertoire etwas erweitern, beispielsweise Wagner-Einspielungen kaufen, die ich zumeist nur vor langer Zeit (und bei mehr verfügbarer Zeit ... ) andächtig in den BR-Übertragungen aus Bayreuth an mir habe vorbeiziehen lassen.

Weiterhin gilt: unbekannte Klavierkonzerte anschaffen (wobei der Herr Ifukube alias van Rossum mangels dessen gnadenlosen Vervollständigungsdrangs (leider) kein Maßstab sein kann ... ).

Pettersson, Poulenc, Milhaud, Martinu, Messiaen, Villa-Lobos und ein paar andere sollen, das Gesamtwerk betreffend, noch vollständiger werden. Das "noch" gilt nicht für Villa-Lobos und Milhaud, denn wo käme man da hin; wahrscheinlich ist Vieles ja auch gar nicht veröffentlicht ...

Auch Jazz will ich mehr und gezielter hören.

Von manchen ausgesuchten Werken, die sich auch spontan ergeben können, will ich mir weitere Paralleleinspielungen anschaffen, etwa von Messiaens "Turangalila". Noch interessiert es mich zugegebenermaßen nicht so sehr, von diversem Standardrepertoire zehn Einspielungen zu besitzen. Am ehesten könnten da die Mozart-Klavierkonzerte eine Ausnahme verkörpern ...

Beste Grüße, Wolfgang
Hörbert
Inventar
#11 erstellt: 29. Sep 2007, 21:05
Hallo!

Pläne, hm, eventuell eine Gesamtaufnahme der Pettersen-Symphonien. Auch eine Alternative zu den Reger-Streichquartetten vom Drolc-Quartett habe ich schon angedacht. Bislang war meine Suche nach einer Gesamtaufnahme der Beethoven-Streichquartette mit dem Busch-Quartett (auf Schallplatte) leider noch nicht von Erfolg gekrönt, -aber ich hoffe immer noch-. Ansonsten sind meine Pläne bezüglich von Neuanschaffungen eher vage, zumal bei mir mittlerweile ein gewisser Sättigungseffekt eingetreten ist (meine Sammlung ist auf ca. 1800-2000 Schallplatten und ca.600 CDs angeschwollen und ich erwäge erstmals eine gewisse Ausdünnung, bloß wo Anfanges?)

MFG Günther
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 30. Sep 2007, 01:22
Hallo Hörbert,

600 CDs sind nicht viel, ich habe mehr, andere noch viel mehr. Ich bin nur erstaunt, ob Deines ausgefallenen Geschmacks. Petterson und Reger - gibt es nichts gängigeres?

Du erwägst eine "Ausdünnung", na ja, bei mir wird es kaum dazu kommen. Ich hatte mal Skriabins 2. aussortiert ( die Naxoseinpielung), dann plötzlich verzweifelt danach gesucht, dann glücklich, daß ich sie wiedergefunden habe ...

War nämlich saugut, aber um das zu realisieren, brauchte es ein paar Jahre.

Gruß Martin
Live-musikhörer
Inventar
#13 erstellt: 30. Sep 2007, 02:34
Mit ungefähr 2000 CDs und 6000 LPs habe ich genügend zu hören. Ich werde mich befassen sie zu hören, Berichte über meine interessantesten CDs zu schreiben, Konzerte zu besuchen und Kontakte mit Musikern zu verknüpfen.
Kings.Singer
Inventar
#14 erstellt: 30. Sep 2007, 14:53

Martin2 schrieb:
600 CDs sind nicht viel


Wie man's nimmt.


Ich mit meinen inzwischen 21 Lenzen werde auch weiterhin versuchen die wunderbare Welt der klassischen Musik erst einmal zu umreißen, was mir, denke ich, auch immer besser gelingt.
Will heißen: Erst einmal den Fokus auf die großen Meister setzen und (schändlicherweise) ihre eher unbekannten Zeitgenossen vernachlässigen.

Schwerpunkte sind da nach wie vor Chormusik (Renaissance - Oratorium - Sakralmusik) und Symphonien.


Ansonsten möchte ich natürlich auch weiterhin aktiv Musik machen. Am liebsten ab dem kommenden Semester im Chor der Würzburger Universität/Hochschule für Musik.
Ich probiere mich im Moment auch ein wenig als Einzelstimmprobenleiter in unserem Domchor (Fulda), aber da mein Klavierspiel nicht mehr so ausgereift ist wie früher, wird's auch beim "Probieren" bleiben.

So long,
Alex.


[Beitrag von Kings.Singer am 30. Sep 2007, 14:54 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#15 erstellt: 30. Sep 2007, 15:12
Hallo!

@Martin2

Nun, auf meinen ca. 1800-2000 Schallplatten befinden sich auch keine Leerrillen. Etwa 90% davon sind Aufnahmen aus dem Bereich Klassik ab Mozart bis hin zur Zeitgenössischen Musik. (Die restlichen 10% sind vorwiegend Jazz und etwas älterer Rock.) Meine Sammlung bezüglich älterer Werke (Beethoven, Brahms, Bruckner, Wagner, u.s.w.) ist weitgehend abgeschlossen und ich habe inzwischen nur noch die mich interessierenden Interpretationen, der ganze Rest habe ich im laufe der Jahre entweder verkauft oder auch vertauscht. So habe ich z.B. nur noch zwei Interpretationen der Beethovensymphonien, (auf Schallplatten Rene` Leibowitz und auf CDs Claudio Abbado) Bruckner ist bis auf die Jochum Interpretation wieder weg und von Mahler gibts bei mir nur noch "alle Neune" von Geroge Solti. Wie schon gepostet suche ich aktuell noch eine hörbare Interpretation der Reger-Streichquartette als Alternative zum Drolc-Quartett und das besagte Busch-Quartett mit den Beethoven-Streichquartette die meine Melos und Julliard Interpretationen ersetzen sollen. Schon vor Jahren hat sich mein Interessegebiet hin zur Kammermusik verlagert, Opern Orchestralmusik, Chorwerke sowie Orgelwerke des Mainstreams interessieren mich zumindestens Aktuell nur noch am Rande, zumal ich bei vielen schon die für mich idealen Interpretationen schon gefunden habe. Eigentlich wächst meine Sammlung nur noch auf dem Zeitgenössischen Sektor etwas, bei allen anderen Sektoren findet zwar ab und an ein Austausch der Interpretationen statt aber es kommt so gut wie nichts mehr hinzu. Mein neuester Erwerb z.B. sind einige CDs mit Kammermusik von Charles Wuorinen, recht interessante Musik aber mit den Werken von z.B. Ellit Carter oder gar Hans Werner Henze nicht zu vergleichen. Solche Sachen sind bei mir eben früher oder später von einer Ausdünnung betroffen da sie schlußendlich meinen Ansprüchen nicht ganz genügen und nur noch als Staubfänger dienen. Ich weiß ja nicht seit wann du dich mit Klassischer Musik (im weitesten Sinne, also von Barokmusik bis zur Gegenwart) beschäftigst, bei mir geht das so seit ca. 1978.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 30. Sep 2007, 15:16 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#16 erstellt: 30. Sep 2007, 18:59
Hallo Günther,

wie ich sehe, hast Du ja auch eine sehr umfangreiche Sammlung. Ich habe eben überhaupt keine Platten mehr. Ich hatte Ende der 70er welche gesammelt, aber nicht viele. Das meiste dann wohl naß abgespielt, aber wenn Du einmal naß abspielst geht es nicht mehr trocken. Mein Plattenspieler ging kaput, ich hatte auch letzlich nicht viele LPs und ich stieg dann ganz auf CD um. Ich habe noch ein paar Platten im Keller aber keinen Plattenspieler mehr.

Ich bin völlig auf CD umgestiegen, habe mir auch zum Teil Dinge, die ich auf Platte hatte, auf CD wieder besorgt.

Da Du noch so viele Platten hast, hast Du ja sicher auch eine sehr umfangreiche Musiksammlung.

Im Gegensatz zu Dir schaffe ich es einfach nicht, meine CD Sammlung "auszudünnen". Ich weiß nie, wie sich mein musikalischer Geschmack noch mal entwickeln wird, es gibt CDs, die ich "hinter die anderen stelle", dann mag ich sie nicht so sehr, aber ich weiß nie, ob sich mein Geschmack nicht noch einmal verändert.

Also um mal ein Beispiel zu geben: Ich habe eine CD mit Chormusik von Howells. Darüber hatte ich positives gelesen, aber mir gefiel sie überhaupt nicht. Jetzt steht sie "in der zweiten Reihe", aber ich will nicht ausschließen, daß ich sie irgendwann noch mal höre und sie mir dann besser gefällt.

Ich habe im übrigen auch wenig Duplikationen von Werken, nur bei bestimmten Werkzyklen.

Ich bin jedenfalls froh, noch nicht in dieser Situation zu sein:


Mit ungefähr 2000 CDs und 6000 LPs habe ich genügend zu hören. Ich werde mich befassen sie zu hören, Berichte über meine interessantesten CDs zu schreiben, Konzerte zu besuchen und Kontakte mit Musikern zu verknüpfen.


Wer natürlich so eine gigantische Musiksammlung hat, der mag dann am Ende gar nichts neues mehr kaufen. Soweit ist es bei mir glücklicherweise noch nicht. Es gibt für mich immer noch Musik, die ich nicht kenne und die mich auch brennend interessiert, die ich aber leider nicht auf CD habe. Gott sei Dank.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#17 erstellt: 30. Sep 2007, 19:39
Hallo!

Das nicht entscheiden könen was einem gefällt war bei mir eine recht kurze Phase, nach ca. 2 Jahren hatte ich gewisse Präferenzen, so war mir Klar daß es in der Barockmusik nur sehr wenig gibt was mich wirklich anspricht. (unter anderem z.B die Requiems von Charpentier oder Scarlattis Concerti Grossi) und meine Begeisterung für Mozart, Hayden und Beethoven sich in Grenzen hielt. Dafür sagte mir die Musik von Berlioz, Brahms, Bruckners, Mahlers und Schönbergs um so mehr zu. Insbesondere die Musik der Wiener Schule um Arnold Schönberg hat mich von Anfang an Fasziniert und tut es teilweise auch heute noch. Zeitweilig habe ich mir sehr viel Opernmusik und Chorwerke angehört, aber das hat mit der Zeit nachgelassen. Bevor die Exemplare aus dieser Zeit von denen mir Klar war daß ich wohl kein Bedurfniss verspüren würde sie noch öfter zu Hören bei mir im Keller verstaubten habe ich sie Vertauscht und/oder Verkauft. (Z.B. Wagners "Ring" unter Boulez, oder auch Borodins Prinz Igor unter Ermler.) Bei allen anderen Werken die ich (noch) Besitze tausche ich, -falls ich eine Interpretation bekomme die mir mehr liegt,- die Interpretation aus, so habe ich einige Werke schon total neu Erleben dürfen. Der Grundstock bleibt im Wesentlichen Erhalten, obwohl es schon mal vorkommen kann daß ich einen Komponisten zur Gänze aussortiere, (so geschehen z.B. mit Max Bruch.) Aber das ist ein recht seltener Vorgang. Eine totale Umstellung auf CDs wäre bei mir gar nicht Möglich da ca. 50-60% meiner Schallplattensammlung Werke beinhaltet die entweder nie, oder nie in der von mir bevorzugten Interpretation überhaupt auf CD erschienen ist. Zwar hat man den Gesamten Mainstream gut abgedeckt aber Sachen wie z.B. die "Les Nuits d éte voin Berlioz mit Janet Baker unter Sir John Babirolli sucht man eben vergebens.

MFG Günther
Thomas228
Stammgast
#18 erstellt: 30. Sep 2007, 20:16

die "Les Nuits d éte voin Berlioz mit Janet Baker unter Sir John Babirolli sucht man eben vergebens.


Nun ja:



Eine herausragende Aufnahme, fürwahr.

Entschuldigt bitte das kleine Off-Topic.

Gruß, Thomas
Hörbert
Inventar
#19 erstellt: 30. Sep 2007, 20:37
Hallo!

Habe ich wohl übersehen, aber auf meiner Schallplatte ist auch noch Ravels Sheherezade mit drauf und die Romeo et Juliette mit Estes unter Muti brauche ich ganz sicher nicht. Ansonsten Danke füpr den Tipp.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 01. Okt 2007, 21:22
Das Thema hat ja im Grunde auch zwei Seiten. Einerseits die Frage: Welche Anschaffungen sind geplant. Auf diese Seite haben wir uns bisher konzentriert.

Aber die andere Seite ist natürlich: Was willst Du in der Zukunft hören? Denn so wie die Sache liegt, habe ich einen Großteil des Zeugs, was ich in der Zukunft noch hören will, ja schon da. Ich habe dicke Boxen, von Brilliant und auch die Sonybox mit Beethoven, wo eben vieles schon drauf ist.

Die Sache ist nur die, daß ich in der Hinsicht, was ich höre, völlig, aber wirklich auch völlig ungeplant vorgehe. Ich bin ein absoluter Spontanhörer, was ich höre, hängt meistens an absoluten Sekundenentscheidungen ab. Das läßt sich bei mir absolut nicht voraussagen. Auf keinen Fall bin ich jemand, der das Hören von Musik in irgendeiner Weise plant. Insofern muß ich die Frage: "Was sind Eure Planungen für die Zukunft" in dieser Hinsicht damit beantworten: Ich habe keine Planungen, weil ich diese Dinge nicht plane.

Was mir allerdings schon aufgefallen ist, daß ich in irgendeiner Weise auch den Mut zur Lücke haben. Ich kenne zum Beispiel nun wirklich schon vieles von Beethoven, ich will das hier nicht aufzählen, aber es ist etwas, was mich in gewisser Hinsicht freut, daß es da doch immer noch ein paar kleine Lücken gibt. Oder auch daß ich gewisse Werke noch nicht wirklich gut kenne. Ich habe nicht den Ehrgeiz, mir verbissen den ganzen Beethoven zu erarbeiten und ich lasse mir Zeit. In den letzten Wochen habe ich viel Beethoven gehört, aber im moment sind es halt wieder andere Dinge, die sich in den Vordergrund schieben. So fühle ich mich wohl.

Jedenfalls sind die Planungen von Neuerwerbungen nicht unbedingt das, was bei mir im Vordergrund steht, da ich schon sehr viel, ungefähr tausend CDs habe. Wichtiger ist, wie sich mein Hören entwickelt und irgendwie entwickelt es sich, ist aber bei jemanden wie mir absolut nicht prognostizierbar.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#21 erstellt: 02. Okt 2007, 22:08
Hallo!

@Martin2

Inwieweit beschäfstigst du dich mit Interpretationsvergleiche? Es ist durchaus möglich durch unterschiedliche Interpretationen nicht nur neue Seiten altbekannter Werke zu endecken, sondern möglicherweise erschließen sich dir dadurch auch bisher unzugängliche oder auch schwierige Werke. Gerade in der Kammermusik gibt es da immer wieder Überraschungen.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#22 erstellt: 03. Okt 2007, 09:55
Hallo Günther,

ich beschäftige mich so gut wie gar nicht mir Interpretationsvergleichen. Ich bin kein Krösus. Trotzdem habe ich mittlerweile doch schon 1000 CDs, wahrscheinlich sogar mehr. Das deckt einen Großteil der mich interessierenden Musik ab. Es ist im übrigen auch schon eine Platzfrage, wo man all diese CDs noch unterbringen soll.

Gestern habe ich mir doch tatsächlich wieder eine große Box gekauft. Die Johann Sebastian Bach Masterworksbrilliantbox, die es bei Zweitausendundeins für sehr billige 18 Euro gab. Dadurch werden sich zweifellos wieder ein paar Duplikationen ergeben.

Allerdings muß ich sagen: Ich habe gestern zum Beispiel die Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte gehört und es haben sich für mich nun nicht wesentliche neue Einblicke in diese Werke eröffnet, gegenüber den Einspielungen, die ich schon habe. Aber die Brillianteinspielungen ( eine Collinsprodiktion) sind sicherlich nicht schlecht ( das 1. Konzert hat mir besonders gefallen).

Die Bach Masterworks Brilliant Box habe ich mir auch nur deshalb gekauft, weil es die eigentlich schon nicht mehr gibt. Die 18 Euro waren sicher auch ein Ausverkauf ( Sie kosteten vorher 35 Euro, dann 26 und jetzt eben 18, aber andere Boxen aus der Serie habe ich schon gar nicht mehr gesehen). Bei Bach spielte ich wohl ein bißchen immer auch mit der Gesamtausgabe, aber die werde ich mir vermutlich sowieso nie kaufen ( was will man mit soviel Bach).

Ich schweife ab. Was ich nur sagen will: Es gibt unheimlich viel Musik zu entdecken. Übermäßig viele Duplikationen wären erstens teuer und würden zweitens meine Sammlung ins unermeßliche steigen lassen. Das will ich nicht.

Duplikationen ergeben sich bei mir eher ungewollt. Ich habe verschiedene Einspielungen mit Händels Opus 6 ( eine erste, dann Pommer, dann Brilliant, zum Schluß Hogwood), da ich mit denen, die ich hatte, irgendwie nie zufrieden war. So etwas kommt vor. Vanrolf hat das vor kurzem sehr schön ausgedrückt, als er schrieb, "diese Interpretation ist vielleicht doch noch nicht so sehr meine Interpretation". Ich will es auch nicht ausschließen, daß ich mir irgendwann noch mal die Mattbox mit den Händelschen Orgelkonzerten kaufe, die hier neulich angepriesen wurden ( habe eine ältere Einspielung, die ganz gut, aber etwas betulich ist und die auf der Brilliantbox, die vermutlich nicht so gut ist). Wäre das Angebot nicht so schnell weg gewesen, hätte ich über die Mahler Rattle Box auch vielleicht noch mal nachgedacht.

Was ich jedenfalls überhaupt nicht anstrebe, ist, 3 Dutzend Einspielungen eines Werkes zu haben. Deshalb kann ich bei einem Interpretationenvergleich hier auch meistens nicht mitreden.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#23 erstellt: 03. Okt 2007, 11:15
Hallo!

Nun ja, wenn ich eiune für mich schlüssige Interpretation eines Werkes gefunden habe ist der gesamte Rest der anderen Aufnahmen bei mir sehr schnell wieder weg. Ausnahmen bilden einige wenige Interpretationen von denen ich sagen muß daß die Sicht der Dinge mir in unterschiedlicher Art und Weise gleichgut gefällt, (z.B. Beethovens Symphonien, -sowohl die Interpretation von Leibowitz wie auch die von Abbado sagen mir in unterschiedlicher Art und Weise gleich gut zu-.) aber der Normalfall ist der Wiederverkauf. Ansonsten würde ich mittlerweile schon in Tonträgern waten. Anfänglich (in den 80ger Jahren) habe ich erstmal einen Grundstock gesammelt und mich dann von allem was mir nicht lag (Barockmusik, diverse Werke von Mozart und Hayden, einigen Werke von Beethoven, Mendelson, u.s.w.) wieder getrent. Danach habe ich mir die für mich schlüssigste Interpretation der Werke die mir lagen gesucht und den gesamten Rest wieder abgestoßen. Nun habe ich auf diesem Grundstock weiter aufgebaut und bin dann -wo immer möglich,- genau so wie vorher geschildert verfahren. Auf diese Art und Weise habe ich mich natürlich allmählich immer weiter weg vom Klassik-Mainstream bewegt. Hier nun sind unterschiedliche Interpretationen immer dünner gesät. (Z.B. bei den Pettersson Symphonien, obwohl die Lage da noch vergleichsweise gut ist.) Schon aus diesem Grund wächst meine derzeitige Sammlung nur noch extrem langsam.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#24 erstellt: 03. Okt 2007, 17:28
Hallo Günther,

schade, daß Du die Barockmusik nicht magst. Dabei gibt es da so wundervolle Sachen. Wie kann jemand Händels Messias oder die Brandenburgischen Konzerte oder die Violinkonzerte von Bach nicht mögen? Ich verstehe es nicht.

Ich würde im Gegensatz zu Dir nie irgend etwas aussortieren. Es kann immer noch sein, daß du Feuer fängst. So habe ich Palestrina und andere CDs der Renaissance Polyphonie nicht aussortiert, es kann immer noch sein, daß ich Feuer fange.

Für "Wiederverkäufe" bin ich auch ehrlich gesagt zu bequem, die paar Kröten, die Du damit einnimmst ( Ebay oder wo verscheuerst Du das?) scheinen mir den ganzen Aufwand nicht zu lohnen. Ich habe aber ehrlich gesagt auch gar nichts, was ich "verscheuern" möchte.

Gruß Martin
STR
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 03. Okt 2007, 17:47

Martin2 schrieb:
Wie kann jemand Händels Messias oder die Brandenburgischen Konzerte oder die Violinkonzerte von Bach nicht mögen? Ich verstehe es nicht.


Ich verstehe nicht, wie jemand diesen "Schrott" mögen kann ;). Die Welt wäre doch langweilig, wenn alle das Gleiche mögen würden...

Gruss vom Rachmaninow hörenden Marc
Hörbert
Inventar
#26 erstellt: 03. Okt 2007, 19:08
Hallo!

Zumeist verkaufe ich die Schallplatten wieder an einen Gebrauchtplattenhändler den ich recht gut kenne zurück. Die Differenz beträgt pro Platte etwa ein Euro. Neuwertige Schallplatten aus Haushaltsauflösungen gibt es immer noch recht billig. Bei den CDs bleiben meine Investitionen bei Neuanschaffungen ebenfalls in recht moderaten Grenzen. Neuere Interpretationen wie z.B. die Streichquartette von Bela Bartok mit dem Hagen Quartett (die mir im Vergleich zum Emerson Quartett auf CD und zum Julliard Quartett auf Schallplatte nicht zusagten) gehen ohne großen Verlust über den Amazon-Marktplatz recht gut wieder weg.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#27 erstellt: 04. Okt 2007, 15:27

STR schrieb:

Martin2 schrieb:
Wie kann jemand Händels Messias oder die Brandenburgischen Konzerte oder die Violinkonzerte von Bach nicht mögen? Ich verstehe es nicht.


Ich verstehe nicht, wie jemand diesen "Schrott" mögen kann ;). Die Welt wäre doch langweilig, wenn alle das Gleiche mögen würden...

Gruss vom Rachmaninow hörenden Marc


Ja natürlich, ich gebe nur Musik immer auch mal wieder eine Chance. So habe ich neulich in den Rheingold von Wagner reingehört, mit dem Ergebnis, daß die Musik gute Passagen hat, aber als reine Musik einfach völlig aufgebläht ist.

Ich will nicht in Punkto Barock und Wiener Klassik missionieren. Das liegt mir völlig fern. Mir ist nur ein Standpunkt unverständlich, der vorschnell ganze Musikepochen abbügelt. Der Musikgeschmack kann sich doch auch ändern!

Als junger Mann fand ich Kammermusik sterbenslangweilig, heute kann ich mich durchaus für sie erwärmen. Opern fand ich doof, aber wie sehr liebe ich heute die Zauberflöte und einige andere. Haydn fand ich furchtbar langweilig, inzwischen beginnt er mich zu fesseln.

Ich habe wirklich noch nie das Bedürfnis gehabt, Klassik CDs wegzugeben, ich behalte auf jeden Fall meine CDs mit der Renaissancepolyphonie und werde sie mir vielleicht in einer ruhigen Minute doch noch einmal anhören, sowenig mir diese sakrale Renaissancemusik bisher auch etwas sagt.

Ich finde es viel verständlicher, wenn zum Beispiel jemand wie Tommy Angel sagt: Bisher mochte ich Brahms nicht, aber ich mache immer wieder einen Versuch, vielleicht kommt das mit dem Alter ( oder ist schon gekommen, er scheint ja jetzt doch an Brahms Gefallen gefunden zu haben). Diese Haltung ist mir sehr verständlich. Es geht mir ja mit der Renaissancepolyphonie genauso, vielleicht auch mit moderner Musik.

Natürlich ist es in gewisser Hinsicht auch "lustig", den Messias von Händel als Schrott zu bezeichnen. Ich habe gar nichts dagegen. Ich sage dazu nur: Es mag auch historische Fehlurteile geben; was moderne Musik wirklich wert ist, werden wir vielleicht erst in Jahrzehnten wissen ( oder zu wissen glauben). Aber Dir muß doch klar sein, daß meinetwegen nun der Messias von Händel eines der hochangesehensten Meisterwerke der Musikliteratur ist, und das muß Dir doch zumindestens zu denken geben?

Natürlich steht es Dir völlig frei, den Messias als Schrott zu bezeichnen. Nur glaubst Du wirklich selber an die Evidenz Deines Urteils? Glaubst Du die Qualität des Messias richtet sich nach dem Spruch "Freßt Scheiße, Millionen Fliegen können nicht irren".

Ich gebe ja zu, daß ich Wagners Opern von den Höhepunkten abgesehen, meistens als Schrott ansehe, das ist auch ein kühnes Urteil, da es viele anders sehen. Mir geben nur Urteile anderer immer auch "zu denken" und das finde ich auch völlig normal. Ich versuche immer auch mal wieder, einmal gefällte Urteile zu überprüfen.

Jedenfalls ist es mir sehr fremd, einfach so ganz leichtfertig ganze Musikepochen einfach so ad acta zu legen, diese Haltung ist mir völlig fremd. Das kann doch zum Teil einfach nur irgendein Vorurteil sein, daß man in der Jugend mal irgendwo aufgeschnappt hat oder man war für eine gewisse Musik auch einfach noch nicht reif.

Ich sehe jedenfalls gar keine Veranlassung, aus meiner Klassiksammlung irgendetwas auszusortieren, es gab ja Gründe, warum ich mir gewisse Dinge zugelegt habe und die haben auch noch Gültigkeit. Na ja, ein paar Kleinigkeiten vielleicht, das mag schon sein. Aber aufs ganze gerichtet ist das die große Ausnahme.

Ich glaube, ich habe mal irgendwo gelesen, daß sich Menschen ab ihrem 17. Lebensjahr praktisch nicht mehr ändern. Das scheint so ein Leitsatz der modernen Verhaltensforschung zu sein. Die Leidenschaft für klassische Musik wie jede Kunstform überhaupt muß eine solche Haltung transzendieren. Als Klassikliebhaber mußt du meines Erachtens einfach auch die Fähigkeit mitbringen, immer jung zu bleiben und Vorurteile von gestern immer wieder über den Haufen werfen.

Leider gibt es aber Klassikliebhaber, die zu einer solchen ewigen Infragestellung einmal gewonnener Vorurteile nicht in der Lage sind. Und das finde ich ein schwaches Bild. Ich finde es ein absolut schwaches Bild, wenn jemand sagt: Und dann habe ich mit 18 herausgefunden, daß diese und diese Musik nichts für mich ist. Oder wie mir mal jemand erzählte, er kenne einen Schüler aus seiner Klasse, der liebe sehr Beethovens 5. und sei der Meinung: Alles Schrott außer Beethovens 5.

Im Gegensatz zu diesem antiquierten Vorurteil als dem Klassikhörer als verknöcherten und verkalkten Opi, ist doch in Wahrheit die Klassik etwas völlig anderes, nämlich ein wahrer Jungbrunnen. Immer wieder eigene Meinungen auch in Frage stellen zu können, stellt für mich die Grundvoraussetzung einer wirklich erfolgreichen "Klassikhörerkarriere" dar.

Das muß sich auch entwickeln. In meiner Jugend fand ich auch das meiste einfach nur langweilig: Barock, Mozart und Haydn, Kammermusik, große Oper, Mendelssohn und Schumann. Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, daß solche einmal gewonnnen Vorurteile ein sehr großes Beharrungsvermögen haben. Aber irgendwann kommt man dahinter: Das ist doch eigentlich sehr gut. Oder auch nicht, das muß ja nicht so sein. Aber nicht mehr grundsätzlich offen zu sein, sich manchmal mit zweitklassiger Musik abzugeben, weil man erstklassige nicht hören mag, finde ich eine zweifelhafte Haltung der klassischen Musik und der Welt gegenüber.

Und der Messias ist kein Schrott!!

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#28 erstellt: 04. Okt 2007, 20:36
Hallo!

Den Messias und auch alle Anderen Werke vergangener Epochen sollte man wenn möglich im Kontex der Zeit in der sie entstanden sind betrachten. Im Grunde sind Händels Oratorien, (Messias, Judas Maccabäus, u.s.w.) -ganz ähnlich wie einige der Späteren Werke Wagners-, in einer Nationalen Umbruchsstimmung entstanden und dienten (neben der Einkommensicherung der jeweiligen Komponisten) einem bestimmten Zweck, oder besser gesagt -dafür wurden sie bestellt und gefertigt-. Sie sind also im Grunde Gebrauchsmusik. Zu Barockmusik selbst wäre allgemein zu sagen daß sowohl der Generalbaß wie das Concertoprinzip nicht jedermanns Sache sind (das gilt für andere Musikrichtungen und ihre typische Merkmale selbstverständlich genauso, nicht jeder kann z.B. mit Wagners Leitmotivtechnik etwas anfangen. ) Was das Thema Schrott betrifft, nun ja, den gibt es in jeder Musik und jeder anderen Kunstrichtung sicherlich zuhaufe, allerdings ist der Anteil an Schrott in der Barockmusik schon durch den Filter der Jahrhunderte gelaufen umnd demgemäß eigentlich relativ gering. Allerdings ist bei Religiösen Werken zu bedenken daß der Kunstaspekt nicht notwendigerweise zur Erhaltung einer Werkes und zu dessen Einschätzung den Hauptbeitrag geleistewt hat.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#29 erstellt: 05. Okt 2007, 08:24
Hallo Günther,

ich kann mit dem Begriff "Gebrauchsmusik" in Bezug auf Barockmusik wenig anfangen. Du schreibst selbst:


Den Messias und auch alle Anderen Werke vergangener Epochen sollte man wenn möglich im Kontex der Zeit in der sie entstanden sind betrachten.


Dann sollte man aber vergangenen Zeiten auch nicht ein solches modernes Wort wie "Gebrauchsmusik" überstülpen.

Ich persönlich finde es gerade faszinierend an einer solchen Epoche wie dem Barock, daß damals Leute immer an dem neuen und immer neuen interessiert waren. Diese moderne Resignation: "Es gibt doch eigentlich doch sowieso schon viel zu viele gute Musik. Muß man da noch neue komponieren?" muß dem Barock durchaus fremd gewesen sein. Nein, da wurde zu jedem Anlaß neue Musik komponiert. Faszinierend, nicht?

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#30 erstellt: 05. Okt 2007, 19:47
Hallo!

@Martin2

Ich will mich hier nicht um Begriffe streiten, im übrigen stammt das Wort Gebrauchsmusik aus den 20ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, modern wäre allenfalls Funktionale Musik. Neue Musik wird nach wie vor Komponiert und auch "gebraucht" nur bekommen das heutzutage genau so wenig Menschen mit wie früher. Was glaubst du wieviele Zeitgenossen ins Schwimmen kommen (durchaus auch Klassikhörer) wenn sie dir die Namen von nur zehn aktuellen Komponisten zeitgenössischer Musik nennen sollen ohne nachzuschlagen oder das Netz zu benutzen. Aber egal, das ist schließlich kein Kriterium. Im 17. Jahrhundert gab es wahrscheinlich genausoviele Leute wie heute die der Meinung waren daß es nicht ständig was neues braucht. ( Schon wieder so ein Hard-Barock, können die nicht wie in meiner Jugend einige Chöre von Gesualdo spielen, da wusste man noch was gute Musik war. ) Deine Begeisterung für Händel und den Messias respektiere ich selbstverständlich und möchte sie dir auch nicht schmälern, doch zuweilen reagierst du doch etwas zu empfindlich auf andere Ansichten fürchte ich, im übrigen bin ich in Bezug auf dieses Thema der Meinung daß der Judas Maccabäus das Künstlerisch reifere Werk ist, aber auch das ist selbstverständlich Geschmackssache.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 05. Okt 2007, 19:49 bearbeitet]
op111
Moderator
#31 erstellt: 05. Okt 2007, 20:31
Hallo zusammen,

Martin2 schrieb:

STR schrieb:

Martin2 schrieb:
Wie kann jemand Händels Messias oder die Brandenburgischen Konzerte oder die Violinkonzerte von Bach nicht mögen? Ich verstehe es nicht.
Ich verstehe nicht, wie jemand diesen "Schrott" mögen kann ;). Die Welt wäre doch langweilig, wenn alle das Gleiche mögen würden...
Gruss vom Rachmaninow hörenden Marc


... ich gebe nur Musik immer auch mal wieder eine Chance. So habe ich neulich in den Rheingold von Wagner reingehört, mit dem Ergebnis, daß die Musik gute Passagen hat, aber als reine Musik einfach völlig aufgebläht ist.

ich deute den Smiley in Marcs Posting so, daß der "Schrott" nicht so ganz ernst gemeint ist.


Martin2 schrieb:
Ich gebe ja zu, daß ich Wagners Opern von den Höhepunkten abgesehen, meistens als Schrott ansehe, das ist auch ein kühnes Urteil, da es viele anders sehen. Mir geben nur Urteile anderer immer auch "zu denken" und das finde ich auch völlig normal. Ich versuche immer auch mal wieder, einmal gefällte Urteile zu überprüfen.


Dem letzen Satz Martins in diesem Zitat kann ich nur vorbehaltlos zustimmen.
Deshalb bleibt schon mal eins in der Zukunftsplanung:
"Den Schrott noch mal anhören und alte Vorurteile überprüfen."

Martin2
Inventar
#32 erstellt: 06. Okt 2007, 10:10

Hörbert schrieb:
Hallo!

Deine Begeisterung für Händel und den Messias respektiere ich selbstverständlich und möchte sie dir auch nicht schmälern, doch zuweilen reagierst du doch etwas zu empfindlich auf andere Ansichten fürchte ich


Hallo Günther,

ich hoffe meine Reaktionen kommen nicht zu "empfindlich" rüber. Übrigens finde ich Händel oft genug auch als langweilig. Er hat göttliche Musik geschrieben und hat dann andererseits auch wieder furchtbar langweilige Musik geschrieben. Wiegesagt: "Empfindlich" will ich nicht sein, aber mit einer gewissen Leidenschaft auch für die Musik einzutreten, die einen begeistert, finde ich auch nicht verkehrt.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#33 erstellt: 06. Okt 2007, 13:27
Hallo!

@Martin2

Natürlich ist es nicht verkehrt sich für das einzusetzen was man mag, daß es bei Händel -wie auch bei den anderen "Vielschreibern" in Barock und Klassik- recht viele "Brot und Butter" Stücke gibt die man eigentlich getrost in der Schublade lassen könnte, ist auch meine Ansicht. Daß es diese "Werke" überhaupt auf Tonträgern gibt ist nur der finanziellen Ausbeutung der Komponistennamen im Musikgewerbe zu verdanken. Na ja, kein Licht ohne Schatten, dafür findest du inzwischen auch ausserhalb des Mainstreams noch sehr viel gute Musik die sonst wohl ebenfalls in Schubladen verstauben würde. Händel war eben der Hofkomponist der angehenden Hannoveranischen Dynastie in England und schrieb oft wohl was immer man von ihm Verlangte, dazu noch ein musikalischer Tipp, falls du dir Englische Musig vor Händel anhören willst höre mal in Heny Purcells Te Deum oder in seine Ode Yorkshire Feast hinein.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#34 erstellt: 06. Okt 2007, 19:06
Hallo Günther,

Purcells Tedeum habe ich auf einer CD mit Auszügen aus Fairy Queen und Dido mit drauf, komischerweise nie wirklich gehört. Danke für die Anregung, in dieses Stück doch mal reinzuhören. Purcell schätze ich überhaupt sehr. Aber auch da folgt nicht ein Geniestreich dem anderen.

Übrigens sind auch die Verdiopern sicher nicht nur durchgehend Meisterwerke. Und überhaupt muß man sich als Klassikhörer wirklich auch durch viel leeres Stroh durchhören. "Ausbeutung des Komponistennamens" auf der Produzentenseite, wie Du das nennst, blinde Verehrung des "Meisters" auf Rezipientenseite.

Aber was willst Du machen? Imeneo von Händel etwa war wirklich nur furchtbar langweilig, mein Freund hat mir neulich "Time and Truth" von Händel mitgebracht und ich fand es auch entsetzlich langweilig und gab nach einer halben CD Seite auf, Faramondo ist vielleicht gar nicht mal so schlecht, hat vor allem 2,3 gute Stücke. Andere Oratorien wieder wie Messias, Semele, Acis und Galatea, Jephta, Theodora, Judas Maccabeus ( teilweise langweilig), teilweise vielleicht auch Israel in Egypt finde ich wieder großartig. Rinaldo möchte ich auf jeden Fall noch mal hören, Belsazar fand ich langweilig, aber ich werde es vielleicht noch mal mit ihm versuchen.

Insgesamt ist die Fülle an großartiger Musik, die Händel hinterlassen hat, erstaunlich, Beethoven nannte ihn den größten Komponisten aller Zeiten und wer wollte Beethoven da widersprechen, aber es gibt halt auch jede Menge leeren Strohs. Bei Johann Sebastian Bachs "Wohltemperierten Klaviers" bin ich, nachdem mir der erste Teil des ersten Buchs doch sehr gefallen hatte ( vor allem auch die Interpretation), bei der zweiten CD mit dem zweiten Teil doch beinahe eingeschlafen, ich wurde furchtbar müde und konnte frühzeitig zu Bett gehen. Klassische Musik als Einschlafhilfe ... Muß aber nicht an dem Bach gelegen haben.

Insgesamt bin ich aber immer weniger bereit, mich mit klassischer Musik, die ich als langweilig empfinde, endlos herum zu quälen, letzlich weißt du nie, ob es sich auszahlt. Das ist eben die andere Seite von dem "Musik, die man als schlecht empfindet, doch immer mal wieder eine Chance geben".

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#35 erstellt: 06. Okt 2007, 20:14
Hallo!

Das ist ja genau daß was ich meine, nur scheine ich eher als du die Geduld mit für mich nichtssagender oder gar langweiliger Musik zu verlieren. Ein weiterer Punkt bei mir ist daß ich Musik, je älter sie ist um so weniger wirklich verstehe, ich kann eben einfach nicht mehr Fühlen wie ein Mensch des Barockzeitalters. So etwa ab dem späten Beethoven wird mir Musik allmählich verständlich und das Fühlen und Denken daß sie repräsentiert kommt meiner Mentalität etwas näher. Ab Debussy, Zemlinsky, Reger, Schönberg und Stravinski sprechen die Komponisten und ich ungefähr von den gleichen Dingen.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#36 erstellt: 06. Okt 2007, 21:41
Hallo Günther,

also für mich macht die historische Entrücktheit alter Musik gerade ihren Reiz aus. Und Musik ist ja keine Sprache, die man "übersetzen" müßte, sondern der man sich einfach nur hingeben kann.

Übrigens glaube ich auch gar nicht, daß das Barock uns wirklich so weit entrückt ist, in mancherlei Hinsicht entdeckt der moderne Mensch zum Barock auch wieder Affinitäten, Barockmusik rockt und popt und swingt, daß es eine Freude ist. So gesehen finde ich, ist uns Wagner vermutlich ferner gerückt als Vivaldi.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#37 erstellt: 07. Okt 2007, 00:43
Hallo!

Ich denke nicht daß ein Zeitgenössischer Mensch die Denkweise oder Gefühlswelt eines Barockmenschen auch nur ansatzweise nachvollziehen kann. Somit kann er auch m.E. nicht mehr verstehen was Bach oder auch Händel mit seiner Musik überhaupt aussagen wollte. Wenn Barockmusik heutzutage Swingt Rockt oder Poppt sind das m.E. eher die Interpreten nicht die Musik an sich, wie Barockmusik zu ihrer Entstehungszeit dem Hörer dargeboten wurde weiß man in Ermangelung von Musikkonserven aus dieser Zeit leider nicht und es gibt auch keine Möglichkeit das je zu erfahren. Aber man kann mit Hilfe der Musikkonserven aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts herausfinden daß Barockmusik da eher Marschiert anstatt zu Swingen (kein klassischer Musiker oder Dirigent hätte wohl die Europäische Musik damals auf eine solche Art interpretiert) Bachs Brandenburgische Konzerte in Interpretationen noch aus den fünfziger Jahren (also durchaus schon HiFi-Qualität) klingen eher wie das Defile einer Kompanie Grenadiere als daß sie Swingen. Einer der Vorteile von Interpretationsvergleiche liegt für mich auch darin daß einem recht schnell die Relativität der Standpunkte von Interpreten und Dirigenten (plus deren Zuhörerschaft) bewußt wird. Ein gutes Beispiel wäre da z.B. eine ältere Interpretation des Messias den du ja wie ich Denke sehr gut kennst, mit einer der Interpretationen auf Originalinstrumenten aus den 80gern und einer der aktuellen Neueinspielungen (falls es da eine gibt, ich bin bezüglich Händel nicht so auf dem Laufenden) zu vergleichen. ( Na gut, ich gebe es ja schon zu, ich will dir das vergleichende Interpretationshören ein wenig schmackhaft machen, ich denke eben das es dir eine zusätzliche Dimension in bezug auf´s Musikhören bringt. )

MFG Günther
Martin2
Inventar
#38 erstellt: 08. Okt 2007, 17:00
Hallo Günther,

wir kommen wirklich von einem Offtopic Thema zum nächsten. Na ja, vielleicht ist das ja auch mal nicht so schlimm. Diskussionen entwickeln sich nun mal irgendwie.


Ich denke nicht daß ein Zeitgenössischer Mensch die Denkweise oder Gefühlswelt eines Barockmenschen auch nur ansatzweise nachvollziehen kann. Somit kann er auch m.E. nicht mehr verstehen was Bach oder auch Händel mit seiner Musik überhaupt aussagen wollte.


Ich sehe das nicht so pessimistisch. Bach und Händel waren nicht nur begnadete Komponisten, sie waren vor allem auch Menschen und, um sich in die Seele eines Barockmenschen hineinzuversetzen, ist Einfühlung gefragt, weiter nichts.

Gewiß bleibt vieles spekulativ. Kein Mensch weiß letzlich, wie Bach denn die Brandenburgischen Konzerte interpretiert haben wollte. Aber es bleibt großartige Musik, die wirklich viele Menschen lieben.

Und der Barockinterpret ist häufig auch ein Barockspezialist, der sein ganzes Leben der Interpretation von Barockmusik widmet. Ich bewerte dieses Spezialistentum hoch.

In jedem Fall sollte Barockmusik lebendig klingen; ich denke schon daß es richtig ist, daß wir uns in der Interpretation von Barockmusik ein bißchen aus der Leichenstarre der Überlieferung gelöst haben. Für mein ganz persönliches Empfinden wird Barockmusik heute vermutlich besser interpretiert als noch vor 5o Jahren. Es mag auch sein, daß es hier auch wieder Übertreibungen gibt. Aber die Interpretation eines vorgegebenen Notentextes macht doch vielleicht auch gerade den Reiz aus, wer möchte denn letztendlich mit "letzten Wahrheiten" konfrontiert sein, wer liebt nicht die letztendliche interpretatorische Unausschöpfbarkeit einer Partitur?

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#39 erstellt: 09. Okt 2007, 01:14
Hallo!

Eben deshalb mache ich ja Interpretationsvergleiche und entscheide mich dann für die für mich zu diesem Zeitpunkt schlüssigste. Beispielaweise die Streichquartette von Beethoven, anfänglich Favorisierte ich das Melos Quartett, später Julliard (die habe ich zur Zeit noch) und bin nun auf der Suche nach dem Busch-Quartett. Ähnlich bei den drei Brahms Quartetten, da schwankte ich lange zwischen Amadeus- und Pro Arte-Quartett entschied mich dann schlußendlich für das Quartetto Italiano. Bei Schönbergs Streichquartetten schwanke ich immer noch zwischen La Salle und Julliard. Bei vielen Stücken habe ich allerdings schon "meine" endgültige Interpretation gefunden, b.z.w. bei einigem sind es auch zwei für mich gleichgültige Alternativen. Das heißt aber nicht daß ich nicht mehr bereit bin in alternative Interpretationen hineinzuhören, allerdings ändert sich meine Sicht des Werkes durch eine eventuelle noch schlüssigere Interpretation meist nur sehr wenig.

MFG Günther
Martin2
Inventar
#40 erstellt: 10. Okt 2007, 00:51
Hallo Günther,

na ja, ich habe leider nicht das Geld, um mir das zu leisten, oder sagen wir etwas präziser, ich habe nicht das Geld, um mir das leisten zu wollen. Interpretationenvergleiche kann ich also selten anstellen. Leider gibt es keine Geschäfte mehr, die das gestatten.

Wenn ich allerdings mal ein besonders verführerisches Angebot sehe, kann es schon sein, daß ich mir mal eine Zweitinterpretation hole. Das kommt allerdings selten vor.

Seit meiner letzten Kauforgie ( Schostakowitsch Streichquartette, Bach Brilliant Masterworksbox und Haydn) habe ich jetzt auch schon über 1000 CDs. Das reicht mir eigentlich fürs erste. Damit haben wir den Bogen wieder zum Threadthema "Planungen" gekriegt.

Meine Planungen beziehen sich eigentlich doch sehr auf das, was ich schon im Regal stehen habe. Die Streichquartette von Beethoven möchte ich eigentlich schon über die nächsten Jahre hören ( einiges kenne ich ja schon), meine Bachbox näher erforschen ( da bin ich im moment mitten dabei), das, was ich an Haydn habe, noch besser kennen lernen, die Schostakowitschquartette ganz durchhören, die Salome von Strauss hören und mir vielleicht gelegentlich auch etwas aus der Bücherhalle ausleihen.

Und sicher möchte ich vieles, was ich kenne auch einfach mal wiederhören, etwa die Kammermusik von Brahms oder auch Dvorak, die ich schon schätzen gelernt habe, aber doch noch nicht so verinnerlicht, daß sich erneutes Hören nicht sicher auch lohnen würde.

Es gibt sicher noch manches, was mich interessiert ( die Opern von Britten meinetwegen), aber vieles kann eben auch warten.

Gruß Martin
Hörbert
Inventar
#41 erstellt: 10. Okt 2007, 10:32
Hallo!

Bei Brittens Opern könnte ich dir Peter Grimes in der alten Phillipsaufnahme mit John Vickers und Heather Harper unter Colin Davis empfehlen. Ansonsten ist noch der "Death in Venice" reinhörenswert. Allerdings sollest du Britten schon ein wenig kennen bevor du dich mit seinen Opern befasst, zumindstens seine Serenade Op.31 und die "Les Illuminattions Op.18 sollten dir vertraut sein. Eine gute Interpretation beider Werke ist nach meinem dafürhalten die ältere DG-Aufnahme mit Robert Tear unter Carlo Maria Giulini die die teilweise sehr sentimentale und depressiven Untertöne der Werke gut herausarbeitet ohne sie allzusehr zu betonen. Ansonsten stimme ich dir aus ganzem Herzen zu, man sollte sein Tonträgermaterial gut kennen bevor man sich an den Austausch einzelner Interpretationen gegenüber persönlich schlüssigere macht.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 10. Okt 2007, 10:33 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#42 erstellt: 10. Okt 2007, 18:55

lydian schrieb:

Martin2 schrieb:

[...]und es würde mich auch interessieren, welche Investitionen ihr denn noch vor Euch vorausschiebt.



3. Die Gesamtaufnahme der Schubert-Lieder von Hyperion.



Hallo!

Die habe ich heute bei Zweitausendeins gesehen. Ich sage das mal, weil Zweitausendeins ja im allgemeinen nicht die ganz große Auswahl hat, aber oft doch sehr gute Preise. Kostete 199 oder 200 Euro für 40 CDs.

Gruß Martin
premierenticket
Stammgast
#43 erstellt: 02. Nov 2007, 18:46
Hallo Martin,

Sammeln ist ja schön und gut, aber - vielleicht (und diese Frage ist respektvoll gemeint) brauchst du einfach nur eine Freundin...?

Viele Grüße
Christian
Martin2
Inventar
#44 erstellt: 02. Nov 2007, 19:24
Hallo Christian,

also es gibt hier sicher noch ausgeprägtere Sammler als mich. Die Frage nach der Freundin finde ich wirklich zu privat, ich finde das geht hier niemanden etwas an. Ich habe nicht die Absicht, hier im Forum mein Privatleben zu diskutieren und Du hättest Dir diese Frage, so "respektvoll" sie auch gemeint sein mag, wirklich schenken können.

Gruß Martin
Gantz_Graf
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 15. Nov 2007, 19:29
Erstmal die Sibelius-Symphonien, danach will ich mich nochmal genauer mit Mahler befassen, da kenne ich im Grunde nur die 2. und 6. Symphonie sehr gut. Bruckner 9 (irgendwie fand ich keinen Zugang) u. 3 sowie Pettersson, die 13. schiebe ich auch noch vor mir her. Es gibt viel zu tun!
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Seite für klassische Gitarre
stekepego am 06.01.2013  –  Letzte Antwort am 08.01.2013  –  6 Beiträge
klassische Musik für Anfänger(innen)?
zeiti am 14.10.2013  –  Letzte Antwort am 12.11.2013  –  14 Beiträge
"Eingängige" klassische Musik gesucht...
LovelyMick am 30.07.2005  –  Letzte Antwort am 02.08.2005  –  15 Beiträge
Wer hört klassische Musik?
Jeremias am 01.07.2005  –  Letzte Antwort am 07.07.2005  –  84 Beiträge
Gute "klassische" Vorsätze für 2014?
Hüb' am 19.12.2013  –  Letzte Antwort am 06.01.2014  –  18 Beiträge
Klassische Kontrabassmusik gesucht
kempi am 02.11.2007  –  Letzte Antwort am 30.11.2007  –  9 Beiträge
Einstieg in klassische Musik!
demian11 am 27.03.2009  –  Letzte Antwort am 29.03.2009  –  11 Beiträge
Klassische Hits
MartinHeller am 19.10.2015  –  Letzte Antwort am 20.10.2015  –  14 Beiträge
Einstieg Klassische Musik
crixxx am 16.01.2005  –  Letzte Antwort am 17.01.2005  –  6 Beiträge
"Klassische" Weihnachtsmusik
Susanna am 01.12.2004  –  Letzte Antwort am 21.01.2009  –  28 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 8 )
  • Neuestes Mitgliedcwenzel17
  • Gesamtzahl an Themen1.550.896
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.392

Hersteller in diesem Thread Widget schließen