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Extrem Raten - Klassik

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lydian
Stammgast
#152 erstellt: 24. Feb 2008, 23:58
Mangel Zeit (kann immer nur kurz hier reinschauen, sonst gibt es wichtigeres zu tun....) kann gerne jemand weitermachen, der ein Rätsel parat hat. Sollte es meine Zeit erlauben, werde ich mir was überlegen und mich melden.

Gruß,
Steff
pt_concours
Stammgast
#153 erstellt: 25. Feb 2008, 00:45
Welcher fast blinde Komponist starb während des Vortrags seiner Werke, wobei das für die Zuhörer nicht sofort klar sein konnte, da er über seinen Tod hinaus "weiterspielte"?
AladdinWunderlampe
Stammgast
#154 erstellt: 25. Feb 2008, 01:07
Hallo pt_concours,

handelt es sich hier vielleicht umd den blinden Organisten und Komponisten Louis Vierne, der 1937 während eines Orgelkonzerts an einem Gehirnschlag starb?

Herzliche Grüße
Aladdin
AladdinWunderlampe
Stammgast
#155 erstellt: 25. Feb 2008, 01:11
Maurice Duruflé beschrieb diesen makabren Vorfall folgendermaßen:

"Vierne hatte soeben mit großem Ausdruck sein letztes Werk, das Triptyque, gespielt. Ich stand neben ihm, um zu registrieren. Als er den letzten Satz des Triptyque (Stele pour un enfant défunt) begann, wurde er blaß, seine Finger hingen förmlich an den Tasten und als er seine Hände nach dem Schlußakkord abhob, brach er auf der Orgelbank zusammen: Ein Gehirnschlag hatte ihn getroffen. An dieser Stelle des Programms sollte er über das gregorianische Thema Salve Regina improvisieren. Aber anstelle dieser Hommage der Patronin Notre-Dames hörte man nur eine einzige lange Pedalnote: Sein Fuß fiel auf diesen Ton und erhob sich nicht mehr."


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 25. Feb 2008, 01:26 bearbeitet]
pt_concours
Stammgast
#156 erstellt: 25. Feb 2008, 01:31

AladdinWunderlampe schrieb:
handelt es sich hier vielleicht umd den blinden Organisten und Komponisten Louis Vierne, der 1937 während eines Orgelkonzerts an einem Gehirnschlag starb?
Aladdin


So ist es!


eine schöne Seite zu Vierne findet sich hier:
http://www.rodershausen.de/vierne/vierne.htm

Damit gibt es wieder einen "rechtmäßigen Themensteller"

ps: Sag mir doch mal wenn Du eine Zeit lang im Urlaub bist, damit meine Rätsel auch mal etwas Zeit "überdauern".
AladdinWunderlampe
Stammgast
#157 erstellt: 25. Feb 2008, 02:37
Tschuldigung...

Dafür kommt jetzt was ganz Leichtes:


Ein seltsames Paar - aber nicht nur Musik, sondern eben auch Sport kann verbinden: Mit seinem jüngeren Nachbarn aus der neuen Welt verband den Herrn aus dem alten Europa nämlich nicht nur der Komponistenberuf, sondern auch die Begeisterung für eine Sportart, der die beiden gemeinsam regelmäßig nachgingen. Jener ältere der beiden Freunde spielte sogar mit dem Gedanken, ein Lehrbuch über die betreffende Disziplin zu verfassen; dem Jüngeren - der vom Älteren übrigens auch ein Portrait anfertigte - half jedoch leider auch die Leibesertüchtigung nicht; er starb recht früh. Immerhin aber hatte dasjenige, was der Frühverblichene hinterlassen hatte, den Älteren so beeindruckt, dass er ihn später als "Innovator" rühmte.

Wer waren die beiden? Und welchem Sport gingen sie nach?


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 25. Feb 2008, 02:39 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#158 erstellt: 25. Feb 2008, 12:42
Spontaner Einfall:

Der ältere Europäer ist Schönberg und die Sportart ist Tennis.

Gruß,
Mellus

PS: pt_concours, falls es Dich tröstet: Ich hätte keines Deiner Rätsel lösen können! (Ich stelle eh fest, dass ich nix weiß.)
op111
Moderator
#159 erstellt: 25. Feb 2008, 13:12
Und den Jüngeren bringt man wahrscheinlich mit atonaler Musik nicht in Verbindung.
Mellus
Stammgast
#160 erstellt: 25. Feb 2008, 13:20

Franz-J. schrieb:
Und den Jüngeren bringt man wahrscheinlich mit atonaler Musik nicht in Verbindung. :)


Hey, wenn Du mehr weißt lass es uns ruhig wissen!

Gruß,
Mellus
Kreisler_jun.
Inventar
#161 erstellt: 25. Feb 2008, 13:29
War der jüngere der, der bei einem anderen Komponisten (nicht dem schon genannten Tennispartner) um Unterricht angefragt haben soll, worauf dieser fragte, wie viel der Anfragende im Jahr verdiene und auf die Antwort entgegnete: Dann sollte ich lieber bei Ihnen Unterricht nehmen.



JK jr.
Mellus
Stammgast
#162 erstellt: 25. Feb 2008, 13:34
Jetzt werden sogar die Antworten in Rätsel verpackt! Wollt Ihr mich ärgern?! Nun sagt schon: wer ist es denn nun?

Ungeduldig wartend,
Mellus
op111
Moderator
#163 erstellt: 25. Feb 2008, 13:34
George Gershwin war der Tennis-Partner und "Nachbar" in Kalifornien.


[Beitrag von op111 am 25. Feb 2008, 13:35 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#164 erstellt: 25. Feb 2008, 13:38
Ahh, danke!

Wenn es das war, was Aladdin Sinn hatte, dann hat Franz das Rätsel gelöst und darf weitermachen...

Grüße,
Mellus
op111
Moderator
#165 erstellt: 25. Feb 2008, 13:41
Und völlig verblüfft werden wir gleich feststellen, daß Dvorak sich mit Ives heimlich in CA getroffen und Tennis gespielt hat, nebenbei noch einige Ideen zu Ives' 1. Sinfonie skizziert hat, was jetzt von Peter Schickele entdeckt wurde.
op111
Moderator
#166 erstellt: 25. Feb 2008, 13:44

Mellus schrieb:
Wenn es das war, was Aladdin Sinn hatte, dann hat Franz das Rätsel gelöst und darf weitermachen...

Wenn schon, dann steht dir die Ehre zu und du zerbrichst uns anschließend den Kopf.
Mellus
Stammgast
#167 erstellt: 25. Feb 2008, 13:52

Franz-J. schrieb:

Mellus schrieb:
Wenn es das war, was Aladdin Sinn hatte, dann hat Franz das Rätsel gelöst und darf weitermachen...

Wenn schon, dann steht dir die Ehre zu und du zerbrichst uns anschließend den Kopf. :L


Genau davor wollte ich mich eigentlich drücken...
op111
Moderator
#168 erstellt: 25. Feb 2008, 14:50
Hallo zusammen,
ob eine Frage richtig beantwortet ist
und wer dann weiter macht
entscheidet den Regeln gemäß nur der Fragesteller,
und der ist Aladdin.

Drücken gilt nicht
AladdinWunderlampe
Stammgast
#169 erstellt: 25. Feb 2008, 16:53
Hallo Rätsler,

entschluldigt die späte Rückmeldung, aber ab und und zu muss ich auch arbeiten...

Die gesuchten Komponisten waren tatsächlich Arnold Schönberg (der "Ältere) und Georges Gershwin (der frühverstorbene "Jüngere"), die nicht nur Nachbarn und Freunde waren, sondern auch gemeinsam Tennis spielten - Schönberg sogar so begeistert, dass er ein Tennislehrbuch verfassen wollte.

Tja, wer macht weiter? Schwierig, schwierig...
Mellus hat Schönberg und Tennis erraten, Franz J. Gershwin. Sieger nach Punkten scheint mir daher Mellus zu sein - aber wenn der nicht mag, kann natürlich auch Franz J. weiter machen.
Tja, nicht nur Musik und Sport, sondern auch Rätseln verbindet...


Verbindlichste Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 25. Feb 2008, 18:35 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#170 erstellt: 25. Feb 2008, 17:20
Hallo Rätselrater und -wisser,

mein Hintergrundwissen in Bezug auf Musik, insbesondere "klassische Klassik", ist doch sehr eingeschränkt -- das stelle ich hier immer wieder fest. Es fällt mir daher schwer, interessante Rätsel zu finden und zu formulieren. Zwei Ideen hätte ich dennoch, muss dazu aber nochmal recherchieren, um nichts Falsches zu schreiben. Das kann ich erst heute abend zu Hause machen. Wenn Franz bis dahin kein neues Rätsel gestellt hat, werde ich im Laufe des Abends eines posten. Ist das OK?

Viele Grüße,
Mellus
Thomas133
Hat sich gelöscht
#171 erstellt: 25. Feb 2008, 17:41
Das Rätsel kann von dir auch gerne spontan und unüberlegt wie aus der Pistole geschossen kommen...hab kein Problem damit (ich will ja schließlich auch mal ein Erfolgserlebnis )
gruß
Thomas
Mellus
Stammgast
#172 erstellt: 25. Feb 2008, 21:56
Hallo Rätseler,

beide lassen die Wassernymphe in gleichnamigen Stücken bei Nacht dem Nass entsteigen. Dem einen ist es jedoch ein Schatz, der andere beobachtet's vom Balkon aus.

Wer ist "der eine"?
Wer ist "der andere"?
Um welches Stück handelt es sich?

Viel Spaß beim Auflösen wünscht,
Mellus
Thomas133
Hat sich gelöscht
#173 erstellt: 25. Feb 2008, 22:03
Hallo, Falls ich mit meiner ersten Vermutung richtig liegen würde dann sorry das ich so rasch die Spannung genommen hätte - mir fällt spontan Dvoraks "Rusalka" ein - aber falls das richtig wäre müßte ich dann sowieso noch überlegen wer der Zweite wäre (bin ja jetzt nicht der Riesen-Opern-Freak )
gruß
Thomas
Mellus
Stammgast
#174 erstellt: 25. Feb 2008, 22:14
Hallo Thomas,

ein Riesen-Opern-Freak bin ich auch nicht. Und Rusalka ist auch nicht richtig. Es bleibt also erst mal noch spannend.

Viele Grüße,
Mellus
Joachim49
Inventar
#175 erstellt: 25. Feb 2008, 23:19
Könnten 'Die Oceaniden" von Sibelius die halbe Wahrheit sein?
Joachim
Mellus
Stammgast
#176 erstellt: 25. Feb 2008, 23:46
Hallo Joachim,

leider daneben. Die Nymphe, die gesucht wird, ist zwar auch griechischen Urpsrungs, allerdings nicht aus der (Götter-)Mythologie. Woher sonst kann ich jetzt nicht verraten, dann wäre die Lösung zu einfach. Daher ein anderer Hinweis: bei den gesuchten Stücken handelt es sich gemeinerweise um (benannte) Sätze aus größeren Werken.

Viele Grüße,
Mellus
lydian
Stammgast
#177 erstellt: 26. Feb 2008, 23:50
Das eine könnte ein Satz aus Telemanns "Wassermusik" sein, "Die spielenden Najaden", eine Gavotte. Das mit dem benannten Satz passt also.

Von J. Strauß Vater gibt es eine "Najaden-Quadrille", und in Straussens "Ariadne auf Naxos" kommt auch eine Najade vor ..... aber mit dem Satz ....das geht nicht zusammen.

Respighis "La fontana del Tritone al mattino" schildert zwar Najaden, führt sie aber nicht im Titel.....vom Balkon allerdings sind sie zu beobachten


[Beitrag von lydian am 27. Feb 2008, 00:20 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#178 erstellt: 27. Feb 2008, 00:20
Außerdem stammen die Najaden als Töchter des Zeus (oder des Okeanos) aus der griechischen Mythologie, was Mellus ja ausgeschlossen hat. Freilich ist mir trotz längerer Recherchen immer noch schleierhaft, um welche Wesen griechischen Ursprungs jenseits der Mythologie es sich denn handeln könnte.

Vielleicht geht es ja um Melusinen (und als deren berühmteste Tochter Undine) - denn die sollen ja hellenischen Ursprungs sein. (Allerdings mischt dann auch wieder Zeus mit...) Da gibt es immerhin einschlägige Stücke von F. Mendelssohn Bartholdy, E. T. A. Hoffmann, Cl. Debussy, M. Ravel u. s. w. Aber irgendwie scheint mir das alles nicht zusammenzupassen.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#179 erstellt: 27. Feb 2008, 06:32

lydian schrieb:
Respighis "La fontana del Tritone al mattino" schildert zwar Najaden, führt sie aber nicht im Titel.....vom Balkon allerdings sind sie zu beobachten :)


Außerdem beoachtet Respighi seine Najaden laut Titel vormittags...

Bisher habe ich weder in de la Motte-Fouqués "Undine" noch in Goethes "Neuer Melusine" einen Balkon zur Nymphenbeobachtung finden können - höchstens einen "Schatz" aus einem "Schatzkästlein" bei Goethe, aber der Rest passt dazu nicht.

Nereiden wie die mehrfach veroperte Galatea dürften wie die Najaden und Okeaniden aufgrund ihrer Abkunft von Nereus ebenfalls auszuschließen sein, ebenso die Sirenen, die von Fluss- oder Meeresgöttern abstammen.

Andersens von Zemlinsky vertondichtete "Seejungfrau" kennt weder Balkon noch Schatz.

Langsam gehen mir die Ideen aus, wo man noch nachgucken könnte.

Daher warte ich sehnsüchtig auf einen Tipp von Mellus.



Herzliche Grüße
Aladdin
pt_concours
Stammgast
#180 erstellt: 27. Feb 2008, 09:33
Folgende Idee kam mir heute morgen beim Duschen:

Smetanas Moldau enthält ja einen Abschnitt, wo Wasser- und Waldnymphen auf dem Strom tanzen. Sind zumindest definitiv _n i c h t_ griechisch

Ein schutz kommz zwar genausoweinig vor wie ein Balkon und es gibtwohl kein zweites Stück Namens "Moldau"
Mellus
Stammgast
#181 erstellt: 27. Feb 2008, 13:05
Hallo zusammen,

ich bin gerade etwas in Eile, gegen mittag wird es besser werden! Daher nur schnell eine Rückmeldung.

Folgendes ist schon seeeehr heiß:


AladdinWunderlampe schrieb:
Vielleicht geht es ja um Melusinen (und als deren berühmteste Tochter Undine)


Dass das auch wieder auf Zeus zurückzuführen ist, ist mir nicht bekannt (wahrscheichlich ließe sich aber alles Hellenische irgendwie auf Zeus zurückführen...). Meine Quelle führte es auf den wohl berühmtesten Arzt des Mittelalters (und eine Elementen-Lehre, die wohl wieder auf etwas Mythologischem fußt) zurück.

Welchen Komponisten verdächtigt man wohl zuerst, wenn es um berühmte Töchter wie Nymphen geht?

Viele Grüße erst mal,
Mellus

Nachtrag: Habe gerade gesehen, dass die Namen der beiden gesuchten Komponisten auch schon gefallen sind, und zwar im selben Beitrag Aladdins, aus dem auch das obige Zitat stammt. Ich hoffe, dass nun alles zusammenzubringen ist und ich nicht, z.B., Opfer meiner fast nicht vorhandenen Französichkenntnisse geworden bin...


[Beitrag von Mellus am 27. Feb 2008, 13:11 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#182 erstellt: 27. Feb 2008, 13:19
Die Undinenfigur wird unter anderem bei Paracelsus (vielleicht der "mittelalterliche Arzt") beschrieben.

Undinenstücke gibt es unter anderem von

E. T. A. Hoffmann (Oper "Undine), Albert Lortzing (Oper "Undine", Maurice Ravel ("Ondine" aus "Gaspard de la Nuit"), Carl Reinecke (ein "Undinensonate"), Zemlinsky ("Die Meerjungfrau").

Aber so ganz überzeugt mich die Auswahl nicht.


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 27. Feb 2008, 13:22 bearbeitet]
AladdinWunderlampe
Stammgast
#183 erstellt: 27. Feb 2008, 13:25
Von Debussy gibts auch noch eine "Undine"!
Mellus
Stammgast
#184 erstellt: 27. Feb 2008, 13:27
Hallo Aladdin,

dafür überzeugt mich Deine Auswahl in Teilen sehr! Paracelsus war gemeint und damit stimmt auch Undine.

Ein weiterer Treffer ist Maurice Ravel ("Ondine" aus "Gaspard de la Nuit"). Er ist "der eine", auch mit dem gesuchten Stück. ("Nuit" für die gesuchte Nacht ein, Gaspard ist ja so etwas wie ein Schatzmeister.)

Fehlt nur noch "der andere" und seine Verbindung zur Ondine.

Viele Grüße,
Mellus
Mellus
Stammgast
#185 erstellt: 27. Feb 2008, 13:38
Ah, Aladdin war schneller! Ravel und Debussy, das passt so gut zusammen, dass es die Lösung sein muss. Sie ist es auch. Debussy ist in der Tat der gesuchte "andere". Seine Ondine kommt im zweiten Buch der Preludes unter La terrasse des audiences du clair de lune, dem gesuchten "Balkon bei Nacht", vor. Parallelitäten solcher Art gab es des Öfteren zwischen Debussy und Ravel, was auch dazu beitrug, dass man dem jeweils anderen Nachmacherei vorgeworfen hat.

Tja, dann ist Aladdin wieder an der Reihe.

Viele Grüße,
Mellus
AladdinWunderlampe
Stammgast
#186 erstellt: 27. Feb 2008, 13:40
In Aloysius Bertrands "Ondine", auf die sich Ravel im gleichnamigen Stück des "Gaspard de la nuit" bezieht, taucht die Undine tatsächlich nachts auf und wird zunächst durch die Wassertropfen bemerkbar, die sie vom Balkon aus gegen die Fensterscheibe des Betrachters spritzt.

Debussys "Ondine" im 2. Band der Préludes bezieht sich indirekt auf de la Motte-Fouqué, und zwar über Illustrationen Arthur Rackhams zu einem Bilderbuch, das sich an de la Motte-Fouqués Undinenerzählung anlehnt.

Ob die Wassernymphe darin als "Schatz" bezeichnet wird, entzieht sich freilich meiner Kenntnis.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#187 erstellt: 27. Feb 2008, 13:42

Mellus schrieb:
Debussy ist in der Tat der gesuchte "andere". Seine Ondine kommt im zweiten Buch der Preludes unter La terrasse des audiences du clair de lune, dem gesuchten "Balkon bei Nacht", vor.


Jetzt verstehe ich gar nix mehr!

Ist nun das 7. oder das 8. Prélude das gesuchte Undinenstück Debussys? Dass La terrasse des audiences du clair de lune sich auch auf den Undinenstoff bezieht, war mir bisher nicht klar. Meinen Informationen zufolge bezieht sich dieses Stück - wenn es überhaupt eine literarische Referenz gibt - auf Pierre Lotis "L'Inde sans les Anglais" oder "Lettres des Indes"...


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 27. Feb 2008, 13:45 bearbeitet]
Mellus
Stammgast
#188 erstellt: 27. Feb 2008, 13:49
Oh, da habe ich in Unkenntnis aller Werkbezüge zumindest einen hier ein wenig auf Irrwege geführt! Ich sehe, dass Rätsel hätte man more sophisticated stellen können/sollen. Naja, nun ist es ja geschafft und es kann weiter gehen.

Viele Grüße,
Mellus
AladdinWunderlampe
Stammgast
#189 erstellt: 27. Feb 2008, 13:56
Hallo Mellus,

ich halte es da ganz mit Loriot: "Ich ess es ja - aber nicht unter falschem Namen."

Was ist denn nun mit dem "Schatz" gemeint? Und gibt es wirklich eine Beziehung zwischen dem Balkon aus Debussys 7. und der Undine aus dem 8. Prélude? (Ich hatte bisher immer gedacht, zwischen den Einzelstücken der Prélude-Sammlungen bestünde kein inhaltlich-zyklischer Zusammenhang. Wenn es den doch gäbe, müsste ich die Musik nun auf einmal ganz anders hören - als eine Art durchlaufende Geschichte in 12 Teilen. Sehr interessant! Dazu hätte ich gern noch nähere Informationen.)

Und wie sagte Heinrich Lohse nach erfolgter Aufklärung: "Gut, dass wir darüber gesprochen haben."

Herzliche Grüße
Aladdin
Mellus
Stammgast
#190 erstellt: 27. Feb 2008, 14:33
Hallo Aladdin,


AladdinWunderlampe schrieb:
ich halte es da ganz mit Loriot: "Ich ess es ja - aber nicht unter falschem Namen."


Ach herrje, dann hoffe ich doch sehr, dass du nicht verschlucken musst!

Den "Schatz" habe ich einfach aus "Gaspard" abgeleitet (steht auch weiter oben schon). Alles ganz naiv. Ähnlich auch bei Debussy: ich werde mich sicher nicht dazu versteigen zu behaupten, dass in den Preludes eine Geschichte erzählt wird. Sicher nicht, das sagt Debussy meines Wissens ja auch selbst. Menschen haben aber die starke Neigung Zusammenzuhänge wenn nciht zu finden, dann doch herzustellen. Die einzelnen Preludes haben Namen mit teilweise wiederkehrenden oder verwandten Themen (z.B. Wind, Mädchen, Tanz) und die jeweiligen Inspirationsquellen lassen sich wohl auch bestimmten Bereichen (wie Mythologie oder Portraits). Es tun sich semantische Felder, oder vielleicht besser: Assosziationsräume, auf, die kohärenzstiftend sein können. Auf diese Weise tun sich, durchaus einander widersprechende, Möglichkeiten der Kreuzklassifikation auf. Eine dazu passende Geschichte kann man sich dann hinzuerfinden. Du kennst bestimmt diese Episodenfilme, in denen mehrere Geschichten parallel erzählt werden. So ähnlich, nur nicht "gegenständlich", stelle ich mir das auch bei den Preludes vor. Nur dass hier im Gegensatz zu den Filmen am Ende nicht alle Stränge zusammenlaufen. Das ist natürlich alles sehr textgetrieben. Ich fürchte, dass es dafür in der Musik selbst wenig Betätigung gibt (dazu kannst Du bestimmt etwas sagen).

Um zum konkreten Fall zurückzukommen: ich kann nicht anders als -- vouyeuristisch? -- die Ondine von der Terasse aus zu beobachten!

Beste Grüße,
Mellus
AladdinWunderlampe
Stammgast
#191 erstellt: 27. Feb 2008, 15:01

Mellus schrieb:

Ach herrje, dann hoffe ich doch sehr, dass du nicht verschlucken musst!


Hallo Mellus,

den "Schatz" habe ich einfach aus "Gaspard" abgeleitet (steht auch weiter oben schon). Alles ganz naiv.


Keine Sorge, an Ravel und Debussy habe ich mich noch nie verschlucken müssen.

Ich gelobe ferner feierlichst, in Zukunft die vorangehenden Postings besser zu lesen, bevor ich höchst überflüssige Fragen stelle.

Und schließlich gestehe ich, dass mir ein bißchen um-die-verbotene-Ecke-guckender Voyeurismus ganz gut tun würde, da ich offensichtlich manchmal vor lauter Bäumen den Wald nicht sehe (Ravels "Ondine" war nach der Rätselstellung eine meiner ersten Assoziationen, aber mein philogischer Übereifer hat mich schnell davon weg geführt, weil ich bei Bertrand, de la Motte-Fouqué und Konsorten keine Schätze oder Balkone finden konnte - dabei hätte ich nun den Titel richtig lesen müssen!)

Ein sehr schönes Rätsel war das - zumal ich tagelang meine alte Melusinen/Undinen/Sirenen-Begeisterung austoben konnte...

Tja, aber jetzt muss ich mir mal Gedanken über das nächste Rästel machen, für das mir aber bestimmt nichts ähnlich Geistvolles einfallen wird.



Herzliche Grüße
Aladdin Lohse
AladdinWunderlampe
Stammgast
#192 erstellt: 27. Feb 2008, 16:02
Humor ist, wenn man…

...unter Tränen lachend Noten schreibt, die man zwar lesen, nicht aber hören kann?
...oder wenn man statt Potemkinscher Dörfer böhmische Kleinstädte und sogar sich selbst hinter ägyptischen Masken versteckt?
... oder wenn den Sinn der Noten nur der erkennt, der es versteht, „heimlich“ zu „lauschen“?

Sagt Euch Eure innere Stimme, um welchen Komponisten und um welche Stücke es sich handeln könnte? Wenn ja, dann verratet doch erstens auch noch, was man im erstbeschriebenen Werk nicht hört, zweitens, was sich hinter dem versteinerten Antlitz des zweiten Stücks verbirgt, und drittens, was zumindest der Lauschende im drittgenannten Werk konkret wiedererkennen kann!

Da dies alles sehr bekannt ist, solltet ihr schnell antworten!


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 27. Feb 2008, 16:23 bearbeitet]
Tommy_Angel
Inventar
#193 erstellt: 27. Feb 2008, 18:46
der taube Beethoven...?
AladdinWunderlampe
Stammgast
#194 erstellt: 27. Feb 2008, 18:53
Hallo Tommy,

nein, Beethoven ist nicht der gesuchte Komponist - obwohl er schon irgendwie mit einem Teil der Lösung zu tun hat...



Herzliche Grüße
Aladdin
Kreisler_jun.
Inventar
#195 erstellt: 27. Feb 2008, 19:00
Taub wurde ja auch Smetana und er hat die Ohrgeräusche in dem Quartett "Aus meinem Leben" kompositorisch dargestellt. Böhmische Dörfer würden auch irgendwie passen, aber ägyptische Masken bringen ich beim besten Willen nicht hinein...

dennoch etwas ratlos...

JK jr.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#196 erstellt: 27. Feb 2008, 19:07
Ich bin mir nicht sicher, ob die Taubheitsfährte, die Euch zu Beethoven und Smetana geführt hat, wirklich so erfolgversprechend ist...
Kreisler_jun.
Inventar
#197 erstellt: 27. Feb 2008, 21:03
O.k. ich wußte doch, daß es eine Liedzeile sein mußte, mit dem "heimlich lauschen" Ich finde das Lied zwar jetzt nicht, aber einige andere Vorschläge:
Schumann ist der Komponist, das Maskenspiel (eines von vielen) ist Carnaval, "ägyptisch", weil Grundmotive des Zyklus als "Sphinx" notiert, aber nicht gespielt werden. Das Dorf ist "Asch" und "a es c h" bzw "as c h" die Töne.
Das ist wohl das 2. Werk.

Es gibt irgendwo auch die Notation einer "inneren Stimme", die Schumann in ein drittes System zwischen beide Hände geschrieben hat, aber da müßte ich jetzt recherchieren, in welchem Stück genau. Auch das könnte bei 1 gemeint sein.

Für 3. gibt es wieder einige Möglichkeiten. Eine von Schumann häufig verwendete Phrase, die wohl immer als Widmung an Clara verstanden werden soll, ist aus dem letzten Lied von Beethovens Zyklus "An die ferne Geliebte" zitiert: "Nimm sie hin denn, diese Lieder". Prominent in der C-Dur-Fantasie (im Schlußsatz) und dem Finale der 2. Sinfonie, aber sicher noch häufiger.


viele Grüße

JK jr.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#198 erstellt: 27. Feb 2008, 21:23
Dacht' ichs mir doch, das Kreisler jr. die richtige Spur finden würde...

Der geheimniskrämerische, humoristische, Versteckspiele und Charaktermasken liebende Komponist, um den es sich hier dreht, ist tatsächlich Robert Schumann.

Das Stück mit den notierten, aber nicht gespielten Klangmasken ist natürlich der Carnaval. Die von Schumann als "Sphinx" bezeichnete Tonfolge A-S-C-H weist auf die böhmische Kleinstadt Asch hin, aus der Schumanns zeitweilige Verlobte Ernestine von Fricken stammt, aber auch auf Schumann selbst, denn in vertauschter Reihenfolge ergibt sich SCHumAnn...

Die Vermutung, das erste der gesuchten Stücke sei dasjenige, in dem Schumann eine nicht zu spielende "innere Stimme" notiert, ist auch richtig. Auf dieses Stück finden sich übrigens in meinem Text die meisten Hinweise...

Dass es sich bei den Tönen, die nur derjenige hört, der "heimlich lauscht", um Schumanns notorisches Beethoven-Zitat "Nimm sie hin denn, diese Lieder" handelt, ist ebenfalls korrekt. Auch hier dürfte aus dem Rätseltext eindeutig hervorgehen, welches der von Kreisler jr. genannten Schumann-Stücke gesucht ist.


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 27. Feb 2008, 21:26 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#199 erstellt: 27. Feb 2008, 23:23
Das Stück mit der "inneren Stimme" ist die Humoreske op.20

Welches nun bei #3 gemeint ist, weiß ich aber nicht.

JK jr.
AladdinWunderlampe
Stammgast
#200 erstellt: 27. Feb 2008, 23:37
Hallo Rätsler,

auch mit der Humoreske op. 20 hat Kreisler jr. den Nagel auf den Kopf getroffen.

Was das dritte in Frage stehende Stück betrifft, so empfehle ich, nochmals über die Formulierung von dem, der "heimlich lauscht" nachzudenken. Anders als Kreisler jr. anscheinend vermutet, handelt es sich dabei nämlich nicht um eine Zeile aus irgendeinem Schumann-Lied...


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 27. Feb 2008, 23:38 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#201 erstellt: 28. Feb 2008, 13:14

AladdinWunderlampe schrieb:

Was das dritte in Frage stehende Stück betrifft, so empfehle ich, nochmals über die Formulierung von dem, der "heimlich lauscht" nachzudenken. Anders als Kreisler jr. anscheinend vermutet, handelt es sich dabei nämlich nicht um eine Zeile aus irgendeinem Schumann-Lied...


o.k, da das außer mir anscheinend eh keinen interessiert: Es ist nicht aus einem Lied (ich hatte zuerst tatsächlich die Eichendorff-Texte von op.39 im Verdacht), sondern aus Versen von (Friedrich oder August?) Schlegel, die Schumann der Fantasie C-Dur op.17 vorangestellt hat:

"Durch alle Töne tönet
Im bunten Erdentraum
Ein leiser Ton gezogen
für den, der heimlich lauscht."

In der Fantasie geht es jedoch weniger um diese geheimnisvolle Harmonie der Welt, sondern um die Sehnsucht nach Clara, deren Vater die Verbindung mit Schumann nicht guthieß. Daher das Beethoven-Zitat aus der "Fernen Geliebten"

Ein Anschlußrätsel kann ich frühestens heute abend stellen...

viele Grüße

JK jr.
Mellus
Stammgast
#202 erstellt: 28. Feb 2008, 13:22

Kreisler_jun. schrieb:
da das außer mir anscheinend eh keinen interessiert


Doch, doch! Ich lese gespannt mit und staune über Deine souvärene Auflösung. Mangels Wissen kann ich nur nicht mitmachen...

Weiter so,
Mellus
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