Alten Loewe Musikschrank mit Klinkenstecker ausstatten

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Sasun
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Jul 2017, 13:10
Hallo Hifi-Freunde,

wir haben einen alten, funktionierenden Musikschrank.
Solange UKW gesendet wird, hören wir darüber am Wochenende Radio.

Ich würde den Schrank gerne mit einem Klinkenstecker ausstatten damit man an den Musikschrank auch mp3-Player bzw. Smartphones anschließen kann um Musik darüber abzuspielen.

Nach meinem Verständnis ist die Stereo Quelle (Siehe Stereo Knopf auf dem Bild) mit der Band-Schnittstelle gekoppelt. (Die Schnittstelle ganz links auf dem zweiten Bild)
Sofern müsste ein Adapter von diesem "Band-Stecker" zum Klinkenstecker ausreichen oder?
Weiß vielleicht jemand wie man diesen Standard nennt?
Rein von den Löchern her, scheint es 5-polig zu sein. Jedoch finde ich keinen identischen im Netz.
ähnelt etwas einem DIN-Stecker / Diodenstecker 5-polig

Loewe Opta Radio

Loewe Opta Radio Schnittstellen

Würde mich über Anregungen und Ideen freuen.

Danke vorab!
Sasun
jehe
Inventar
#2 erstellt: 02. Jul 2017, 22:42
um welches Gerät geht es denn genau ?
Löwe hatte mit der Modellreihe Opta die unterschiedlichsten Geräte im Angebot.
Ein Blick in den passenden Schaltplan wäre sicher auch hilfreich.
Viele der Geräte boten nur einfache Tonabnehmer Anschlüsse, welche mit den heutigen herkömmlichen Line-Pegeln hoffnungslos überfordert sein dürften.
Wäre also denkbar, das man diesbezüglich noch eine Anpassung vornehmen müsste.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 02. Jul 2017, 23:36
Der Tonbandanschluß scheint mir nur Mono zu sein und daher wird ein angeschlossener MP3-Player auch nur Mono abgespielt.

Der passende Din-Stecker sollte vmtl. ein 3-poliger Stecker sein. Die Belegung findet sich hier.

index

Ein passenden Adapter kann ich auf Anhieb nicht finden, aber er lässt sich auch selber bauen. Dazu einen 3-poligen DIN/Diodenstecker, und ein 3,5mm-Klinken Verlängerungskabel besorgen. Die 3,5mm Buchse abschneiden und nach Plan (s.o.) an den DIN-Stecker löten.
Beide Kanäle des Klinkenkabels werden am PIN3 angelötet, Masse auf PIN2 und PIN1 bleibt frei.


Viele der Geräte boten nur einfache Tonabnehmer Anschlüsse, welche mit den heutigen herkömmlichen Line-Pegeln hoffnungslos überfordert sein dürften.
Wäre also denkbar, das man diesbezüglich noch eine Anpassung vornehmen müsste.


Da es einen TB-Anschluß gibt, sollte das schon halbwegs funktionieren. Ansonsten kann man mit dem Lautstärkeregler des MP3-Players noch angleichen.
jehe
Inventar
#4 erstellt: 03. Jul 2017, 02:24
na ja, ohne genaue Kenntnis des Gerätes ist da nur schwer was zu sagen.
Das Gerät scheint zumindest Stereo zu sein (gibt schliesslich eine Stereotaste), so dass man beim TB-Anschluss wohl auch davon ausgehen kann.
Somit sollte die Belegung der Buchse auch völlig anders aussehen. Vermutlich ist es auch nicht die Buchse neben den Lautsprecheranschlüssen, sondern die 5pol. hinter dem Holz.
Wie gesagt, ohne Pegelanpassung wird es sicher nicht gehen, im einfachsten Fall reicht da aber ein Spannungsteiler, also ein paar Widerstände.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 03. Jul 2017, 02:58
Aha....wenn du meinst...
Das ein 3-pol. TB-Anschluß aber "hinter dem Holz" ist, hast du aber gesehen....trotz Stereo-Empfang.

Wir lassen uns mal überraschen, denn nichts genaues weiß man nicht!


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Jul 2017, 03:04 bearbeitet]
jehe
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2017, 03:16
wie gesagt, vermutlich...

stimmt natürlich, könnten auch zwei gleiche Buchsen sein. Kann man anhand des Bildes leider nicht zweifelsfrei bestimmen.
Ich hatte dabei an eine so genannte Würfelbuchse gedacht. Die sind auch 5pol., aber nicht wie die üblichen 5pol. DIN im Halbkreis angeordnet.
Na ja, wenn der TE mit der genauen Gerätebezeichnung rüber kommt, wissen wir mehr.
Bis dahin


[Beitrag von jehe am 03. Jul 2017, 03:19 bearbeitet]
Sasun
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 03. Jul 2017, 06:33
Danke euch für die Antworten.
Vielleicht können wir es noch präzisieren.

Es handelt sich um den Musikschrank 3990 T

Musikschrank Loewe Atlanta 3990T
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 03. Jul 2017, 09:37
Hi,

aah,
mit einer Typenbezeichnung findet sich dann folgendes:
https://www.doctsf.com/grandlivre/fiche.php?f_ref=26128&ori=ps
demnach von 1958 !
und hier:
http://www.radio-antik.de/xRoehrenradioLoeweopta.htm
gibts dann für 8 € einen Schaltplan (unter "Loewe Opta Stereo-Chassis 3733 W ... Atlanta 3990 T Schaltplan")

Ein Blockschaltplan befindet sich offensichtlich auf der Rückseite des Gerätes. Über ein entsprechendes Photo könnten wir dann zumindest die korrekte Eingangsbuchse identifizieren.

zu uralten Röhrenradio-Eingängen -- vor ca. 1962, also älter als die üblichen Infos im Netz:
http://www.fingerpicker.eu/Forum2/viewtopic.php?t=17613
https://www.mikrocontroller.net/topic/115111
http://www.welt-der-alten-radios.de/r--z-stecker-buchsen-263.html
(von mir noch nicht durchgeforstet)

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 03. Jul 2017, 10:20 bearbeitet]
BugFixX
Stammgast
#9 erstellt: 03. Jul 2017, 10:08
Den Schaltplan gibt es auch umsonst:

http://85.144.220.212/nvhr/LoeweOpta_3733W.pdf

Danach gibt es einen separaten Stereo-Eingang und es sind für jeden kanal Trimmpotis zu sehen.
Vielleicht kann man damit schon den Pegel anpassen.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 03. Jul 2017, 11:56
Laut dem Schaltplan ist also die TB-Buchse nur Mono ausgeführt.
Wo befindet sich dann der Stereo-Eingang? Das hinten ein DIN-Stecker rausbaumelt ist doch nicht original, oder doch? Zumindest wäre das dann die einzige Stereo-Möglichkeit.
jehe
Inventar
#11 erstellt: 03. Jul 2017, 12:13
hm, wenn man sich den Ausschnitt an der Rückwand des Gerätes anschaut, dann sieht der auch nicht unbedingt original aus.
Ein paar Fotos mehr (gesamte Rückwand) und eventuell ein paar Infos über das DIN Kabel wären ganz gut.
Möglicherweise ist es ja die Rückwand eines anderen Gerätes und somit gar nicht das 3990T.
detegg
Inventar
#12 erstellt: 03. Jul 2017, 14:41

jehe (Beitrag #11) schrieb:
hm, .... möglicherweise ist es ja die Rückwand eines anderen Gerätes und somit gar nicht das 3990T.

sehr gut beobachtet, jehe!

Ich täte jetzt ganz pragmatisch mit einem sehr provisorischen Adapter (Schaltdraht) die möglichen Ausgänge (-spannungen) verifizieren und dann an einem verbleibenden Eingang ein Signal einspeisen wollen.

Detlef
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 03. Jul 2017, 15:51
Hallo zusammen,

ich vermute, dass einfach die dreipolige DIN-Buchse belegt ist, wie zu der Zeit oft üblich.
Also 2 Masse, 1 rechts, 2 links. (Bild oben von Rabia). Wurde damals für den Anschluß von Stereoplattenspielern oft so gemacht.

Eine Pegelanpassung wird hier nicht benötigt. Wenn, dann ist das Signal vom mp3 Player zu leise. Dagegen helfen aber Widerstände dann nicht. Man muß halt etwas lauter drehen.

PS: bitte nicht R und L vom mp3 Player einfach zusammenschalten. Das ist nicht gut!

Die richtige Quellenwahltaste dürfte TA (Tonabnehmer). Die große Stereo-Taste schaltet vermutlich nur von Mono auf Stereo um.

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 03. Jul 2017, 16:05

ich vermute, dass einfach die dreipolige DIN-Buchse belegt ist, wie zu der Zeit oft üblich.
Also 2 Masse, 1 rechts, 2 links.


Zur allgemeinen Verwirrung ( ) nochmal die richtige Steckerbelegung (3-polig):

Tonbandgeräte:
1=Aufnahme, 2=Masse, 3=Wiedergabe

Plattenspieler:
1=Wiedergabe links, 2=Masse, 3=Wiedergabe rechts.


bitte nicht R und L vom mp3 Player einfach zusammenschalten. Das ist nicht gut!


Das macht den Geräten nichts. Es gibt auch Stereo/Mono-Adapter, die machen auch nichts anderes, als beide Kanäle zusammenzuschalten.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Jul 2017, 16:09 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 03. Jul 2017, 16:39
Hallo zusammen,


Zur allgemeinen Verwirrung ( ) nochmal die richtige Steckerbelegung (3-polig):

Plattenspieler:
1=Wiedergabe links, 2=Masse, 3=Wiedergabe rechts.


Sorry, hatte ich wohl überlesen :-)
... Und mich außerdem noch vertippt bei den Pin Nummern ...

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 03. Jul 2017, 16:55
Passiert doch mal
Sasun
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 03. Jul 2017, 20:34
Guten Abend zusammen,
Verwirrung trifft es ganz gut.
Verstehe ich euch richtig, dass empfohlen wird den Plattenspieler-Anschluss für den Anschluss des mp3-Players umzubauen?

In der Zwischenzeit ist die Idee weiter gereift.
Es gibt bei Amz den AmazonBasics Bluetooth-Audio-Empfänger.
Man könnte den Strom irgendwo im Radio sicherlich anzapfen.
Damit hätte man Statt 3,5 Klinke eben Audio per Funk.

Anbei weitere Fotos:
Schrank Vordersicht

Loewe Opta Rueckwand

Bandanschluss

Anschluesse


[Beitrag von Sasun am 03. Jul 2017, 21:28 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#18 erstellt: 03. Jul 2017, 22:00

Rabia_sorda (Beitrag #14) schrieb:
... Das macht den Geräten nichts. Es gibt auch Stereo/Mono-Adapter, die machen auch nichts anderes, als beide Kanäle zusammenzuschalten.

Wie kommst du zu dieser Aussage ?

-- Geräte, die Entkoppelwiderstände eingebaut haben, ja denen macht das nichts. Darauf kann man sich aber nicht verlassen (ist kein Standard), speziell HighEnd-Line-Ausgänge sind oft auf Niederohmigkeit gezüchtet und nehmen solche Aktionen übel.

-- Stereo-Mono-Adapter haben sicher solche Widerstände verbaut, sonst sind es keine,
sondern simple Y-Split-Adapter für genau die umgekehrte Anwendung (1 Quelle auf zwei u.m. Eingänge verteilen, z.B. Mono auf Stereo oder 1 LFE auf zwei Subs).


[Beitrag von ehemals_Mwf am 04. Jul 2017, 12:40 bearbeitet]
Nisser99
Gesperrt
#19 erstellt: 03. Jul 2017, 22:16
Die Kiste mit den DIN-Lautsprechersteckern ist nachträglich eingebaut, die dreipolige DIN-Buchse kann frei nach Schnauze beschaltet sein.

Auf der Rückwand steht die ursprüngliche Beschaltung. Kann ich davon mal ein Foto haben? Der Bereich direkt unter den Buchsen, links von dem Loewe-Schriftzug.
BugFixX
Stammgast
#20 erstellt: 04. Jul 2017, 13:58
Hab noch was gefunden:

Loewe 1

Dazu außen:

Loewe 2

Also ist das Blech tatsächlich nachträglich eingebaut worden.
Der Stereo-Eingang scheint nur intern zu sein:

Loewe 3

Ist die Buchse "B".


[Beitrag von BugFixX am 04. Jul 2017, 14:05 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 04. Jul 2017, 14:28

Ist die Buchse "B".


Vmtl. führt dort auch das ominöse Kabel hin:

musikschrank-loewe-atlanta-3990t_785058
hf500
Moderator
#22 erstellt: 05. Jul 2017, 19:39

Rabia_sorda (Beitrag #14) schrieb:

Das macht den Geräten nichts. Es gibt auch Stereo/Mono-Adapter, die machen auch nichts anderes, als beide Kanäle zusammenzuschalten.


Moin,
Kaputt gehen sie nicht, aber bei einfachem Zusamenschalten gibt es andere Stoerungen. Ich habe MP3-Spieler, die fangen dann an zu stottern. Ein Verstaerker arbeitet bei (stark) ungleicher Aussteuerung auf den jeweils anderen und manche haben eine Schutzschaltung, die die Ausgaenge dann fuer die Dauer der Ueberlastung einfach abschaltet. Man braucht also Entkopplungswiderstaende. Der Wert ist unkritisch, 220 Ohm reichen auf jeden Fall aus.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 05. Jul 2017, 22:18
OK, dann habe ich 30 Jahre lang Glück gehabt (Walkman, Discman, etc.).
Sasun
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 09. Jul 2017, 12:52
Vielen Dank für die Denkanstöße!

Das erste Ziel ist vorerst erreicht.
Anbei das Ergebnis als Video und zwei Fotos für die Nachwelt.

Musikschrank Umbau zum Anschluss einer externen Musikquelle
https://youtu.be/EjUUKZnWboI

Stecker B
Stecker_B

Stecker B Gabel mit dem Anschluss des Klinkersteckers
Stecker_B_Gabel
Rabia_sorda
Inventar
#25 erstellt: 09. Jul 2017, 13:36
Das Video lädt irgendwie nicht (YT-Error).

Rot und weiß müssen untereinander getauscht werden, sonst ist es richtig.
Angelötet wird das aber noch...?!


[Beitrag von Rabia_sorda am 09. Jul 2017, 13:43 bearbeitet]
Sasun
Schaut ab und zu mal vorbei
#26 erstellt: 09. Jul 2017, 14:03
YT link ist korrekt.
Hier nochmal https://www.youtube.com/watch?v=EjUUKZnWboI&feature=youtu.be

Löten wird noch gemacht. Und die Farben werden noch gedreht.
Dein Hinweis bestätigte mir nur, dass es gut war vorher nicht zu löten.

Als nächstes Wollte ich noch folgenden Blauzahn Adapter anbringen.
Andoer® Tragbarer Mini USB 3.5mm Audio Drahtloses Bluetooth
https://www.amazon.d...A2V5X2CB8A9Q05&psc=1

Ideen wie ich ihn mit Strom versorgt kriege?
Rabia_sorda
Inventar
#27 erstellt: 09. Jul 2017, 14:24

Ideen wie ich ihn mit Strom versorgt kriege?


USB-Steckernetzteil.
Keksstein
Inventar
#28 erstellt: 09. Jul 2017, 23:49
Bevor man das Gerät betrieben kann müssen dringend diverse Kondensatoren gewechselt werden, ansonsten ist ein sicherer Betrieb nicht mehr möglich!

https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=2700

Im Schaltplan ist ein Kondensator zu sehen der von der Netzspannung auf das Chassis führt, (C58) durch ihn ist es sogar Lebensgefährlich das Gerät weiter zu betrieben weil beim defekt das Chassis Netzpotential hat.
jehe
Inventar
#29 erstellt: 10. Jul 2017, 00:15
ja und genau deswegen stecken solche Radios normalerweise in einem Holzgehäuse, welches es dem Nutzer unmöglich machen sollte irgendwo Chassisteile zu berühren. So war es zumindest damals gedacht.
Wenn man Umbauten oder Erweiterungen daran vornimmt, sollte man so was auf dem Plan haben.
Rabia_sorda
Inventar
#30 erstellt: 10. Jul 2017, 00:16
Der Hinweis ist sehr löblich
Dazu hatte ich mir bislang noch keine Gedanken gemacht, da ich dachte, dass das Gerät SK1 ist.
Wenn es nun SK2 ist, frage ich mich aber wozu dieser C gut sein sollte....um statischen Aufladungen, oder Überspannungen gegen GND vorzubeugen, da sie über C58 dann abgeleitet werden?
Rabia_sorda
Inventar
#31 erstellt: 10. Jul 2017, 00:25

ja und genau deswegen stecken solche Radios normalerweise in einem Holzgehäuse, welches es dem Nutzer unmöglich machen sollte irgendwo Chassisteile zu berühren. So war es zumindest damals gedacht.


No!
Wenn Ein-/Ausgangsbuchsen (wie hier der Fall) nicht berührungsgeschütz sind, da man an ihnen "offene" Din-Kabel anschliessen, und am anderen Ende frei berühren konnte, wird dies wohl nicht so gewollt sein. Sogar Plattenspieler wurden darüber angeschlossen, wo dann dessen Tonarm, und/oder Gehäuse auf Masse des Gerätes lag.

Das Holz Verwendung fand, lag einfach an der preislichen Frage und der Einfachheit, da die damaligen Geräte sowieso als ein "Möbel" gebaut wurden und Holz eh in der Produktion vorhanden war. Oder was wäre damals daraus geworden, wenn sie diese "Trümmer" aus Stahl gebaut hätten....


[Beitrag von Rabia_sorda am 10. Jul 2017, 00:35 bearbeitet]
jehe
Inventar
#32 erstellt: 10. Jul 2017, 01:43
na ja, bevor du hier irgendwas pauschalisierst, bemühst du vielleicht mal Google und suchst nach so genannten Allstromgeräten und deren Gefahrenpotenzial.

Dazu zählen unter anderem auch alte Radios und Fernsehgeräte. Ob und inwieweit obiges Gerät zu dieser Klasse gehört, lässt sich meist mit einem Blick ins Innere bzw. in den Schaltplan klären.
Grundlegend zu sagen das obiger (eigentlich allgemein gehaltener) Hinweis Unsinn ist, ist somit Unsinn.
Rabia_sorda
Inventar
#33 erstellt: 10. Jul 2017, 01:53
Ich kann dir gerade nicht folgen.
Entweder wird etwas falsch interpretiert, oder ich liege (oder du) total daneben.
Ich bin für alles offen (Recht muss ich nicht haben )
jehe
Inventar
#34 erstellt: 10. Jul 2017, 02:22
was ich damit sagen wollte ist, das man durchaus eine große Anzahl an alten Geräten findet, bei denen das Gehäuse den einzigen wirksamen Berührungsschutz darstellen.
Bei diesen auch als Allstromgeräte bezeichneten Geräten, kann schon das Umdrehen des Netzsteckers zur Folge haben, dass Spannung an der Trägerchassis anliegt. Das kann auch Anschlussbuchsen betreffen, sofern sie direkten Kontakt zur Chassis haben. Selbst eine blanke Potiachse bei der der Knopf abgegangen ist oder fehlt, kann so schon für unangenehmes Kribbeln sorgen.
Geräte die mit Netztrafo daher kommen, sind davon allerdings nicht betroffen. Aber auch da gibt es wegen der hohen Spannung, der losen Verdrahtung und des fehlenden PE im Fehlerfall keinen Schutz. Deswegen wurden die Trägerchassis so verbaut, das man sie von außen im normalen Umgang nicht berühren kann.
Rabia_sorda
Inventar
#35 erstellt: 10. Jul 2017, 02:35
Puh, ok, aber das wäre mir doch wirklich, für Made in Germany, echt etwas zu gruselig, oder? Das es deutsche Ingenieure damals noch nicht schafften, oder nicht soweit denken konnten, kann ich aber nicht glauben.


was ich damit sagen wollte ist, das man durchaus eine große Anzahl an alten Geräten findet, bei denen das Gehäuse den einzigen wirksamen Berührungsschutz darstellen.


Das bezweifel ich dabei überhaupt nicht, nur hier ist der Fall so, dass das Gerät vom "Haus" aus schon externe Anschlüsse mitbringt. Bei den von dir gemeinten Geräten gibt es wohl solch Anschlüsse nicht.....will ich hoffen.
jehe
Inventar
#36 erstellt: 10. Jul 2017, 03:32
na ja nee, Geräte mit DIN-Buchsen fallen mir da im Augenblick auch keine ein.
Wie gesagt, abgefallene Knöpfe, zu lange Befestigungsschrauben in den Knöpfen oder Antennenanschlüße an alten Röhrenfernsehern waren so die auffallendsten Punkte an denen man schon mal besagtes Kribbeln verspüren konnte.

Als sicher würde ich aber auch Geräte mit Netztrenntrafo und DIN Buchsen nicht unbedingt bezeichnen, denn effektive Schutzmaßnahmen fehlen einfach.
Wie sicher das Ganze im Endeffekt ist, hängt aber auch stark vom Alter des Gerätes ab. Bei Geräten mit Baujahr bis Anfang 60 wurden die Wicklungen des Trafos gegen den Kern und untereinander noch auf Papier gewickelt, was aus heutiger Sicht und vorallem des Alters wegen nicht sonderlich Vertrauen erweckend ist.
Rabia_sorda
Inventar
#37 erstellt: 10. Jul 2017, 03:48
[quote]abgefallene Knöpfe, zu lange Befestigungsschrauben in den Knöpfen oder Antennenanschlüße an alten Röhrenfernsehern[/quote]

Bei den "Uralt-Geräten", wo es eh noch keine Schutzklassen, oder gar FI´s in Hausanlagen gab, kann dies schon vorgekommen sein, dass das "hinten rangerückt" wurde.
Dies wurde in meiner Ausbildung (Elektroinstallateur/Haustechnik-kein RFT) damals nicht ausgeführt, aber könnte sein...

[quote...die auffallendsten Punkte an denen man schon mal besagtes Kribbeln verspüren konnte.[/quote]

Dies habe ich sogar an manchen Neugeräten, meißt Chinaware


[Beitrag von Rabia_sorda am 10. Jul 2017, 03:58 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#38 erstellt: 10. Jul 2017, 12:38
Hallo zusammen,


Wenn es nun SK2 ist, frage ich mich aber wozu dieser C gut sein sollte....um statischen Aufladungen, oder Überspannungen gegen GND vorzubeugen, da sie über C58 dann abgeleitet werden?

Dieser Kondensator dient im allgemeinen bei solchen Radio Geräten dazu, EMV Störungen im AM-Bereich zu verhindern. Dann hörte man bei Senderempfang noch einen Brummton.
Alternativ wurde eine mit Masse verbundene Schirmwicklung zwischen Primär und Sekundär verwendet.
Bei modernen Schaltnetzteilen gibt es aus anderen EMV Gründen auch oft solche Kondenstoren eingesetzt.

Sie müssen in diesem Fall (SK2) die Spezifikation Y1 oder Y2 einhalten. Im Falle vom Loewe nur Y2, weil eine Sicherung davor ist.

Generell ist dieser Kondensator sicherheitsrelevant. Da hier oft als Ersatz was falsches verwendet wird, und AM heute eh keiner mehr hört, lautet der generelle Rat: Kondensator ersatzlos entfernen.

Bei den weiter oben angesprochenen Allstromgeräten wurden solche Kondensatoren dann auch noch im Signalweg an jeder Ein-/Ausgangsbuches eingebaut. Das ist aber bei diesem Gerät nicht der Fall. Das Chassis ist galvanisch vom Netz getrennt.

Gruß
Bernhard
Rabia_sorda
Inventar
#39 erstellt: 10. Jul 2017, 12:55
Moin Bernhard

Danke für deine technische Aufklärung der C-Funktion. Nun macht es sogar in meinem Kopf einen Sinn...


Das Chassis ist galvanisch vom Netz getrennt


Das wollte ich auch wohl gemeint haben, ansonsten wäre es mit den externen Anschlüssen auch eher eine musizierende Todesmaschine geworden.
hf500
Moderator
#40 erstellt: 10. Jul 2017, 17:42
Moin,
Allstromradios sind zumindest bei westdeutschen Herstellern in den 50ern ziemlich schnell ausgestorben (von Kleinempfaengern mal abgesehen). Es ist mir auch kein Stereo-Truhenchassis bekannt, das noch Allstromnetzteil hat. Selbst die Wechselstromschaltung mit Heiztrafo und Anodenversorgung aus dem Netz ueber die hochgewickelte Primaerwicklung ist bei "ausgewachsenen" Chassis selten. Hier sind es auch wieder die Kleingeraete, wo man mit Platz und Geld geizen musste.

Die NF-Anschluesse, die diese Geraete haben, sind ueber Beruehschutzkondensatoren nach aussen gefuehrt, sie sind so gross, dass bei 50Hz kein gefaehrlicher Strom fliessen kann (einige nF). Trotzdem sollte man da keine modernen Wiedergabegeraete anschliessen, denn die sind empfindlicher als der damalige Kristalltonabnehmer, der dafuer vorgesehen war (und der auch vollisoliert in einem Kunststofftonarm sass).
Bei den Antennenanschluessen ist es aehnlich, bei externen Lautsprecheranschluessen muss der Uebertrager die Netztrennung uebernehmen.

Der Tip mit dem Entstoerkondensator vom Netzpol nach Masse ist richtig, ersatzlos streichen und nur dann durch einen Y2-Kondensator (er muss bestimmte Sicherheitsanforderungen fuer den Fehlerfall erfuellen) ersetzen, wenn das notwendig ist. Die Wirkung ist aber eher gering, zielfuehrender waere da ein echtes Netzfilter. Sollte es bei einem Roehrenradio Kondensatoren an der Anodenspannungswicklung geben, haben die den gleichen Zweck und fliegen auch erstmal raus. Diese Kondensatoren haben schon so einige Trafos auf dem Gewissen (langandauernde Ueberlastung bei (Fein-)Schluss).

Die Unterhaltungsgeraete, die entweder Allstromschaltung hatten oder keine Netztrennung des Chassis, waren auf jeden Fall die Fernseher. Bei denen, die keinen AV-Anschluss haben, ist es immer gut, auf Netztrennung zu pruefen. Selbst dann, wenn sie in den 90ern gebaut wurden. Wenn beide Pole des Antennenanschlusses keine Gleichstromverbindung mit dem Tunergehaeuse haben: Vorsicht.

73
Peter
Keksstein
Inventar
#41 erstellt: 10. Jul 2017, 22:35
Weil es allgemeiner wird möchte ich noch was ergänzen:

Es gab wie schon erwähnt Allstromgeräte bei denen je nach Richtung wie der Netzstecker eingesteckt wurde Phase auf dem Chassis liegen kann, beispiele sind die SABA Sabine L oder diverse Philettas. (nicht alle!) Man erkennt solche Allstromgeräte aus den 50ern daran das die Röhrenbezeichnungen mit "U" Anfangen (z.B. UL41) Dabei wurde nie Holz als Isolator eingesetzt, jedenfalls bei keinen Gerät das ich auf dem Tisch hatte! (müssen 15-20Stück gewesen sein) Die Befestigungsschrauben gegen das Gehäuse waren vom Chassis isoliert, die Ausgangsbuchsen Berührungssicher meistens mit speziellen Stecksystem und Kapazitiv abgekoppelt sodass man nur sichere Geräte (ohne zu basteln) anklemmen konnte. Antenne wurde auch mit kleinen Kapazitäten angekoppelt sodass die Berührung damals sicher war, durch isolationsfehler ist der Schutz mittlerweile nicht mehr gegeben. Am Siemens Qualitätssuper 54 das sich in meinem Bestand befindet sieht man es super: (die DIN Buchsen auf einem Bild wurden sicher nachgerüstet, das ist natürlich absolut gefährlich!)

http://www.radiomuse...super_54_832w_8.html

Ein viel größeres Problem sind Geräte mit Spartrafos oder "nur" Heiztrafos wie das oben genannte Siemens, gerade einem Leihen fällt sowas erstmal garnicht auf weil es ja einen Trafo gibt. Oft wurde das bei günstigen Geräten gemacht oder bei Radios die sehr klein werden mussten, dem Graetz Page 809 z.B. Wenn sie in ordentlichem Zustand sind sind diese Geräte eigentlich nicht viel unsicherer als damals, riskieren würde ich da aber nichts. Ich habe da schon einfach 2 gleiche SKII Trafos vom Schott gefischt und mir so einen Trenntrafo für Arme gebaut der fest in der Netzleitung liegt.

Geschätzt 80% der Geräte aus den 50ern und später haben aber einen richtigen Netztrafo, sind also SKII trotz Metallchassis gewesen. Gefahr besteht hier nur durch die Kondensatoren zwischen Chassis und Netzleitung die ich oben erwähnt hatte, es gab auch "Netzantennen" bei denen man einfach einen sehr spannungsfesten Kondensator zwischen Antenne und Netzeingang gesetzt hatte. Dadurch sollte das Netzkabel als Antenne mitbenutzt werden, bei kleinen Geräten wie der Telefunken Jubilate war das beliebt weil man innen keine Dipolantenne ins Gehäuse basteln wollte/konnte. Sollte man heute auch ausbauen oder durch Y2 Keramik ersetzen.

Zum Thema Papierisolation der Trafos kann ich nur sagen das ich bisher keinen Trafo aus den 50ern mit defekter Isolation gesehen habe, selbst welche die durch Überlastung (defekter Papierwickelkondensator, deshalb habe ich das unter anderem erwähnt) zerstört wurden haben das Chassis nicht unter Spannung gesetzt. Man verwendet ja auch heute noch Papier zur Isolation. Es gibt bei Amazon Schuko Netzleitung und Bakelitstecker für Lampen mit Stoffmantel die optisch super zu den Geräten passen, ich montiere diese häufig und legen den Schutzleiter auf Chassis, das mache ich besonders gerne mit Geräten die ich abgebe oder die oft von anderen Familienmitgliedern benutzt werden. Geht aber natürlich nur bei Geräten mit echtem Netztafo.

https://www.amazon.d...01_s00?ie=UTF8&psc=1
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