Gelöst!! Passive Lautsprecher max. Kabellänge berechnen

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jumbo125
Stammgast
#1 erstellt: 22. Feb 2023, 08:19
Hallo an alle

Gibt es eine Möglichkeit sich den Verlust aufgrund der Kabellänge zu errechnen, bzw. um auszurechnen was noch sinnvoll ist.

Nur für mein Verständnis, theoretisch müsste es ja besser sein, wenn am ende das Kabels der Lautsprecher eher weniger Impedanz hat, oder ist es genau umgekehrt.

Als Beispiel
Endstufe 2x 350W an 8Ohm bzw. 2x450W an 4 Ohm
Lautsprecher 350W RMS an 8Ohm Impedanz
Kabellänge 100m

Wie sieht nun ein 1,5mm² Querschnitt im Vergleich zu 2,5 bzw. 4mm² aus??
Ist es quasi besser die LS im parallel betrieb zu verwenden, weil dann die Impedanz auf 4Ohm reduziert ist.
Weniger Widerstand, kleinerer Querschnitt??

Was passiert bei zu geringen Querschnitt?
Brennt das Kabel durch?
Wird der Pegel leiser?
brennt die Endstufe oder der LS ab??

Wäre echt supper, wenn mir da wer helfen könnte.

VIELEN DANK vorab
ZeeeM
Inventar
#2 erstellt: 22. Feb 2023, 08:54
Es wird leiser.
Durchbrennen, da brennt eher die Schwingspule lichterloh.
Ist der Lautsprecher hochohmiger wird die Leistung mit mehr Spannung, aber weniger Strom übertragen.
Die Leitungsverluste ergeben sind auch Strom zu Quadrat mal Widerstand. Bei sehr langen Leitungen nutzt man in der PA die 100V Technik, Strom Hochspannung.
Bei 100m wird man erstmal mit größeren Querschnitten arbeiten. Irgendwann werden die nicht mehr praktikabel, dann bringt man die Leistungsverstärker in die Nähe der Lautsprecher.

jumbo125
Stammgast
#3 erstellt: 22. Feb 2023, 09:15

ZeeeM (Beitrag #2) schrieb:
Es wird leiser.
....Strom zu Quadrat mal Widerstand......
Bei 100m wird man erstmal mit größeren Querschnitten arbeiten.
:prost


Amper = Watt/Volt
A= 350W RMS/ das is ja Wechselspannung. Die Endstufe hängt auf 220V??
A= 1,5A

Leitungsverlust = Amper²*Widerstand??
Leitungsverlust = 18 was genau??

Entschuldige wenn ich so blöd frage.
Desto länger die Leistung desto höher der Querschnitt.
Würden in dem Beispiel z.b.: 2,5quadrat genügen?
jumbo125
Stammgast
#4 erstellt: 22. Feb 2023, 16:28
Ich hab mal so im Internet ein bisschen gestöbert, da gibt es ja eine menge an Rechner.

Online Rechner

Der sah irgendwie doch sehr professionell aus.
Die frage ist, wie kann ich die Werte interpretieren.
Ist das gut oder schlecht ist die Frage.

Spannungsabfall: 2,86%

Ausgangsspannung in Volt: 242,86

Leitungswiderstand Ω: 1.1866666666667

Kabelrechner
kboe
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2023, 16:37
Aaaaalso, das Ohm'sche Gesetz:

U = R*I
R = U/I
I = U/R

P = U*I
U = P/I
I = P/U

Ersetzen wir in der P-Formel U durch R*I, lautet die Formel P = I* (R*I) > P = I²*R
Ersetzen wir I durch U/R, lautet die Formel P = U*(U/R) > P = U²/R

Deshalb steigt die Verlustleistung, die das Kabel vor der Box produziert,( und derentwegen die Box dann natürlich leiser spielt ) mit dem Quadrat des Stroms, der durchfließt.
Und je niedriger die Impedanz der angeschlossenen Box, desto höher ist logischerweise der durchfließende Strom.

Deshalb bei langen Leitungen Boxen NICHT parallel schalten und wenn möglich, 8-Ohm Boxen verwenden. ( oder 16 Ohm, wenn vorhanden )
kboe
Inventar
#6 erstellt: 22. Feb 2023, 16:52
Gehen wir nun mal von deinem Beispielverstärker aus:
350 W an 8 Ohm.
P = U²/R
350 = U²/8 > U = 53 V
Rechnen wir weiter, kommen wir auf I = 6,6 A
Es sollte dir schon irgendwie klar sein, dass die meisten Verstärker die Betriebsspannung von 240 V runtertransformieren.

Setzen wir wieder in unsere Formeln ein, erhalten wir mit 240 V an 8 Ohm eine Leistung von 7,2 kW. Das leisten selbst die stärksten PA-Endstufen nicht so ohne weiteres. ( Und deren Lautsprecherklemmen möchtest du auch nicht berühren, wenn da Signal drauf ist )

Um deine Anwendung (?) weiter abzuschätzen:

Du hast für das Kabel einen Widerstand von 1,19 Ohm ausgerechnet.
Hat die Box 4 Ohm, sind das fast 30% davon, bei 8 Ohm halt nur 15% so über den Daumen.
Und genau diese Prozentsätze gehen dir natürlich an der Box selber verloren.
Hayford
Inventar
#7 erstellt: 22. Feb 2023, 16:57
HIER steht alles was Du brauchst
kboe
Inventar
#8 erstellt: 22. Feb 2023, 17:16
Danke für den Link!
Hayford
Inventar
#9 erstellt: 22. Feb 2023, 17:42
Bitte gerne
Und verschwendet keine Gedanken an OFC-Kabel oder OCC
So etwas gibt es nicht, das ist nur eine Masche für HIFi bzw. High-Endér, ein erfundenes Wort, für "Holzohren" die zu viel Geld haben.


analog-forum schrieb:
OCC beschreibt eigentlich nur ein Herstellungsverfahren (OCC= Ohno Continuous Casting) von Kupferleitern bei denen die Leiter nicht gezogen sondern gegossen werden.

Dadurch, so heißt es, sollen besonders langkristalline Kupfer-Kristalle entstehen.

Mit dem Reinheitsgrad hat dies also erst einmal nichts zu tun.

Link


[Beitrag von Hayford am 22. Feb 2023, 17:42 bearbeitet]
jumbo125
Stammgast
#10 erstellt: 22. Feb 2023, 17:50
Der link ist genial
@kboe
Ich danke auch dir.
Nach der Formel hatte ich anfangs gesucht.
Mir war nicht klar das ich aus Widerstand und Watt erstmals die Volt berechnen muss.
Wurzel aus Ohm*watt—> usw…
Jetzt eh logisch das das nicht 220v sein können.

Macht es einen Unterschied die Hälfte der Leitung aus 4quadrat zu machen??
Wahrscheinlich nicht, weil ja der Strom einmal im Kreis fließt. Sozusagen über die kleine Leitung wieder retour fließt,oder??

Lg
pogopogo
Inventar
#11 erstellt: 22. Feb 2023, 17:51

Hayford (Beitrag #7) schrieb:
HIER steht alles was Du brauchst :hail

Fast komplett. Es wird allerdings auch der Frequenzgang an realen Lasten (Lautsprecher) verbogen, siehe auch hier: Link

Am Ende gibt es auch ein Excel zum Selbstberechnen.


[Beitrag von pogopogo am 22. Feb 2023, 17:55 bearbeitet]
kboe
Inventar
#12 erstellt: 22. Feb 2023, 18:16

jumbo125 (Beitrag #10) schrieb:


Macht es einen Unterschied die Hälfte der Leitung aus 4quadrat zu machen??
Wahrscheinlich nicht, weil ja der Strom einmal im Kreis fließt. Sozusagen über die kleine Leitung wieder retour fließt,oder??

Lg


Nein. Die ganze Kabelwurst kann zu einem einzigen "Bauteil" zusammengefasst werden.
jumbo125
Stammgast
#13 erstellt: 22. Feb 2023, 18:23
Hiermit vielen Dank an alle
Thema ist gelöst.

Da komm ich von einer Frage zur nächsten
Übertragung per Funk


[Beitrag von jumbo125 am 22. Feb 2023, 18:55 bearbeitet]
kboe
Inventar
#14 erstellt: 24. Feb 2023, 00:06
Wenn du weite Entfernungen zu überbrücken hast, mach das VOR den Verstärkern.
Symmetrische Signalübertragung über XLR Kabel ist sehr hochwertig!
Also Mischpult - lange XLR Kabel zu den Endstufen - kurze Kabel zu den Boxen.
Ist sicher besser als deine Funk-Idee.
stoneeh
Inventar
#15 erstellt: 24. Feb 2023, 08:17
Hatten wir sogar schon. Siehe http://www.hifi-foru...ad=3435&postID=43#43 , plus Beiträge #46 und #55. Keine Idee, was diese ständigen Mehrfachposts bzw. -threads für verwandte, oder bereits behandelte Fragestellungen, dazu noch oft in mehreren Foren gleichzeitig, sollen.
jumbo125
Stammgast
#16 erstellt: 24. Feb 2023, 09:19
Hallo

Ja diese Themen hatten wir bereits so ähnlich schon.
Zu diesem Thema mit den passiven Kabeln.
Ich wollte wie gesagt, anfangs nur wissen wie ich mir Verluste ausrechne weil ich immer
am grübeln bin, 1,5quadrat oder 2,5quadrat.
Wie sehr wirkt sich das in der Praxis aus.

Das Thema mit den Funk wollt ich nur mal nachfragen, ob das jemand so (handsender) schon probiert hat.
Das solche Geschichten mit XLR Kabel besser sind, weiß ich mittlerweile von euch.
Ich hab mir mal einen handsender geliehen und werde das die Tage mal testen.
DB
Inventar
#17 erstellt: 04. Mrz 2023, 18:26
Wurde alles schon -zigmal erörtert.
Erster Ansatz: 100V-Lautsprecherkreis.
Zweiter Ansatz (bei auch für 100V-Anlagen zu großen Leitungslängen): erdfrei symmetrische Verbindung und unbesetzte Endstelle (so nannte man, als man Großbeschallung noch ohne Denglizismen konnte, ein entsprechend gesichertes Amprack).
Was auch geht, wenn man's kann: 200V-Lautsprecherkreis.
Uwe_Mettmann
Inventar
#18 erstellt: 06. Mrz 2023, 23:19
@jumbo125


jumbo125 (Beitrag #16) schrieb:

Ja diese Themen hatten wir bereits so ähnlich schon.
Zu diesem Thema mit den passiven Kabeln.
Ich wollte wie gesagt, anfangs nur wissen wie ich mir Verluste ausrechne weil ich immer
am grübeln bin, 1,5quadrat oder 2,5quadrat.
Wie sehr wirkt sich das in der Praxis aus.

Ja, es wurden viele Rechner hier verlinkt, aber der naheliegendste, der Kabelrechners dieses Forums komischerweise nicht.

Mit dem Forenrechner kann man für Lautsprecherkabel den Frequenzgang berechnen und das abhängig von der Quellimpedanz des Verstärkers, der Lautsprecherimpedanz, dem Leitermaterial des Kabels, dem Querschnitt, der Induktivität und auch der Skineffekt wird auch berücksichtigt. Was nicht berücksichtig wird, ist die frequenzabhängige Impedanz des Lautsprechers, denn es wird von einer festen Impedanz ausgegangen. Daher gibt man am besten die minimale Impedanz ein, so dass man den maximalen Einfluss des Kabels erhält.




Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 06. Mrz 2023, 23:20 bearbeitet]
höanix
Inventar
#19 erstellt: 07. Mrz 2023, 16:03
Der Rechner ist schon über 15 Jahre alt, da hat sich doch in der esoterischen Physik jede Menge getan!

Und schnell weg.
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