Röhrenvorverstärker E86C

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pheesama
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Sep 2010, 06:05
Liebe Leute!

Habe 4 x E86C von SH und möchte einen Röhrenvorverstärker bauen. Wer kann mir bitte einen Schaltplan dazu entwerfen/anbieten?
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Sep 2010, 18:09
Mit 4 E86C gibt das einen (umschaltbaren) Line-Eingang und einen Katodenfolgerausgang (niederohmig) mit Lautstärke und Balance
oder
einen Plattenspieler-Entzerrvorverstärker
oder
einen Line-Vorverstärker mit Lautstärke- Balance- und Klangregler, aber ohne niederohmigen Ausgang.

Wie wärs, wenn Du mal sagen würdest, was das Ding letztlich können soll, dann kann man sehen ob das möglich ist oder was es allenfalls noch zusätzlich braucht...
pheesama
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Sep 2010, 04:30
Lieber Richi,
dankeschön für Deine schnelle Antwort.

Dein Vorschlag mit einem Eingang und Kathodenfolgerausgang (niederöhmigen Ausgang ähnlich einem Buffer?) zu bauen, und nur mit Lautstärker-regler ist sehr annehmbar. Klangregler und Balance sind für mich unnötig.
Bitte um Schaltplan nach Deinem 1. Vorschlag.
Darüer hinaus.........
Bitte! Mindert die Umschalbarkeit des niederohmigen Ausgang die Qualität, oder ist es irrerevant?

Was hälst Du von EZ 81 als Spannungsversorgung?


[Beitrag von pheesama am 07. Sep 2010, 16:22 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Sep 2010, 11:04
So, jetzt hat sich etwas getan.
http://img812.imageshack.us/img812/6546/e86camp.jpg

Uploaded with ImageShack.us
http://img641.imageshack.us/img641/8105/e86cnetz.jpg



Beim Verstärker ist anzumerken, dass er eine umschaltbare Verstärkung hat. Er besitzt eine Gegenkopplung vom Katodenfolger-Ausgang zurück auf das Gitter der ersten Röhre (über R4). Mit K3 wird die Gegenkopplung und damit die Verstärkung zwischen 10 und ca. 3 (20dB / 10dB) umgeschaltet. Diese "Pegelabsenkung" entspricht etwa dem Unterschied zwischen einem heutigen Tuner und einem CDP. Man kann damit die Pegel ungefähr anpassen oder einfach kurzfristig den Pegel reduzieren (Telefon).

Im Eingang sind zwei Relais (K1 + 2) zur Quellenwahl eingezeichnet. Damit können drei Eingänge angewählt werden. Sollte dies nicht ausreichen, könnte man statt des Kippschalters mit den drei Positionen einen preisgünstigen Drehschalter verwenden und die Relais- und Buchsenzahl entsprechend erhöhen.

Der Ausgang ist auf zwei Buchsen geführt, die (paarweise) zu- und abgeschaltet werden können.

Statt des verwendeten Potis wäre allenfalls ein Motor-Poti möglich. Dann könnte aber auch eine Fernbedienung hilfreich sein. Dazu müssten die Relais sinnvollerweise nicht direkt durch die Schalter angesteuert werden, sondern über eine Elektronik, welche die Fernbedienbarkeit ermöglicht.

Im Netzteil sind zwei Transistoren verbaut, welche die Relais erst aktivieren, wenn in den Röhren ein vernünftiger Strom fliesst. Dazu werden die Spannungen der Katode der zweiten Röhren am Ausgang "Steuerung" ausgewertet. Im Netzteil ist der entsprechende Punkt mit Amp bezeichnet.

Die Heizung wird mit Gleichspannung betrieben. Der Einfachheit halber ist ein Festspannungsregler für 5V eingesetzt. Um die Ausgangsspannung auf rund 6,3V anzuheben wird der Massepunkt des Reglers mit zwei Dioden hochgelegt, sodass etwa 6,2 bis 6,3V resultieren.
Es ist zu beachten, dass dieser Spannungsregler auf einer Kühlfläche anzubringen ist (Gehäusewand oder ähnliches, Kühlkörper) und dass er isoliert zu montieren ist. Ebenso ist es sinnvoll den IRF9540 isoliert auf die Kühlfläche zu montieren.
ACHTUNG, dies ist ein MOSFET, der keine elektrostatischen Ladungen verträgt. Richtigerweiseschliesst man alle drei Anschlüsse zusammen (ein Drähtchen zwischen den Beinchen druchfädeln), lötet das Ding ein und entfernt den Kurzschluss erst, wenn alles fertig verdrahtet ist!
Die Spannung am Heizungsgleichrichter beträgt etwa 12V, jene am Anodengleichrichter rund 366V und die Ausgangs-Gleichspannung des Netzteils liegt bei 220V. VORSICHT!!

Die untere Grenzfrequenz des Verstärkers ist auf etwa 5,5Hz festgelegt bei einer Last von 600 Ohm (absolutes Minimum!). Bei einer üblichen Endstufe mit einer Eingangsimpedanz >10k liegt die Grenzfrequenz bei rund 0,3Hz.
Die Ausgangsspannung dürfte im Maximum bei rund 30V eff. liegen. Bezogen auf 1,55V eff. ist mit einem Klirr von 0,05% oder tiefer zu rechnen.

Die Widerstände 3 und 4 sind jeweils unmittelbar an den Röhrensockel anzulöten (bei einem Print mit der kürzest möglichen Verbindung!).

In der Stückliste sind KEINE Röhrensockel erwähnt, weil diese vom Aufbau abhängen. Es ist möglich, den Verstärker in altgewohnter Art mit Lötleisten und Drähten aufzubauen, bzw. die Sockelanschlüsse als Stützpunkte zu verwenden oder die ganze Schaltung auf einen Print aufzubauen.
Da die E86C eine sehr steile Röhre ist, besteht entsprechende Schwingneigung. Aus diesem Grund ist der Aufbau direkt am Röhrensockel eigentlich vorzuziehen. Damit ist es immer noch möglich, ein Bauteil etwas anders zu platzieren, wenn die Situation es erfoerdert. Bei einem Print kann man das Layout vorher kaum auf kritische Abstände untersuchen (ohne entsprechende Erfahrung). Und etliche Prints zu zeichnen und zu bestücken und sie nachher zu entsorgen macht nicht wirklich Spass.
pheesama
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Sep 2010, 15:33
Lieber Richi,
1000 Dankeschön für Deine Bemühungen. Es ist wirklich eine große Hilfe und entsprechend meine Freude.

Ich war im Glauen, daß einfache Schaltung denKlang sauberer wiedergibt: Das ist scheinbar ein Irrtum von mir. Die Anforderung den Vorverstärker nach Deinem Vorschlag zu bauen, übersteigt ein wenig meine Fähigkeit, aber dennoch werde ich mit tugender Bestrebung, Deinem Rate zu golgen. Ich werde noch ein paar Tage brauchen, Deine Schaltung durchzuarbeiten.

Hier in Thailand gibt es keine gute Platine: die Qualität des Kupfers läßt sich zu wünschen übrig. Demnach werde ich mit hartlöten und dabei sehr reine Kupferleitung verwenden. Ich habe von FIM noch welche. Es soll rein Kupfer sein: alle 150 Meter gibt es nur eine fremde Molekül!

Sonst gibt es hier im Schrott gute C's und R's aus Schaltungen von Instrumenten, die im KKH und Industrien ihre Verwendung fanden. Den Rest bestelle ich dann nach.
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